Im gesamten deutschsprachigen Raum ist die Lebenserwartung im Süden höher als im Norden und im Westen höher als im Osten. Das geht aus einer neuen Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne hervor. In dieser Studie werden erstmals Berechnungen zur vermeidbaren Sterblichkeit für mehr als 100 Regionen in den deutschsprachigen Gebieten Deutschlands, Österreichs, Italiens und der Schweiz vorgelegt.
Rechtzeitige Behandlung und Vorsorge können frühzeitigen Tod vermeiden
Beim Konzept der vermeidbaren Todesfälle wird zwischen zwei Kategorien unterschieden: "medizinisch vermeidbare" Todesfälle, die bei angemessener und rechtzeitiger medizinischer Behandlung vermeidbar wären, und "präventiv vermeidbare", denen durch effiziente Prävention vorgebeugt werden könnte. Dazu gehören zum Beispiel mehrere Arten von Krebs.
Da es bei diesem Konzept der vermeidbaren Todesfälle um "vorzeitige" Sterbefälle geht, werden nur Todesfälle im Alter bis unter 75 Jahren als vermeidbar eingestuft. Trotzdem betrug der Anteil solcher Todesfälle an allen Sterbefällen in Deutschland 19 Prozent im Zeitraum von 2017 bis 2019. Bei Männern ist der Anteil mit 24 Prozent deutlich höher als bei Frauen mit 13 Prozent.
Vermeidbare Todesfälle vor allem im Norden und Osten
Die Studie offenbart bei vermeidbaren Sterbefällen ein beträchtliches Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle. Demnach gibt es in Südtirol und der Schweiz die wenigsten vermeidbaren Toten, gefolgt vom Westen Österreichs und dem Süden Deutschlands.
Je weiter man nach Norden und Osten schaut, umso mehr vermeidbare Sterbefälle gibt es. Diese verringern die Lebenserwartung laut Studie vor allem in Vorpommern und Sachsen-Anhalt, obwohl die vermeidbare Sterbefälle hier seit der Wiedervereinigung deutlich verringert werden konnte, wie die Autoren feststellen
Aber auch einige von wirtschaftlichem Strukturwandel geprägte Regionen in Westdeutschland wie Ostfriesland, das Ruhrgebiet und das Saarland weisen eine ähnlich hohe vermeidbare Sterblichkeit auf.
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt haben die meisten Krebstoten
Auch im Jahr 2021 (dem letzten, für das derzeit ausgewertete Daten vorliegen) sah man noch, dass Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt die meisten Krebstoten verglichen mit der Einwohnerzahl und mit dem gesamtdeutschen Durchschnitt hatten.
Bocholter äußert Unverständnis über Zuschauerbeschränkung
Donnerstag, 29. Juni 2023 - 19:00 Uhr
von Laurin Büdding
Bocholt - Der Andrang auf die Karten für das Spiel des 1. FC Bocholt gegen den FC Schalke 04 war so groß, dass viele Bocholter ohne Karten blieben. Trotzdem wurde ein Antrag um die Aufstockung der Zuschauerzahl von der Stadt abgelehnt.
Das Schuljahr ist vorbei, viele haben ihre Abschlüsse auch in Selm, Olfen und Nordkirchen gemacht. Wir haben die Abschlussklassen-Fotos gesammelt.
Lesezeit
Einleitung
St.-Antonius-Gymnasium, Lüdinghausen
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Félicia Althoff (Lüdinghausen), Nura Asaad (Lüdinghausen), Annalena Autering (Lüdinghausen), Teresa Averkamp (Ascheberg), Carlotta Barbato (Lüdinghausen), Leonie Bartholomäus (Lüdinghausen), Finn Batke (Lüdinghausen), Eleni Baumann (Olfen), Tim Berger (Olfen), Jule Breuer (Lüdinghausen), Zoé Buschmann (Lüdinghausen), Emma Dömer (Lüdinghausen), Sophie Feuersenger (Olfen), Jannes Finger (Ascheberg), Lenja Fipper (Lüdinghausen), Jonathan Greive (Ascheberg), Sarah Greive (Ascheberg), Theresa Große Entrup (Lüdinghausen), Hannes Halbach (Lüdinghausen), Nele Haverkamp (Lüdinghausen), Aliyah Heinrich (Lüdinghausen), Moritz Heinze (Olfen), Helena Herm Stapelberg (Lüdinghausen), Sophia Hildmann (Lüdinghausen), Vanessa Hildmann (Lüdinghausen), Leonie Keller (Olfen), Maja Kleinhans (Lüdinghausen), Lena Koke (Lüdinghausen), Lara Kosick (Lüdinghausen), Tobias Kruhs (Olfen), Mariella Kühne (Olfen), Carlotta Kühnhenrich (Lüdinghausen), Alian Lammers (Senden), Freya Lodder (Lüdinghausen), Erik Middelmann (Olfen), Ella Müller (Lüdinghausen), Juliane Oberholz (Ascheberg), Charlotte Olbrich (Ascheberg), Matti Paatz (Lüdinghausen), Sophie Pelster (Ascheberg), David Petri (Ascheberg), James Phipps (Lüdinghausen), Lena Quante (Nordkirchen), Marina Rietmann (Lüdinghausen), Annalena Rühlow (Nordkirchen), Justus Schoppmann (Lüdinghausen), Lara-Marie Schröpel (Olfen), Leni Schulte-Ladbeck (Lüdinghausen), Jan Schulze zur Wiesche (Lüdinghausen), Paul Schütte (Ascheberg), Nele Schwarte (Nordkirchen), Emmi Schweingruber (Lüdinghausen), Carola Stenzel (Olfen), Lina Tenkhoff Otero (Olfen), Lynn Unsenos (Olfen), Paulina Voges (Lüdinghausen), Justine Voßmöller (Lüdinghausen), Jill Zumholz (Nordkirchen)
Gymnasium Canisianum, Lüdinghausen
Am Samstag, 17. Juni, feierten 84 Schülerinnen und Schüler das Bestehen ihrer Abiturprüfungen am Gymnasium Canisianum. Den Auftakt dieses feierlichen Tages bildete der ökumenische Abiturgottesdienst in der Pfarrkirche St. Felizitas. Im Anschluss lud das Gymnasium Canisianum die Abiturientia, Eltern, Lehrkräfte, Vertreter des Schulträgers sowie Angehörige und Gäste, unter denen auch der Bürgermeister Ansgar Mertens begrüßt werden durfte, ab 10.45 Uhr zur festlichen Zeugnisübergabe in der Aula ein.
