Spielt das Wetter mit, dann könnten die Herbstferien dem Tourismus in der Eifel noch ein paar zusätzliche positive Impulse geben.
Noch Zimmer frei in der Eifel
"Die Eifel ist derzeit gut gebucht, aber nicht ausgebucht," sagt Barbara Fronhoff von der Monschau-Touristik. Es sei immer noch möglich, Zimmer zu bekommen. Gerade jetzt in den Herbstferien werden viele Radtouristen und Wanderer erwartet, die sich bei gutem Wetter kurzfristig auf den Weg in die Eifel machen. "In den vergangenen Jahren ist hier in der Eifel viel für den Rad- und Wandertourismus getan worden," sagt Barbara Fronhoff. Zahlreiche neue Radstrecken wurden eröffnet und die Wanderwege konsequent ausgebaut. Mit Erfolg – die Zahl der Radfahrer und Wanderer steigt in der Eifel nach Angaben der Monschau-Touristik von Jahr zu Jahr.
Ein breitgefächertes Angebot
Die Tourismusbetriebe bemühen sich, für jeden etwas anzubieten. Es gibt Angebote für leistungsorientierte Wanderer, die Strecken von mindestens 30 Kilometern laufen wollen, Erlebnistouren im Nationalpark, für Touristen, die vor allem Natureindrücke suchen und es gibt Schlemmertouren für Menschen, die gemütliche Strecken in einer schönen Landschaft mit kulinarischen Höhepunkten verbinden wollen.
Ostbelgien hat noch Zimmer frei
Kulinarisch geht es auch gerade bei den Nachbarn in Ostbelgien zu. Dort starten die so genannten gastronomischen Wochenenden. Denn dort beginnt jetzt die Jagdzeit auf Hirsche und Rehe. Viele Besucher aus Deutschland buchen gern ein Wochenende oder ein paar Tage in einem Hotel, dass in dieser Zeit vor allem Wildspezialitäten auf der Speisekarte hat. In Ostbelgien sind noch viele Zimmer frei, denn dort beginnen die Herbstferien später als in Deutschland.
Viele Schleswig-Holsteiner überlegen, wo sie Geld einsparen können. Weil einige deswegen eine neue Heizanlage wollen, haben Heizungsinstallateure viel zu tun.
Spielt das Wetter mit, dann könnten die Herbstferien dem Tourismus in der Eifel noch ein paar zusätzliche positive Impulse geben.
Noch Zimmer frei in der Eifel
"Die Eifel ist derzeit gut gebucht, aber nicht ausgebucht," sagt Barbara Fronhoff von der Monschau-Touristik. Es sei immer noch möglich, Zimmer zu bekommen. Gerade jetzt in den Herbstferien werden viele Radtouristen und Wanderer erwartet, die sich bei gutem Wetter kurzfristig auf den Weg in die Eifel machen. "In den vergangenen Jahren ist hier in der Eifel viel für den Rad- und Wandertourismus getan worden," sagt Barbara Fronhoff. Zahlreiche neue Radstrecken wurden eröffnet und die Wanderwege konsequent ausgebaut. Mit Erfolg – die Zahl der Radfahrer und Wanderer steigt in der Eifel nach Angaben der Monschau-Touristik von Jahr zu Jahr.
Ein breitgefächertes Angebot
Die Tourismusbetriebe bemühen sich, für jeden etwas anzubieten. Es gibt Angebote für leistungsorientierte Wanderer, die Strecken von mindestens 30 Kilometern laufen wollen, Erlebnistouren im Nationalpark, für Touristen, die vor allem Natureindrücke suchen und es gibt Schlemmertouren für Menschen, die gemütliche Strecken in einer schönen Landschaft mit kulinarischen Höhepunkten verbinden wollen.
Ostbelgien hat noch Zimmer frei
Kulinarisch geht es auch gerade bei den Nachbarn in Ostbelgien zu. Dort starten die so genannten gastronomischen Wochenenden. Denn dort beginnt jetzt die Jagdzeit auf Hirsche und Rehe. Viele Besucher aus Deutschland buchen gern ein Wochenende oder ein paar Tage in einem Hotel, dass in dieser Zeit vor allem Wildspezialitäten auf der Speisekarte hat. In Ostbelgien sind noch viele Zimmer frei, denn dort beginnen die Herbstferien später als in Deutschland.
Schwedens Küstenwache hat nach eigenen Angaben ein viertes Gasleck an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee entdeckt. Bisher waren nur drei Löcher bekannt. Experten gehen davon aus, dass Untersuchungen zur Ursache noch Wochen dauern könnten.
Die schwedische Küstenwache hat bereits am Dienstag bei Aufklärungsflügen oberhalb des Verlaufs der Trassen von Nord Stream 2 ein viertes Leck entdeckt. Da eine Röhre des Doppelstrangs noch immer unter Druck steht und offenbar intakt ist, soll sich das Leck in der anderen befinden, wo bereits am Montag ein Leck entdeckt worden war. Das vierte Leck soll sich nach Medienberichten auf einer Länge von 200 Metern ausdehnen und knapp zwei Kilometer vom anderen Leck entfernt sein.
Dänische Behörde: Bald letztes Gas aus Leitungen ausgeströmt
In der Nacht zum Montag war zunächst in einer der beiden Röhren der nicht genutzten Pipeline Nord Stream 2 ein starker Druckabfall festgestellt worden. Später meldete der Nord-Stream-1-Betreiber einen Druckabfall auch in diesen beiden Röhren. Dänische Behörden entdeckten schließlich insgesamt drei Lecks an den beiden Pipelines. Laut dänischer Energiebehörde ist bereits mehr als die Hälfte des Gases aus den betroffenen Leitungen entwichen. Voraussichtlich am Sonntag sollen die Leitungen demnach leer sein, wie Behördenchef Kristoffer Böttzauw sagte.
