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Kommentar: Es gibt so viele gute Gründe für ein Tempolimit NDR.deKommentar: Es gibt so viele gute Gründe für ein Tempolimit - NDR.de
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Kommentar: Es gibt so viele gute Gründe für ein Tempolimit NDR.deStand: 29.03.2022 16:38 Uhr
Zahlreiche Studierende und Auszubildende wollen helfen, die Personalnot an den Unikliniken in Rostock und in Greifswald zu lindern. Wegen der Corona-Pandemie fehlen dort viele Beschäftigte.
Die rot-rote Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will es ermöglichen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die corona-bedingten Personallücken mit Studierenden und Auszubildenden zu füllen. Die Unimedizin in Rostock und in Greifswald haben damit bereits begonnen. Laut dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Rostocker Uni, Emil Reisinger, konnten schon 85 Studierende gewonnen werden. Er sei sicher, weitere Hundert rekrutieren zu können, sagte Reisinger bei NDR MV Live. Dazu werde der für die kommende Woche geplante Semesterbeginn um vier Wochen verschoben. Die Vorlesungen für die Studierenden sollen aufgezeichnet werden. Sie können digital abgerufen werden. Praktika im Rahmen des Studiums müssen später nachgeholt werden.
Reisinger sagte, es kämen nur Studierende ab dem achten Semester zum Einsatz. Sie hätten bereits gewisse Erfahrung im Umgang mit Patientinnen und Patienten. Reisiniger versicherte, dass die Studierende nur unter Aufsicht zusammen mit einer Ärztin oder einem Arzt arbeiten dürfen. Für ihre Tätigkeit sollen sie 13 bis 15 Euro pro Stunde erhalten, falls sie schon gewisse Qualifikationen nachweisen können, liegt der Lohn entsprechend höher.
Karlhans Endlich von der Unimedizin Greifswald sagte NDR MV Live, auch am dortigen Klinikum könnten rund 100 Studierende und Auszubildende bei der Behandlung und Pflege helfen. "Alle können einfache Tätigkeiten übernehmen, damit die Versorgungssicherheit noch größer wird und wir damit stabil bleiben", so Endlich. In einigen Bereichen der Unimedizin fehlt seinen Angaben zufolge derzeit 40 Prozent des Stammpersonals. Falls Eingriffe um zwei Monate zu verschieben sind, würden sie derzeit auch verschoben. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei dennoch sicher.
Bis zu 30 Prozent des Klinikpersonals fällt momentan aufgrund von Krankheit oder Quarantäne aus, so das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns. Auch in den Kitas ist die Personaldecke coronabedingt sehr dünn. Auch hier sollen mehrere hundert Azubis in den kommenden Wochen einspringen, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nach der Sitzung des Krisenstabs der Landesregierung.
Weitere Informationen
Dieses Thema im Programm:
Stand: 28.03.2022 10:49 Uhr
Die Infektionszahlen sind hoch wie nie, die Auslastung der Intensivstationen hält sich noch in Grenzen. Wie eng hängen Infektionszahlen und Hospitalisierungsrate zusammen? NDR Datenjournalist Marvin Milatz ordnet die aktuellen Corona-Zahlen ein.
Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit die mit Abstand höchste Hospitalisierungsrate im Norden - und gleichzeitig den niedrigsten Anteil der dreifach Geimpften. Hängen die hohe Hospitalisierungsrate und die niedrige Impfquote miteinander zusammen?
Marvin Milatz: Ja, und das in zweierlei Hinsicht: Zum einen bedeutet eine niedrige Quote bei den Drittimpfungen, dass das Virus noch zahlreiche Menschen anstecken kann, die gar keinen oder einen nicht ausreichenden Immunschutz gegen Corona haben. Mecklenburg-Vorpommern weist zum Beispiel in einem eigenen Dashboard eine Hospitalisierungsrate nach dem Impfstatus aus: Unter den Patientinnen und Patienten, deren Impfstatus bekannt ist, sind derzeit fast viermal mehr ungeimpfte als geimpfte. Und auch Geimpfte sind nicht mehr so gut vor einer Infektion geschützt wie noch im vergangenen Jahr. Denn die Omikron-Variante kann das Immunsystem deutlich besser überlisten als ihre Vorgänger. Die Impfung schützt im Wesentlichen nur noch vor schweren Verläufen.
Welchen weiteren Zusammenhang zwischen Impfquote und Hospitalisierungsrate gilt es noch zu berücksichtigen?
Milatz: Man kann sogar mit den aktuell vorliegenden Zahlen argumentieren, dass die Impfung zurzeit eine der wenigen Corona-Schutzmaßnahmen ist, die überhaupt noch vor einer schweren Erkrankung schützt. Das wird im jüngsten RKI-Wochenbericht deutlich: Seit Beginn des Jahres gab es besonders viele Neuinfektionen bei den 70- bis über 90-Jährigen. Das heißt: Maske-Tragen, Abstand-Halten und Kontakte-Meiden konnten diese Risikopatientinnen und -patienten auch nicht vollständig vor der Omikron-Welle schützen. Und es ist bei ihnen deutlich wahrscheinlicher, dass sie im Krankenhaus landen, als bei jüngeren Menschen.
In Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur die Hospitalisierungsrate, sondern auch die Inzidenz der Neuinfizierten auf Rekordhoch. Setzt man allerdings in anderen Bundesländern Inzidenz und Hospitalisierungsrate ins Verhältnis, ergibt sich oft kein eindeutiges Bild.
Milatz: Die Hospitalisierungsrate hat - seit Einführung - ganz große Probleme und ist deshalb mit viel Vorsicht zu genießen. Allerdings gibt es einen sogenannten adjustierten Wert, eine Schätzung, die zum Beispiel extrem lange Meldeverzüge zu korrigieren versucht. Vergleicht man diese Schätzung zwischen den Bundesländern, dann zeigt sich schon ein recht einheitliches Bild: Dort wo die Inzidenz in die Höhe geht, tut dies in der Regel auch diese korrigierte Hospitalisierungsrate. Viel mehr als das lässt sich aus der Hospitalisierungsrate nicht herauslesen.
Und wie sieht es derzeit auf den Intensivstationen aus?
Milatz: Die Auslastung der Intensivstationen ist die traurige harte Währung unter den Corona-Daten. Die Daten sind präzise, die Schicksale der Menschen, die in diese Statistik fallen, sind schwer und die traurige Wahrheit lautet: Steigt die Intensiv-Auslastung schnell an, bedeutet das, dass es schon vor Wochen viel zu viele Neuinfizierte gab. Die Schutzmaßnahmen also schon damals versagt haben, die Belastung für das Intensiv-Personal jetzt enorm ist und auf absehbare Zeit erstmal so bleiben wird. Schaut man hier zum Beispiel noch einmal auf Mecklenburg-Vorpommern, dann zeigt sich ein Bild, das zu den Rekord-Inzidenzwerten dort passt. Denn auch der Anteil der Corona-Patienten an allen Intensiv-Patienten hat dort jüngst ein Rekordhoch erreicht. In Bundesländern mit niedrigerer Inzidenz sind hingegen auch die Intensiv-Auslastungen niedriger.
Wie steht es um die Situation des Krankenhaus-Personals?
Milatz: Das bilden die uns vorliegenden Daten überhaupt nicht ab. Hospitalisierungsrate und Intensivbetten-Belegung spiegeln nicht wider, wie viel Pflegepersonal überhaupt da ist, um die Covid-Patientinnen und -Patienten zu betreuen. Alle Covid-Erkrankten müssen isoliert werden. Das bedeutet Mehraufwand, egal wie schwer erkrankt. Zudem ist die Personaldecke dünner als sonst: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte uns neulich, dass der Krankenstand beim Klinikpersonal derzeit um 10 bis 20 Prozent höher liegt als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Und dass er die Kliniken da derzeit schon vor einer erheblichen Doppelbelastung durch viele infektiöse Patienten und hohe Personalausfälle sieht.
Was heißt das jetzt alles für die aktuelle Situation im Norden?
Milatz: Im vergangenen Jahr lagen schon mal mehr Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen, aber das heißt nicht, dass die Lage jetzt nicht auch eine Belastungsprobe ist - und auch die Todeszahlen steigen wieder.
Viele Bundesländer haben ein eigenes Ampel-System mit Warnstufen für die Corona-Parameter entwickelt: grün, gelb, rot. In eigentlich allen Systemen stehen die Ampeln seit Wochen auf Rot und der Weg zu einer grünen Ampel ist lang. Damit sich das ändert, müssen die Corona-Infektionen wieder deutlich zurückgehen: durch mehr Booster-Impfungen - und hoffentlich auch durch den Frühling. Erst dann kann sich die Situation für das Klinikpersonal wieder entspannen.
Das Interview führte Sabine Rein, NDR Info.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Interviews hieß es, es würden derzeit in Mecklenburg-Vorpommern fast viermal mehr ungeimpfte als geimpfte Patientinnen und Patienten in Krankenhäuser eingewiesen. Da der Impfstatus nicht für alle Hospitalisierten bekannt ist, wurde diese Formulierung entsprechend geändert.
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Stand: 28.03.2022 10:49 Uhr
Die Infektionszahlen sind hoch wie nie, die Auslastung der Intensivstationen hält sich noch in Grenzen. Wie eng hängen Infektionszahlen und Hospitalisierungsrate zusammen? NDR Datenjournalist Marvin Milatz ordnet die aktuellen Corona-Zahlen ein.
Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit die mit Abstand höchste Hospitalisierungsrate im Norden - und gleichzeitig den niedrigsten Anteil der dreifach Geimpften. Hängen die hohe Hospitalisierungsrate und die niedrige Impfquote miteinander zusammen?
Marvin Milatz: Ja, und das in zweierlei Hinsicht: Zum einen bedeutet eine niedrige Quote bei den Drittimpfungen, dass das Virus noch zahlreiche Menschen anstecken kann, die gar keinen oder einen nicht ausreichenden Immunschutz gegen Corona haben. Mecklenburg-Vorpommern weist zum Beispiel in einem eigenen Dashboard eine Hospitalisierungsrate nach dem Impfstatus aus: Unter den Patientinnen und Patienten, deren Impfstatus bekannt ist, sind derzeit fast viermal mehr ungeimpfte als geimpfte. Und auch Geimpfte sind nicht mehr so gut vor einer Infektion geschützt wie noch im vergangenen Jahr. Denn die Omikron-Variante kann das Immunsystem deutlich besser überlisten als ihre Vorgänger. Die Impfung schützt im Wesentlichen nur noch vor schweren Verläufen.
