Stand: 20.09.2021 21:43 Uhr
Seit dem 17. September können Betroffene der Unwetterkatastrophe die Wiederaufbauhilfe des Bundes beantragen. Bei den Kommunen melden sich nun viele Menschen, die Problemen mit den Anträgen haben.
Mehr als zwei Monate nach der Katastrophe hoffen viele Flutopfer, dass sie zumindest für ihre finanziellen Schäden einen Ausgleich bekommen. Für NRW stehen dazu rund 12,3 Milliarden Euro zur Verfügung.
Im Moment aber verzweifeln viele Antragsteller, berichtet zum Beispiel der Kreis Euskirchen. "Allein am Freitag hatten wir mehr als 600 Anrufe an unserer Hotline", sagte ein Sprecher des Kreises dem WDR.
Bürokratisch und nicht einfach
Es sind ganz viele und ganz unterschiedliche Schwierigkeiten, bei denen die Betroffenen Hilfe suchen. Besonders ältere Menschen scheitern bei der Antragstellung häufig schon an der Online-Registrierung. Die erste Hürde ist eine eigene E-Mail-Adresse, die nicht jeder hat - die man aber braucht, um sich erfolgreich zu registrieren.
Außerdem brauchen die Betroffenen zahlreiche Belege und Dokumente, um ihre Schäden zu dokumentieren. Wer aber durch die Flut alles verloren hat, der weiß möglicherweise seine persönliche Steuer-ID nicht mehr, die aber ebenfalls abgefragt wird.
System gibt immer wieder Fehlermeldungen
Der Euskirchener Landrat Markus Ramers (SPD) berichtet auch über viele technische Probleme beim Antragsverfahren. Denn viele Menschen hätten am Ende des Verfahrens den eigentlichen Antrag nicht abschicken können. Stattdessen hagelte es immer wieder Fehlermeldungen des Systems. Das sei den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu erklären, sagte der Landrat.
Entsprechende Kritik kommt auch aus dem Rhein-Sieg-Kreis. So ärgert sich zum Beispiel der Rheinbacher Ratspolitiker Georg Wilmers (SPD), sowohl ihm als auch anderen Betroffenen hätte man stundenlange Fehlersuche ersparen können.
Hilfe bei den Anträgen
Ohne Hilfe werden viele Menschen mit den Anträgen nicht klarkommen, lautet das aktuelle Fazit beim Kreis Euskirchen. Deshalb gibt es neben einer eigenen Hotline in den Kommunen auch insgesamt zwölf zentrale Anlaufstellen für die Beratung rund um die Wiederaufbauhilfe.
Außerdem sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises in einem Wohnmobil jeden Tag in besonders betroffenen Orten, um Tipps zu den Anträgen zu geben. In dieser Woche hält das "Info-Mobil" zum Beispiel in Flamersheim, Iversheim, Blankenheim-Ahrhütte und Kommern.
Auch im Rhein-Sieg-Kreis können Menschen Hilfe bei ihrem Antrag bekommen. Auch dann, wenn sie gerade nicht über Internet verfügen. Insgesamt gibt es vier Anlaufpunkte für Fragen: in Meckenheim, Rheinbach, Siegburg und Swisttal. Hilfesuchende müssen vorher einen Termin vereinbaren.
Weitere Infos zu Beratungsmöglichkeiten:
Quelle: wdr.de
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Wiederaufbauhilfe für Flutopfer: Viele scheitern schon beim Antrag - tagesschau.de
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