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Nach dem mutmaßlichen Sabotageakt auf die Ostseepipelines Nordstream 1 und 2 sieht Innenminister Pegel keine Gefährdung der Trassen in deutschen Gewässern. mehr
Spekulationen über Verursacher
Mehrere Länder brachten bereits am Dienstag einen Anschlag auf die europäische Gasinfrastruktur als Ursache für die als beispiellos geltenden Schäden ins Spiel. Die EU und die Nato gehen von Sabotage aus. US-Außenamtssprecher Ned Price sagte, die US-Regierung wolle keine Mutmaßungen über mögliche Hintermänner einer Sabotage-Aktion anstellen, bis Untersuchungen an den Erdgasleitungen abgeschlossen seien. Der Kreml hatte am Mittwoch Spekulationen über eine russische Beteiligung an der Beschädigung der Pipelines als "dumm und absurd" zurückgewiesen.
Nato geht von Sabotage aus
Die Nato ist davon überzeugt, dass die Lecks an den Gaspipelines auf Sabotage zurückzuführen sind. In einem Statement der 30 Mitgliedsstaaten heißt es, alle derzeit verfügbaren Informationen deuteten auf "vorsätzliche, rücksichtslose und unverantwortliche Sabotageakte" hin. Ein möglicher Verantwortlicher wird in dem Statement nicht genannt. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, jedem vorsätzlichen Angriff auf die kritische Infrastruktur von Verbündeten werde mit einer geschlossenen und entschlossenen Antwort begegnet. Die russische Führung bestreitet, für die Schäden verantwortlich zu sein.
Experte: Unsicherheit im Westen zahlt auf russische Agenda ein
Die Frage nach dem Urheber der Lecks steht weiter im Raum. Experten verweisen darauf, dass man erst Ergebnisse von Untersuchungen abwarten müsse, um möglicherweise Klarheit zu bekommen. Dennoch blühen die Spekulationen. Dabei werden auch immer wieder die USA genannt mit dem Hinweis, dass die Pipeline Nord Stream 2 der US-Regierung stets ein Dorn im Auge war. Der Sicherheitsexperte Johannes Peters von der Universität Kiel sagte dazu im ARD Morgenmagazin, dass es zwar im Interesse der USA gelegen habe, dass Nord Stream 2 nicht in Betrieb geht, dennoch hält Peters eine US-Beteiligung für unwahrscheinlich.
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Von Beginn an waren die Ostsee-Pipelines umstritten. Wegen des Ukraine-Krieges fließt kein Gas. Nun kommt mutmaßliche Sabotage dazu. mehr
"Ich bin mir sicher, dass die USA nicht soweit gehen würden, Energieinfrastruktur ihres wichtigsten Verbündeten, nämlich Europas, zu zerstören. Das würde im Endeffekt dazu führen, dass die USA das schaffen, was andere seit Jahren versuchen - nämlich den Westen, Europa und die USA, auseinanderzutreiben." Dagegen gebe es bei genauerem Hinsehen durchaus Gründe für Russland, die Pipelines zu sabotieren. "Beispielsweise allein die Tatsache, dass wir uns heute unterhalten, nämlich die große Unsicherheit, die im Westen erzeugt wird - das sind Dinge, die ganz klar auf eine russische Agenda einzahlen würden", so Peters.
Experte fragt nach dem "Wann?" und "Wie?"
Bei der Frage der konkreten Durchführung der Pipeline-Zerstörung werden immer wieder ferngesteuerte Unterwasserdrohnen oder Kampftaucher genannt, die Sprengstoff an den Leitungen platziert haben könnte. Der Experte für maritime Sicherheit, Julian Pawlak, von einem Think Tank der Bundeswehr in Hamburg, hält noch ein drittes Szenario für denkbar, wie er bei NDR MV Live erklärte. Demnach könnten die Pipelines auch von innen beschädigt worden sein. "Die Frage, die sich natürlich stellt und die auch ein Problem ist, um diese Verbringung nachzuweisen, ist, zu welchem Zeitpunkt dies geschehen ist", so Pawlak. Es sei durchaus möglich, dass Sprengstoffe nicht erst unmittelbar vor der Detonation, sondern bereits Wochen vorher oder sogar schon beim Bau der Pipelines platziert worden sind. Es gebe noch viele offenen Fragen, die genaue Untersuchungen beantworten müssten: "Welche Art von Explosion war es? Kam sie von außen? Von innen? Sind möglicherweise Rückstände von Sprengstoffen vor Ort?" Antworten würden die nächsten Wochen bringen.
Kritische Infrastruktur gilt als verwundbar
Der Vorfall habe gezeigt, dass kritische Infrastruktur vulnerabel sei. In erster Linie sind laut Pawlak Betreiber für die Sicherheit und den Betrieb der Anlagen verantwortlich. Hinzu kämen die Bundespolizei oder die Landespolizeien mit der Wasserschutzpolizei, die auf deutschem Territorium und in deutschen Gewässern, die Anlagen schützten. "Gleiches gilt für die Seestreitkräfte, nicht nur in Deutschland" Mit Blick auf die Länge der gesamten Infrastrukturen - allein die Nord-Stream-Leitungen sind mehr als 1.200 Kilometern lang - ließen diese sich aber nicht 100-prozentig schützen. "Es ist natürlich nicht möglich, jeden Kilometer rund um die Uhr zu überwachen oder alle 50 Seemeilen ein Schiff der Deutschen Marine zu platzieren."
Deutsche Marine mit "Auge und Ohr" in der Ostsee
Die Deutsche Marine soll sich auch an den nun Fahrt aufnehmenden Ermittlungen beteiligen. Sie hat den Ostseeraum im Blick und setzte zuletzt wegen der Eskalation der Spannungen mit Russland wieder verstärkt Flottendienstboote ein. Die Aufklärungsschiffe sind "Auge und Ohr" der Marine, damit der gesamten Bundeswehr und somit auch der Nato. Auch deutsche Seefernaufklärer P-3C Orion sind immer wieder über dem Gebiet unterwegs gewesen. Mit einem Magnetanomalie-Detektor können diese Flugzeuge U-Boote im Erdmagnetfeld unter dem Flugzeug erkennen. Dazu kommt die Überwachung von Land unter und über Wasser.
