Anna Weidel ist auch zur neuen Saison fester Bestandteil des A-Kaders im deutschen Biathlon. Hinter der Athletin aus Kiefersfelden liegen Zeiten mit Licht und Schatten. Darüber spricht sie offen im Podcast „Extrarunde“.
Kiefersfelden - Die deutschen Biathlon-Damen sind Anfang Mai in die Vorbereitung zur neuen Saison gestartet. Mit dabei ist auch Anna Weidel. Die 27-Jährige vom WSV Kiefersfelden hat konkrete Ziele für die neue Saison. Im Podcast „Extrarunde“ sprach sie zudem über eine schwierige Phase in ihrer Karriere.
Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking wurde es rund um Weidel turbulent. Sie wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für die Spiele in Peking nominiert und daraufhin in den Sozialen Medien offen angefeindet.
Biathlon: Weidel spricht von „brutaler Herausforderung“
„Ich habe viele böse Nachrichten von manchen Leuten bekommen. Das war mental eine brutale Herausforderung“, sagte sie im Podcast und gab einen detaillierten Einblick in die Gefühlswelt von Sportlern, die mit sogenannten ‚Shitstorms‘ im Netz konfrontiert werden.
Hintergrund war die Nominierung für Olympia 2022. Weidel hatte die halbe Olympia-Norm (ein Platz unter den Top 15) des Deutschen Skiverbandes erfüllt und erhielt den Vorzug vor Franziska Hildebrand. Diese war zum Zeitpunkt der Nominierung im Januar 2022 in besserer Form als Weidel. Was einige User der Sozialen Medien zum Anlass nahmen, in Weidel die Schuldige zu suchen.
Biathlon: „Überlegt, ob ich überhaupt mitfahren soll“
„Das Meiste habe ich ignoriert, ich musste mich da nicht rechtfertigen. Die Entscheidung wurde vom DOSB getroffen, nicht von mir. Ich habe zwischendurch sogar überlegt, ob ich überhaupt mitfahren soll. Aber es ist Olympia und ich wusste nicht, ob ich das nochmal erleben werde“, ergänzte Weidel.
Mit Hildebrand ist sie nach eigenen Aussagen gut befreundet und war sogar mit der inzwischen zurückgetretenen Wahl-Ruhpoldingerin auf einem Zimmer. „Wir haben viel darüber geredet und sie war läuferisch sehr gut drauf zu dieser Zeit. Stress hat es zwischen uns aber keinen gegeben“, fuhr Weidel fort.
Was die Nachrichten in den Sozialen Medien mit ihr machten, ergänzte sie mit klaren Einblicken. „Ich habe mit meiner Mama viele Stunden telefoniert und viel geweint. Dann ist bei den Rennen in Antholz (kurz vor Olympia) nichts gegangen und ich musste mich vor der Kamera rechtfertigen. Ich war froh, als es vorbei war“.
Der Fokus Weidels liegt inzwischen wieder auf der Zukunft, in der sie für die kommende Saison klare Ziele hat. „Ich will fix im Weltcup dabei sein und das Podium in einem Einzelrennen ist weiterhin ein Ziel. Dafür muss ich natürlich gesund bleiben und im Schießen die Leichtsinnsfehler abstellen“, sagte die gebürtige Kufsteinerin im Hinblick auf den Weltcup 2023/24.
Im Sommer will die 27-Jährige den Fokus auf den Winter legen. 2022 nahm sie noch an der Biathlon-Sommer-WM in Ruhpolding teil. 2023 wird sich das ändern. „Es ist schwierig, auf diesen Zeitpunkt einen Höhepunkt zu setzen. Da geht Zeit drauf, die einem im Winter abgehen kann“, sagte sie weiter. *Das gesamte Gespräch mit Anna Weidel in der Extrarunde finden Sie hier
Quelle: chiemgau24.de
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Biathlon: Weidel mit offenen Worten - „Viele böse Nachrichten bekommen“ - chiemgau24.de
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