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Monday, January 22, 2024

Bahnstreik: Viele Zugausfälle in Niedersachsen erwartet - NDR.de

Stand: 23.01.2024 06:50 Uhr

Die Lokführergewerkschaft GDL hat Mitarbeitende der Deutschen Bahn (DB) erneut zum Streik aufgerufen. Im Personenverkehr soll der Ausstand von Mittwochfrüh bis Montagabend dauern. Im Güterverkehr geht es früher los.

Die Mitarbeitenden der DB Cargo werden bereits heute ab 18 Uhr zum Streik aufgerufen. Auch die Infrastruktur - also Gleise - soll laut GDL bestreikt werden. Damit stehen Pendlerinnen und Pendlern auch in Niedersachsen erneut viele Zugausfälle und Einschränkungen bevor. Beginnen soll der Streik am frühen Mittwochmorgen um 2 Uhr, enden soll er am Montag um 18 Uhr. Die Deutsche Bahn empfiehlt ihren Kunden, Reisen zu verschieben. Ein Notfahrplan sichere nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Regional- und Fernverkehr, hieß es auf der Internetseite der DB.

Diese Verbindungen sind in Niedersachsen vom Bahnstreik betroffen:

Die DB hat eine vorläufige Liste mit von dem Streik betroffenen Regional-Verbindungen veröffentlicht.

  • RE 1 (Norddeich (Mole) - Bremen Hbf - Hannover Hbf): die Züge verkehren vereinzelt. Der letzte Zug von Bremen Hbf nach Hannover Hbf (RE 4434) fährt heute Abend um 21.20 Uhr.
  • RE 5 (Cuxhaven - Hamburg Hbf): Zwischen Cuxhaven und Hamburg Harburg verkehren die Züge voraussichtlich im Dreistundentakt. Zusätzlich soll ein Bus-Ersatzverkehr zwischen Cuxhaven und Stade eingerichtet werden.
  • RE 8 (Bremerhaven-Lehe - Hannover Hbf): die Züge fallen aus. Ein Bus-Ersatzverkehr ist nur begrenzt verfügbar.
  • RE 9 (Osnabrück Hbf - (Bremen Hbf) - Bremerhaven-Lehe): die Züge verkehren vereinzelt.
  • RB 37 (Bremen - Soltau - Uelzen): Derzeit liegen noch keine vollständigen Informationen vor.
  • RB 38 (Hannover - Soltau - Buchholz - (Hamburg-Harburg)): Derzeit liegen noch keine vollständigen Informationen vor. 
  • RB 40 (Braunschweig Hbf - Helmstedt): die Züge verkehren vereinzelt.
  • RB 44 / RB 48 (Braunschweig - Salzgitter-Lebenstedt): die Züge fallen aus. Der letzte Zug ab Salzgitter-Lebenstedt (RB 14397) fährt heute um 23.15 Uhr, ab Braunschweig verkehrt um 23.19 Uhr der letzte Zug (RB 14396).
  • RB 45 (Braunschweig Hbf - Schöppenstedt): die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt. 
  • RB 46 (Braunschweig Hbf - Herzberg): die Züge verkehren voraussichtlich bis circa 20 Uhr im Zweistundentakt.
  • RE 62 (Rheine - Osnabrück - Löhne): die Züge verkehren vereinzelt.
  • RB 77 (Bünde - Hameln - Hildesheim): Derzeit liegen noch keine vollständigen Informationen vor. 
  • RB 79 (Hildesheim - Bodenburg): Derzeit liegen noch keine vollständigen Informationen vor. 
  • RB 80 / 81 (Göttingen/Bodenfelde - Nordhausen): die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt zwischen Nordhausen und Northeim (Han). Zwischen Northeim (Han) und Göttingen sollen Reisende zusätzlich auch die Züge des Metronoms (RE 2) nutzen. Zwischen Bodenfelde und Northeim (Han) ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser verkehrt voraussichtlich im Dreistundentakt.
  • RB 82 (Göttingen - Kreiensen - Bad Harzburg): die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt zwischen Kreiensen und Goslar. Fahrgäste sollen ab Kreiensen nach Northeim (Han) ebenfalls die Züge des Metronoms (RE 2) nutzen. Zwischen Goslar und Bad Harzburg verkehrt die Buslinie 810 der HarzBus.
  • RB 86 (Einbeck Mitte - Göttingen): Es wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser verkehrt voraussichtlich im Stundentakt.