Ermittler gehen von mehreren hundert Kilogramm Sprengstoff aus
EU-Kommissarin Ylva Johansson äußerte sich zuversichtlich, dass herausgefunden werden kann, wer hinter dem mutmaßlichen Sabotageakt steckt. Bislang gibt es dazu zwar nur Arbeitshypothesen, doch die Auswertung der Radar- und Satellitendaten von Booten, Schiffen und U-Booten, die sich im fraglichen Zeitraum in dem Gebiet aufhielten, läuft auf Hochtouren. Im Blick haben die Ermittler aus Dänemark, Schweden und Deutschland beispielsweise die Frage der Reichweite, also wie weit ein Militärtaucher mit einer größeren Last maximal schwimmen könnte. Immerhin geht man davon aus, dass für die beobachteten und von Sensoren registrierten Explosionen insgesamt mehrere Hundert Kilogramm Sprengstoff verwendet wurden. Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass Taucher oder ein ferngesteuerter Roboter möglicherweise schon am Wochenende die Schäden begutachten könnten. Dann könnten im besten Fall erste Rückschlüsse auf die Art der Explosion unter Wasser und den dabei eingesetzten Sprengstoff gezogen werden.
Pegel: Keine Gefahr für deutsche Gewässer
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) sieht für die Trassen in deutschen Gewässern keine Gefahr. Die Pipelines sowie die geplanten Flüssiggasterminals liegen in flachen, küstennahen Gewässern und seien für Ordnungsbehörden leichter zu beobachten, sagte Pegel. Gleichzeitig verstärkte die Polizei am Dienstag in Lubmin die Sicherung der Anlandestationen der beiden Pipelines. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung warnte derweil vor einem fossilen Energiekrieg. Nach diesem Sabotageakt befürchten Experten des Instituts künftig weitere Versuche der Destabilisierung von Energieversorgungssystemen - möglicherweise auch durch Angriffe auf Atomkraftwerke.
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Die EU hält Sabotage für wahrscheinlich und droht mit Sanktionen. In Lubmin wurde der Schutz der Anlandestationen verstärkt. mehr
Die Ursachensuche bei Bornholm läuft. Ein Anschlag wird für möglich gehalten. Offenbar sind die Leitungen stark beschädigt. mehr
3 Min
Inzwischen wurden drei Lecks entdeckt. Angesichts der Häufung ist ein Zufall unwahrscheinlich. 3 Min
Seit mehr als 35 Jahren kümmert sich eine Eignergemeinschaft um den 50er-Seefahrtkreuzer „Rasmus“. Zusammen teilt man die Kosten und verdoppelt die Freude am Klassikersegeln. Eignergemeinschaften gibt es viele, meist aus der Einsicht heraus, dass ein Eignerpärchen eine Yacht gar nicht eine ganze Saison nutzen kann. Da ergibt es Sinn, sich die Kosten zu teilen, dazu den Segelspaß und die fälligen Winterarbeiten. Die sind bei modernen GFK-Yachten meist überschaubar.
Bei einer betagten klassischen Holzyacht ist allerdings irgendwann mal eine grundlegende Restaurierung angesagt. Das kann auch den Austausch der Kielbolzen oder einzelner Planken beinhalten.
Gut, wenn man ein Team ist und über handwerkliche Fähigkeiten verfügt. Am wichtigsten sind allerdings Begeisterung für das Projekt und eine gewisse Leidensbereitschaft.
Die große Zeit der Seefahrtkreuzer
Rasmus gehört zur Klasse der Seefahrtkreuzer. Deren Bau- und Vermessungsvorschriften wurden bereits 1927 vom Deutschen Segler-Verband festgelegt. Die schnellen, seegängigen und komfortablen Yachten gab es in unterschiedlichen Größen von 30 bis 150 qm Segelfläche. Von 1928 bis 1934 liefen nur drei Einheiten bei Abeking & Rasmussen vom Stapel. Dann entdeckte die Luftwaffe und Marine der Nazis diese Klasse für sich – offiziell als Ausbildungsschiffe für junge Kadetten, aber insgeheim zum privaten Vergnügen der Offiziere.
In den folgenden Jahren wurden auf den Werften von A & R und Burmester (Bremen), Howald und Rathje (Kiel), Kröger (Warnemünde) und Vertens (Schleswig) über 100 dieser schönen Yachten meist aus Mahagoni-Holz gebaut. Am meisten vertreten waren die 50er-Seefahrtkreuzer, die mit ihren 12,50 Meter Länge Platz für bis zu fünf Crewmitglieder boten und dabei noch gut zu handhaben waren. Ihnen wurde eine große Seetüchtigkeit nachgesagt: Der Seefahrtkreuzer hält länger durch als die Mannschaft, war das Credo.
Die kleinsten dieser Klasse, die 30er, maßen 9,75 m, die größten 150er über 20 m. Während des Krieges dienten sie Offizieren und Soldaten zur Erholung beim Fronturlaub. Nach dem Fall des NS-Regimes bedienten sich die Siegermächte, vor allem die von der Seefahrt besessenen Engländer, der Yachten, die ihnen wie reife Früchte (Windfall Yachts) in den Schoß fielen.
Seeschlange – oder doch nicht?
Der „Rasmus“ hatte schon zur Gründung der Eigner-Gemeinschaft 50 Jahre auf dem Kiel. Vor den Engländern versteckt, konnte das Schiff in Deutschland gehalten werden. Vor dem Krieg wurde es unter dem Namen „Seeschlange“ für den Leiter des Kieler Marine-Arsenals, den späteren Vize-Admiral Anka, gebaut und von ihm und seiner Familie meist privat genutzt.
Zwischenzeitlich hatte Miteigner Felix Schaut eine andere Herleitung zur Diskussion gestellt: Rasmus sei nicht die Seeschlange gewesen, sondern eher ein Schiff, das nach einem Riss von Max Oertz gebaut wurde. Und zwar für die Luftwaffe – und später an die polnische Marine ging. Es gab einmal 105 Exemplare dieser 50er-Seefahrtkreuzer und genauso viele Wege, die sie genommen haben. Heute sind nur noch 33 bekannt. Für die Rasmus ließ sich aber die Seeschlange-Identität verifizieren.
