Alkohol: Wie viele Gläser Wein oder Bier sind unbedenklich? - inFranken.de

• Gefährliche Aussage: Ist Alkohol wirklich bis zu einer gewissen Menge unbedenklich?
• Wie „gut“ oder „schlecht“ ist Alkohol für den Körper?
• Wie viel „darfst“ du bedenkenlos trinken?
• Wie schnell endet Alkoholkonsum in einer Abhängigkeit?

Dass ein bisschen Alkohol kein Problem sei und auch niemanden schaden würde, hast du wohl schon einmal gehört. Für eine geringe Menge mag das möglicherweise stimmen, aber schon ein wenig Alkohol mehr kann viele negative Auswirkungen haben. 

Ist Alkohol wirklich bis zu einer gewissen Menge unbedenklich?

Die Auswirkungen von Alkohol auf die Gesundheit sind komplex, da er auf viele Bereiche des Körpers einen Einfluss haben kann. Zwei große internationale Forschungsgruppe haben sie weiter untersucht.

Dabei haben sie festgestellt, dass Personen, die durchschnittlich weniger als 100 Gramm Alkohol pro Woche trinken, ihrer Gesundheit kaum bis gar nicht schaden. Bei 100 bis 200 Gramm verkürzt sich die Lebenserwartung im Durchschnitt bereits um ein halbes Jahr. Ein Alkoholkonsum von 200 bis 350 Gramm pro Woche kann die Lebenserwartung um bis zu zwei Jahre senken. Ab 350 Gramm Alkohol pro Woche verringert sie sich durchschnittlich um fünf Jahre. Ein Unterschied zwischen Frauen und Männern ist dabei nicht erkennbar. 

Diese Ergebnisse gelten allerdings nur für gesunde Erwachsene. Laut der Studienergebnisse gibt es also eine Menge an Alkohol, die ohne negative körperliche Konsequenzen getrunken werden kann. Dabei ist aber noch unklar, welche Auswirkungen die Verteilung der Trinkmenge, beispielsweise auf verschiedene Tage, hat. Auch mögliche Konsequenzen für die psychische Gesundheit wurden nicht untersucht. 

Wie "gut" oder "schlecht" ist Alkohol für den Körper?

Alkohol wirkt ganz unterschiedlich auf die Gesundheit und den Körper. Zum einen haben die Studien gezeigt, dass erhöhter Alkoholkonsum die Lebenserwartung erheblich verringern kann. Zum Anderen wurde herausgefunden, dass es das Risiko für Erkrankungen und Unfallfolgen erhöhen kann. In allen Fällen wurden die Konsequenzen größer, je höher der Alkoholkonsum war. 

Mehr zu trinken als empfohlen wird, hat fast ausschließlich negative Folgen. Jedoch können auch schon geringe Mengen ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich bringen. Das kommt durch die Beeinträchtigung der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeiten. 

Verhältnismäßig viel Alkohol zu konsumieren, kann dauerhafte Schäden zu Folge haben. Durch das Trinken können sich verschiedene Krankheiten entwickeln, beispielsweise in der Leber, Bauchspeicheldrüse oder dem Herzen. Auch Krebs kann dadurch ausgelöst werden. 

Wie viel "darf" man bedenkenlos trinken?

Alkohol sollte also nur in Maßen getrunken werden, um extreme Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden. Die internationalen Vorschläge für einen risikoarmen Konsum unterscheiden sich teilweise voneinander. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtanfragen empfiehlt: 

• für Frauen: täglich maximal 12 Gramm reinen Alkohol
• für Männer: täglich maximal 24 Gramm reinen Alkohol 
• an wenigstens zwei Tagen in der Woche gar keinen Alkohol trinken

Auch die Alkoholmenge bei verschiedenen Trinkgelegenheiten kann eine erhöhte Gefahr mit sich bringen. Während einer Trinkepisode sollte deshalb gelten:

• für Frauen: maximal 4 Gläser mit je ungefähr 10 Gramm Alkohol 
• für Männer: maximal 5 Gläser mit je ungefähr 10 Gramm Alkohol

Werden diese Mengen überschritten, kann das, unabhängig vom durchschnittlichen Trinkverhalten, Konsequenzen für den Körper haben.

Wie schnell entsteht einen Alkoholabhänigkeit

Eine wichtige Rolle zur Entstehung einer Alkoholabhängigkeit spielen Risikofaktoren. Wie du auf biologische, persönliche und soziale Herausforderungen reagierst, ist abhängig von deiner individuellen Vulnerabilität. Wie schnell jemand abhängig von Alkohol wird und in eine Sucht gerät, ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Eine unbehandelte Alkoholabhängigkeit verläuft aber meistens in vier Phasen. 

Die voralkoholische Phase ist häufig von gelegentlichem oder dauerhaftem Erleichterungstrinken geprägt, dabei geht es vor allem um den Abbau von Stress. In der Anfangsphase beginnen Betroffene dann die Kontrolle über das Trinken zu verlieren. Geht sie irgendwann völlig verloren, beginnt die kritische Phase. Auch eine psychische und körperliche Abhängigkeit hat jetzt schon begonnen. In der chronischen Phase ist ein Leben ohne Alkohol nur schwer möglich, bei Verzicht treten starke Entzugserscheinungen auf. 

In welcher Region es in Deutschland die meisten Probleme mit Alkohol gibt, liest du hier.

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