Die Bahn teilte zudem mit, dass sie versucht, einen Bus-Ersatzverkehr einzurichten. Dies könne aber aufgrund der "Kurzfristigkeit" nicht garantiert werden. So würden nur begrenzte Bus-Kapazitäten zur Verfügung stehen. Fahrgäste sollten sich vor Fahrtantritt außerdem über ihre Reise informieren.

Mitarbeitende von metronom, enno und erixx streiken nicht

Die Eisenbahngesellschaften metronom - zu der auch enno gehört - sowie auch erixx teilten mit, dass ihr Personal von dem GDL-Streik zwar nicht direkt betroffen ist. Dennoch könnten beispielsweise bestreikte Stellwerke zu Verspätungen und Ausfällen im Fahrplan führen, wie die Unternehmen metronom und erixx auf ihren Webseiten mitteilen. Wegen des Streiks sei zudem mit vollen Zügen zu rechnen, so die Gesellschaften. Reisende sollten daher mehr Zeit einplanen und sich vorab über ihre Fahrt informieren.

Transdev-Gruppe nicht mehr vom Streik betroffen

Ebenfalls nicht von dem Bahnstreik betroffen ist nach eigenen Angaben die Transdev-Gruppe, der auch die S-Bahn Hannover und die NordWestBahn angehören. Die Mitarbeitenden seien diesmal nicht von der GDL zum Streik aufgerufen worden. Das Unternehmen hatte der Gewerkschaft Mitte Januar ein neues Angebot unterbreitet. Entsprechend geht die S-Bahn Hannover davon aus, planmäßig fahren zu können, wie eine Sprecherin mitteilte. Auch die Stellwerke in dem S-Bahn-Netz sollen demnach durchgehend besetzt sein. Ähnlich äußerte sich auch die NordWestBahn. Allerdings seien (Teil-)Ausfälle und Verspätungen möglich, da auch das Netz der Deutschen Bahn bestreikt werde, hieß es auf der Website.

GDL: "Bahn verfolgt Konfrontationskurs unverdrossen weiter"

Am Freitag hatte die Deutsche Bahn ein neues Angebot im Tarifstreit mit der GDL vorgelegt. Ab 1. Januar 2026 hätten Lokführerinnen und Lokführer sowie Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter demnach eine Stunde weniger Arbeitszeit - statt 38 Stunden 37 bei vollem Lohnausgleich. Der GDL reicht das offenbar nicht: "Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt - von Einigungswillen keine Spur", hieß es in der Streikankündigung. Die DB argumentierte dagegen, dass die GDL den Konflikt maßlos verschärfe, während man selbst auf Kompromisse setze.

Gewerkschaft fordert Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden

AUDIO: Deutsche Bahn macht Lokführergewerkschaft GDL neues Angebot (3 Min)

Neben der Arbeitszeitverkürzung sollten Beschäftigte nach dem neuen Angebot der DB ab August 4,8 Prozent, ab April 2025 5 Prozent mehr Lohn erhalten. Zudem sollte es nach einem möglichen Tarifabschluss eine Inflationsausgleichsprämie geben. In Summe hätten Mitarbeitende mit dem Angebot 13 Prozent mehr brutto erhalten als jetzt. Die GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Besonders wichtig ist der Gewerkschaft aber offenbar die Arbeitszeitreduzierung. So fordert die GDL die Wochenarbeitszeit bei vollem Lohn von 38 auf 35 Stunden zu verringern.

Auch unbefristete Bahnstreiks sind möglich

Bereits Anfang Januar waren Lokführer für drei Tage in den Streik getreten. Das hatte auch in Niedersachsen zu massiven Einschränkungen und Zugausfällen geführt. Der Tarifkonflikt zwischen DB und GDL läuft seit Anfang November, nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte die Gewerkschaft die Gespräche für gescheitert. Auch unbefristete Streiks sind nach einer Urabstimmung der GDL-Mitglieder möglich.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Hannover | 23.01.2024 | 06:30 Uhr

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