Unabgesprochen bezogen sich mehrere Rednerinnen und Redner auf das aktuelle Thema Chat-GPT. Übereinstimmend schlussfolgerten sie, dass die KI zwar passable Reden schreiben könne, jedoch niemals echte Gefühle und emotionale Intelligenz ersetzen oder gemeinsame Erlebnisse einbeziehen könne. „Chat-GPT liefert nur das, was durchschnittlich ist – und wer will schon durchschnittlich sein?
Unsere Schülerinnen und Schüler bestimmt nicht“, so Stufenleiterin Jennifer Müller. Weitere Highlights der Zeugnisfeier bildeten zudem ein Schumann-Solo von Vincent Hempel auf dem Klavier und die gesangliche Darbietung der Abiturientinnen Marie Pawlinsky, Janna Flämig und Ronja Biehle. In dem vorgetragenen Titel hieß es passenderweise: „Je ne m‘enfuis pas, je vole“ (übersetzt: „ich laufe nicht weg, ich fliege“) – denn die Schülerinnen und Schüler gehen nun nach acht gemeinsamen Jahren neue Wege. Entgegen des diesjährigen Abi-Mottos „ABIcetamol – endlich hat der Schmerz ein Ende“, wurde jedoch Eines in allen Redebeiträgen deutlich: Die enge Verbindung der einzelnen Mitglieder der Schulgemeinschaft zum Canisianum. Passend formulierte Schulleiterin Inken Fries-Janner: „Canisianerin bzw. Canisianer bleibt man ein Leben lang!“
Für die hervorragende Abiturnote von 1,0 wurden gleich sieben Schülerinnen und Schüler geehrt: Greta Meinhardt, Jonathan Arntzen, Mylene Hülsmann, Patricia Kalde, Marie Pawlinsky, Inga Sander und Sophia Hohenlöchter. Darüber hinaus erhielten Njiar Khalaf und Maryam Mosa, die erst seit wenigen Jahren in Deutschland leben, einen besonderen Applaus für das Bestehen ihres Abiturs. Eine besondere Ehrung in den Fächern Biologie, Physik und Mathematik erhielten Jonathan Arntzen, Greta Meinhardt, Taja Betker und Mylene Hülsmann. Jannik Schütte, Piet Mundry, Florian Heitkamp und Helena Kemper wurden zudem für ihr besonderes soziales Engagement ausgezeichnet.
Bei bestem Wetter und heiterer Stimmung fand im Anschluss an die Zeugnisvergabe ein Sektempfang im Innenhof der Schule statt. Der Abiball schloss sich am Abend ab 18 Uhr in der Halle Vollmer in Ottmarsbocholt an und bot genügend Raum das Abitur gebührend zu feiern.
Förderzentrum Nord, Selm
Lisa Dirksmeier, Andre Faber, Leonor Hans, Deejay Kemmler, Simoen Korbanek, Bastian Kruse, Leon Loser, Noemi Paetow, Kazim Saracli, Stefanie Schild, Leandro Schluff
Städtisches Gymnasium, Selm
Am Freitag fand am Städtischen Gymnasium Selm die feierliche Zeugnisvergabe an den diesjährigen Abiturjahrgang statt. 62 festlich gekleidete Abiturientinnen und Abiturienten freuten sich mit ihren Familien über den erreichten Schulabschluss.
Die Entlassfeier wurde von dem Stufenchor der Abiturientia umrahmt, die jeweils zum Beginn und zum Ende des Programms auf der Bühne auftraten. Weitere musikalische Beiträge lieferten die Abiturientin Lara Tamm sowie Elijah Ansperger (Schüler der Stufe EF) jeweils am Klavier.
Nach Grußworten des Bürgermeisters Thomas Orlowski und der Elternpflegschaftsvorsitzenden Ines Dreistomark ging die Schulleiterin Viola Löchter in ihrer Ansprache auf die „Ressource Zeit“ ein. Die Schülersprecher Luca Brückner und Daniel Vieweg schauten in ihrer Ansprache auf ihre Schulzeit zurück. Zum Abschluss wünschten die Beratungslehrerinnen Miriam Fender und Evelyn Vorschulze Glück für die weiteren Wege.
Die Ausgabe der Abiturzeugnisse erfolgte nach Tutorkursen gestaffelt im Laufe des Programms. Hierbei konnte die Schulleiterin Viola Löchter in diesem Jahr erfreulich viele exzellente Zeugnisse überreichen. 18 Abiturientinnen und Abiturienten haben einen „Einser“-Schnitt erreicht, darunter waren sogar zwei Abiturzeugnisse mit der Traumnote 1,0 und weitere drei mit der Note 1,1.
Diese außergewöhnlichen Leistungen sind besonders unter dem Gesichtspunkt hervorzuheben, dass der aktuelle Jahrgang fast seine komplette Einführungsphase während der Corona-Pandemie im Home-Schooling verbringen musste.
