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Tuesday, April 6, 2021

Corona Impfung Hausarzt: Viele Hausärzte beginnen mit Corona-Impfungen – Verband bemängelt geringe Anzahl an Impfdosen - SWP

Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen beginnt nun die zweite Stufe der Impfkampagne in Deutschland: In dieser Woche wollen bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Virus loslegen. Einige Praxen starten bereits an diesem Dienstag, andere warten noch auf Impfstoff und wollen in den nächsten Tagen folgen. Seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember wurden die Vakzine bisher vor allem in den bundesweit 430 Impfzentren verabreicht.

Impf-Reihenfolge bleibt bestehen - Zunächst nur wenige Impfdosen

Zunächst steht den Hausärzten nur ein überschaubares Angebot zur Verfügung. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es dann aber einen deutlichen Schub, dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen. Das wären erstmals mehr als für die Impfzentren.

Auch für die Hausarztpraxen gilt generell die festgelegte Reihenfolge, wer zuerst geimpft werden kann. Eine zentrale Einladung für die Patienten gibt es nicht, wie das Bundesgesundheitsministerium erläutert. Wie sie Impftermine vergeben, können die Praxen selbst regeln - zum Beispiel per Telefon oder mit Online-Buchungen. Einzelne Ärzte impfen - auch im Zuge von Modellprojekten - schon seit einiger Zeit, in Bayern war vergangene Woche Impfstart in 1635 Praxen.

Damit gerät nun auch der nächste Schritt der Impfkampagne verstärkt in den Blick. Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) fordert von der Bundesregierung, die geplanten Impfungen in den Betrieben rasch voranzutreiben, wie Verbandsdirektor Florian Reuther der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagte.

Wann kann in Betrieben geimpft werden?

„Der Start der Impfkampagne auch durch Hausarztpraxen ist ein richtiger Schritt, doch er reicht nicht aus, um den Corona-Impfschutz so schnell wie irgend möglich an so viele Menschen wie möglich zu bringen“, sagte der Direktor des PKV-Verbands. „Schon jetzt muss die Politik den nächsten Schritt vorbereiten und die Impfung in den Betrieben und bei allen anderen Arzt- und Zahnarztgruppen ermöglichen, sobald in den nächsten Wochen die Impfstofflieferungen wie erwartet ansteigen.“

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Ende März gesagt, Betriebsärzte sollten erst nach Hausärzten in die Impfkampagne einsteigen. „Noch ist es zu knapp“, sagte er über den verfügbaren Impfstoff. Er finde es schwierig, jüngere Mitarbeiter von Unternehmen zu impfen, solange die Älteren noch nicht geschützt seien.

Reuther meinte, die Infrastruktur der Betriebsärzte sei besonders geeignet. „Uns liegen schon jetzt zahlreiche Anfragen aus Krankenversicherungsunternehmen vor, deren Betriebsärzte sofort zur Impfung der Belegschaften bereit stehen - aber derzeit leider noch keinen Impfstoff bestellen dürfen.“ Viele Unternehmen hätten sich auch angeboten, die Familienangehörigen von Mitarbeitern ebenfalls zu impfen. Dies wäre aus Reuthers Sicht auch sinnvoll. Er forderte die Bundesregierung auf, jetzt die nötigen Organisationsfragen zu lösen - „und nicht erst dann, wenn sich die Impfstoffe auf dem Hof stapeln“.

Hausärzteverband bemängelt geringe Anzahl an Impfdosen pro Praxis

Zum Start der Corona-Impfungen hat der Hausärzteverband die geringe Menge der bestellten Impfdosen pro Praxis bemängelt. „Das ist etwas, worüber wir nicht ganz glücklich sind“, sagte der Verbandschef Ulrich Weigeldt am Dienstag im RBB-“Inforadio“. Weigeldt rechnet allerdings damit, dass die Hausarztpraxen zeitnah deutlich mehr Impfdosen bekommen. Wenn die Impfkampagne bei den Hausärzten erst einmal voll angelaufen sei, könnten Impfzentren bald überflüssig sein. „Ich glaube, dass die Menschen entscheiden müssen, wo sie geimpft werden wollen“, sagte er. Dafür sollten „die etablierten und vernünftigen Strukturen“ genutzt werden.

Es sei davon auszugehen, dass noch „länger“ geimpft werde und Auffrischungen anfielen. Angesichts der Virusmutationen könne außerdem ein angepasster Impfstoff notwendig werden. „Ich könnte mir vorstellen, dass es so ähnlich läuft wie mit der Grippeschutzimpfung“, sagte Weigeldt.

Für Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, bietet die geringe Menge bestellter Impfdosen zu Beginn auch einen Vorteil: Wenn die Ärzte mit wenig Impfstoff starten, könnten Prozesse eingeübt werden, sagte er am Dienstag im Deutschlandradio. „Und wenn es dann zunehmend aufwächst, dann sind wir sicher, wie es geht“, erklärte Henke.

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