270 Initiativen, 350 Aktionen: Zehn Tage lang machte Berlin Gemeinsame Sache. Im Blog finden Sie viele Impressionen von den Freiwilligentagen.
Gerd Nowakowski Cay Dobberke Corinna von Bodisco Carolin Rückl Paul Duwe
Für die Umwelt, für den Kiez: Mit den Freiwilligentagen "Gemeinsame Sache" haben der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Tagesspiegel dazu aufgerufen, sich in Berlin zu engagieren. Vom 10. bis 19. September boten 270 Initiativen rund 350 Aktionen an. Hier im Blog bekommen Sie einen Eindruck davon, wie viel in dieser einen Woche für die Stadt bewegt wurde.
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Seifenblasen und Stelzenmann beim Fest für Demokratie in Schöneweide
Ein Straßenfest für Demokratie und Toleranz und gegen Angsträume: Das findet bereits seit Jahren in Schöneweide statt. Diesmal stand das Fest für Demokratie unter dem Motto "Du hast die Wahl – Demokratie leben – Engagement zeigen". 42 Stände von Parteien, Bürgerinitiativen und Vereinen gab es auf der Michael-Brückner-Straße.
Für Unterhaltung sorgten neben den Rednern auch viele Musiker von Singer Song Writer über den Pianoman und Folk bis zu Evergreens, für Spaß bei den Kleinsten diverse Kinderstände vom Torwandschießen des FC Union über den Seifenblasen machenden Stelzenmann bis zu Malaktionen. Ein multikulturelles Fest mit viel guter Stimmung setzte wieder einmal Akzente gegen Rassismus und Intoleranz. (Simone Jacobius)
Bild: Simone Jacobius
Waffeln backen für Bedürftige
Lange Schlangen vor der Kleiderkammer im Franziskanerkloster Pankow der Caritas , die Suppenküche rappelvoll - und dazwischen der Stand der Freiwilligen vom Pharma-Unternehmen Pfizer. Seit dem Morgen haben die acht Freiwilligen bergeweise köstlich duftende Waffeln gebacken - die Nachfrage ist riesig.
Beim Franziskanerkloster in der Wollankstraße, das neben der Versorgung mit warmen Mahlzeiten auch Beratungsstelle und Treffpunkt für Obdachlose , psychisch Belastete sowie alte Menschen mit Kleinst-Rente ist, helfen die Pfizer-Freiwilligen schon seit Jahren mit. (Gerd Nowakowski)
Paletten-Bänke für die Villa Lützow
Popcorn und Linsensuppe zum Abschluss und Beifall für alle Beteiligten gab es im Nachbarschaftszentrum Villa Lützow in Tiergarten-Süd. Rund ein Dutzend Freiwillige aus der Senatsverwaltung für Soziales , darunter drei Auszubildende, bauten zwei feste Sitzgruppen aus Paletten - konstruiert von Jörg Bochardt, ehrenamtlicher Sprecher des Stadtteil-Forums Tiergarten -Süd. Nach harter Arbeit saßen die Freiwilligen gemeinsam im Rund und erfreuten sich an den knackenden Scheiten in der Feuerschale . (Gerd Nowakowski)
Für mehr Sauberkeit und weniger Verkehr: Wilmersdorfer setzen langjähriges Engagement fort
Die Initiative
Miteinander im Kiez ist seit 21 Jahren für die Wohngegend am Leon-Jessel-Platz in Wilmersdorf aktiv und damit
einer der ältesten Anwohnervereine in der City West. Wie in jedem Herbst wurden am Sonnabend wieder Gebüsche gesäubert sowie Blumen und Blumenzwiebeln gepflanzt.
Mit dabei waren Grünen-Politiker, die auch Wahlkampf an einem Infostand machten. Die frühere Telefonzelle links im Bild dient seit Jahren dem kostenfreien Büchertausch .
Schon am kommenden Mittwoch folgt die nächste Aktion . Dann beteiligt sich das Land Berlin mit stadtweit 35 temporären Spielstraßen am internationalen "Autofreien Tag". Auch Teile der Sigmaringer Straße, die am Leon-Jessel-Platz entlang führt, werden von 15 bis 19 Uhr für den Auto- und Radverkehr gesperrt .
