Russland muss schwere Verluste an der Front hinnehmen. Die heftigen Gefechte entlang des Dnipro gehen weiter. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Kiew veröffentlicht Zahlen: Russische Truppen erleiden weiter schwere Verluste
- Kampf um Awdijiwka: Russland erleidet schwere Verluste
- Rückschlag für Russland: Ukraine verkündet Rückzug Russlands im Schwarzen Meer
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update vom 17. November, 20.05 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben seit Beginn der russischen Invasion 15 russische Marineschiffe im Schwarzen Meer zerstört und zwölf weitere beschädigt. Das teilt ein Sprecher der ukrainischen Marine laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Ukraine verstärkt derzeit ihre Angriffe im Schwarzen Meer und auf der Halbinsel Krim, die Russland 2014 annektiert hat. Kiews Truppen haben in diesem Herbst eine Reihe von Angriffen auf Kriegsschiffe auf und nahe der Krim gemeldet, darunter ein großes Landungsschiff und ein U-Boot. Reuters konnte die Berichte jedoch nicht unabhängig verifizieren. Russland hält sich zu Schäden an seinen militärischen Einrichtungen meistens bedeckt.
Update vom 17. November, 16.12 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat auf der Plattform X (ehemals Twitter) Bilder veröffentlicht, die ukrainische Soldaten am Ostufer des Flusses Dnipro zeigen sollen. „Ich danke ihnen für ihre Stärke und dafür, dass sie vorangekommen sind.“ Die russische Armee hatte sich nach erfolgreichen ukrainischen Gegenschlägen vor gut einem Jahr aus dem nordwestlichen Teil des Gebietes Cherson hinter den Fluss Dnipro zurückziehen müssen. Seither bildet der Dnipro dort die Frontlinie.
Ukraine-News: Mehr als 3500 ukrainische Soldaten in Kriegsgefangenschaft
Update vom 17. November, 15.20 Uhr: Über 3500 ukrainische Soldaten sind nach Angaben der Regierung in Kiew weiter in russischer Kriegsgefangenschaft. Insgesamt sei die Gefangenschaft von mehr als 4300 Ukrainern in Russland bestätigt, teilte das Ministerium für Reintegration am Freitag mit. Davon seien über 760 Zivilisten. Die Angehörigen erhalten demnach finanzielle Unterstützung vom ukrainischen Staat.
Anfang November war bekannt geworden, dass Kiew im Westteil des Landes ein zweites Gefängnis für russische Kriegsgefangene vorbereitet. Schätzungen zufolge bieten beide Einrichtungen gemeinsam Platz für etwa 900 Gefangene. Russischen Angaben nach befinden sich über 500 russische Soldaten in ukrainischer Kriegsgefangenschaft.
Ukraine-News: Generalstab gibt weitere Informationen zum Vorstoß am Dnipro
Update vom 17. November, 14.27 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat weitere Informationen zu den Einsätzen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro veröffentlicht. Hauptziel der Aktionen sei es, „den Feind weiter vom rechten Ufer wegzudrängen und so die Sicherheit der Zivilbevölkerung vor ständigem Beschuss zu gewährleisten“. Das meldete das Portal Kyiv Post.
Update vom 17. November, 12.10 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben Vorstöße auf das bisher russisch kontrollierte Ufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson in der Südukraine bestätigt. „Es ist gelungen, sich an einigen Brückenköpfen festzusetzen“, teilte die ukrainische Marineinfanterie am Freitag bei Facebook mit. Die Aktion sei lange im Voraus geplant gewesen. Russische Militärbeobachter berichten seit Wochen über ukrainische Vorstöße am Unterlauf des Dnipro. Am Mittwoch hatte der von Moskau eingesetzte Chef der Besatzungsbehörden im Gebiet Cherson, Wladimir Saldo, von einem Scheitern der ukrainischen Pläne geschrieben.
Ukraine-News: Russland meldet Erfolge an der Front am Dnipro
Update vom 17. November, 11.35 Uhr: Das russische Militär hat ebenfalls erfolgreiche Operationen in der umkämpften Region Cherson vermeldet. Den Truppen von Präsident Putin sei es gelungen, fünf Armee-Boote zu zerstören und mehrere Truppenansammlungen in der Region zu „vernichten“. Das sagte ein Sprecher des russischen Militärs der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.