Zahlreiche Abiturientinnen und Abiturienten erhielten neben ihrem Zeugnis zusätzlich Sonderpreise aus verschiedenen Unterrichtsfächern, mit denen herausragende Leistungen im jeweiligen Fach gewürdigt werden. Neun Abiturzeugnisse enthielten zusätzlich das Zertifikat für den Besuch des bilingualen Bildungsgangs, ein Zweig, der sich nach wie vor am Gymnasium großer Beliebtheit erfreut.
Nach dem letzten Auftritt des Stufenchors begann im Innenhof des Gymnasiums ein Sektempfang, bei dem die Abiturientia zahlreiche Glückwünsche erhielt und man sich über die ein oder andere Anekdote aus der – jetzt hinter ihnen liegenden – Schulzeit in fröhlicher Stimmung austauschte.
Selma-Lagerlöf-Sekundarschule, Selm
Bei strahlendem Sonnenschein wurde der 10. Jahrgang der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule jetzt feierlich entlassen. Ein Gang über den roten Teppich zur Zeugnisausgabe bildete für jede Schülerin und jeden Schüler den festlichen Höhepunkt einer rundum gelungenen Veranstaltung.
Die Feier wurde hochkarätig besucht: So waren Bürgermeister Thomas Orlowski, Schulausschussvorsitzender Michael Merten und die Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums Viola Löchter Gäste der Veranstaltung.
Neben Bürgermeister Thomas Orlowski, der für seine Rede Entlassschülerin Lenia Schlisio (10c) als Unterstützung mit auf die Bühne holte, würdigte auch Schulleiterin Karin Vogel die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Gemäß deren selbst ausgesuchten Motto „If you can dream it, you can do it“ forderten sie wie die weiteren Redner den Entlassjahrgang auf, seine Träume umzusetzen.
In seiner Begrüßung hatte zuvor Abteilungsleiter Benedikt Striepens auf die Erfolgsbilanz des Jahrgangs verwiesen: Von den 94 Schülerinnen und Schülern, die alle ein Abschlusszeugnis erhielten, hatten 56 den Mittleren Schulabschluss erzielt, davon 31 mit der Berechtigung die gymnasiale Oberstufe zu besuchen.
Geehrt wurden schließlich auch die Klassen- und Jahrgangsbesten: Als Klassenbeste erhielten Paulina Peer (10a), Nikita Schneider (10c) und Edgar Oldenhage (10d) jeweils eine Urkunde und einen Einkaufsgutschein. Besonders herausgehoben wurden die Leistungen von Mona Marie Krampe (10b), die mit einem Durchschnitt von 1,2 nicht nur Klassenbeste, sondern auch Jahrgangsbeste war.
Aufgelockert wurde das Programm durch musikalische Einlagen der Schulband sowie von Milena Schlegel (10c) am Klavier.
Die Zeugnisausgabe endet mit einem fröhlichen Beisammensein, vielen lachenden Gesichtern, aber auch ein paar Tränen der Freude und des Wehmuts zum Abschied.
Tim Abbenhaus, Youssef Asaad, Isabel Aschoff, Paula Autmaring Aullana, Emma Bahlmann, Paul Balster, Franziska Bartelheimer, David Bena, Finn Bergmann,Lilly Bergmann, Lukas Bergmann, Jo-Ann Bisdorf, Johannes Blasig, Lina Bohlenschmidt, Fabian Bous, Felix Brutzki, Jolien Creedon, Liv Dreier, Ben Eichelsdörfer, Freya Eichelsdörfer, Kilian Fedtke, Amelie Fels, Laura Fischbach, Tim-Levin Fischer, Henri Haberer, Lars Hattrup, Jannik Heisler, Melina Heitmann, Jule Hoffmann, Carina Hohenhövel, Luca Höring, Maik Jennes, Lennard Jücker, Lenya Kaschuba, Liam Kastner, Maya Kimmlinghoff, Kristofer Kluka, Frederik Koy, Linus Krampe, Leon Kreuzer, Luis Kühnel, Lea Kutter-Ringelkamp, Linus Lunemann, Alina-Sophie Meinke, Erik Meisner, Luca Meistrell, Albert Neugebauer, Franzis Neuhaus, Lenia Nientidt, Lina Nientidt, Ruby Nwazuzu, Jona Peter, Charlotte Püning, Ole Quante, Klara Quante, Julius Reichmann, Lukas Röttger, Ravis Saththiyeswaran, Haris Saththiyeswaran, Marc Schemkämper, Felizia Schleiff, Hendrik Schmid, Philipp Schürmann, Marie Sieberg, Lennart Sprenger, Marika Stenkamp, Paulina Thygs, Leoni Voß gen. Brocks, Cara Weber, Clara Wegmann, Paulina Weigel, Deniz Weische, Justin Wiesa, Nico Will, Paul Willermann, Matthis Zienow, Thea Zimmer, Sara Zukowsky
Der Tag begann mit einem Gottesdienst in der St. Mauritius-Kirche in Nordkirchen, der mit Unterstützung der Lehrer Christiane Mönter-Gesper und Nils Förster von den Religionskursen der Q2 vorbereitet worden war. Das Thema „Sich auf den Weg machen“ spiegelte sich sowohl in den Liedern, als auch Aktionen und kleinen Rollenspielen wider.
Anschließend fand die Überreichung der Zeugnisse im Forum der Schule statt. In launigen Reden, die immer wieder unterbrochen waren durch Musikeinlagen des Q1-Musik-Kurs des stellvertretenden Schulleiters Johannes Rebstadt, wurde natürlich an erster Stelle die Freude über die gelungenen Prüfungen hervorgehoben.
Schulleiter Ulrich Vomhof bedankte sich bei den Eltern für das der Schule entgegengebrachte Vertrauen und bei seinen Kolleginnen und Kollegen für die geleistete Arbeit während der letzten Jahre, die die Grundlage für die sehr guten Abschlüsse gewesen sei.