Der Anwohnerverein will dann zeigen, was stattdessen alles möglich ist – vom Bobbycar-Fahren und Sackhüpfen für Kinder über Badminton und Volleyball bis hin zum Schachspiel an Tischen und Probefahrten mit Lastenfahrrädern . Zusätzlich werden Unterschriften für die Forderung gesammelt, den Durchgangsverkehr mit einem "Kiezblock" zu stoppen.
Mitglieder des Kiezvereins und der Grünen im Bezirk putzten gemeinsam den Leon-Jessel-Platz. Bild: Cay Dobberke
Blumen statt Kippen am Müggelsee
Jedes Jahr wird der Giftnotruf etwa 250 Mal angerufen, weil Kinder Zigarettenstummel verschluckt haben. Und auch für die Umwelt , speziell für das Trinkwasser, haben achtlos weggeworfene Zigarettenkippen verheerende Folgen . Dem Thema haben sich der NABU und „Clean up Trepnick” in einer gemeinsamen Putzaktion in Treptow-Köpenick gewidmet.
Zwischen dem Spreetunnel in Friedrichshagen und der Ausflugsgaststätte Rübezahl wurden Wege und Wald entlang des Müggelsee-Ufers von Kippen und anderem Müll befreit. Etwa 50 Menschen beteiligten sich an der Aktion.
Als Dankeschön gab es ein Tütchen mit Blumensamen und für Raucher einen Mini-Aschenbecher für die Handtasche . Neben den Kippen kamen besonders viele Dosen und Flaschen zusammen. Am Sammelstützpunkt türmten sich schon die Müllsäcke, die später von der BSR abgeholt werden sollten. (Simone Jacobius)
Ein Schrottmobil und künstliche Brüste – seltsame Funde in Wilmersdorf
"Immerhin rollt er noch", sagte Vorstandsmitglied Patrick Heine vom Verein
Wirtschaftsjunioren Berlin über einen
ausgeschlachteten Motorroller . Helferinnen und Helfer hatten diesen beim Müllsammeln in einem Gebüsch gefunden und schoben das Fahrzeug zu einer Sammelstelle, wo das Ordnungsamt später den Abtransport übernehmen soll.
Zwischen der Fritz-Wildung-Straße in Wilmersdorf und den benachbarten Sportanlagen waren Mitglieder der Wirtschaftsjunioren am Sonnabend gemeinsam mit Unterstützern von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin, der Weberbank und der auf Facility Management spezialisierten Unternehmensgruppe GIG unterwegs.
Neben gewöhnlichem Abfall fanden sie einen ausgedienten Fernseher – und mitten im Grünen sogar ein Paar Silikonbrüste , vielleicht ein Relikt von Sexspielen im Freien. Die Wirtschaftsjunioren beteiligen sich in diesem Jahr zum vierten Mal an den Freiwilligentagen. Bereits am Freitag hatten sie bei einer nichtöffentlichen Aktion mit Schülern der Wald-Grundschule in Eichkamp die Hänge des Teufelsbergs im Grunewald gesäubert.
Patrick Heine (rechts) und Helfer zeigen den illegal verschrotteten Motorroller. Bild: Cay Dobberke
Mit dabei waren auch die Nachhaltigkeitsmanagerin der Industrie- und Handelskammer, Saskia Lössl (rechts) und IHK-Trainee Eva Gartmann. Bild: Cay Dobberke
Rabenstarke Putzaktion in Treptow-Köpenick
Am Sonntag steigt die große Feier zum 30. Geburtstag des Rabenhauses an der Puchanstraße in Treptow-Köpenick . Grund genug für Mitarbeiter und Helfer, alles nochmal auf Vordermann zu bringen. „Wir wollten nicht, dass unsere Partygäste als erstes Hundehaufen und Müll sehen, wenn sie kommen“, sagt die Leiterin des Nachbarschaftshauses, Miriam Ehbets.
Die BSR hatte schon den Sperrmüll von der Straße abgeholt und die „Kehrenbürger” mit Besen, Westen, Handschuhen und Zangen ausgestattet. Sogar für Kinder gab es Handschuhe und kleine Besen.