Russland und die Ukraine kämpfen in der Region aktuell um die entlang des Flusses Dnipro verlaufende Front. In dieser Woche hatte Russland erstmals erfolgreiche Ukraine Angriffe am Ostufer des Flusses eingeräumt.
Ukrainische Atombehörde warnt vor „gefährlichen Ausfällen“ am AKW Saporischschja
Update vom 17. November, 10.31 Uhr: Die ukrainische Energiebehörde Energoatom meldet wiederholte Probleme aus dem von Russland besetzten Atomkraftwerk in Saporischschja. Durch die russischen Besatzer sei es zu Ausrüstungs- und Wartefehlern gekommen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen würden. Die „Inkompetenz“ der russischen Truppen führe immer wieder zu „gefährlichen Ausfällen“. Zuletzt war in einem der Reaktoren durch einen Bedienfehler Borsäure ausgetreten.
Update vom 17. November, 9.37 Uhr: Das ukrainische Militär vermeldet „eine ganze Reihe erfolgreicher Einsätze“ am Ostufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson. Den Streitkräften sei es nach eigenen Angaben gelungen, mehrere Brückenköpfe zu errichten. Das teilte die Militärführung über Facebook mit. Am Mittwoch hatte der von der russischen Besatzungsmacht installierte Gouverneur von Cherson, Wladimir Saldo, eingeräumt, dass ukrainische Streitkräfte den Fluss überquert hätten. Bislang verlief die Front in Cherson entlang des Dnipro.
Russische Verluste im Ukraine-Krieg – Kiew veröffentlicht neue Zahlen
Update vom 17. November, 09.10 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat auf Facebook neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind binnen des vergangenen Tages etwa 1140 russische Soldaten in den Gefechten entweder getötet oder verwundet worden. Zudem behauptet die Ukraine, 27 russische Panzer, 11 gepanzerte Kampffahrzeuge und 29 Artilleriesysteme zerstört zu haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russlands Verluste im Ukraine-Krieg in der Übersicht (Angaben aus der Ukraine):
- Soldaten: 316.760 (+1.140 zum Vortag)
- Panzer: 5.415 (+27)
- Gepanzerte Fahrzeuge: 10.132 (+11)
- Artilleriesysteme: 7.712 (+29)
- Mehrfachraketenwerfer: 895 (+3)
- Luftabwehrsysteme: 585
- Flugzeuge: 323
- Hubschrauber: 324
- Drohnen: 5.709 (+20)
- Raketen: 1.563
- Schiffe: 22
- U-Boote: 1
- Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 10.060 (+40)
- Spezialfahrzeuge und sonstige Ausrüstung: 1.084 (+1)
- Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 17. November 2023. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.
Update vom 17. November, 07.05 Uhr: Im Ukraine-Krieg gehen die heftigen Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew zählte am Donnerstag 62 Gefechte zwischen russischen und ukrainischen Truppen an der etwa 1.000 Kilometer langen Front an Land. Russland unternahm viele Angriffe bei den Donbass-Städten Bachmut und Awdijiwkia. In der Nacht auf Freitag griffen die russischen Streitkräfte die Ukraine erneut auch mit Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. Im Süden und Osten des Landes herrschte Luftalarm.
Russland muss weiter schwere Verluste im Ukraine-Krieg hinnehmen
Update vom 16. November, 20.50 Uhr: Russland scheint aktuell im Ukraine-Krieg enorme Verluste hinnehmen zu müssen. Besonders nahe der Stadt Awdijiwka bei Donezk spitzt sich die Lage offenbar zu. Sky News berichtet unter Bezug auf westliche Beamte: Es könnte allein an dieser Front 1000 tote russische Soldaten täglich geben. Diese Zahl stelle jedoch den Höchststand dar, auch 500 seien denkbar, wird die Quelle zitiert. Während die Ukraine „langsamer und bedächtiger“ vorrücke, verfolge Russland ein wesentlich drängenderes Vorgehen. „Auf ukrainischer Seite gibt es relativ wenige Opfer“, hieß es. „Deutlich weniger als auf der russischen Seite.“
Update vom 16. November, 15.15 Uhr: Derzeit ist im Ukraine-Krieg vor allem die Stadt Awdijiwka bei Donezk schwer umkämpft. Insbesondere Russland muss derzeit schwere Verluste unter Truppen und Ausrüstung hinnehmen. Neue Aufnahmen sollen nun den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs bei Awdijiwka zeigen.
