In Hessen bleibt es in der Silvesternacht weitgehend friedlich. Die Feuerwehr muss zu zahlreichen Bränden ausrücken, die durch Feuerwerk verursacht werden.
Frankfurt - In Hessen haben in der vergangenen Nacht viele Menschen das neue Jahr eingeläutet. Dabei blieb es in den meisten hessischen Städten friedlich. „Bis jetzt ist es der normale Wahnsinn“, hieß es beispielsweise bei der Polizei in Kassel. Bilanziert werden könnte das Einsatzgeschehen aber erst im Laufe des Montags. Größere Auseinandersetzungen sind derzeit nur aus Frankfurt bekannt. In der Mainmetropole nahm die Polizei nach eigenen Angaben 15 junge Männer vorläufig fest. Diese hatten an der Konstablerwache randaliert und Böller auf die Beamten und anderen Menschen geworfen. Die Männer seien nach Feststellung ihrer Personalien wieder freigelassen worden, hieß es.
Zudem brach in Frankfurt nach Mitternacht ein größerer Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Mainzer Landstraße aus. Das Feuer sprang schnell von einem Balkon im ersten Obergeschoss auf eine Wohnung über, diese brannte komplett aus. Auch eine Wohnung im zweiten Obergeschoss wurde in Mitleidenschaft gezogen. Es kam zu einer starken Rauchentwicklung, die das gesamte Gebäude betraf. Glücklicherweise fand die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, in keiner der betroffenen Wohnungen Personen vor, wie Pressesprecher Thorben Schemmel gegenüber den Reportern von 5Vision.News berichtete. Die genaue Ursache des Brandes ist noch unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Mehrere Brände in der Silvesternacht in Hessen
Auch andere hessische Feuerwehren mussten in der Nacht mehrfach ausrücken. Es kam zu mehreren Bränden, mutmaßlich ausgelöst durch Feuerwerkskörper. So brannte in der Kasseler Innenstadt in einem mehrstöckigen Gebäude eine Wohnung, im mittelhessischen Alsfeld fing der Dachstuhl einer Scheune Feuer und in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis) entstand durch einen Brand an einem Wohnhaus ein Sachschaden von 250.000 Euro, wie die Hessenschau berichtete. Verletzt wurde nach ersten Angaben der Polizei durch die Brände glücklicherweise niemand.
Im südhessischen Dieburg verhinderte die Feuerwehr, dass ein Feuer von einem in Brand stehenden Wohnmobil auf ein Wohnhaus überspringen konnte. In dem Wohnmobil waren zuvor mehrere Gasflaschen explodiert, wie Einsatzleiter Sebastian Habicht gegenüber 5Vision.News sagte. Die Feuerwehr rettete zudem mehrere Personen aus dem gefährdeten Gebäude. Auch hier besteht der Verdacht, dass Feuerwerkskörper den Brand ausgelöst hatten.
Die Polizei Osthessen zog am Morgen ein positives Fazit der Silvesterfeierlichkeiten. Friedlich und ausgelassen hätten die Menschen in der Region grundsätzlich gefeiert. Insgesamt verzeichnete das Polizeipräsidium Osthessen in der vergangenen Nacht im Zusammenhang mit Silvester 70 Einsätze - vor allem wegen Streitereien und Körperverletzungsdelikten. Lediglich zwei Personen seien in der Nacht vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. Zudem berichtete die Polizei über mehrere kleine Brände, die von der Feuerwehr aber jeweils schnell gelöscht wurden.
Streit in Wiesbaden eskaliert - Ruhige Silvesternacht in der Wetterau
Ein ähnliches Bild zeigte sich in der vergangenen Nacht in Wiesbaden. Auch hier kam es zu mehreren Kleinbränden, die die Feuerwehr aber ohne Probleme löschen konnte. In der Innenstadt kam es zudem zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Im Rahmen des Streits am Kochbrunnenplatz erlitt ein 23-jähriger Mann eine Schnittwunde am Kopf. Ein 21-Jähriger wurde durch einen Schlag mit einer Glasflasche ebenfalls am Kopf verletzt. Die beiden Männer wurden durch den Rettungsdienst behandelt und in Wiesbadener Krankenhäuser eingeliefert. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet. In der Landeshauptstadt war bereits am Samstagabend eine Passantin durch einen Feuerwerkskörper leicht verletzt worden.
Auch in der Wetterau verlief die Neujahrsnacht ohne größere Zwischenfälle. Zwar seien zahlreiche Anrufe eingegangen, es habe leichte Körperverletzungen gegeben, und der erhöhte Alkoholkonsum habe eine Rolle gespielt, aber man habe „keine herausragenden Straftaten“ verzeichnet, teilte die Polizei am frühen Morgen mit. Niemand sei schwer verletzt worden, und Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte habe es nicht gegeben.
Für die Feuerwehren war der Jahreswechsel 2023/24 „eine typische Nicht-Silvester-Nacht“, wie es Kreisbrandinspektor Lars Henrich im Gespräch mit dieser Zeitung formulierte. Heißt: Es war glücklicherweise extrem wenig los. Zwischen 20 Uhr am Silvesterabend und 6.30 Uhr am Neujahrsmorgen habe es im Landkreis insgesamt sechs Einsätze gegeben, wobei einer – im Butzbacher Stadtteil Kirch-Göns – aus einer Alarmierung durch eine Brandmeldeanlage bestand, ohne dass es gebrannt hätte. Die anderen fünf Einsätze setzten sich aus drei Heckenbränden in Rosbach, Kefenrod und Gronau, aus einem brennenden Holzstapel in Petterweil und dem Brand eines frei stehenden Müllbehälters in der Bad Nauheimer Kernstadt zusammen. Für den Rettungsdienst war es laut Henrich eine normale Nacht mit 45 Einsätzen im Wetteraukreis.
Zahlreiche Brände in Südhessen
Mehr zu tun hatte dagegen nach eigenen Angaben die Polizei in Südosthessen. In einer ersten Bilanz meldeten die Beamten „zahlreiche Streitereien im privaten Bereich und Brände“ in der zurückliegenden Silvesternacht. In vielen Fällen seien die Feuer mutmaßlich durch fehlgeleitete Raketen oder Böller ausgelöst und hätten von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. In Obertshausen blockierte eine Gruppe von etwa zehn Personen mittels Einkaufswagen eine Straße und zündete zudem eine Palette an. In Langen wurde eine Polizeistreife bei einer Personalienfeststellung tätlich angegriffen. Und in Mühlheim landete gegen 0.40 Uhr in der Trachstraße eine Rakete auf der Motorhaube eines geparkten Fahrzeugs und verursachte einen Schaden von rund 1.500 Euro. Auch hier verhinderte die Feuerwehr durch rasches Eingreifen einen größeren Schaden.
Bei der Polizei Südhessen wurden in der vergangenen Nacht rund 30 Brände gemeldet. Hauptsächlich habe es sich hierbei um Mülltonnen- und Heckenbrände gehandelt, die vermutlich auf Feuerwerkskörper zurückzuführen seien, teilten die Beamten mit. (nhe/agl/pm)
Viele Brände und Festnahmen: So verlief die Silvesternacht in Hessen - fr.de
Read More
No comments:
Post a Comment