Wenn der Regen das Putzen draußen unmöglich machte, wurde einfach drinnen weitergemacht: Flies ausgelegt, Tische gedeckt und Blumen drappiert . Es gab genug zu tun, schließlich werden zur Geburtstagsparty auch Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) und Stadträtin Cornelia Flader erwartet. (Simone Jacobius)
Obdachlosenspeisung im Kiezgarten in Lichtenberg
Mit strahlenden Augen nimmt Julio (Name von der Redaktion geändert) seine Tüte entgegen. Er hat sich satt gegessen, nette Gespräche gehabt und nun auch noch praktische Geschenke wie Konserven, Batterien oder Rasierschaum bekommen. Auch ein Kleiderständer steht parat, von dem sich jeder bedienen kann. „Heute Abend komme ich wieder zum Kinofilm . Ich hab ja jetzt eine warme Jacke“, sagt er und geht seines Weges.
Viele Obdachlose, aber auch Menschen, die an der Armutsgrenze leben sind in den Lichtenberger Kiezgarten an der Heinrichstraße 31 gekommen. Albrecht Trübenbacher hatte bereits im vergangenen Jahr die Idee zu dieser Veranstaltung und sie zum ersten Mal durchgeführt. Jetzt also eine Neuauflage.
Das Buffet mit Kuchen, Grillgut, Salaten und Kartoffelsuppe wurde von ihm und seinen Helfern zusammen-, die Räume von der benachbarten Babtistenkirche zur Verfügung gestellt. „Ich möchte mit der Aktion sozial Ausgegrenzten wieder ein Stück Normalität geben. Gespräche mit ihnen führen, sie als Menschen behandeln”, sagt Trübenbacher.
Deswegen werden die Gäste auch bedient, nach ihren Wünschen gefragt und essen in Gesellschaft. Viele nehmen sich noch ein Verpflegungspaket mit. Freiwillige sorgen zudem für ein musikalisches Begleitprogramm. Die Stimmung ist gut und nicht nur Julio geht anschließend frohgemut seines Weges. (Simone Jacobius)
Clean-up am historischen Hafen in Mitte
Sechs Schulkinder mit Greifzangen sammeln auf der Brücke über dem Kupfergraben in Mitte konzentriert Kippen und Kronkorken. Durch das üppige Grün der Sträucher auf der Fischerinsel blitzen die orangenen Westen eines Reinigungsteams, und am Märkischen Ufer kommt wegen der beschmierten Steinbrüstung ein Hochdruckstrahler zum Einsatz.
Am World Cleanup Day ist einer der historischen Schiffe zum Hauptquartier geworden, wo sich Freiwillige Greifer, Zangen und Handschuhe abholen können. Passanten, die neugierig schauen, werden von den Kindern sogleich angesprochen, auch mitzumachen. Mancher lässt sich überzeugen. So soll es sein. (Gerd Nowakoswski)
Weg mit Korken und Kippen – Clean-up im Mauerpark
So sauber war der Mauerpark wohl schon lange nicht mehr. Dutzende von Menschen, Erwachsene wie auch Kinder, sind im Park mit Müllsäcken und Greiferzangen unterwegs , um von Kronkorken und Zigaretten-Stummeln bis zur leeren Flasche alles aufzusammeln, was nicht hierhergehört.
Kann ich auch eine Zange haben?, fragt ein Schuljunge am Stand von GoNature . Na klar, und Handschuhe gibt es auch dazu. Und schon geht es los. Besonders Kinder schimpfen, wenn sie mühsam mit der Zange die im Erdreich festgetretenen Kronkorken heraushebeln.
„Hier ist eine Scherbe“, ruft ein Mädchen. Die Kronkorken werden am Stand in einem durchsichtigen Behälter mit Markierungen gesammelt – schon nach einer Stunde sind mehr als 1500 Kronkorken zusammengekommen . (Gerd Nowakowski)
Clean-up im Mauerpark Bild: Gerd Nowakowski
Aktion für sauberes Havelufer
Ein kleiner Tresor und ein mit Rost beflecktes altes iPhone waren die ungewöhnlichsten Funde beim Müllsammeln an der Großen Steinlanke unterhalb der Havelchaussee. Beide Gegenstände wurden nebeneinander entdeckt, was vermuten lässt, dass sie aus einem Einbruchsdiebstahl stammen.
Abgesehen davon wurden wie üblich diverse Plastikverpackungen, Flaschen und Zigaretten gefunden –
aber auch Corona-Schutzmasken .
Zum neunten Mal hatten der Meeresschutzverein Project Blue Sea und das Naturschutzzentrum Ökowerk Berlin am Sonnabend im Rahmen des internationalen " Coastal Clean up Days " dazu aufgerufen, das Havelufer zu säubern.
