Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte am 4. Mai zum Warnstreik auf – nicht nur in Kitas. Hier erfährst du mehr zu den Hintergründen und betroffenen Einrichtungen.
Am Mittwoch, den 4. Mai, bleiben zahlreiche Kitas in Deutschland geschlossen. Denn die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem „bundesweiten Streik- und Aktionstag“ aufgerufen. Der Aufruf richtete sich an Erzieher:innen, Kinderpfleger:innen, Sozialassistent:innen und andere Berufsgruppen aus Kitas und dem Ganztag in Schulen.
Mit dem Warnstreik will Verdi Druck in den Tarifverhandlungen für Angestellte im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst aufzubauen. Bisher gab es bereits zwei ergebnislose Verhandlungsrunden mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), die nächste soll am 16. und 17 Mai stattfinden.
Kitas geschlossen: Worum es bei dem Warnstreik geht
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.
Außerdem geht es bei dem Tarifkonflikt um die Verbesserung der Eingruppierung, z.B. bei Erzieher:innen. Für sie sollte die höhere der beiden Entgeltgruppen gelten, bisher ist das nur bei Beschäftigten mit besonders schwieriger Tätigkeit der Fall. Laut SZ zählen dazu Beschäftigte in Kitas, in der mehr als die Hälfte der Kinder Migrationshintergrund haben. Die geltende Abgrenzung sei falsch, erklärte Verdi-Tarifbotschafter Günter Tanzmeier, jede Einrichtung habe das Gleiche zu leisten.
Des weiteren gehen die Erzieher:innen, Kinderpfleger:innen und ähnliche Berufsgruppen für einen Anspruch auf Qualifizierung und Weiterbildung auf die Straße.
Situation in Tageseinrichtungen seit Jahren angespannt
„Die Beschäftigten sind über die Haltung der Arbeitgeber massiv enttäuscht, weil sie in den Verhandlungen bisher kein Entgegenkommen in Fragen der Entlastung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen und für die Aufwertung der Berufe gezeigt haben“, erklärt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle in einer Pressemitteilung zum anstehenden Warnstreik. Die Situation in den Tageseinrichtungen für Kinder sei seit Jahren angespannt. „Der Platzausbau und die Ausweitung der Öffnungszeiten bei dem gleichzeitigen Versäumnis, die Bedingungen in den Einrichtungen und in der Ausbildung zu verbessern, haben bewirkt, dass die Beschäftigten am Limit angekommen sind.“
Verdi beklagt auch Ausfälle durch die Coronapandemie und bezieht sich auf Zahlen des Deutschen Jugendinstituts und Robert Koch Instituts: Aufgrund von Krankheit sollen 20 Prozent des Personals fehlen. Auch Burnout soll ein großes Risiko für die Beschäftigtengruppe darstellen. Aus Perspektive der Beschäftigten fehlen 173.000 Fachkräfte, um pädagogisch arbeiten zu können – 25 Prozent der Berufsanfänger:innen sollen in den ersten fünf Jahren das Arbeitsfeld verlassen.
Warnstreik in meiner Kita? Eltern fragen am besten direkt nach
Ob die eigene Kita, Ganztagesschule oder ähnliche Einrichtungen vom Warnstreik betroffen sind, erfragen Eltern am besten direkt bei den Einrichtungen. Ob Eltern informiert werden, kann sich von Einrichtung zu Einrichtung unterscheiden. In München werden Eltern zum Beispiel durch die Einrichtungsleitungen und einen zentralen Newsletter informiert und finden Antworten auf häufige Fragen zudem online.
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Warnstreik: Wieso heute viele Kitas geschlossen bleiben - Utopia
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