Nach dem Krieg gelangte der Kreuzer in den Besitz der Flensburger Farbenhersteller-Familie Sommer. Die ließ dem inzwischen auf „Strömer II“ umgetauften Schiff schon von Berufs wegen jeden Winter eine gute Lackschicht angedeihen. „Strömer II“ durfte mit den Sommers auch bald nach der Befreiung wieder nach Dänemark segeln, er wurde kurzerhand als Forschungsschiff deklariert.
Als Säugling an Bord
Wann der Name „Rasmus“ auftauchte, ist nicht überliefert, nur dass der 50er-Seefahrtkreuzer lange am Steg des Kieler British Yacht Clubs lag und von einem Jochen Gassner im Jahr 1986 in die heutige Eignergemeinschaft eingebracht wurde. 36 Jahre besteht die Gemeinschaft nun schon. Sie hat einige Ehen überdauert und das ganze Leben von Felix Müller geprägt.
Als er das erste Mal an Bord kam, war seine Mutter noch mit ihm schwanger. Inzwischen hat sich sein Vater und Mitbegründer der Eigner-Gemeinschaft zurückgezogen und Felix kümmert sich in zweiter Generation um den Erhalt von Schiff und der Gemeinschaft.
Seit den 1980ern liegt Rasmus in Lübeck bei der Marina am Stau. 2005 bis 2007 war eine komplette Restaurierung durch den Bootsbauer Björn Kaiser, der vorher schon den 80er-Seefahrtkreuzer „Regina“ restauriert hatte, fällig. Die Eignergemeinschaft hat fleißig mitgeholfen und geschliffen und lackiert, was das Zeug hält. Dafür wurde sie mit dem Restaurierungspreis des FKY anlässlich der German Classics 2007 in Laboe belohnt.
Vor dem Landgericht Itzehoe hat am Dienstag eine Juristin ausgesagt, die zwischen 2014 und 2016 zu dem Lager-Komplex Stutthof vorermittelt hatte.
Im Prozess gegen eine ehemalige KZ-Schreibkraft im Lager Stutthof bei Danzig ging es am Dienstag um die Frage, wie es dazu kam, dass die mittlerweile 97 Jahre alte Irmgard F. wegen Beihilfe zum Mord in 11.000 Fällen angeklagt wurde. Dazu war vor dem Landgericht Itzehoe eine Juristin als Zeugin geladen. Sie hatte zwischen 2014 und 2016 zu dem Lager-Komplex Stutthof vorermittelt.
Erkenntnisse gingen an Staatsanwaltschaft Itzehoe
Die Juristin hatte damals Archive nach Namen von KZ-Angestellten durchsucht, die vom Alter her noch leben könnten. Dabei stieß sie auch auf Irmgard F. , die zwischen 1943 und 1945 für den Lagerkommandanten als Stenotypistin gearbeitet hatte. Die Erkenntnisse leitete sie an die Staatsanwalt Itzehoe weiter. Aus ihrer Sicht waren Ermittlungen wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Mord geboten. Schon in den 1950er und 1960er Jahren habe der Bundesgerichtshof geurteilt: Jeder, der für eine Institution arbeitet, in der systematischer Massenmord verübt wird, sei Teil des Systems - auch eine Sekretärin.
VIDEO: Stutthof-Prozess: Zeugin der Zentralstelle sagt aus (2 Min)
Juristin sieht juristisches, politisches und gesellschaftliches Versagen
Die Juristin sagte aus, Irmgard F. und viele andere hätten viel früher angeklagt werden können. Dass die Angeklagte erst jetzt vor Gericht steht, sei ein juristisches, politisches und gesellschaftliches Versagen. Dieser Meinung sind auch die Nebenklagevertreter. Für viele Opfer käme dieser Prozess viel zu spät.
Außerdem wurde am Dienstag beschlossen, dass es zu einem Ortstermin in Stutthof kommen wird. Am 4. November werden sich zwei Richter und ein Historiker direkt vor Ort ein Bild machen und recherchieren.
Weitere Informationen
Die Staatsanwaltschaft wirft einer 97-Jährigen Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vor. Sie war Schreibkraft im KZ Stutthof bei Danzig. NDR Schleswig-Holstein gibt einen Überblick der Ereignisse. mehr
Sie sind fast alle Mitte 90 oder älter. Die Opfer-Zeugen im Stutthof-Prozess. Am Dienstag sagte ein weiterer Überlebende aus. mehr
Der heute 95-Jährige musste sich eine Stunde lang den Fragen der Nebenklage stellen. Er hat zugegeben, dass im KZ Unrecht geschah. mehr
Dieses Thema im Programm:
Schleswig-Holstein Magazin | 27.09.2022 | 19:30 Uhr
Die Deutschen hängen an ihrer EC-Karte. Nun ersetzen immer öfter Debitkarten die beliebte EC-Karten. Viele Händler akzeptieren diese neue Bezahlmethode allerdings nicht. Warum das so ist, lesen Sie hier.
Die immernoch sehr weit verbreitete EC-Karte wird in Deutschland immer mehr zum Auslaufmodell. Stattdessen bieten Banken wie DKB, ING oder Comdirect ihren Kunden häufig eine Debitkarte an. Die "Bankkarte für alles" ist bei vielen Händlern allerdings sehr unbeliebt, wie unter anderem RTL berichtet. Hat man Pech, wird die Karte sogar überhaupt nicht als Bezahlmethode akzeptiert.
Dem Handelsverband Deutschland (HDE) zufolge gibt es "eine signifikante Anzahl von Händlern, die die Karten nicht akzeptieren". Man geht von einer sechsstelligen Zahl in Gesamt-Deutschland aus.
Debitkarte folgt auf die EC-Karte: Darum wird sie von vielen Händlern nicht akzeptiert
Der Grund dafür ist einfach: Bei einer Bezahlung mit der Debitkarte müssen die Händler für jede Transaktion deutlich mehr Geld an die Dienstleister bezahlen. Teils sind die Gebühren bis vier mal so hoch, so ein HDE-Sprecher. Ein Einkauf über 100 Euro kostet die Händler beispielsweise rund 20 Cent, im neuen System ist es bis zu ein Euro.