Welchen weiteren Zusammenhang zwischen Impfquote und Hospitalisierungsrate gilt es noch zu berücksichtigen?
Milatz: Man kann sogar mit den aktuell vorliegenden Zahlen argumentieren, dass die Impfung zurzeit eine der wenigen Corona-Schutzmaßnahmen ist, die überhaupt noch vor einer schweren Erkrankung schützt. Das wird im jüngsten RKI-Wochenbericht deutlich: Seit Beginn des Jahres gab es besonders viele Neuinfektionen bei den 70- bis über 90-Jährigen. Das heißt: Maske-Tragen, Abstand-Halten und Kontakte-Meiden konnten diese Risikopatientinnen und -patienten auch nicht vollständig vor der Omikron-Welle schützen. Und es ist bei ihnen deutlich wahrscheinlicher, dass sie im Krankenhaus landen, als bei jüngeren Menschen.
In Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur die Hospitalisierungsrate, sondern auch die Inzidenz der Neuinfizierten auf Rekordhoch. Setzt man allerdings in anderen Bundesländern Inzidenz und Hospitalisierungsrate ins Verhältnis, ergibt sich oft kein eindeutiges Bild.
Milatz: Die Hospitalisierungsrate hat - seit Einführung - ganz große Probleme und ist deshalb mit viel Vorsicht zu genießen. Allerdings gibt es einen sogenannten adjustierten Wert, eine Schätzung, die zum Beispiel extrem lange Meldeverzüge zu korrigieren versucht. Vergleicht man diese Schätzung zwischen den Bundesländern, dann zeigt sich schon ein recht einheitliches Bild: Dort wo die Inzidenz in die Höhe geht, tut dies in der Regel auch diese korrigierte Hospitalisierungsrate. Viel mehr als das lässt sich aus der Hospitalisierungsrate nicht herauslesen.
Und wie sieht es derzeit auf den Intensivstationen aus?
Milatz: Die Auslastung der Intensivstationen ist die traurige harte Währung unter den Corona-Daten. Die Daten sind präzise, die Schicksale der Menschen, die in diese Statistik fallen, sind schwer und die traurige Wahrheit lautet: Steigt die Intensiv-Auslastung schnell an, bedeutet das, dass es schon vor Wochen viel zu viele Neuinfizierte gab. Die Schutzmaßnahmen also schon damals versagt haben, die Belastung für das Intensiv-Personal jetzt enorm ist und auf absehbare Zeit erstmal so bleiben wird. Schaut man hier zum Beispiel noch einmal auf Mecklenburg-Vorpommern, dann zeigt sich ein Bild, das zu den Rekord-Inzidenzwerten dort passt. Denn auch der Anteil der Corona-Patienten an allen Intensiv-Patienten hat dort jüngst ein Rekordhoch erreicht. In Bundesländern mit niedrigerer Inzidenz sind hingegen auch die Intensiv-Auslastungen niedriger.
Wie steht es um die Situation des Krankenhaus-Personals?
Milatz: Das bilden die uns vorliegenden Daten überhaupt nicht ab. Hospitalisierungsrate und Intensivbetten-Belegung spiegeln nicht wider, wie viel Pflegepersonal überhaupt da ist, um die Covid-Patientinnen und -Patienten zu betreuen. Alle Covid-Erkrankten müssen isoliert werden. Das bedeutet Mehraufwand, egal wie schwer erkrankt. Zudem ist die Personaldecke dünner als sonst: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte uns neulich, dass der Krankenstand beim Klinikpersonal derzeit um 10 bis 20 Prozent höher liegt als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Und dass er die Kliniken da derzeit schon vor einer erheblichen Doppelbelastung durch viele infektiöse Patienten und hohe Personalausfälle sieht.
Was heißt das jetzt alles für die aktuelle Situation im Norden?
Milatz: Im vergangenen Jahr lagen schon mal mehr Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen, aber das heißt nicht, dass die Lage jetzt nicht auch eine Belastungsprobe ist - und auch die Todeszahlen steigen wieder.
Viele Bundesländer haben ein eigenes Ampel-System mit Warnstufen für die Corona-Parameter entwickelt: grün, gelb, rot. In eigentlich allen Systemen stehen die Ampeln seit Wochen auf Rot und der Weg zu einer grünen Ampel ist lang. Damit sich das ändert, müssen die Corona-Infektionen wieder deutlich zurückgehen: durch mehr Booster-Impfungen - und hoffentlich auch durch den Frühling. Erst dann kann sich die Situation für das Klinikpersonal wieder entspannen.
Das Interview führte Sabine Rein, NDR Info.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Interviews hieß es, es würden derzeit in Mecklenburg-Vorpommern fast viermal mehr ungeimpfte als geimpfte Patientinnen und Patienten in Krankenhäuser eingewiesen. Da der Impfstatus nicht für alle Hospitalisierten bekannt ist, wurde diese Formulierung entsprechend geändert.
