Stand: 31.10.2022 18:00 Uhr
Führungen, Lesungen, Mitmachaktionen - und ein kostenloser Eintritt: Am Reformationstag haben viele Menschen die 32 Hamburger Museen, Ausstellungshäuser, Lern- und Gedenkorte besucht, die sich an der Aktion "#seeforfree" beteiligt haben. An vielen Eingängen bildeten sich lange Schlangen.
Neben staatlichen Ausstellungshäusern beteiligten sich auch private Museen an dem Aktionstag. Zum ersten Mal dabei waren unter anderem das Bargheer Museum im Jenischpark, der Geschichtsort Stadthaus sowie das Komponistenquartier Hamburg. Auch das Mahnmal St. Nikolai war erstmals dabei.
Reformationstag auch Tag der Museen in Hamburg
Seit 2018 ist der Tag der Reformation in Hamburg offizieller Feiertag. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) sagte: "In Hamburg ist der Tag der Reformation auch der Tag der Museen. Mit dem extra für diesen Tag entwickelten Begleitprogramm machen die Häuser ihre Ausstellungen auf ganz unterschiedliche Weise erlebbar. Alle sind eingeladen, Kunst und Kultur zu entdecken und bei Führungen in verschiedenen Sprachen, Mitmachangeboten für Kinder oder Lesungen tiefer in Hamburgs vielfältige Museumslandschaft einzutauchen."
Einige ausgewählte Museums-Tipps
32 Museen waren dabei, unter anderem gab es dies zu sehen und zu erleben:
MARKK: Spannender Blick nach Afrika
Seit Monaten wird über die Benin-Bronzen diskutiert, diese Kunstwerke aus dem alten Königreich in Afrika. Die kamen in der Kolonialzeit hier her und gehören zu den Höhepunkten der afrikanischen Kunst. Jetzt sollen sie zum Teil an Nigeria übergeben werden. 179 dieser Kunstwerke sind noch im Museum am Rothenbaum, dem MARKK, dem ehemaligen Völkerkundemuseum zu sehen. In der Ausstellung "Geraubte Geschichte" kann man diese Kunstwerke erleben und erfahren, warum sie etwas ganz Besonderes sind - kurz bevor viele von ihnen an ihren Entstehungsort zurückkehren.
Komponistenquartier: Stolze Musikstadt Hamburg
Da steckt Musik drin - im Komponistenquartier in der Neustadt. Da gibt es einen kleinen Museumskomplex, der die Geschichten bekannter Komponisten erzählt, die hier geboren wurden: Johannes Brahms natürlich, Telemann, CPE Bach, die Geschwister Felix und Fanny Mendelssohn, Gustav Mahler und der damals weltberühmte Opernkomponist aus Bergedorf Johann Adolph Hasse. Das Brahms-Museum mit neuer Ausstellung. Und mit einer Führung im Komponistenquartier in diesen alten kleinen Hamburger Bürgerhäusern hat man ganz viel Musikgeschichte kompakt.
Archäologisches Museum: Hamburg-Geschichte als Miniatur-Erlebnis
Für die ganze Familie perfekt ist die Playmobil-Ausstellung im Archäologischen Museum in Harburg. Mit 5.000 Playmobil-Figuren wird da Weltgeschichte erzählt: Steinzeit, Römerzeit und das Mittelalter. Auch die Geschichte der Hammaburg, als die Gründung unserer Stadt, wird mit den Figuren erzählt. So was wie ein eigenes kleines Miniaturwunderland in Harburg - ohne Eisenbahn, aber mit Geschichte.
Freilichtmuseum Rieck-Haus: Ausflug in Hamburgs Gemüsegeschichte
Hier ist Hamburg noch richtig Dorf! Im Freilichtmuseum Rieck-Haus in Curslack kann man sehen, wie die Bauernfamilie Rieck über mehrere Jahrhunderte gelebt hat. Der Hof zählt zu den ältesten erhaltenen Bauernhäusern Norddeutschlands. Wie haben die Vierländer aus ihrem Flecken damals eine der reichsten Regionen Deutschlands gemacht. Das erfährt man dort. So richtig im Grünen - genau richtig für einen Ausflug!
Zusatzstoffmuseum: Kritischer Blick auf den Teller
Hamburgs schrägstes Museum ist vielleicht dieses: Das Zusatzstoffmuseum. Es befindet sich auf dem Gelände des Hamburger Großmarktes in Hammerbrook. Da erfährt man alles, was so in unseren Lebensmitteln drin ist: Emulgatoren, Stabilisatoren, Farb- und Konservierungsstoffe, Aromen, Backmittel und Geschmacksverstärkern. Ein echter Geheimtipp! Nicht ganz leicht zu finden - wie man dort am besten hinkommt, steht auf der Homepage des Zusatzstoffmuseums.
Hamburger Schulmuseum: Unterricht im Deutschen Kaiserreich
Wie sah Schulunterricht im Deutschen Kaiserreich aus? Das erklärt das Hamburger Schulmuseum auf St. Pauli - Besucherinnen und Besucher können das danach in einem Rollenspiel nachspielen.
Deutsches Hafenmuseum: Führungen und Fahrradtour
Und das Deutsche Hafenmuseum, das sich noch im Aufbau befindet veranstaltet neben Führungen auf der Viermastbark Peking auch eine Fahrradtour. Von der Peking geht es über die Speicherstadt zum Chilehaus.
Altonaer Museum und Museum der Arbeit: Mitmachprogramm für Kinder
Auch für Kinder und Jugendliche gibt es viele Angebote: Im Altonaer Museum können sie kleine Trickfilme produzieren. Beim Museum der Arbeit dürfen sie in der Metallwerkstatt ein Schmuckstück herstellen.
Eine Liste aller Häuser, die sich bei #seeforfree in Hamburg beteiligt haben, findet sich auf der Internetseite www.seeforfree.de.
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Reformationstag: Freier Eintritt lockt viele in Hamburger Museen - NDR.de
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