- In Deutschland werden immer mehr Fälle mit der Coronavirus-Variante Delta nachgewiesen.
- Die sehr ansteckende Mutante tauchte laut RKI zuletzt in rund 15 Prozent der sequenzierten Proben auf.
- Damit hat sich ihr Anteil im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt.
Die Virusvariante Alpha (B.1.1.7) ist weiterhin die dominierende Sars-CoV-2-Variante in Deutschland. Wie aus dem RKI-Bericht zu besorgniserregenden Varianten vom 23. Juni hervorgeht, beträgt ihr Anteil an den untersuchten Proben 74 Prozent. Gleichzeitig steigt aber der Anteil der Delta-Variante (B.1.617.2) kontinuierlich weiter an.
Ihr Anteil an den untersuchten Proben hat sich von der ersten auf die zweite Juniwoche verdoppelt. Sie macht nun einen Anteil von rund 15 Prozent aus. In der Vorwoche waren es laut RKI-Bericht rund 6 Prozent, der korrigierte Wert betrug 8 Prozent. Auf stabilem Niveau gering bleibt weiterhin der Anteil der Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1), der jeweils unter einem Prozent liegt.
Vier besorgniserregende Virusvarianten in Deutschland
Seit Dezember 2020 werden in Deutschland sogenannte Variants of Concern oder VOC von den Gesundheitsbehörden eingestuft. Dazu gehören hierzulande Alpha (B.1.1.7), Beta (B.1.351), Gamma (P.1) und Delta (B.1.617.2). Sie alle weisen zahlreiche Mutationen auf, die möglicherweise zu höherer Ansteckungsfähigkeit mit schnellerer Ausbreitung oder zu begrenzter Wirksamkeit einer Komponente der Immunantwort führen können.
Für eine umfassendere Einschätzung zur Verbreitung der VOC in Deutschland werden verschiedene Datenquellen im RKI analysiert, darunter Ergebnisse aus der RKI-Testzahlerfassung, Gesamtgenomsequenzdaten und Daten aus dem Meldewesen. Einmal wöchentlich, mittwochs, gibt es einen ausführlichen Bericht zur gegenwärtigen Verbreitung dieser Varianten in Deutschland. Nachträglich können die Werte noch korrigiert werden.
Delta-Variante um 40 bis 60 Prozent übertragbarer
Ein Klinikaufenthalt wird durch eine Impfung nach aktuellen Erkenntnissen der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England weiterhin in den allermeisten Fällen verhindert. Mit zwei Dosen würden weiterhin sehr gut schwere Krankheitsverläufe bei der Delta-Variante verhindert – bei dem Vakzin von Biontech/Pfizer etwa zu 96 Prozent, bei Astrazeneca zu 92 Prozent. Bei Moderna könnte der Schutz Immunologinnen und Immunologen zufolge ähnlich hoch ausfallen, zu Johnson & Johnson fehlen noch Daten. Die Behörden betonen, dass die zügige Verabreichung der zweiten Dosis mit der Ausbreitung von Delta umso wichtiger würde.
Im Laufe des Sommers wird sich die Mutante nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC deutlich in Europa ausbreiten. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Delta-Variante während des Sommers stark zirkulieren wird“, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon am Mittwoch. Dies gelte ganz besonders für Jüngere, die nicht zu den Zielgruppen der Impfkampagnen gehörten. Dies könne ein Risiko verursachen, dass sich gefährdetere Personen anstecken und einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf erleben oder sterben könnten, wenn sie nicht vollständig geimpft seien.
Den verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sei die Delta-Variante (B.1.617.2) um 40 bis 60 Prozent übertragbarer als die zunächst in England aufgetretene Alpha-Variante (B.1.1.7), erklärte die in Stockholm ansässige Behörde. Sie rechnet deshalb damit, dass schon Anfang August 70 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in der Europäischen Union und den mit ihr verbundenen Ländern Norwegen, Island und Liechtenstein auf Delta zurückzuführen sein werden. Ende August dürften es dann bereits 90 Prozent sein.
RND/she/dpa
Delta-Variante: Doppelt so viele Fälle wie in der Vorwoche in Deutschland - RND
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