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Monday, December 25, 2023

Hochwasser in NRW: Unwetterwarnung für viele Kreise verlängert - WDR Nachrichten

Einige Hotspots im Land

In Oberhausen steht ein Deich an der Ruhr unter besonderer Beobachtung. In der Nacht zu Sonntag ist nach Angaben der Feuerwehr eine wasserdichte Plane komplett über den 500 Meter langen Deichabschnitt gespannt worden. Darauf seien noch 10.000 Sandsäcke sowie Kies gelegt worden. Die Feuerwehr gibt sich zuversichtlich, ein Sprecher sagte dem WDR: "Aktuell ist alles im grünen Bereich. Der Deich hält."

Umweltminister Oliver Krischer begutachtete den Ruhrdeich zusammen mit Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU). Wegen der angespannten Lage bat der Minister die Menschen eindringlich, wachsam zu bleiben, sich fortgehend über die Lage zu informieren und von Wasser und Deichen fernzuhalten. "Das ist unberechenbar", so Krischer.

Die Pegelstände der Ruhr waren am Montag stabil. Ob der Scheitelpunkt erreicht ist, ist noch nicht ganz klar. Es fällt weiterhin sehr viel Regen und es fließt auch noch viel Wasser aus dem Sauerland die Ruhr hinab.

Im Kreis Herford trat die Else über die Ufer. Sonst mehr ein Rinnsal ist die Else nun zu einem Fluss angeschwollen. In Bünde überflutete sie den Rathausparkplatz. Bei Brakel im Kreis Höxter trat die Nethe über die Ufer. Dort musste die Feuerwehr ausrücken, um Keller auszupumpen. In Minden sind mehrere Straßen wegen des Hochwassers der Weser gesperrt.

Auf Hochwasser bereitete sich auch Düsseldorf vor. Am späten Heiligabend wurde die niedrigste Hochwasserwarnstufe 1 überschritten. Das heißt, die Schiffe müssen hier jetzt langsamer und ein wenig mehr in der Flussmitte fahren.

Am Montag um 13 Uhr lag der Pegelstand bei 7,35 Meter. Bei diesem Pegelstand muss die flussnahe Straßenbeleuchtung im Stadtteil Urdenbach vom Strom abgeklemmt werden. Bis Montagabend wird in Düsseldorf ein Rheinpegelstand von gut 7,50 Meter erwartet. Dann werden die üblicherweise wasserdichten Anschlüsse der Gastroschiffe am Rhein-Ufer kontrolliert. Das sei aber noch nicht dramatisch, sagt eine Sprecherin. "Alle Maßnahmen bis zu einem Pegel von acht Metern sind umgesetzt."

In Köln überschritt der Pegel nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) am Freitagnachmittag die Hochwassermarke I von 6,20 Metern. Am Montagmittag (13 Uhr) lag der Pegelstand bei 7,81 Metern. Es gelten Einschränkungen für die Schifffahrt, zum Beispiel eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern. In der vergangenen Woche hatte es bereits das erste Winter-Hochwasser des Jahres am Rhein gegeben.

Der Wasserstand im Rhein bleibt hoch

Für Dienstag (6 Uhr) erwartet der Stadtentwässerungsbetriebe Köln einen Rheinwasserstand von 8,05 Meter (± 10 cm). Die Stadtentwässerungsbetriebe rechnen damit, dass vorraussichtlich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Höchststand um die 8,30 Meter erreicht wird. Der Rheinwasserstand am Kölner Pegel werde danach nur langsam fallen.

In Bochum hat die Stadt wegen des hohen Pegelstandes der Ruhr eine Hotline eingerichtet (0234/9105555), auf der Anwohner Fragen zur aktuellen Lage stellen können. So sollen die Leitungen von Polizei (110) sowie Feuerwehr und Rettungsdienst (112) freigehalten werden. Es bestehe aber keine akute Gefahr, so die Stadt. "Im Falle einer Lageveränderung erfolgt eine Warnung durch die Behörden."

Anwohner sollen Vorkehrungen treffen

Anwohner, die in den betroffenen Gebieten wohnen, wurden aufgefordert Vorkehrungen treffen. Dazu gehören unter anderem:

  • Meiden Sie das betroffene Gebiet.
  • Gehen Sie bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen.
  • Halten Sie Abflüsse und Schächte frei, damit das Wasser abfließen kann.
  • Bereiten Sie sich auf eine Evakuierung vor.
  • Nehmen Sie nur das Notwendigste mit, insbesondere Ausweise und Bargeld.
  • Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Schon eine geringe Wasserhöhe kann die Steuerung behindern.

Für die Deiche in NRW ist das aktuelle Hochwasser eine starke Beanspruchung. Doch ihr Zustand ist schon länger ein Problem.

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