Rund 20 Leute machten mit, darunter
Angelika Heckhausen vom Project Blue Sea (auf unserem Foto vorne in der Mitte). Sie leitet ein
Bildungsprojekt gegen Müll in Gewässern . Dazu gehört das Kinder-Bilderbuch „
PIWI und die Plastiksuppe “ über einen Poolreinigungs-Roboter, der von Berlin aus über Flüsse zur Nordsee schwimmt und dabei viel über die Probleme lernt.
Die Gewässer- und Naturschützer auf dem Parkplatz an der Großen Steinlanke. Bild: Cay Dobberke
Sperrgutmarkt am Südstern
Am Südstern ist trotz Wind und zeitweise Schauern viel los: beim Markt, vor dem Tiny-House oder dem Lese-Kiosk der Bürgergenossenschaft Südstern – und beim Konzert der Street-Musikern Giorgia Job. Vor dem vegetarischen Restaurant Seerose stehen gebrauchte Möbel, die Willma Freiwilligenagentur Friedrichshain-Kreuzberg hat einen nachhaltigen Sperrgutmarkt organisiert.
„Normalerweise machen wir das zwei Mal im Jahr: im März und im September, coronabedingt gerade nur ein Mal“, sagt Andrea Brandt, Leiterin der Freiwilligenagentur. Wer brauchbaren Hausrat abzugeben hat , kann ihn abstellen. Wer etwas braucht, nimmt es mit. Am Ende wird das Übrige von einem Pressfahrzeug eingesammelt.
Am
Willma-Stand können sich Interessierte außerdem über
freiwilliges Engagement, Stadtteilarbeit, Nachbarschaftshilfe und Kiezprojekte informieren. Das Team berät nach telefonischer Vereinbarung gerne auch persönlich im Haus der Parität am Urban (Grimmstr. 16). Webseite:
https://www.die-freiwilligenagentur.de/wordpress/ Mehr zum Tiny-House und Lesekiosk der Bürgergenossenschaft Südstern: tagesspiegel.de
Kathrin Duffner, Andrea Brandt (Willma Freiwilligenagentur) und Veit Hannemann (BG Südstern) Bild: Corinna von Bodisco
Das beliebte Lese-Kiosk der Bürgergenossenschaft Südstern, neben dem blauen Tiny-House Bild: Corinna von Bodisco
Verschönerungstag im Bürgerzentrum Neukölln
Streichen, lasieren, Sonnensegel auf dem Dachgarten anbringen: Das Bürgerzentrum Neukölln – Nachbarschafts- und Gesundheitseinrichtung für ältere und jüngere Menschen am Rande der Rollbergsiedlung – wird draußen und drinnen verschönert. „12 ehrenamtliche Helfer:innen sind diesmal dabei“ , sagt Marina Friedenberg, Leiterin des Bürgerzentrums.
So schwingen zum Beispiel Jürgen Minkmar und Barbara John die Farbrollen im „Atrium“, sie haben den Säulen einen neuen, weißen Anstrich verpasst . Horst Krisch und Dieter Hertel lasieren draußen die Holztische, letztes Jahr waren sie auch schon beim Verschönerungstag dabei. „Die Freiwilligentage sind wichtig“ , sagt Hertel. Um 13.30 Uhr ist aber erst mal Mittagspause – auch das gehört zum Helfen und Beisammensein dazu.
Horst Krisch und Dieter Hertel lasieren die Holztische vor dem Bürgerzentrum Neukölln. Bild: Corinna von Bodisco
Jürgen Minkmar und Barbara John verpassen den Säulen im "Atrium" einen neuen, weißen Anstrich Bild: Corinna von Bodisco
Putzaktion am Kreuzberger Wassertorplatz
Mit Feuereifer packt
der siebenjährige Atlas selbst kleinste Zigarettenkippen mit seiner Greifzange. Er ist der
jüngste Helfer bei der Putzaktion am Kreuzberger Wassertorplatz. Hat der
Bürgerverein Luisenstadt sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich dem Bereich rund um das Engelbecken gewidmet, sollte es in diesem Jahr der südliche Teil der Grünanlagen des ehemaligen Luisenstädtischen Kanals zwischen Skalitzer-/ Gitschiner Straße und dem Landwehrkanal sein.