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Stand: 29.03.2022 16:38 Uhr
Zahlreiche Studierende und Auszubildende wollen helfen, die Personalnot an den Unikliniken in Rostock und in Greifswald zu lindern. Wegen der Corona-Pandemie fehlen dort viele Beschäftigte.
Die rot-rote Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will es ermöglichen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die corona-bedingten Personallücken mit Studierenden und Auszubildenden zu füllen. Die Unimedizin in Rostock und in Greifswald haben damit bereits begonnen. Laut dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Rostocker Uni, Emil Reisinger, konnten schon 85 Studierende gewonnen werden. Er sei sicher, weitere Hundert rekrutieren zu können, sagte Reisinger bei NDR MV Live. Dazu werde der für die kommende Woche geplante Semesterbeginn um vier Wochen verschoben. Die Vorlesungen für die Studierenden sollen aufgezeichnet werden. Sie können digital abgerufen werden. Praktika im Rahmen des Studiums müssen später nachgeholt werden.
Reisinger sagte, es kämen nur Studierende ab dem achten Semester zum Einsatz. Sie hätten bereits gewisse Erfahrung im Umgang mit Patientinnen und Patienten. Reisiniger versicherte, dass die Studierende nur unter Aufsicht zusammen mit einer Ärztin oder einem Arzt arbeiten dürfen. Für ihre Tätigkeit sollen sie 13 bis 15 Euro pro Stunde erhalten, falls sie schon gewisse Qualifikationen nachweisen können, liegt der Lohn entsprechend höher.
Karlhans Endlich von der Unimedizin Greifswald sagte NDR MV Live, auch am dortigen Klinikum könnten rund 100 Studierende und Auszubildende bei der Behandlung und Pflege helfen. "Alle können einfache Tätigkeiten übernehmen, damit die Versorgungssicherheit noch größer wird und wir damit stabil bleiben", so Endlich. In einigen Bereichen der Unimedizin fehlt seinen Angaben zufolge derzeit 40 Prozent des Stammpersonals. Falls Eingriffe um zwei Monate zu verschieben sind, würden sie derzeit auch verschoben. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei dennoch sicher.
Bis zu 30 Prozent des Klinikpersonals fällt momentan aufgrund von Krankheit oder Quarantäne aus, so das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns. Auch in den Kitas ist die Personaldecke coronabedingt sehr dünn. Auch hier sollen mehrere hundert Azubis in den kommenden Wochen einspringen, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nach der Sitzung des Krisenstabs der Landesregierung.
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Die Infektionszahlen sind hoch wie nie, die Auslastung der Intensivstationen hält sich noch in Grenzen. Wie eng hängen Infektionszahlen und Hospitalisierungsrate zusammen? NDR Datenjournalist Marvin Milatz ordnet die aktuellen Corona-Zahlen ein.
Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit die mit Abstand höchste Hospitalisierungsrate im Norden - und gleichzeitig den niedrigsten Anteil der dreifach Geimpften. Hängen die hohe Hospitalisierungsrate und die niedrige Impfquote miteinander zusammen?
Marvin Milatz: Ja, und das in zweierlei Hinsicht: Zum einen bedeutet eine niedrige Quote bei den Drittimpfungen, dass das Virus noch zahlreiche Menschen anstecken kann, die gar keinen oder einen nicht ausreichenden Immunschutz gegen Corona haben. Mecklenburg-Vorpommern weist zum Beispiel in einem eigenen Dashboard eine Hospitalisierungsrate nach dem Impfstatus aus: Zurzeit werden dort fast viermal mehr ungeimpfte als geimpfte Patientinnen und Patienten in Krankenhäuser eingewiesen. Und auch Geimpfte sind nicht mehr so gut vor einer Infektion geschützt wie noch im vergangenen Jahr. Denn die Omikron-Variante kann das Immunsystem deutlich besser überlisten als ihre Vorgänger. Die Impfung schützt im Wesentlichen nur noch vor schweren Verläufen.
Welchen weiteren Zusammenhang zwischen Impfquote und Hospitalisierungsrate gilt es noch zu berücksichtigen?
Milatz: Man kann sogar mit den aktuell vorliegenden Zahlen argumentieren, dass die Impfung zurzeit eine der wenigen Corona-Schutzmaßnahmen ist, die überhaupt noch vor einer schweren Erkrankung schützt. Das wird im jüngsten RKI-Wochenbericht deutlich: Seit Beginn des Jahres gab es besonders viele Neuinfektionen bei den 70- bis über 90-Jährigen. Das heißt: Maske-Tragen, Abstand-Halten und Kontakte-Meiden konnten diese Risikopatientinnen und -patienten auch nicht vollständig vor der Omikron-Welle schützen. Und es ist bei ihnen deutlich wahrscheinlicher, dass sie im Krankenhaus landen, als bei jüngeren Menschen.
In Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur die Hospitalisierungsrate, sondern auch die Inzidenz der Neuinfizierten auf Rekordhoch. Setzt man allerdings in anderen Bundesländern Inzidenz und Hospitalisierungsrate ins Verhältnis, ergibt sich oft kein eindeutiges Bild.
