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Saturday, November 4, 2023

Erkältung, Corona, Grippe: RKI meldet sehr viele Infekte in Deutschland - DER SPIEGEL

Die ersten kalten Wochen im Herbst sorgen erfahrungsgemäß immer für einen deutlichen Anstieg der Infektionsfälle

Die ersten kalten Wochen im Herbst sorgen erfahrungsgemäß immer für einen deutlichen Anstieg der Infektionsfälle

Foto: Daniel Ingold / Westend61 / IMAGO

Husten, Schnupfen, Halsschmerz: Die Virenmenge in Deutschland ist nicht nur gefühlt sehr groß, sondern auch statistisch belegt auf hohem Niveau. Tendenz steigend. Nach einer Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) gab es schätzungsweise 8500 Atemwegsinfekte pro 100.000 Menschen in der Woche vom 23. bis 29. Oktober. Das ist für diese Kalenderwoche der höchste Wert seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2011. Allerdings schwanken die Zahlen im Herbst und Winter meist stark. Ursache für den hohen Wert sind laut RKI neben den für die Jahreszeit typischen Erkältungen auch die seit Anfang Juli »kontinuierlich steigende Zahl« von Coronainfektionen.

In Proben finden sich vor allem Corona- und Rhinoviren

Die Atemwegserkrankungen führten laut RKI in der Oktoberwoche zu 1,4 Millionen Arztbesuchen (1700 pro 100.000 Einwohner). Diese Zahl ist für Ende Oktober mit bei den höchsten in den vergangenen Jahren. In Proben, die von Ärzten zu Laboren geschickt wurden, fanden sich vor allem Coronaviren und Rhinoviren, Letztere sind klassische Erkältungserreger. Die Grippe verbreitet sich laut den Daten dagegen noch nicht in Deutschland.

Eine Prognose für die weitere Saison ist laut RKI nicht möglich. Das hänge unter anderem davon ab, ob und wann weitere Erreger wie das Atemwegsvirus RSV oder Grippeviren dazu kommen und ob die bisher zirkulierenden Viren dann bleiben oder eher abgelöst werden.

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    »Die ersten kalten Wochen im Herbst sorgen erfahrungsgemäß immer für einen deutlichen Anstieg der Infekt-Fälle in unseren Praxen«, sagte Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Diesmal scheine es besonders viele Atemwegsinfektionen zu geben, darunter seien Covid-19-Fälle, aber auch »klassische« Erkältungskrankheiten, bestätigte er.

    »Covid-19 beginnt oft wie andere Infektionen der Atemwege – etwa mit Halsschmerzen, Schnupfen oder Heiserkeit«, sagte Beier. »Häufig kommt es auch zu Fieber, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit. Allerdings kann man bei Covid-19 schwer einen typischen Verlauf beschreiben, da die Krankheit von Fall zu Fall sehr unterschiedlich verlaufen kann.« Geruchs- oder Geschmacksverlust wie zu Anfang der Pandemie wird laut RKI nicht mehr häufig beobachtet. Es mahnt: »Infizierte können bereits ein bis zwei Tage vor Symptombeginn ansteckend sein.«

    Mit einem akuten Atemwegsinfekt sollte man zu Hause bleiben

    Wichtig ist es laut Beier, umsichtig mit sich selbst und anderen umzugehen, und sich daheim zu schonen, »wenn man spürt, dass man krank wird«. Das RKI rät generell: »Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte drei bis fünf Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause bleiben.«

    Wird es wieder mehr und auch schwerere Covid-19-Fälle geben? »Alle Einschätzungen gehen derzeit dahin, dass es zwar saison- und variantenbedingt wieder mehr Infektionen gibt, dass es aber bei der Erkrankungsschwere kaum zu Änderungen kommt«, sagte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen. »Dennoch gilt: mehr Infektionen, mehr schwere Erkrankungen, weil es immer einen gewissen Anteil gibt, der nicht günstig verläuft.«

    »Corona ist derzeit nicht das Thema der Intensivstationen«, berichtete Nina Meckel, Sprecherin der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). »Wir versorgen derzeit mehr als 14.000 schwerstkranke Patienten, darunter 749 Patienten mit oder wegen Corona«, sagte sie Anfang November. Im Vorjahreszeitraum der vergangenen Jahre waren es wesentlich mehr, doch auch hier steigt die Zahl derzeit.

    Mit Blick auf den Winter verwies Meckel auf die relativ vielen älteren Covid-Intensivpatienten. »Deshalb empfehlen wir auch dringend allen Menschen über 60 Jahren eine Grippeschutzimpfung sowie eine Auffrischung der Covid-Impfung in Absprache mit dem Hausarzt. Wir denken, dass eine Mischung aus vielen Viruserkrankungen die Intensivstationen in diesem Winter belasten wird.«

    Das RKI rät Menschen ab 60 Jahren, aber auch solchen mit Grundleiden, zur Grippeschutzimpfung – und zwar von Oktober bis Mitte Dezember. Eine Basisimmunität gegen Corona haben Erwachsene laut RKI in der Regel nach drei Impfungen oder nach zwei Impfungen und einer Infektion. Menschen ab 60 Jahren oder solche, die durch einen schweren Covid-19-Verlauf gefährdet sind, empfiehlt das RKI weitere Auffrischimpfungen jeweils zwölf Monate nach der letzten Impfung oder Erkrankung – vorzugsweise im Herbst. Für gesunde Kinder und Jugendliche sind laut Ständiger Impfkommission derzeit keine Covid-19-Impfungen notwendig. Es ist möglich, sich parallel gegen Corona und Grippe impfen zu lassen.

    wbr/dpa

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