Gemeinsam mit dem Beginenhof und dem Nachbarschaftsheim Gitschinerstraße krochen die vielen Helfer ins Dickkicht : Teppiche, ein alter Weihnachtsbaum, viel Plastikmüll und Spritzbesteck fanden sie im Unterholz. „Je dichter die Büsche, desto mehr Müll findet man“ , bilanziert eine Helferin. Übrigens ruft der Beginenhof für den 3. Oktober zu einer weiteren Putzaktion am Wassertorplatz auf. (Simone Jacobius)
Quartiersrat Schöneberger Norden macht Cleanup an vier Stationen
Zum World Cleanup Day beseitigt das Quartiersrat-Team Schöneberger Norden Müll in der Neuen Steinmetzstraße beim Ina Spielplatz (11 Uhr), vor der Neumark Grundschule (12 Uhr), in der Goebenstraße (13 Uhr, mittlerer Grünstreifen) und am Dennewitzplatz (14 Uhr).
„Viele denken: Das räumt schon jemand weg, deswegen gibt es hier ein Müllproblem“ , sagt Marion Müller-Uhrig. Das Verständnis, die Umwelt sauber zu halten, fehle. Jutta Werdes – auch vom Quartiersrat (QR) – holt mit einem Greifer vier Flaschen aus dem Gebüsch, auch ein Kinderfahrrad finden sie. „Der Besitzer ist nun bestimmt schon 18“, sagt Werdes.
Die Müllsammelaktion sei für die Umwelt – und auch, um für den QR zu werben. „Wir wollen Leute animieren, mitzumachen“, sagt Müller-Uhrig.
2020 wurde das Quartiersmanagement verstetigt (nach 20 Jahren), das QR-Team macht trotzdem ehrenamtlich weiter und findet, es gebe noch viel zu tun. Interessierte Schöneberger:innen können sich melden: sprecherteam-qr@schoeneberg-nord.de. Webseite:
https://www.schoeneberg-nord.de .
Die nächste QR-Veranstaltung: ein Kiezspaziergang zum Thema „Integration leben!“, 9. Oktober, 16.30-18.30 Uhr, Anmeldung erforderlich unter der genannten Mailadresse.
Das Quartiersrat-Team Schöneberger Norden Bild: Corinna von Bodisco
Evangelische Kirchengemeinde Alt-Schöneberg räumt auf
Am Samstagvormittag um 10 Uhr geht es los: Etwa acht Freiwillige der Kirchengemeinde Alt-Schöneberg räumen rund um die Paul-Gerhardt-Kirche auf . Sie sind ausgestattet mit Müllsäcken, Greifern und BSR-Westen. Pia hat schon Bierdeckel und Masken entdeckt – die müssen weg.
Das Kirchengelände wird rege genutzt, „wir haben ein großes Gelände und ein sozial-diakonisches Zentrum mit Essensausgabe“ , sagt Anja Zelter vom Gemeindekirchenrat. Manchmal kommt es allerdings vor, dass Kippen auf dem Boden laden, deswegen seien Aufräumaktionen wie heute nötig.
Die Kirchengemeinde arbeite auch naturfreundlich: Im Rahmen der Aktionstage „Die Grüne Kirche“ werden 2021/2022 Vogelführungen und -zählungen sowie Begrünungen durchgeführt . Der „grüne Schatz mitten in Schöneberg“ (also Kirchengelände und Grünflächen) sollen gepflegt und gestaltet werden, „so, dass sich nicht nur die Menschen, sondern auch die tierischen Mitbewohner“ wohlfühlen.
Interessierte können sich gern einbringen. Kontakt: gruenekirche@alt-schoeneberg.de
Die Freiwilligen Helfer:innen der Kirchengemeinde Alt-Schöneberg Bild: Corinna von Bodisco
Stolpersteine in der Karl-Marx-Straße
Stationen des Putzspaziergangs von "Shalom Rollberg"/ Morus14 e.V.:
In der Karl-Marx-Straße 100 liegen die Stolpersteine von Josef, Helene und Margarete Haase . Josef Haase besaß ein Geschäft für Herrenhüte in der „Wrangelstraße 22, nicht weit entfernt von der 1891 eröffneten Markthalle IX“. Mit Helene zog er später zur Schwägerin Margarete in die Bergstraße 1 (heute Karl-Marx-Straße 100).
