Stand: 29.03.2022 16:38 Uhr
Zahlreiche Studierende und Auszubildende wollen helfen, die Personalnot an den Unikliniken in Rostock und in Greifswald zu lindern. Wegen der Corona-Pandemie fehlen dort viele Beschäftigte.
Die rot-rote Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns will es ermöglichen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die corona-bedingten Personallücken mit Studierenden und Auszubildenden zu füllen. Die Unimedizin in Rostock und in Greifswald haben damit bereits begonnen. Laut dem Dekan der Medizinischen Fakultät der Rostocker Uni, Emil Reisinger, konnten schon 85 Studierende gewonnen werden. Er sei sicher, weitere Hundert rekrutieren zu können, sagte Reisinger bei NDR MV Live. Dazu werde der für die kommende Woche geplante Semesterbeginn um vier Wochen verschoben. Die Vorlesungen für die Studierenden sollen aufgezeichnet werden. Sie können digital abgerufen werden. Praktika im Rahmen des Studiums müssen später nachgeholt werden.
Aushilfe unter Aufsicht
Reisinger sagte, es kämen nur Studierende ab dem achten Semester zum Einsatz. Sie hätten bereits gewisse Erfahrung im Umgang mit Patientinnen und Patienten. Reisiniger versicherte, dass die Studierende nur unter Aufsicht zusammen mit einer Ärztin oder einem Arzt arbeiten dürfen. Für ihre Tätigkeit sollen sie 13 bis 15 Euro pro Stunde erhalten, falls sie schon gewisse Qualifikationen nachweisen können, liegt der Lohn entsprechend höher.
Personallücken bis zu 40 Prozent
Karlhans Endlich von der Unimedizin Greifswald sagte NDR MV Live, auch am dortigen Klinikum könnten rund 100 Studierende und Auszubildende bei der Behandlung und Pflege helfen. "Alle können einfache Tätigkeiten übernehmen, damit die Versorgungssicherheit noch größer wird und wir damit stabil bleiben", so Endlich. In einigen Bereichen der Unimedizin fehlt seinen Angaben zufolge derzeit 40 Prozent des Stammpersonals. Falls Eingriffe um zwei Monate zu verschieben sind, würden sie derzeit auch verschoben. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei dennoch sicher.
Personaldecke wegen Corona sehr dünn
Bis zu 30 Prozent des Klinikpersonals fällt momentan aufgrund von Krankheit oder Quarantäne aus, so das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommerns. Auch in den Kitas ist die Personaldecke coronabedingt sehr dünn. Auch hier sollen mehrere hundert Azubis in den kommenden Wochen einspringen, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nach der Sitzung des Krisenstabs der Landesregierung.
Weitere Informationen
Corona: Viele Studierende zur Aushilfe an Unikliniken bereit - NDR.de
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