Insbesondere kleinere Händler kämpfen aktuell mit den steigenden Energie- und Personalkosten. Die Debitkarten-Gebühren sind hier eine zusätzliche Belastung, die die Konzerne nicht gebrauchen können.
Vor dem Landgericht Itzehoe hat am Dienstag eine Juristin ausgesagt, die zwischen 2014 und 2016 zu dem Lager-Komplex Stutthof vorermittelt hatte.
Im Prozess gegen eine ehemalige KZ-Schreibkraft im Lager Stutthof bei Danzig ging es am Dienstag um die Frage, wie es dazu kam, dass die mittlerweile 97 Jahre alte Irmgard F. wegen Beihilfe zum Mord in 11.000 Fällen angeklagt wurde. Dazu war vor dem Landgericht Itzehoe eine Juristin als Zeugin geladen. Sie hatte zwischen 2014 und 2016 zu dem Lager-Komplex Stutthof vorermittelt.
Juristen leitete Erkenntnisse an Staatsanwaltschaft Itzehoe
Die Juristin hatte damals Archive nach Namen von KZ-Angestellten durchsucht, die vom Alter her noch leben könnten. Dabei stieß sie auch auf Irmgard F. , die zwischen 1943 und 1945 für den Lagerkommandanten als Stenotypistin gearbeitet hatte. Die Erkenntnisse leitete sie an die Staatsanwalt Itzehoe weiter. Aus ihrer Sicht waren Ermittlungen wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Mord geboten. Schon in den 1950er und 1960er Jahren habe der Bundesgerichtshof geurteilt: Jeder, der für eine Institution arbeitet, in der systematischer Massenmord verübt wird, sei Teil des Systems - auch eine Sekretärin.
"Für viele Opfer kommt der Prozess zu spät"
Die Juristin sagte aus, Irmgard F. und viele andere hätten viel früher angeklagt werden können. Dass die Angeklagte erst jetzt vor Gericht steht, sei ein juristisches, politisches und gesellschaftliches Versagen. Dieser Meinung sind auch die Nebenklagevertreter. Für viele Opfer käme dieser Prozess viel zu spät.
Außerdem wurde am Dienstag beschlossen, dass es zu einem Ortstermin in Stutthof kommen wird. Am 4. November werden sich zwei Richter und ein Historiker direkt vor Ort ein Bild machen und recherchieren.
Weitere Informationen
Die Staatsanwaltschaft wirft einer 97-Jährigen Beihilfe zum Mord in mehr als 11.000 Fällen vor. Sie war Schreibkraft im KZ Stutthof bei Danzig. NDR Schleswig-Holstein gibt einen Überblick der Ereignisse. mehr
Sie sind fast alle Mitte 90 oder älter. Die Opfer-Zeugen im Stutthof-Prozess. Am Dienstag sagte ein weiterer Überlebende aus. mehr
Der heute 95-Jährige musste sich eine Stunde lang den Fragen der Nebenklage stellen. Er hat zugegeben, dass im KZ Unrecht geschah. mehr
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Schleswig-Holstein Magazin | 27.09.2022 | 19:30 Uhr
Herr Köhle, wie blicken Sie auf den Anfang der Pandemie zurück, als Ischgl im medialen Fokus stand? Ist das alles schon Schnee von gestern?
Thomas Köhle: Da bleibt schon etwas hängen, wenn ein 1600-Seelen-Dorf für eine weltweite Pandemie verantwortlich gemacht wird, das macht mit den Leuten, die da wohnen, schon etwas. Beim Saisonabschluss war aber schön zu sehen, dass die Gäste wieder zurück sind, das hat Ischgl auch gebraucht, alleine für die Seele und die Emotionen, weil man nicht wusste, was der Shitstorm, der über uns hinwegfegte, bei den Gästen anstellt. Die Befürchtung war da, dass sie nicht mehr kommen. Doch offensichtlich waren die Gäste von dieser medialen Hetze nicht so aufgekratzt, um zu sagen, da fahren wir nie wieder hin. Der Ort war zum Schluss wieder knallevoll. Das hat gut getan, wieder so viele Gäste in Ischgl zu sehen.
Wird es Massenansammlungen in Après-Ski-Lokalen wie dem Kitzloch weiterhin geben?
Solche Massenansammlungen gibt es überall auf der Welt, wenn die Leute in den Urlaub fahren und Spass haben wollen. Wenn man den Leuten bietet, was sie haben wollen, für das muss man sich nicht entschuldigen. Es wurde noch nie jemand in ein Après-Ski-Lokal hinein gezwungen. Die Gäste sind alle freiwillig dort und zahlen einen anständigen Preis dafür, dass sie dort etwas zu trinken bekommen. Doch Ischgl ist viel mehr als Après-Ski: wir haben zehn Haubenlokale mit total 28 Hauben. Die würde es alle nicht geben, wenn die Leute, die zu uns kommen, nicht auch ein Herz für Kulinarik hätten. Entertainment und Spass ja, aber es wird unsere verstärkte Aufgabe sein, alles was es sonst noch bei uns gibt, in den Vordergrund zu stellen.
Wie verläuft die Gäste-Entwicklung in Paznaun-Ischgl in diesem Jahr?
Mit diesem Sommer sind wir sehr zufrieden. Verglichen mit 2021 liegen wir 11,5% vorne, zu 2019 sind wir bei + 0,6%.
Wie beurteilen Sie die Aussichten für die Wintersaison?
Die Buchungslage ist für die Winter-Hauptreisezeiten ist gut. In der Zwischen- und Nebensaison, gibt es schon noch Potenzial. Die Gäste wissen, dass sie in der Nebensaison ganz leicht Betten kriegen. Zudem herrscht in unsicheren Zeiten automatisch eine gewisse Zurückhaltung, da warten viele einfach noch ab.
Wir gross sind Ihre Sorgen wegen den Unsicherheiten Inflation, Budget, Energiepreise, …?