Anschließend ging er der Frage nach, wie man Schülerinnen und Schüler in diesen Zeiten noch begeistern könne, denn Begeisterung für etwas sei, so Vomhof, die Voraussetzung für nachhaltiges und erfolgreiches Lernen. Eine Schlüsselrolle für die Vermittlung dieser Begeisterung sah er bei den Lehrerinnen und Lehrern, die durch Authentizität und Offenheit entscheidende Beiträge für den Lernerfolg der letzten Jahre geleistet hätten. Mit den Worten: „Geht hinaus in die Welt, beglückt sie mit eurem Können, euren Fähigkeiten, mit eurer menschlichen Reife“ entließ er die jungen Menschen von der Schule.
In seinem anschließenden Grußwort betonte Bürgermeister Dietmar Bergmann, der die Glückwünsche des Schulträgers überbrachte, die Notwendigkeit lebenslangen Lernens. Nur wer bereit sei, flexibel auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren, werde eine erfüllte berufliche Zukunft haben. Bergmann ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die JCS ihre Abiturientinnen und Abiturienten bestens auf diese Anforderungen vorbereitet habe.
Die Schülersprecher Jona Peter und Felix Brutzki zogen ebenfalls ein positives Fazit ihrer Schulzeit gespickt mit kleinen Anekdoten aus dem schulischen Alltag. Die schönsten und zugleich anstrengendsten Jahre in der Oberstufe lägen nun hinter ihnen, wobei sie sich beim Kollegium für die Geduld und Arbeit in der Oberstufenzeit bedankten.
Anschließend kamen die Beratungslehrer an die Reihe. Renate Garthaus und Nils Seik verkleideten sich gemäß dem Abimotto als Piraten-Kapitäne und ließen in amüsanter Weise Stationen der Ausbildung vom Leicht- zum Vollmatrosen Revue passieren. Verschiedenste Fähigkeiten galt es zu erlernen. Das Schrubben am Deck, das Klettern in den hohen Masten oder auch wagemutige Fahrten im Bildungsozean wurden schulisch aufgearbeitet und mit Bildern aus den letzten drei Jahren angereichert. Garthaus und Seik brachten das Publikum immer wieder zum Lachen und ernteten viel Applaus. Am Ende hoben beide aber besonders die Werte der Toleranz, des Miteinanders sowie der Empathie hervor, die diesem Jahrgang besonders zu eigen waren und auf die sie auf ihrem weiteren Lebensweg werden aufbauen können.
Am Ende der Feier wurden vom Oberstufenleiter Klaus Johannknecht sowie dem Beratungsteam die Zeugnisse überreicht. Jeder Schüler und jede Schülerin kam dabei zu einer individuell ausgewählten Musik auf die Bühne, wobei gleichzeitig zahlreiche Ehrungen für besondere Leistungen in den unterschiedlichsten Fächern, aber auch für soziales Engagement im Schulalltag vergeben wurden.
Seit einem Monat führt Bola Tinubu Afrikas bevölkerungsreichstes Land, das mit Wirtschaftsproblemen und Terrorismus kämpft. Er startet seine Amtszeit mit unerwarteten Reformen. Kann er Nigeria umsteuern?
Abuja - Nigerias neuer Präsident Bola Tinubu hat in seinem ersten Monat im Spitzenamt von Afrikas bevölkerungsreichstem Land mit mehreren Weichenstellungen für Aufsehen gesorgt. Der 71-Jährige schaffte jahrzehntelange Treibstoffsubventionen ab, reformierte den Wechselkurs und tauschte die Spitzen der Sicherheitsbehörden des von Terror und Kriminalität betroffenen Landes in Westafrika aus.
Selbst Gegner des Machtpolitikers, der im Februar in einer von Problemen überschatteten Wahl zum Nachfolger seines acht Jahre amtierenden Parteikollegen Muhammadu Buhari gewählt wurde, sind überrascht. Doch die Auswirkungen der Reformen sind noch unklar.
Das abrupte Ende der Treibstoffsubventionen in Höhe von mehr als neun Milliarden Euro im Jahr - mehr als die Ausgaben für Bildung und Gesundheit zusammen - ist die gravierendste Reform. Vorgänger scheiterten damit stets an enormem Widerstand. „Dass der Schritt so schnell kam und nicht erst mit abfedernden Maßnahmen hinterlegt wurde, damit hat niemand gerechnet“, sagte die Nigeria-Büroleiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung, Marija Peran, der dpa.
Treibstoffmangel und Korruption
Nigeria war bis vor Kurzem der größten Rohölförderer des Kontinents, muss Benzin und Diesel aber trotzdem importieren, weil seine Raffinerien nicht funktionieren. Nigerias mehr als 220 Millionen Einwohner konnten Sprit bislang zu von der Regierung geförderten Preisen kaufen. Allerdings fehlte Treibstoff, da große Teile der Importe in die Nachbarländer geschmuggelt und dort zum doppelten Preis verkauft wurden. Milliarden aus dem Subventionsprogramm verschwanden zudem in der Korruption.
Für Nigerianerinnen und Nigerianer bedeutet der Schritt dramatische Kostensteigerungen. Binnen weniger Tage verdreifachten sich die Preise für Treibstoff und Transportmittel. Die Teuerung befeuert zudem, dass in diesem Monat der offiziell festgelegte Wechselkurs der Landeswährung Naira abgeschafft wurde. Gewerkschaften drohten mit Streiks, die durch eine Vereinbarung zunächst abgewendet wurden.
