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Tuesday, December 12, 2023

Rahmenplan Marquardt: Viele Wünsche, wenige Bedenken - Tagesspiegel

Blick auf Marquardt aus südlicher Richtung. Die Erweiterung soll westlich der Bahnstrecke am nördlichen Dorfrand erfolgen.

© Stadt Potsdam/Falcon Crest

Die Stadt möchte in Marquardt 300 bis 500 neue Wohnungen bauen, die Einwohnerzahl des Ortsteils könnte sich dadurch verdoppeln. Beim ersten Ortsteilforum äußerten sich die Anwohner zu diesen Plänen.

Bessere ärztliche Versorgung, ein barrierefreier Bahnhof, ein Jugendclub und mehr Tempo 30: Das sind nur einige der Wünsche, die die Bewohnerinnen und Bewohner von Marquardt für die Zukunft ihres Ortsteils haben, der nach dem Willen der Landeshauptstadt viele neue Wohnungen bekommen soll. Gesammelt wurden die Vorschläge am Montag beim ersten Ortsteilforum zur Rahmenplanung Marquardt, an der rund 100 Personen teilnahmen.

Die Diskussionen wurden sachlich und konstruktiv geführt, Kontroversen hab es kaum. „Wie viele Wohnungen sind denn geplant?“, lautete eine häufige Frage. „Ob es 300 oder 500 Wohnungen werden, können wir jetzt noch nicht sagen“, antwortete Sabine Slapa, deren Büro an der Rahmenplanung beteiligt ist (siehe Kasten). Dies hänge unter anderem von den Anwohnerinnen und Anwohnern ab, die sich mit in den Planungsprozess einbringen sollen.

Die Stadt sieht viel Potenzial für ein Wachstum des Ortsteils, da Marquardt zum einen den Platz dafür hat, und zum anderen durch seine ländliche Lage und die gute Anbindung ein attraktiver Standort ist. „Wenn es Veränderung gibt, müssen wir auch immer etwas von dem teilen, was wir hier haben“, sagte Ortsvorsteher Peter Roggenbuck gerichtet an die Anwesenden.

Grundsätzlich standen die Teilnehmenden des Ortsteilforums den Plänen der Verwaltung positiv gegenüber, auch weil viele darin Chancen für die Weiterentwicklung von Marquardt sehen: Gefordert wurden unter anderem mehr kleine und barrierefreie Wohnungen, auch neue Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser wurden vorgeschlagen. Viele Stimmen sprachen sich für eine zentrale Wärmeversorgung der neuen Wohnsiedlung aus, zudem gab es den Wunsch, dass es zu sozialem Austausch zwischen alter und neuer Siedlung kommen solle.

Zwiespältige Erwartungen an den Tourismus

An mehreren Tischen konnten die Teilnehmenden eigene Vorschläge auf Karten schreiben oder bestehende Vorschläge mit Punkten versehen. Dazu gehörte unter anderem mehr Gastronomie und Einzelhandel, auch die Stadt sieht Ansiedlung von Gewerbe vor. Doch Stadtplaner Erik Wolfram dämpfte die Erwartungen: „Größere Einzelhandelsgeschäfte lohnen sich für diese meist erst ab einer Einwohnerzahl von 5000 Menschen.“ Sinnvoller seien möglicherweise mobile Angebote wie ein Bäckerwagen.

Beim Thema Tourismus herrschte ein zwiespältiges Bild: Während es zum einen Forderungen gab, Schlosspark und Badestelle mit Toiletten und Mülleimern zu versehen und den Rad- und Wandertourismus besser anzubinden (zum Beispiel an den Weinberg Marquardt), gab es auf der anderen Seite Warnungen vor zu viel Tourismus: Beispielsweise sei die Badestelle im Sommer bereits sehr voll, auch sollten möglichst keine neuen Bootsstege mehr gebaut werden, um ufernahe Biotope zu erhalten.  

Einig waren sich alle Teilnehmenden und auch die Stadtverwaltung darin, dass der ländliche Dorfcharakter von Marquardt erhalten bleiben und deshalb behutsam gebaut werden solle. Die Stadt hatte bereits versichert, in der neuen Siedlung keine Hochhäuser zu planen.

Beim Thema Verkehr gab es vor allem den Wunsch, den Bahnhof endlich barrierefrei zu machen, auch eine bessere Taktung der Busse und ein Ausbau der Radverbindungen nach Golm und Fahrland wurden gefordert. Viele wünschten sich außerdem mehr Tempo 30 im Ort und weniger parkende Autos auf Haupt- und Spielstraßen. Touristinnen und Touristen sollten am besten vor dem Ortseingang parken.

Bis Herbst 2024 sollen drei weitere Ortsteilforen in Marquardt stattfinden, das nächste im Frühjahr. Dann sollen aus den Vorschlägen konkrete Strategien erarbeitet werden. Gebaut werden soll frühestens 2026.

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