Wir haben Krieg in Europa, auch wenn dieser ein Stück weg ist von uns. Das sind nicht die besten Vorzeichen, um Ferien zu buchen. Was jeder merkt, das sind die Energiepreise. Vielleicht ist es bei der Ischgl-Klientel weniger ein Thema, aber wir haben noch drei weitere Orte im Tourismusverband. Und da könnten erhöhte Energiepreise ein Grund sein, den Urlaub zu verschieben.
Welche Erwartungen haben Sie, was den Schweizer Markt betrifft?
Die letzten zwei Jahre waren von Zurückhaltung geprägt. Aber wieso hätten die Schweizer in ein Land fahren sollen, das härtere Restriktionen kennt? So hatten wir 60 Prozent weniger Schweizer Gäste im Winter. Aber das war coronabedingt.
Werden für uns Schweizer Österreich-Ferien nun preisgünstiger wegen dem starken Franken oder gleichwohl teurer, weil alles teurer wird?
Es wird auf jeden Fall Preisanpassungen geben müssen. Dennoch ist es durchaus attraktiv in Samnaun-Ischgl Ski zu fahren. Denn dank dem starken Franken erhalten Schweizer bei uns sehr hohe Qualität zu sehr günstigen Preisen.
Welche Entwicklung erwarten Sie aus dem Markt Deutschland?
Deutschland ist der Hauptreisemarkt für uns mit über 50 Prozent Gästeanteil. Wenn man sich die aktuelle Situation in Deutschland mit deutlich steigenden Energiepreisen anschaut, muss man schon hoffen, dass diese Geschichte gut ausgeht. Noch merken wir es an den Winter-Buchungen nicht, aber möglicherweise gibt es Auswirkungen für den Sommer.
Stehen Innovationen und Neuerungen in Paznaun-Ischgl an?
Neu haben wir in Ischgl ab dem Saisonstart die Silvrettatherme, die alleine ca. 70 Millionen Euro gekostet hat. Dieses Grossprojekt kann die Silvretta Seilbahn AG aber nur deshalb stemmen, weil Gewinne der Bergbahn nicht ausgeschüttet werden, sondern Reserven für touristische Infrastruktur, und eben auch schwierigere Zeiten aufgebaut wurden. Neben Ischgl und Paznaun haben wir drei weitere Skigebiete im Paznaun mit Galtür, Kappl und See. In See wird aktuell eine neue Seilbahn gebaut, die das dortige Skigebiet immens aufwerten wird.
Verändern die Therme die Positionierung von Paznaun-Ischgl?
Wir werden einige Themen mehr spielen müssen. Was man in Paznaun-Ischgl kann, ist Winter. Das kann jeder ausgezeichnet. Nun haben wir eine top Infrastrukur an Seilbahnen und Hotels vor Ort, deren Auslastung aber nur während fünf, sechs Monaten sehr gut ist. Auf der anderen Seite zwingt uns auch die Mitarbeitersituation, dass man mindestens zwei Saisons bespielt. Der Mitarbeiter verlangt, dass er nicht nur im Winter einen Job hat, sondern auch im Sommer.
Wie machen Sie das?
Für uns heisst das, dass wir das Thema Sommersaison verstärkt angehen. Heuer werden wir beispielsweise den Golden Summit in den Herbst hinein ziehen, und versuchen, mit einzelnen Veranstaltungen diese «Zwischensaison» zu beleben. Nächstes Jahr wird es dann richtig ernst, und alle Seilbahnen bleiben bis zum 15. Oktober durchgehend in Betrieb. Wir hoffen, dass auch die Vermieter mitmachen und ihre Infrastruktur bis Mitte Oktober offenhalten. Mit der Therme, mit den Hütten und den Seilbahnen, haben wir so die Möglichkeit künftig auch Sommer und Herbst zu bespielen. Ischgl-Paznaun für 360 Tage lautet unser Thema. Bis auf zwei Monate, während denen man den Einheimischen und Mitarbeitenden auch mal eine Pause gönnen muss, werden wir versuchen, die Region über das ganze Jahr hinweg mit Themen zu bespielen, die es absolut wert sind, unsere Region zu besuchen. Der Winter funktioniert schon sehr gut, der Sommer mittlerweile auch ganz ansprechend. Spannend wird der Herbst. Da werden wir verstärkt auf die Schweiz setzen, in den langen Herbstferien sehen wir grossen Potenzial.
Jeden Dienstag erscheint die Berliner-Helden-Kolumne. Heute mit einem Beitrag von Claudia Berlin (72) aus Mahlsdorf.
Jeden Monat mache ich eine neue Bekanntschaft. Mal lerne ich eine Frau kennen, mal einen Mann, seltener ein Ehepaar, mal jung, mal älter, mal alt. Na und, werden Sie vielleicht sagen.
Doch die Menschen, die ich kennenlerne, sind etwas besonderes. Ausgezeichnet als Stern des Monats. Geehrt für besonderes Engagement im Ehrenamt vom Freiwilligenzentrum Sternenfischer in Treptow-Köpenick.
Seit gut fünf Jahren schreibe ich die Porträts, die auf der Homepage zu lesen sind und von verschiedenen Publikationen nachgedruckt werden. 62 solcher Texte sind inzwischen entstanden.
Als ich diese Aufgabe übernommen habe, war ich schon eine Zeitlang ehrenamtlich bei den Sternenfischern aktiv. Ein halbes Jahr, bevor ich in Rente gegangen bin, habe ich mich dort beraten lassen. Ich wollte das mit dem Ruhestand nicht wörtlich nehmen.
Das Angebot, in der hauseigenen Redaktion mitzuarbeiten und regelmäßig über ehrenamtliches Engagement zu berichten, war genau das Richtige für mich. Schließlich habe ich mehr als 40 Jahre journalistisch gearbeitet, da konnte ich meine beruflichen Erfahrungen einbringen.
Zahlreiche Artikel für das Magazin „Sternenzeit“ habe ich mittlerweile geschrieben, auch die Texte für zwei Ausstellungen, die Helden des Alltags vorgestellt haben. Am stärksten beeindrucken mich immer wieder die Begegnungen mit den „Sternen“.