Boko Haram terrorisiert Bevölkerung
Tinubu, der noch kein Kabinett ernannt hat, tauschte in seinem ersten Monat zudem die Spitzen von Armee, Polizei und Sicherheitsbehörden aus. Der Schritt ist zwar üblich, Beobachter sehen in der Besetzung von Posten mit erfahrenen Spezialisten aber Verbesserungswillen. Im Nordosten des Landes verzeichnet der Staat seit über einem Jahrzehnt nur begrenzte Erfolge im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen wie Boko Haram, deren Gewalt mehr als 350.000 Menschenleben gefordert und drei Millionen Menschen vertrieben hat. Im Nordwesten und Zentrum des Landes haben bewaffnete Gruppen im Zuge von Konflikten um Weide- und Ackerland Hunderte von Menschen getötet und Tausende entführt.
Tinubu, auch „Pate von Lagos“ genannt, gilt als einer der mächtigsten Politiker Nigerias. Während seiner Zeit als Gouverneur Lagos' von 1999 bis 2007 wurde ihm die Entwicklung der Mega-Metropole zu einem der wichtigsten Wirtschaftszentren des Kontinents zugeschrieben. Der reiche Geschäftsmann wurde mehrfach mit Drogen und Korruption in Verbindung gebracht, aber nie verurteilt. Der neue Präsident hat aber nur einen schmalen Anteil der Bevölkerung hinter sich: Er gewann die Wahl im Februar mit nur 36,6 Prozent oder 8,8 Millionen Stimmen. dpa
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Geht es um Ultras, ist meist die Rede von Fußballfans, die ihre Mannschaft besonders fanatisch unterstützen. Doch es gibt auch noch die Ultra High Net Worth Individuals – Menschen mit einem extrem hohen Finanzvermögen. Eine exklusive Gruppe, die in Deutschland aber vergleichsweise viele Mitglieder hat. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls der neue Global Wealth Report der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG).
Die Studie definiert Ultrareiche als Menschen mit einem Finanzvermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar – dazu zählen Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Anteilsrechte an Unternehmen und Fonds, Pensionen sowie Lebensversicherungen. In Deutschland brachten es laut BCG im vergangenen Jahr rund 2900 Menschen auf ein derart komfortables Polster. Mehr Ultrareiche leben nur noch in China (knapp 7600) und den USA, die mit gut 22.000 klar die Spitzenposition belegen. Auf den weiteren Plätzen landeten Frankreich, Kanada und Großbritannien.
Rekordverdächtig ist nicht nur die Anzahl der Ultrareichen in Deutschland, sondern auch ihr Anteil am Gesamtvermögen. Dieser beträgt in Deutschland 21 Prozent und damit deutlich mehr als in Westeuropa insgesamt (17 Prozent) und den 97 weltweit ausgewerteten Ländern (13 Prozent).
Insgesamt mehr als 500.000 Deutsche haben der Studie zufolge ein Finanzvermögen von umgerechnet mehr als einer Million US-Dollar. Zugleich verfügen gut 66 Millionen Menschen über maximal 250.000 Dollar. »Eine Verschiebung der Vermögensverteilung erwarten wir für Deutschland in den kommenden fünf Jahren nicht«, sagt Akin Soysal, Partner bei BCG und Co-Autor der Studie.
Dass die Zahl der Ultrareichen in Deutschland im vergangenen Jahr um rund hundert Personen sank, lag denn auch weniger an der Steuerpolitik als an steigenden Zinsen sowie sinkenden Kursen an den Kapitalmärkten: Weil Ultrareiche häufiger Aktien besitzen, spürten sie deren Einbruch auch deutlicher.
Die breite Masse der Deutschen ist laut BCG hingegen weiter »bargeld- und sachwertverliebt«. Mehr als 40 Prozent des inländischen Finanzvermögens liegt trotz der hohen Inflation auf Sparkonten oder wird als Bargeld verwahrt – gut zehn Prozentpunkte mehr als im globalen Durchschnitt.
Wer mehr als 100 Millionen besitzt, dürfte hingegen einen erheblichen Teil auch in Sachwerte wie etwa Immobilien oder Kunstwerke investiert haben. Diese legten im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent zu, während das Finanzvermögen um 3,5 Prozent schrumpfte.
Auch die wirtschaftliche Unsicherheit stieg zuletzt im Zeichen von Coronakrise und Ukrainekrieg. Die Vergangenheit zeige, dass in solchen Zeiten die Vermögensströme über Ländergrenzen hinweg zunehmen, heißt es in der BCG-Studie. Im vergangenen Jahr sei der Wert des im Ausland deponierten Vermögens um 4,8 Prozent auf zwölf Billionen Dollar gewachsen.
Zu den Profiteuren dieser Entwicklung zählen internationale Finanzzentren, in denen viele Ultrareiche ihre Vermögen parken. Sehr beliebt sind der Studie zufolge Singapur und Hongkong, das in der chinesischen Metropole geparkte Vermögen dürfte bis 2027 auf mehr als drei Billionen Dollar steigen.
Noch aber führt mit rund 2,4 Billionen ein altbekannter Hafen für große Vermögen die Rangliste an: Die Schweiz musste zwar vor einigen Jahren unter internationalem Druck ihr strenges Bankgeheimnis aufweichen und nimmt mittlerweile am Austausch internationaler Steuerdaten teil. Dennoch bleibt das Land laut BCG »ein hochattraktives Drehkreuz, das immer noch als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten gesehen wird«.
Israel hat den ukrainischen Botschafter Jewhen Kornijtschuk einbestellt. Hintergrund seien dessen "wiederholte Äußerungen gegen die israelische Politik", teilte das israelische Außenministerium mit. Die ukrainische Botschaft in Tel Aviv hatte am Sonntag auf ihrer Facebook-Seite geschrieben, die rechts-religiöse Regierung Benjamin Netanjahus habe leider "den Weg der engen Zusammenarbeit" mit Russland gewählt und treibe regen Handel mit Moskau.