Milatz: Die Hospitalisierungsrate hat - seit Einführung - ganz große Probleme und ist deshalb mit viel Vorsicht zu genießen. Allerdings gibt es einen sogenannten adjustierten Wert, eine Schätzung, die zum Beispiel extrem lange Meldeverzüge zu korrigieren versucht. Vergleicht man diese Schätzung zwischen den Bundesländern, dann zeigt sich schon ein recht einheitliches Bild: Dort wo die Inzidenz in die Höhe geht, tut dies in der Regel auch diese korrigierte Hospitalisierungsrate. Viel mehr als das lässt sich aus der Hospitalisierungsrate nicht herauslesen.
Und wie sieht es derzeit auf den Intensivstationen aus?
Milatz: Die Auslastung der Intensivstationen ist die traurige harte Währung unter den Corona-Daten. Die Daten sind präzise, die Schicksale der Menschen, die in diese Statistik fallen, sind schwer und die traurige Wahrheit lautet: Steigt die Intensiv-Auslastung schnell an, bedeutet das, dass es schon vor Wochen viel zu viele Neuinfizierte gab. Die Schutzmaßnahmen also schon damals versagt haben, die Belastung für das Intensiv-Personal jetzt enorm ist und auf absehbare Zeit erstmal so bleiben wird. Schaut man hier zum Beispiel noch einmal auf Mecklenburg-Vorpommern, dann zeigt sich ein Bild, das zu den Rekord-Inzidenzwerten dort passt. Denn auch der Anteil der Corona-Patienten an allen Intensiv-Patienten hat dort jüngst ein Rekordhoch erreicht. In Bundesländern mit niedrigerer Inzidenz sind hingegen auch die Intensiv-Auslastungen niedriger.
Wie steht es um die Situation des Krankenhaus-Personals?
Milatz: Das bilden die uns vorliegenden Daten überhaupt nicht ab. Hospitalisierungsrate und Intensivbetten-Belegung spiegeln nicht wider, wie viel Pflegepersonal überhaupt da ist, um die Covid-Patientinnen und -Patienten zu betreuen. Alle Covid-Erkrankten müssen isoliert werden. Das bedeutet Mehraufwand, egal wie schwer erkrankt. Zudem ist die Personaldecke dünner als sonst: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte uns neulich, dass der Krankenstand beim Klinikpersonal derzeit um 10 bis 20 Prozent höher liegt als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Und dass er die Kliniken da derzeit schon vor einer erheblichen Doppelbelastung durch viele infektiöse Patienten und hohe Personalausfälle sieht.
Was heißt das jetzt alles für die aktuelle Situation im Norden?
Milatz: Im vergangenen Jahr lagen schon mal mehr Corona-Erkrankte auf den Intensivstationen, aber das heißt nicht, dass die Lage jetzt nicht auch eine Belastungsprobe ist – und auch die Todeszahlen steigen wieder.
Viele Bundesländer haben ein eigenes Ampel-System mit Warnstufen für die Corona-Parameter entwickelt: grün, gelb, rot. In eigentlich allen Systemen stehen die Ampeln seit Wochen auf Rot und der Weg zu einer grünen Ampel ist lang. Damit sich das ändert, müssen die Corona-Infektionen wieder deutlich zurückgehen: durch mehr Booster-Impfungen - und hoffentlich auch durch den Frühling. Erst dann kann sich die Situation für das Klinikpersonal wieder entspannen.
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Stand: 28.03.2022 14:00 Uhr
Die Schülerzahl in Hamburg steigt von Jahr zu Jahr. Nach den Sommerferien rechnet die Schulbehörde mit 16.839 neuen Erstklässlerinnen und Erstklässlern. Das ist ein neuer Höchstwert.
Trotz des Rekords können rund 96 Prozent der neuen Schülerinnen und Schüler ihre Wunschschule besuchen. Das teilte die Schulbehörde mit. Doch einige Grundschulen sind so beliebt, dass sie nicht alle Erstklässlerinnen und Erstklässler aufnehmen können. Die Fridtjof-Nansen-Schule in Lurup zum Beispiel oder auch die Stadtteilschule Winterhude. Die meisten Schülerinnen und Schüler werden in Barmbek-Süd eingeschult. In der Adolph-Schönfelder-Schule sind 161 Erstklässlerinnen und Erstklässler angemeldet.
An insgesamt 42 Grundschulen werden mehr als 100 Schulanfängerinnen und -anfänger eingeschult. Es gibt aber auch besonders kleine Schulen in Hamburg mit jeweils nur einer ersten Klasse: In Cranz und in Ochsenwerder. Trotz der vielen Schüler und Schülerinnen werden die gesetzlich festgeschriebenen Klassenobergrenzen von 19 bis 23 Schülern laut Schulbehörde fast immer eingehalten. Nur in 50 von insgesamt 791 ersten Klassen wird diese überschritten, um Kindern zu lange Schulwege zu ersparen.
An den Grundschulen werden außerdem mehr als 500 Vorschulklassen für 10.000 Kinder eingerichtet. Schulsenator Ties Rabe (SPD) weist darauf hin, dass der Senat seit 2011 jährlich 360 Millionen Euro in den Schulbau investiert, mehr als doppelt so viel wie die Jahre zuvor. Die Zahlen zeigten, dass das Schulbauprogramm wirkt und alle Schülerinnen und Schüler erneut einen guten Schulplatz bekommen, so Rabe.