Da ich die Texte in Ich-Form schreibe, ist es mir wichtig, ihnen persönlich zu begegnen und nicht nur einen Fragenkatalog zu schicken und aus den Antworten einen Text zu basteln. Meistens dauern die Gespräche eine ganze Stunde, gern auch mal länger.
Da lerne ich die ganze Bandbreite ehrenamtlichen Engagements kennen: Lastenrad-Paten, Wunschgroßeltern, Klimaschützer, Streitschlichter, Rikscha-Piloten, die Senioren durch ihren Kiez oder den Park kutschieren. Oder auch Menschen, die Analphabeten, Azubis mit Lernproblemen oder Kinder mit Behinderungen unterstützen. Und eine Menge mehr.
So unterschiedlich die „Sterne“ sind, eins haben sie alle gemeinsam: Sie wollen sich einbringen, Ideen verwirklichen, die Gesellschaft ein Stück voranbringen. So wie ich auch.
Die Statistiker geben bekannt: Zwar sterben in Deutschland mehr Menschen als Kinder geboren werden. Dennoch steigt die Zahl der Einwohner, besonders in einigen Gebieten. Das hat vor allem einen Grund.
In Deutschland leben nach vorläufigen Daten erstmals mehr als 84 Millionen Menschen. Im ersten Halbjahr 2022 wuchs die Zahl um 843.000 oder ein Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 war die Bevölkerungszahl nur um 82.000 Personen oder 0,1 Prozent gestiegen.
"Ausschlaggebend für die aktuelle Entwicklung ist der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs", erklärten die Statistiker. Den Angaben zufolge hatte es im ersten Halbjahr eine Nettozuwanderung von rund 750.000 Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland gegeben. Insgesamt lag die Nettozuwanderung demnach bei rund einer Million Menschen. Sie sei damit sieben Mal höher gewesen als im ersten Halbjahr 2021, hieß es.
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Gleichzeitig gab es laut den Daten mehr Todesfälle als Geburten, was sich dämpfend auf das Bevölkerungswachstum auswirkte: So starben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 161.000 Menschen mehr, als geboren wurden. Insgesamt war die Einwohnerzahl in allen Bundesländern gestiegen, regional jedoch unterschiedlich: Die höchsten Zuwächse gab es in Berlin (plus 1,3 Prozent) sowie Bayern und Hessen (jeweils plus 1,2 Prozent). Die niedrigsten Zuwächse wurden dagegen in Bremen (plus 0,5 Prozent), Thüringen (plus 0,6 Prozent) und im Saarland (plus 0,7 Prozent) verzeichnet.
Laut dem Bundesamt wurden die Bevölkerungszahlen auf Basis des Zensus 2011 berechnet. Sobald Ende 2023 die Ergebnisse des Zensus 2022 mit Stichtag 15. Mai veröffentlicht werden, soll das die neue Berechnungsbasis sein. Dadurch könnte womöglich die Einwohnerzahl nach unten auf weniger als 84 Millionen korrigiert werden. Die Zunahme der Bevölkerung im ersten Halbjahr 2022 werde allerdings davon nicht beeinflusst, hieß es.
Jeden Dienstag erscheint die Berliner-Helden-Kolumne. Heute mit einem Beitrag von Claudia Berlin (72) aus Mahlsdorf.
Jeden Monat mache ich eine neue Bekanntschaft. Mal lerne ich eine Frau kennen, mal einen Mann, seltener ein Ehepaar, mal jung, mal älter, mal alt. Na und, werden Sie vielleicht sagen.
Doch die Menschen, die ich kennenlerne, sind etwas besonderes. Ausgezeichnet als Stern des Monats. Geehrt für besonderes Engagement im Ehrenamt vom Freiwilligenzentrum Sternenfischer in Treptow-Köpenick.
Seit gut fünf Jahren schreibe ich die Porträts, die auf der Homepage zu lesen sind und von verschiedenen Publikationen nachgedruckt werden. 62 solcher Texte sind inzwischen entstanden.
Als ich diese Aufgabe übernommen habe, war ich schon eine Zeitlang ehrenamtlich bei den Sternenfischern aktiv. Ein halbes Jahr, bevor ich in Rente gegangen bin, habe ich mich dort beraten lassen. Ich wollte das mit dem Ruhestand nicht wörtlich nehmen.
Das Angebot, in der hauseigenen Redaktion mitzuarbeiten und regelmäßig über ehrenamtliches Engagement zu berichten, war genau das Richtige für mich. Schließlich habe ich mehr als 40 Jahre journalistisch gearbeitet, da konnte ich meine beruflichen Erfahrungen einbringen.
Zahlreiche Artikel für das Magazin „Sternenzeit“ habe ich mittlerweile geschrieben, auch die Texte für zwei Ausstellungen, die Helden des Alltags vorgestellt haben. Am stärksten beeindrucken mich immer wieder die Begegnungen mit den „Sternen“.
Da ich die Texte in Ich-Form schreibe, ist es mir wichtig, ihnen persönlich zu begegnen und nicht nur einen Fragenkatalog zu schicken und aus den Antworten einen Text zu basteln. Meistens dauern die Gespräche eine ganze Stunde, gern auch mal länger.
Da lerne ich die ganze Bandbreite ehrenamtlichen Engagements kennen: Lastenrad-Paten, Wunschgroßeltern, Klimaschützer, Streitschlichter, Rikscha-Piloten, die Senioren durch ihren Kiez oder den Park kutschieren. Oder auch Menschen, die Analphabeten, Azubis mit Lernproblemen oder Kinder mit Behinderungen unterstützen. Und eine Menge mehr.
So unterschiedlich die „Sterne“ sind, eins haben sie alle gemeinsam: Sie wollen sich einbringen, Ideen verwirklichen, die Gesellschaft ein Stück voranbringen. So wie ich auch.