Netanjahu versuche stets, "Israels absolute Tatenlosigkeit mit Blick auf Hilfe bei der Verteidigung in den vergangenen eineinhalb Jahren" zu rechtfertigen, hieß es zudem. Bei einem Interview mit der "Jerusalem Post" hatte Netanjahu am 22. Juni gesagt, es bestehe die Sorge, "dass Systeme, die wir der Ukraine geben, gegen uns eingesetzt werden könnten, weil sie in iranische Hände fallen könnten". Westliche Panzerabwehrwaffen befänden sich bereits an den Grenzen Israels. Die ukrainische Botschaft bezeichnete diese Aussagen Netanjahus als "erfunden und spekulativ".
Die ukrainische Vertretung schrieb zudem, ranghohe israelische Vertreter hätten eine "eklatante Missachtung moralischer Grenzen" gezeigt, weil sie zuletzt an einem Empfang in der russischen Botschaft teilgenommen hätten. Israel hat Russlands Angriffskrieg in der Ukraine zwar mehrfach verurteilt und humanitäre Hilfe geliefert. Insgesamt blieb es jedoch eher zurückhaltend und lehnt bislang auch Waffenlieferungen ab. Russland hat großen Einfluss auf die Lage in Syrien. Israel will in dem Nachbarland verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss ausweiten. Außerdem gibt es in Russland eine große jüdische Gemeinde.
Das israelische Außenministerium teilt mit, ein "klärendes Gespräch" mit Kornijtschuk sei am 3. Juli geplant.
Genf - Russische Akteure haben seit dem Überfall auf die Ukraine nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros Hunderte Zivilisten gefoltert. 77 seien summarisch getötet worden, sagte die Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros in der Ukraine, Matilda Bogner, am Dienstag. „Das ist ein Kriegsverbrechen.“ Einige dieser Tötungen seien in einem Bericht im Dezember schon erwähnt worden.
Das Büro hat in einem Bericht 864 Fälle von Menschen dokumentiert, die seit Beginn des Krieges im Februar 2022 und bis Mai 2023 von russischer Seite meist in besetzten Gebieten festgenommen wurden. Darunter seien Personen des öffentlichen Lebens, humanitäre Helferinnen und Helfer, Priester und Lehrerinnen und Lehrer gewesen. Fast alle hätten von Folter berichtet.
Auf ukrainischer Seite dokumentierte das Büro 75 Fälle festgenommener Zivilisten. Sie hätten auch mehrheitlich von Misshandlung und Folter berichtet. Russland und die Ukraine verstießen mit den Festnahmen beide gegen internationales Recht. Die Ukraine habe zwar Gesetze erlassen, um Festnahmen wegen Verdachts auf Hilfe für den Feind zu ermöglichen. Die Befugnisse gingen aber zu weit.
„Die russischen Streitkräfte, Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden haben in großem Umfang zivile Gefangene gefoltert und misshandelt“, sagte Bogner. Von Kämpfern der Wagner-Gruppe, die am Wochenende mit einem später gestoppten bewaffneten Aufstand in Russland Schlagzeilen machten, seien keine Festnahmen von Zivilisten bekannt. Das Büro hat früher aber über Fälle von Misshandlung und Folter von ukrainischen Kriegsgefangenen, also Kämpfern, in Wagner-Gewahrsam berichtet.
Hohe Dunkelziffer
Das Büro zählt nur Fälle, in denen es die Umstände selbst klären konnte. Die wahren Zahlen der festgehaltenen Zivilisten seien womöglich mehr als doppelt so hoch, sagte Bogner.
Ukrainische Behörden hätten mit einer Ausnahme Zugang zu allen Haftanstalten und Gefangenenlagern gewährt und vertrauliche Gespräche mit Gefangenen ermöglicht. Von russischer Seite habe es trotz zahlreicher Anfragen keinerlei Zugang zu gefangenen Zivilisten gegeben. Das Büro hat mehr als 1100 Menschen teils nach ihrer Entlassung gesprochen und 70 Mal ukrainische Gefangenenlager besucht.
Viele Augen ruhten auf Sonneberg. In den thüringischen Landkreis waren sogar Fernsehteams aus Israel und den USA gereist, weil 48.000 Wahlberechtigte zur Stichwahl für einen neuen Landrat aufgerufen waren. Nun ist klar: Zehn Jahre nach ihrer Gründung erkämpft sich die AfD erstmals ein kommunales Spitzenamt. Das ist ein Einschnitt.
Zugleich ist es letztlich zweitrangig, wie die Wahl ums Sonneberger Landratsamt ausging. Hätte AfD-Kandidat Robert Sesselmann nicht gesiegt, dann würde eben in ein paar Wochen oder Monaten irgendwo anders – vermutlich wieder im Osten – ein anderer AfD-Bewerber in eine politische Machtposition gewählt. Die Partei ist auf dem Vormarsch, die Rechtsextremen gewinnen gesellschaftspolitisch an Einfluss. Es wäre kurzsichtig gewesen, „nochmal gut gegangen“ zu jubeln, wäre der AfD-Anwärter unterlegen.
Blick vom polnischen Ufer in Słubice über das Niedrigwasser des Flusses Oder auf die Stadt Frankfurt (Oder) vergangene Woche
Foto: Patrick Pleul / dpa
Fast ein Jahr nach der Umweltkatastrophe in der Oder im vergangenen Sommer fehlen in dem Fluss laut Analysen mehr als die Hälfte der Fische. Vor allem in der Strommitte der Oder nahmen die Fischbestände um 53 bis 67 Prozent ab, wie wissenschaftliche Untersuchungen zum Zustand des deutsch-polnischen Grenzflusses in diesem Jahr zeigten. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bezeichnete die Situation als »bedrückend«.