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Die Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) überspringt zum Wochenauftakt die Marke von 47.000 USD und sorgt damit auch am gesamten Kryptomarkt für deutliche Kurssteigerungen. Insbesondere Cardano (ADA) kann seinen Korrekturtrend vorerst abschütteln und deutlich im Wert zulegen. Auch viele Altcoins steigen zweistellig im Wert an und können damit an ihre positiven Kursbewegungen der Vorwoche anschließen. Nach einer Durststrecke in den letzten Handelsmonaten nimmt der Gesamtmarkt damit wieder deutlich an Fahrt auf.
Perspektivisch rücken somit wieder deutlich höhere Kursziele in den Blick der Anleger. Trotz der anhaltenden schwierigen globalpolitischen Gemengelage scheinen viele Kryptowährungen vorerst ihre Tiefstkurse gesehen zu haben und könnten in den kommenden Handelswochen weiter an Wert hinzugewinnen.
Der Kurs von Cardano steigt in den letzten Handelstagen deutlich gen Norden und gewinnt im Wochenvergleich rund 35 Prozent an Wert hinzu. Nach zuletzt schwachen Handelsmonaten scheinen Anleger wieder vermehrt in Cardano zu investieren. Gelingt eine Bodenbildung oberhalb der 1,00 USD und der ADA-Kurs stabilisiert sich in den kommenden Handelstagen über dem Widerstand bei 1,26 USD, steigen die Chancen auf einen nachhaltigen Turnaround in den nächsten Wochen weiter an.
Aktuell kennt der ADA-Kurs kein Halten und steigt im Wochenvergleich spürbar an. Gelingt es den Bullen den Kurs von Cardano oberhalb der 1,20 USD zu stabilisieren und in der Folge auch das Verlaufshoch bei 1,26 USD zu überwinden, ist mit einer ersten Richtungsentscheidung im Bereich der 1,30 USD zu rechnen.
Schafft es die Käuferseite, diesen starken Resist aus 23er Fibonacci-Retracement und EMA200 (blau) per Tagesschlusskurs zurückzuerobern, aktivieren sich die nächsten Kursziele bei 1,35 USD sowie 1,42 USD. Dreht Cardano auch hier nicht gen Süden ab, sondern kann sich weiter stabilisieren, rückt unmittelbar die Zone zwischen 1,48 USD und 1,52 USD wieder in den Blick der Anleger. Hier verläuft aktuell auch der MA200 (grün). Mehrfach konnte diese Zone zuletzt nicht überwunden werden.
Zeigt sich der Kryptomarkt in den kommenden Wochen weiter von seiner bullishen Seite, könnte Cardano bis an die 1,59 USD durchstarten. Hier dürften erste Anleger Gewinne mitnehmen wollen. Erst wenn diese Widerstandsmarke per Tagesschlusskurs durchbrochen wird, aktivieren sich Kursziele bei 1,77 USD und 1,82 USD. Letztere Widerstandsmarke ist als Make-or-Break-Kurslevel für die kommenden Handelsmonate anzusehen. Hier findet sich die alte Abrisskante aus dem November 2021.
Ein nachhaltiger Ausbruch über diesen Widerstand hätte Signalwirkung und aktiviert zunächst den nächsten wichtigen Zielbereich bei 1,92 USD. Sollten die Bullen auch die türkise Widerstandszone dynamisch durchbrechen können, ist auch ein Folgeanstieg bis in den Bereich zwischen 2,15 USD und 2,20 USD vorstellbar. Das maximale Kursziel auf der Oberseite muss daher auf die Zone zwischen 2.30 USD und 2,46 USD erweitert werden.
Die Bären schafften es nicht, den ADA-Kurs unterhalb der 1,00 USD zu deckeln. Durch die Rückeroberung von EMA20 (rot), EMA50 (orange) und dem Supertrend, gerät die Verkäuferseite vorerst ins Hintertreffen. Solange Cardano jedoch die 1,59 USD nicht nachhaltig zurückerobert, besteht weiterhin eine Restchance für erneut fallende Kurse in den kommenden Wochen.
Sollte der ADA-Kurs bereits an der 1,30 USD gen Süden umdrehen und in der Folge zurück unter die 1,20 USD in Richtung 1,10 USD korrigieren, zeigt sich, wie ernst es die Bären meinen. Ein Rückfall unter 1,10 USD aktiviert automatisch den Bereich zwischen 1,00 USD und 0,93 USD als erste Zielzone auf der Unterseite. Sollte in der Folge dieser Schlüsselbereich erneut unterschritten werden, trübt sich das Chartbild unmittelbar wieder ein.
Der Support bei 0,82 USD dürfte nur kurzfristig haltgebend wirken. Wahrscheinlicher jedoch ist eine erneute Korrektur in die gelbe Supportzone. Ob Cardano an der Unterstützungsmarke bei 0,70 USD erneut gen Norden umdrehen wird, darf angezweifelt werden. Vielmehr steigt die Wahrscheinlichkeit mittelfristig tieferer Kurse spürbar an. Die Zone zwischen 0,58 USD sowie 0,48 USD wäre ein wahrscheinliches Kursziel. Maximal könnte Cardano das Ausbruchsniveau vom 2. Februar 2021 bei 0,39 USD anvisieren.