Überall in Russland spielen sich ähnliche Szenen ab: Zumeist junge Reservisten verabschieden sich von ihren Familien und steigen in Busse mit ungewissem Ziel. Im Prinzip erwartet sie eine kurze militärische Auffrischung, dann werden sie zum Kampf in die Ukraine geschickt.
Alles geht sehr schnell von der Einberufung bis zur Abfahrt. Viele können gar nicht fassen, was ihnen geschieht. "Heute Morgen haben wir die Vorladung erhalten", berichtet eine Frau. "Und jetzt sitzt er schon im Bus."
Die von Präsident Putin angeordnete Teilmobilmachung von 300.000 Wehrpflichtigen verläuft chaotisch. Alte, Kranke und sogar Tote wurden einberufen oder zur Einberufung zitiert. Sogar der Kreml hat Fehler eingeräumt und versprochen, diese zu korrigieren.
Doch der Unmut in der Bevölkerung wächst, Widerstand machen sich breit. Seit Tagen kommt es landesweit immer wieder zu Protesten und Angriffen auf Einberufungsstellen.
In der russischen Teilrepublik Dagestan im Kaukasus demonstrierten am Sonntag vor allem Frauen vor einer Polizeistation. Mehr als 100 von ihnen wurden verhaftet.
Um die Einberufung zu umgehen, reisen derzeit Zehntausende Männer fluchtartig aus Russland aus. An den Grenzen zu Georgien, Kasachstan, Finnland oder der Mongolei bildeten sich lange Autoschlangen.
Heizung runter, Lichter aus - für viele Menschen ist ein Weihnachten ohne Lichterkette gerade in Zeiten der Krise nicht vorstellbar. Genau das hat aber die Deutsche Umwelthilfe gefordert. Die Weihnachtsbeleuchtung solle dieses Jahr ausfallen - sowohl im Eigenheim als auch in der Stadt. In den sozialen Medien und auf der Straße wird schnell klar: Viele wollen die Nutzung der Lichter reduzieren, komplett verzichten will aber kaum einer.
Licht spendet vielen Menschen Trost in der dunklen Jahreszeit
"Ein schönes Weihnachtsfest mit der Familie, eine stimmungsvolle Beleuchtung, das Leben von Traditionen" - Dinge, die den Menschen Trost spenden, schreibt eine Userin unter einem Post von SWR Aktuell. Während des eher "eintönigen" und dunklen Winters und vor allem in Zeiten der Krise helfe Licht dabei, die "Sorgen kleiner erscheinen zu lassen".
Feste und Traditionen helfen den Userinnen und Usern, "ein wenig Normalität" zu spüren. Schon durch Corona seien die Menschen an Weihnachten eingeschränkt worden. Mit der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine wünschen sich viele Menschen eine "Ablenkung in Form von schöner Weihnacht und freudiger Beleuchtung". Einige wollen die Feiertage deshalb normal feiern - ohne Verzicht auf die Lichterketten.
Ähnlich sehen es die Menschen in Heilbronn-Franken:
User: Verzicht kann Weihnachten besinnlicher machen
Viele Menschen halten trotzdem eine Reduzierung der Weihnachtsbeleuchtung für angemessen. Das könne sogar Vorteile haben: Statt "greller Reizüberflutung" könne Weihnachten mit weniger Beleuchtung "besinnlicher" werden. Es könne schön sein, das Fest "achtsamer" als sonst zu feiern. "Übertriebene Beleuchtung" habe ohnehin nichts mit Weihnachten zu tun und "dient nur dem Kommerz."
Andere Userinnen und User weisen auf Alternativen hin: Solar und LEDs würden weniger Strom als herkömmliche Lichterketten verbrauchen. Einige Menschen wollen stattdessen Kerzen nutzen. Vollständig auf eine Beleuchtung verzichten will dennoch keiner der Userinnen und User.
Die Deutsche Umwelthilfe sieht das Sparpotenzial bei der Weihnachtsbeleuchtung etwas radikaler: "In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, als auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird", sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Montag.
Private "Beleuchtungorgien" verursachten pro Jahr einen Stromverbrauch von über 600 Millionen Kilowattstunden Strom. "Das ist so viel wie eine mittlere Großstadt mit 400.000 Einwohnern im Jahr verbraucht." Dazu kämen die möglichen Einsparungen, wenn auch Städte und Gemeinde auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten würden. Resch schlug einen beleuchteten Baum pro Stadt und Gemeinde vor.
Aus Umweltsicht ist klar: Je weniger Strom verbraucht wird, desto besser ist es für das Klima. Im ersten Halbjahr 2022 stammte knapp ein Drittel des in Deutschland erzeugten Stroms aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken. Außerdem würden Lichterketten jede Menge Elektroschrott bedeuten, weiß SWR-Redakteurin Stefanie Peyk: "Den könnte man vermeiden." Eine etwas dunklere Adventszeit könnte auch im Winter ein Zeichen gegen die Lichtverschmutzung setzen.
Laut der Verbraucherzentrale ist das Sparpotenzial besonders bei herkömmlichen Lichterketten hoch. Sie hat das am Beispiel einer Lichterkette mit 24 Lämpchen ausgerechnet: "Eine LED-Lichterkette verursacht in vier Wochen Stromkosten von etwa 40 Cent. Für eine Lichterkette mit Glüh- oder Halogenlämpchen müssen Sie in der gleichen Zeitspanne schon mit dem Zehnfachen, also 4 Euro, rechnen", so die Verbraucherzentrale.
Städte und Gemeinden planen mit weniger Beleuchtung
Wegen der derzeitigen Energiekrise im kommenden Winter wollen Städte und Gemeinden ohnehin deutlich weniger Energie verbrauchen. Ein Ansatzpunkt sei auch hier die weihnachtliche Beleuchtung. Das Stuttgarter Rathaus soll zum Beispiel ohne Weihnachtsbeleuchtung auskommen. Auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt sollen an den Buden nicht mehr ganz so viele Lichter brennen wie normalerweise.
Innenstädte in Baden-Württemberg sind ohnehin schon dunkler als noch im vergangenen Jahr: Grund ist die Energiesparverordnung des Bundes, die seit dem 1. September 2022 gilt.