Die Zeit dränge, um den hohen Salzgehalt in der Oder zu verringern, der wahrscheinlich aus dem polnischen Bergbau stamme, sagte Lemke im Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin. Bislang sei hier in Polen aber »kein Paradigmenwechsel zu erkennen«. »Deshalb bleibt das Verhältnis angespannt«, so Lemke.
»Diese kleine Alge gibt uns viele Rätsel auf«
Sie informierte sich im Forschungsinstitut IGB über die bisherige Schadensbilanz nach der Umweltkatastrophe und die Erholung der Fischbestände. Die Sorge ist seit Monaten in Politik und Wissenschaft groß, dass sich das massenhafte Fischsterben aus dem vergangenen August in diesem Sommer wiederholt. Die Wissenschaftler des IGB forschen mit fast 5 Millionen Euro Fördermitteln zum Zustand der Oder und der Brackwasseralge Prymnesium parvum. »Diese kleine Alge gibt uns viele Rätsel auf«, sagte der Wissenschaftler Jan Köhler.
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Hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und das Gift der Algenart Prymnesium parvum, die auch Goldalge genannt wird, gelten als Ursachen für das massenhafte Fischsterben. Laut neuesten Angaben des IGB-Wissenschaftlers Christian Wolter verendeten laut Schätzungen rund 1000 Tonnen Fisch in dem Fluss. Die Zahlen liegen höher als bisher angenommen, denn viele Fische konnten nicht vom Ufer abgesammelt werden, da sie etwa auf den Flussgrund sanken, wie es hieß.
»Es gibt eine gewisse Beunruhigung, dass die Situation an der Oder der vom vergangenen Sommer ähnelt«, sagte IGB-Vizedirektor Thomas Mehner. Von März bis Juni dieses Jahres sei die Algenkonzentration in der Oder auch stark gestiegen, sagte Projektleiter Martin Pusch. Das IGB will eine Art Frühwarnsystem für die Entwicklung der Algenart aufbauen, die ein tödliches Gift produzieren kann, aber bisher in Süßgewässern nicht auftrat. An Messstationen auf deutscher Seite wird laut IGB die Konzentration gemessen sowie mit einem speziellen Test analysiert.
Anzeichnen für erste Erholung
Trotz der deutlichen Verluste beim Fischbestand der Oder – wie vor allem bei den Arten Güster, Stromgründling, Ukelei – gebe es Anzeichen für eine erste Erholung, sagte der Fischökologe und IGB-Wissenschaftler Wolter. Es seien alle Arten nachgewiesen worden. »Es war ein gutes Fortpflanzungsjahr.« Jede weitere Belastung der Oder hätte dramatische Folgen für einen sehr langen Zeitraum, hieß es.
Das Forschungsinstitut IGB wie auch Lemke fordern seit Langem einen Stopp des Oder-Ausbaus vor allem auf polnischer Seite.
Viele Augen ruhten auf Sonneberg. In den thüringischen Landkreis waren sogar Fernsehteams aus Israel und den USA gereist, weil 48.000 Wahlberechtigte zur Stichwahl für einen neuen Landrat aufgerufen waren. Nun ist klar: Zehn Jahre nach ihrer Gründung erkämpft sich die AfD erstmals ein kommunales Spitzenamt. Das ist ein Einschnitt.
Zugleich ist es letztlich zweitrangig, wie die Wahl ums Sonneberger Landratsamt ausging. Hätte AfD-Kandidat Robert Sesselmann nicht gesiegt, dann würde eben in ein paar Wochen oder Monaten irgendwo anders – vermutlich wieder im Osten – ein anderer AfD-Bewerber in eine politische Machtposition gewählt. Die Partei ist auf dem Vormarsch, die Rechtsextremen gewinnen gesellschaftspolitisch an Einfluss. Es wäre kurzsichtig gewesen, „nochmal gut gegangen“ zu jubeln, wäre der AfD-Anwärter unterlegen.
Zuletzt waren in Hamburg-Steilshoop zahlreiche tote Fische angeschwemmt worden. Jetzt ist auch der Isebekkanal in Eimsbüttel betroffen.
Hunderte tote Fische lagen dort am Sonntag am Ufer oder trieben an der Wasseroberfläche. Über die Ursachen für das Fischsterben wird momentan spekuliert. Sauerstoffmangel kann es eigentlich nicht sein: Der Isebekkanal wird durch eine Anlage zur Sauerstoffanreicherung normalerweise gut versorgt. Sie war 1989 installiert und 2011 erneuert worden. Die Umweltbehörde war am Sonntag für eine Rückfrage nicht zu erreichen.
Zuletzt waren Mitarbeitende der sogenannten Schadensstelle an mehreren Hamburger Gewässern im Einsatz, um dort tote Fische abzufischen. Die Umweltbehörde hatte Mitte der Woche auch darauf hingewiesen, dass es bei länger andauernden hohen Temperaturen und fehlenden Niederschlägen keine wirkungsvollen Maßnahmen gebe, um ein Fischsterben zu verhindern. Wer ein Fischsterben beobachte, solle die Behörden unter der Rufnummer 42840 2300 informieren. Dort wurde man am Wochenende an die Polizei verwiesen.
Weitere Informationen
Grund sind die niedrigen Sauerstoffwerte, die aktuell in der Elbe gemessen werden. Sie gefährden Fische und andere Lebewesen. (17.06.2023) mehr
Wer nach dem Start der Sommerferien kurzentschlossen in NRW Urlaub machen möchte, findet zurzeit in Hotels und Pensionen noch einen Platz. Beim Camping, das sich weiter großer Beliebtheit erfreut, könnte es dagegen schon eng werden. Auch Ferienhäuser sind sehr gefragt.