Kommen die Bullen auch hier nicht nachhaltig zurück aufs Parkett, ist langfristig auch eine Korrektur bis in den Bereich zwischen 0,33 USD und 0,26 USD dann nicht mehr ausgeschlossen. Aktuell sollten Anleger kurzfristige Rücksetzer in Richtung 1,15 USD bis 1,10 USD für Zukäufe nutzen. Diese sollten jedoch knapp unterhalb der 0,93 USD abgesichert werden.
Der RSI wie auch der MACD-Indikator weisen im Tageschart nun Kaufsignale auf. Auf Wochensicht kann sich der RSI-Indikator zudem wieder in die neutrale Zone zwischen 45 und 55 vorarbeiten. Eine Trendfolgebewegung dürfte bereits in der kommenden Handelswoche zu neuen Kaufsignalen im Wochenchart führen.
Terra verliert nach einem starken Jahresauftakt etwas an Dynamik und stellt trotz fünf Prozent Kursplus aktuell den Wochenunderperformer unter den Top-10 Altcoins dar. Zwar konnte der LUNA-Kurs die psychologisch wichtige Marke von 100 USD in den letzten Handelstagen abermals nicht überwinden, solange Terra jedoch weiterhin oberhalb des Schlüsselsupports bei 87,98 USD rangiert, ist jederzeit mit einem neuen Angriff in Richtung Allzeithoch zu rechnen.
Der LUNA-Kurs kam in den letzten Handelstagen etwas ins Stocken. Dieses ist jedoch primär auf vermehrte Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Anleger scheinen ihre Gewinne vorerst wieder in Kryptowährungen mit mehr Kurspotential zu investieren. Solange Terra nicht nachhaltig zurück unter den Support bei 87,98 USD wegbricht, sind höhere LUNA-Kurse weiterhin zu favorisieren. Aktuell wirkt der EMA20 (rot) als gute Unterstützung für den LUNA-Kurs.
Um auch perspektivisch weiter gen Norden anzusteigen, muss der LUNA-Kurs aber zunächst über das bestehende Allzeithoch bei 103.66 USD ausbrechen. Bricht Terra in der kommenden Zeit nachhaltig über seinen bisherigen Höchststand aus, rückt unmittelbar die Zone zwischen 120,05 USD und 126,80 USD als relevante Zielzone in den Blick der Investoren. Hier verlaufen das 127er und 138er Fibonacci-Extension der aktuellen Aufwärtsbewegung. Auch die übergeordnete 127er Fibonacci-Projektion bei 130,50 USD könnte in der nächsten Trendbewegung direkt angelaufen werden.
Fällt der LUNA-Kurs in der Folge nicht nachhaltig zurück unter das aktuelle Allzeithoch, ist ein Kursanstieg bis an das 161er Fibonacci-Extension bei 140,89 USD vorstellbar. Hier ist abermals mit vermehrten Gewinnmitnahmen seitens der Bullen zu planen. Erst wenn die Käuferseite auch diese Widerstandsmarke nachhaltig durchbrechen kann, ist in der Folge auch ein Anstieg in Richtung der 164 USD nicht ausgeschlossen.
Neben dem 200er Fibonacci-Extension der aktuellen Trendbewegung findet sich hier zudem die 161er Fibonacci-Projektion der übergeordneten Trendbewegung. Zwar werden Anleger immer wieder Gewinne realisieren wollen, in Anbetracht des massiven Ausbaus des Terra-Ökosystems ist langfristig jedoch durchaus ein Kursanstieg bis an die 200 USD einzuplanen. Dieses psychologisch wichtige Kursniveau stellt weiterhin das maximale bullishe Kursziel für die nächsten Handelsmonate dar.
Zwar verhinderten die Bären mehrfach eine Kursstabilisierung oberhalb der 100 USD-Marke, schaffen es ihrerseits jedoch nicht, Terra unter den EMA20 abzuverkaufen. Solange sich Terra per Tagesschlusskurs oberhalb der 87,98 USD halten kann, sind die Abwärtsrisiken weiterhin als gering anzusehen. Bereits im Bereich zwischen 80,66 USD und 82,59 USD dürfte es schwer werden für die Verkäuferseite den Kurs weiter zu drücken. Neben dem EMA50 (orange) und dem unteren Bollinger-Band findet sich knapp unterhalb auch der Supertrend im Tageschart.
Selbst ein Kursrücksetzer bis in die rote Supportzone um 78,36 USD wäre für die Käuferseite unproblematisch. Bereits hier werden erste Käufer wieder neue Long-Positionen aufbauen. Können die Bären den LUNA-Kurs wider Erwarten unter diesen Bereich abverkaufen und Terra fällt unter die 74,10 USD zurück, aktiviert sich das nächste Kursziel bei 69,74 USD. Dreht Terra auch hier nicht wieder gen Norden um, und durchbricht auch das 38er Fibonacci-Retracement bei 66,45 USD, rückt der grüne Unterstützungsbereich zwischen 62,52 USD und 59,75 USD in den Blick der Anleger. Zunächst dürfte sich Terra hier stabilisieren.