Josef und Helene wurden am 26. September 1942 mit dem „20. Osttransport“ nach Rassiku bei Reval (heute Tallinn) in Estland deportiert, ein Großteil der Zuginsass:innen wurde erschossen. Margarete Haase wurde am 1. März 1943 in Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Vor der Karl-Marx-Straße 112 liegt der Stolperstein von Arthur Zwirn , Rechtsanwalt und Notar u.a. am Amtsgericht Neukölln und am Landgericht Berlin. Er sei ein „beliebter Strafverteidiger“ gewesen. Doch „spätestens ab September 1938, als ein Berufsverbot für jüdische Rechtsanwälte erlassen wurde, war Zwirn arbeitslos“. Er wurde 1943 in Auschwitz ermordet.
Die Stolpersteine von Helene, Margarete und Josef Haase vor der Karl-Marx-Straße 100 Bild: Corinna von Bodisco
Der Stolperstein von Arthur Zwirn vor der Karl-Marx-Straße 112 Bild: Corinna von Bodisco
Stolpersteine putzen mit „Shalom Rollberg“ im Rollbergviertel
Im Zuge der Freiwilligentage bietet der Verein Morus14 über das Projekt „Shalom Rollberg“
Kiezspaziergänge zum Stolpersteinputzen an. Geputzt werden insgesamt 30 Steine zwischen Körnerpark, Karl-Marx-Straße, Rollbergstraße und Schierkerstraße.
„Durch Bildung, Sport und kostenlose Angebote im Kiez wollen wir Antisemitismus vermeiden“ , sagt Yael Michael von Morus14. Seit 2003 setzt sich der Verein für soziale Integration im Rollbergviertel in Neukölln ein.
Zum Putzspaziergang ist auch Grünen-Baustadtrat Jochen Biedermann gekommen . Während das Team und die Besucher:innen die Steine putzen und weiße Rosen niederlegen, liest er die Biografien der von den Nazis ermordeten Menschen vor. Während Biedermann liest, bleiben auch Passant:innen stehen und hören zu.
Jochen Biedermann liest die Biografien der durch die Nazis ermordeten Menschen vor. Bild: Corinna von Bodisco
Insektenhotels für das Familien- und Gemeindezentrum Weit.Blick in Lichtenberg
Marja Rottleb (links) weiß, wie porös das Ton-Sand-Gemisch sein muss, damit Wildbienen und andere Insektenarten es abtragen und zum Nestbau verwenden können Bild: Carolin Rückl
Im Familien- und Gemeindezentrum Weit.Blick in Lichtenberg wurde am Freitag gesägt und geleimt, vor allem aber gematscht: In einer Plastikschüssel vermengten die Helfenden unter Anleitung von Marja Rottleb Ton mit feinem Sand und Wasser.
Mit dem Gemisch befüllten sie anschließend eigens geleimte Holzkästen, steckten etwa 15 Zentimeter lange Bambusstöckchen hinein - fertig war das Insektenhotel. Im Bambus können Wildbienen und andere Insekten nisten, die im Garten des Familienzentrums bald umhersummen sollen.
Fünf Familien und einige ehrenamtliche Helfer:innen bastelten den Nachmittag über gleich mehrere Insektenhotels, damit der Garten des Hauses bald insektenfreundlicher ist. Unter die Hotels werden im Frühjahr Stauden gepflanzt. Denn was wäre die schönste Wohnung ohne ein angemessenes kulinarisches Angebot in der Nähe.
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Bänke aus Paletten bauen in Tiergarten und Blumensträuße binden in Köpenick.
Luftballons und slawische Folklore auf dem Marzahner Friedensfest
Das Ensemble “Polynushka” will slawische Gesangstraditionen authentisch bewahren Bild: Carolin Rückl
Verschiedene Grautöne, mehr hatte der Himmel über dem Friedensfest auf dem Marzahner Barnimplatz am Freitagnachmittag nicht zu bieten. Umso besser kam das bunte Durcheinander auf dem Festplatz zur Geltung: Rote, orange und lila Ballons schwebten über den Köpfender Nachwuchsmarzahner:innen, und rote, weiße und blaue traditionell russische Kleider und Kopftücher zierten das Ensemble „Polynushka“.
Die Sängerinnen mit Wurzeln in Polen, Bulgarien, Russland und der Ukraine trugen slawische Folklore-Lieder vor - einstudiert anhand von Archiv- und eigenen Aufnahmen aus ihren Heimatdörfern.
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