Denn die nordrhein-westfälischen Urlaubsregionen sind nach Angaben von Tourismusverbänden sehr gut in die Sommerferien gestartet. "Wir sind sehr zufrieden", sagte etwa Patrick Schmidder, Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH, am Sonntag. "Vor allem Ferienhäuser und -wohnungen, aber auch Jugendherbergen sind bereits jetzt sehr gut gebucht."
Camping, Radfahren und Bauernhöfe beliebt
Campingplätze seien teilweise schon voll belegt. In Hotels und Pensionen gebe es dagegen noch freie Betten. Ähnlich ist es im Sauerland und im Münsterland. Anfragen und Buchungen seien inzwischen wieder so hoch wie vor der Corona-Krise, hieß es.
WELT: Fehlt uns der liebende Blick auf die Kinder?
Nina Bremm: Nein. Wir haben mal eine Studie gemacht, in der wir uns das Framing von Lehrkräften im Bezug auf benachteiligte Kindern angeschaut haben. Da gibt es an einem Ende die Figur des Sheriffs, der nur noch für Recht und Ordnung in der Klasse sorgt, und am anderen Ende die der Klassenmama. Beides ist pädagogisch nicht professionell. Es geht nicht um den liebenden Blick. Es geht um Anerkennung, Wertschätzung und Zutrauen in die Lernfähigkeit der Kinder.
WELT: Welche Folgen hat fehlende Wertschätzung für die Kinder?
Bremm: Negative Beziehungen zu Lehrkräften wirken sich gerade bei benachteiligten Schülern exponentiell auf Selbstkonzept, Motivation und Leistung aus. Wir haben interessante Studien dazu, dass eine positive Intervention auf der Beziehungsebene auch die Leistungsfähigkeit in den Unterrichtsfächern steigern kann. Zum Lernen gehört immer auch die Ebene des Sich-angenommen-Fühlens, des Anerkannt-Seins und der sozialen und emotionalen Sicherheit.
Die Beschäftigung ausländischer Fachkräfte sehen 84 Prozent der deutschen Unternehmen als Bereicherung. Das geht aus einer repräsentativen Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) unter 849 kleinen und mittleren Unternehmen hervor, die WELT AM SONNTAG exklusiv vorliegt. Das Kofa ist Teil des Instituts der deutschen Wirtschaft.
In der zurückliegenden Woche hatte sich die Ampel-Regierung auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz geeinigt. Ziel ist es, die jetzt schon riesigen Lücken am Arbeitsmarkt zu füllen. Dafür sind pro Jahr 400.000 ausländische Arbeitskräfte nötig, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vorgerechnet hat.
„Die Zuwanderung von Fachkräften ist absolut wichtig – die Wirtschaft, die Betriebe warten sehnlichst darauf“, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf Nachfrage von WELT AM SONNTAG. „Wir senken die Einwanderungshürden. Es wird für Firmen künftig wesentlich einfacher sein, ausländische Fachkräfte anzuwerben“, so Habeck weiter.
Sein Kabinettskollege, der Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), federführend beim neuen Einwanderungsgesetz, sieht die Unternehmen in der Pflicht. Es brauche nun eine „massive Anwerbe-Kampagne“ der Wirtschaft, forderte Heil vergangenen Montag.
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Doch gerade in diesem Punkt zeichnet die Studie ein ernüchterndes Bild. So sehen lediglich 37 Prozent in der Rekrutierung eine Möglichkeit, Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen und zu sichern. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen stellt die Anwerbung dieser Zielgruppe im Ausland vor besondere Herausforderungen, schreiben die Studienautoren rund um die Ökonomin Sarah Pierenkemper. Und an den Ursachen hierfür kann nur der Gesetzgeber etwas ändern: Zeitintensive Rekrutierungsverfahren und komplizierte rechtliche Rahmenbedingungen bremsen die Arbeitgeber demnach aus.
80 Prozent der befragten Betriebe sehen in der „Komplexität von bestehenden rechtlichen Regelungen“ das größte Hemmnis. Mit knapp 60 Prozent ist für einen großen Teil der Unternehmen die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikationen ein Hindernis. Immerhin: Genau diese Problematik will Arbeitsminister Heil eliminieren.
„Die Abschaffung der Anerkennungspflicht für ausländische Berufsqualifikationen ist eindeutig zu begrüßen“, sagt die Studienautorin Sarah Pierenkemper. Auch Wirtschaftsminister Habeck ist für effizientere Abläufe. „Die Zeit drängt, wir müssen das Gesetz jetzt auch konsequent zur Anwendung bringen, es bürokratiearm umsetzen und unter anderem die Visaverfahren beschleunigen.“
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In der Regel suchen Betriebe seltener aktiv in anderen Ländern vor Ort, sondern erhalten zu 56 Prozent Direktbewerbungen aus dem Ausland. Lediglich ein knappes Drittel der befragten Unternehmen nutzt öffentliche Vermittlungsangebote der Arbeitsagenturen oder der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung – übernimmt also selbst die Initiative. „Wichtig ist, dass wir verstehen, dass wir uns aktiv ins Zeug legen müssen und dass auch die Wirtschaft aktiv um Fachkräfte wirbt, denn der Wettbewerb um die besten Köpfe ist groß“, sagt Habeck.
Zu den größten Hürden bei der Einstellung zählt mangelhaftes Deutsch. Erst diese Woche hatte die Bundesagentur für Arbeit die Wichtigkeit von Sprachkursen betont. Aktuell absolvieren demzufolge 208.000 Menschen, die von den Jobcentern betreut werden, entsprechenden Kurse. Doch in der Realität reicht das anscheinend nicht aus. Der Großteil der Unternehmen fördert den Erwerb von Deutschkenntnissen inzwischen selbst. 74 Prozent sind es der Umfrage zufolge.
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