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Saturday, July 31, 2021

Italien, Türkei, Griechenland: Gluthitze und Feuer in Urlaubsländern | tagesschau.de - tagesschau.de

Stand: 31.07.2021 15:47 Uhr

Waldbrände und Temperaturen mit über 40 Grad machen den südlichen Ferienländern Italien, Türkei und Griechenland weiter schwer zu schaffen. In Italien rückte die Feuerwehr binnen 24 Stunden zu rund 800 Einsätzen aus. Die Türkei meldet mindestens fünf Todesopfer.

In Italien sind die Feuerwehren weiter im Dauereinsatz gegen die lodernden Waldbrände. Mehr als 800 Einsätze hätte sie in den zurückliegenden 24 Stunden wegen der Waldbrände gehabt, teilte die Feuerwehr via Twitter mit. Allein in Sizilien rückten die Retter 250 Mal aus.

Im Osten der beliebten Urlaubsinseln brannte es am Freitag vor den Toren der Küstenstadt Catania. Dicker Rauch zog über zahlreiche Wohnhäuser. Der Flughafen Catanias musste kurzzeitig den Betrieb einstellen. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge brachten die Behörden ungefähr 170 Menschen aus der Gegend um Catania in Sicherheit, die von den Flammen eingeschlossen waren und an den Strand flüchteten. Die Polizei nahm sie dort demnach auf ihre Boote.

Auf Bildern der Zivilschutzbehörde Siziliens war zu sehen, wie Flammen in einer Ferienanlage am Strand bei Catania wüteten und Hubschrauber mit Löschwasserbehältern darüber hinwegflogen.

In einigen Fällen wohl Brandstiftung

Siziliens Regionalpräsident Nello Musumeci schrieb in einem Post auf Facebook von einer "Verwüstung" in Folge hoher Temperaturen. Ihm zufolge hatten Ermittler festgestellt, dass hinter einigen Feuern Brandstifter steckten. Sie richteten damit unumkehrbare Schäden am Erbe des Waldes an und brächten Menschen in Gefahr.

Die Hitzewelle auf Sizilien dürfte laut Musumeci noch bis zum 6. August andauern. Die Zivilschutzbehörde sagte für Samstag die höchste Brandrisikostufe im Norden und Osten Siziliens und Temperaturen knapp unter 40 Grad voraus. Die Feuer werden zudem von der Trockenheit und starken Winden begünstigt.

Feuer auch auf Sardinien

Auch auf der italienischen Urlaubsinsel Sardinien richteten Flammen zuletzt im Westen große Schäden an. Auf dem Festland wurde die Feuerwehr ebenfalls zu zahlreichen Waldbrandeinsätzen gerufen. Darunter 130 Mal in den Regionen Apulien und Kalabrien, 90 Mal im Latium, wo die Hauptstadt Rom liegt, und 70 Mal in Kampanien.

Brände in der Türkei überwiegend unter Kontrolle

In der Türkei kämpfen Einsatzkräfte inzwischen den vierten Tag in Folge gegen massive Waldbrände im Land. Zehn Brandherde seien noch aktiv, darunter drei in der beliebten Urlaubsregion Antalya, teilte Forstminister Bekir Pakdemirli auf Twitter mit. Von den insgesamt 98 Bränden, die seit Mittwoch in zahlreichen Provinzen ausgebrochen waren, seien aber 88 unter Kontrolle.

Besonders schlimm wütete das Feuer an der türkischen Mittelmeerküste. Starke Winde erschwerten die Löscharbeiten. Viele Regionen und Hotels waren evakuiert worden, Touristen wurden auch mit Booten in Sicherheit gebracht. Durch die Brände kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Die Ursache der Feuer ist noch nicht geklärt. Türkische Behörden ermitteln in alle Richtungen und schließen auch Brandstiftung nicht aus. An der türkischen Mittelmeer- und Ägäisküste wird auch in den nächsten Tagen starke Hitze von mehr als 40 Grad erwartet.

Extreme Hitze in Griechenland

Griechenland wird ebenfalls von einer starken Hitzewelle heimgesucht. Wetterexperten sagten für das Wochenende und die ganze kommende Woche Temperauren von bis zu 46 Grad Celsius voraus. Auch auf Rhodos soll es kommenden Dienstag heiß werden mit Temperaturen um 44 Grad. Nachts bleibt es vor allem in den Ballungszentren heiß mit Temperaturen über 30 Grad. Einige Meteorologen sprachen bereits von einer "historischen Hitzewelle".

Der griechische Zivilschutz wurde nach einer Krisensitzung in Alarmbereitschaft versetzt. In den Registrierlagern für Migranten auf den Inseln im Osten der Ägäis wurden zusätzliche klimatisierte Zelte und Container zur Verfügung gestellt. Die Städte öffneten klimatisierte Hallen für die Einwohner, die zu Hause keine Klimaanlage haben. Arbeiten im Freien sollten so weit wie möglich reduziert werden, hieß es vom Arbeitsministerium. Wann die Hitzewelle nachlassen wird, war am Samstag nicht klar. Einige Meteorologen befürchteten, diese gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.

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