Mit dem EMA200 (blau) und MA200 (grün) finden sich hier zwei mächtige gleitende Unterstützungslinien. Können die Bären jedoch genug Abgabedruck erzeugen und auch diese Supports durchschlagen, ist ein Rückfall bis ans 23er Fibonacci-Retracement bei 57,65 USD einzuplanen. Mittelfristig steigt die Chance auf einen Retest der blauen Unterstützungszone zwischen 53,20 USD und 49,85 USD jedoch weiter an. Auch ein kurzer Dip in die orange Zone wäre vorstellbar. Zwischen 47,53 USD und 43,54 USD findet sich das Verlaufstief vom 31. Januar 2021.
Das Käuferlager wird diesen Bereich erneut für Long-Einstiege nutzen. Schwächelt auch der Gesamtmarkt auf breiter Front und Terra gibt diese Unterstützungszone nachhaltig auf, rückt das erste übergeordnete Kursziel bei 37,87 USD in den Blick. Hier stabilisierte sich der LUNA-Kurs bereits im November 2021. In Anbetracht der Gesamtmarktstärke der letzten 14 Handelstage sind temporäre Kurskorrekturen weiterhin für Zukäufe auf der Long-Seite zu nutzen.
Der RSI-Indikator tendiert im Tageschart leicht gen Süden, weist jedoch weiterhin ein Kaufsignal auf. Hingegen hat der MACD-Indikator weiterhin ein Verkaufssignal aktiv. Kurzfristig könnte Terra somit seine Konsolidierung ausbauen. Solange beide Indikatoren jedoch im Wochenchart frische Kaufsignale aufweisen, ist eine positive Kursentwicklung von Terra mittelfristig als wahrscheinlicher anzusehen.
Bitcoin zieht auch diese Woche weiter gen Norden und kann sich zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Analyse oberhalb der 47.000 USD behaupten. Der Kursprung von rund 14 Prozentpunkten im Wochenvergleich lässt auch sämtliche Top-10 Altcoins im Wert zulegen. Mit deutlichem Vorsprung führt Cardano (ADA) die Liste der größten alternativen Kryptowährungen an. Cardano gewinnt 38 Prozent an Wert hinzu und steigt damit gut 15 Prozent stärker als die Konkurrenz Solana (SOL), Dogecoin (DOGE) und Polkadot (DOT), welche allesamt um 23 Prozent zulegen.
Hingegen kommt es bei den beiden Outperformern der letzten Monate, Terra (LUNA) und Avalanche (AVAX) zu einer leichten Verschnaufpause. Während Avalanche immerhin noch sieben Prozent zulegt, weist Terra lediglich einen Wochenanstieg von vier Prozentpunkten auf. Anleger bevorzugen aktuell vermehrt potenzielle Nachzügler und rechnen sich hier größere Anstiegschancen aus. Diese Entwicklung führt zu zwei Ranglistenveränderungen. Solana (SOL) zieht wieder an Terra vorbei auf Platz sechs. Auch Polkadot kann seinen Ranglistenplatzverlust der Vorwoche ausgleichen und springt vorbei an Avalanche zurück auf Rang acht.
Der Kryptomarkt kann sich weiter deutlich erholen. Auch diese Woche steigen mit nur wenigen Ausnahmen fast alle Top-100-Altcoins weiter gen Norden. Die lange Liste der Outpferformer wird mit deutlichem Abstand von einem Krypto-Urgestein angeführt. Zilliqa (ZIL) kann nach News zur Entwicklung eines eigenen Metaverse massiv im Wert zulegen und gewinnt im Wochenvergleich mehr als 150 Prozent an Wert hinzu. Ihm folgt Convex Finance (CVX) mit rund 65 Prozent Kursplus. Auch Holo (HOT), Loopring (LRC), ApeCoin (APE) sowie VeChain (VET) steigen bemerkenswerte 50 Prozent im Wert an. Mehr als 40 Kryptowährungen weisen darüber hinaus ein Kursplus von mindestens 20 Prozentpunkten auf. Dieses unterstreicht die Erholung am Krypto-Sektor auf breiter Front.
Unter den wenigen Wochenverlierern finden sich mit JUNO (JUNO), Osmosis (OSMO) und Magic Internet Money (MIM) gleich drei Kryptowährungen aus dem Ökosystem von Cosmos (ATOM). Alle drei Kryptowährungen zählten in den letzten Monaten zu den Top-Performern unter den Kryptowährungen. Einzig JUNO verliert mit 18 Prozent Kursabschlag jedoch etwas deutlicher. Die Kursabschläge von sieben Prozentpunkten bei Osmosis und lediglich knapp einem Prozent bei MIM halten sich jedoch in Grenzen. Anleger dürften hier Gewinne realisiert haben und diese in andere Altcoins umgeschichtet haben. Bitcoins bullishe Kursentwicklung, samt Ausbildung eines neuen Verlaufshochs, wirkt sich wie bereits in der Vorwochenanalyse angesprochen zunehmend positiv auf die Entwicklung des gesamten Kryptomarktes aus.
Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.
Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.
USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,91 Euro.
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