Rückschlag im Ukraine-Krieg: Kiew verkündet Rückzug Russlands im Schwarzen Meer
Update vom 16. November, 13.50 Uhr: Die Ukraine hat Russland nach Darstellung ihres Präsidenten im Schwarzen Meer zurückgedrängt. Es sei gelungen, Russland dort die Initiative zu entreißen, schrieb Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. Die russische Flotte habe sich in den östlichen Teil des Binnenmeers zurückziehen müssen. „Zum ersten Mal auf der Welt begann im Schwarzen Meer eine Flotte von Marinedrohnen zu operieren – eine ukrainische Flotte“, so Selenskyj.
Update vom 16. November, 12.30 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben über Nacht 16 von 18 Shahed-„Kamikaze“-Drohnen und eine von Russland abgefeuerte Rakete abgeschossen. Zum Abschuss der Waffen seien Kampfflugzeuge, Flugabwehrraketen und Einheiten mobiler Feuergruppen eingesetzt worden, teilte die Luftwaffe mit. Nach Angaben der Luftwaffe hat Russland auch zivile Infrastruktur im Oblast Charkiw mit S-300-Flugabwehrraketen angegriffen. Opfer wurden jedoch keine gemeldet.
Russland macht im Ukraine-Krieg offenbar Fortschritte im Kampf um Awdijiwka
Update vom 16. November, 11.30 Uhr: Russische Truppen haben zuletzt offenbar Fortschritte im Ukraine-Krieg im Kampf um die ostukrainische Stadt Awdijiwka gemacht. „Russland versucht mit ziemlicher Sicherheit mit einer Zangenbewegung, die Stadt einzukreisen“, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. „Die jüngsten Vorstöße haben die russischen Streitkräfte wahrscheinlich in die Nähe des von der Ukraine gehaltenen Kokerei- und Chemiewerks Awdijiwka gebracht“, hieß es zu Lage im Krieg in der Ukraine weiter.
Unklare Berichte über Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert wohl 315.000 Soldaten
Update vom 16. November, 10.05 Uhr: Russland erleidet im Ukraine-Krieg weiterhin enorm hohe Verluste. Doch wie hoch sind die Verluste wirklich? Kiew zufolge zählen mittlerweile mehr als 315.000 russische Soldaten zu den Verlusten im Ukraine-Krieg, sie sind also gefallen oder verwundet. Diese aktuellen Angaben der ukrainischen Militärführung lassen sich aber nicht unabhängig prüfen. Andere Einschätzungen kommen diesen Zahlen aber nahe.
- 302.000 Verluste insgesamt (Angaben aus Großbritannien)
- 88.800+ Soldaten getötet (BBC News Russian)
- 35.780 tote russische Soldaten sind namentlich bekannt (Mediazona)
Kiew führt im Ukraine-Krieg größere Operationen am Dnipro in Cherson durch
Update vom 16. November, 07.35 Uhr: Truppen aus der Ukraine haben dem Institut für Kriegsstudien (ISW) zufolge ihre umfangreichen Operationen am östlichen (linken) Ufer des Flusses Dnipro in der Oblast Cherson fortgesetzt. Das ISW verwies in seinem aktuellen Lagebericht zum Ukraine-Krieg dabei auf die Aussagen von Natalia Humenyuk. Die Sprecherin des Operationskommandos Süd behauptet, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen erfolgreich zurückdrängen und eine Pufferzone von drei bis acht Kilometern vom Ostufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson errichten würden. Auch in der Nähe der Gemeinden Poima und Peschanivka werden ukrainische Vorstöße rund um das Ostufer des Oblast Cherson gemeldet.
Update vom 16. November, 06.20 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat Russland in der Nacht mehrere ukrainische Drohnenangriffe über eigenem Staatsgebiet abgewehrt. Insgesamt seien fünf unbemannte Flugkörper über dem westrussischen Gebiet Brjansk und vor der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
Hohe Verluste im Ukraine-Krieg – Russland rekrutiert wohl vermehrt in Sibirien
Update vom 15. November, 18.57 Uhr: Wegen der andauernden hohen Verluste plant die russische Armeeführung künftig wohl stärker Männer aus den Gebieten Sibiriens zu rekrutierten. Berichten zufolge sollen pro Woche 500 Männer aus der Region Jakutien an die Front in der Ukraine geschickt werden.
Update vom 15. November, 17.23 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen staatlichen Grenzschutzes haben an der Grenze stationierte Soldaten neun russische Fahrzeuge in der Oblast Charkiw zerstört. Mit Drohnen sollen sie unter anderem zwei gepanzerte Kampffahrzeuge, einen gepanzerten Mannschaftswagen und sechs Personenkraftwagen vernichtet haben. Auch drei versteckte russische Posten sollen getroffen worden sein.
Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: Russland gibt Rückschlag am Dnipro zu
Update vom 15. November, 13.34 Uhr: Russland hat eingeräumt, dass die Ukraine auf das von ihm kontrollierte Dnipro-Ufer vorgestoßen ist. Rund „anderthalb“ ukrainische Kompanien befänden sich „in kleinen Gruppen“ am Ostufer des Flusses, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Region Cherson, Wladimir Saldo, heute auf Telegram.
„Wir haben zusätzliche Kräfte eingesetzt“, fügte Saldo laut der AFP hinzu. Die Nachrichtenagentur konnte die Berichte und die Anzahl der ukrainischen Streitkräfte dort nicht unabhängig verifizieren. Saldos Äußerungen sind ein Novum; bislang weigerte sich der Kreml, solche Berichte zu kommentieren.
Der breite Dnipro stellt seit einem Jahr die Frontlinie im Süden der Ukraine dar. Das Westufer wird von der Ukraine gehalten, während Russland das gegenüberliegende Ufer kontrolliert.
US-Experten erwarten neue Offensivversuche Russlands im Ukraine-Krieg
Update vom 15. November, 12.11 Uhr: Die Lage an der Front im Osten und Süden der Ukraine gilt als festgefahren. Russland will aus Sicht von US-Experten Osten aktuell mit mehreren parallelen Angriffen die Initiative im Osten zurückgewinnen. Besonders schwer umkämpft sind demnach die Städte Kupjansk im Gebiet Charkiw sowie Awdijiwka und Bachmut im Gebiet Donezk.
Der Erfolg dieser Versuche sei aber wegen des anhaltenden Drucks durch die ukrainische Gegenoffensive fraglich, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) gestern mit. Zwar räumten auch die Ukraine ein, dass die Lage an der Front schwierig und komplex sei. Trotzdem wertete es das ISW etwa als Erfolg, dass sich die ukrainischen Truppen an der linken Uferseite des Dnipro in Cherson festsetzen konnten – Stellungen, die bisher von russischen Truppen gehalten wurden.
Offenbar schwere Verluste für Russland bei Angriffen auf Awdijiwka
Update vom 15. November, 11.03 Uhr: Wolodymyr Selenskyj sieht für Russland schwere Verluste bei den Angriffen auf Awdijiwka. „Je mehr russische Einheiten in der Nähe von Awdijiwka vernichtet werden, desto schlechter wird die Gesamtsituation für den Feind, für den Verlauf des Krieges“, sagte der ukrainische Präsident in seiner jüngsten Videoansprache. Auch Londons Minister nennt enorme Zahlen zu Russlands Verlusten.
Russische Tageszeitung: „Von einer Offensive kann keine Rede sein“
Update vom 15. November, 9.26 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat jüngst gewarnt: Die EU verfehlt das Munitionsziel für Kiew im Ukraine-Krieg deutlich. Das greift die russische Tageszeitung Nesawissimaja Gaseta auf und kommentiert heute: „Wegen des Defizits an Munition schlägt Kiew die ‚Alarmglocken‘.“ Die ukrainische Führung scheine ernsthaft besorgt zu sein über den „Mangel an Kampfmitteln“, heißt es weiter – das Fazit des Meinungsartikels lautet: „Von einer neuen Offensive ukrainischer Streitkräfte kann derzeit keine Rede sein.“
Ukraine-Krieg: Schwere russische Angriffe bei Awdijiwka und Marjinka
Update vom 15. November, 6.15 Uhr: Russland versucht nach Kiewer Einschätzung, mit verstärkten Angriffen nahe der ostukrainischen Großstadt Donezk einen militärischen Erfolg zu erzwingen. Der Generalstab der Ukraine berichtete am Dienstagabend (14. November) von einer Vielzahl russischer Angriffe bei Awdijiwka und Marjinka. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sah dabei einen Zusammenhang mit der kommenden Präsidentenwahl in Russland 2024. Kremlchef Wladimir Putin wolle zuvor unbedingt einen Erfolg vorweisen können, sagte er in Kiew.
Ukrainischer Brückenkopf am Dnipro wird ausgeweitet
Erstmeldung: Kiew – Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, bestätigte einen Brückenkopf auf dem eigentlich russisch besetzten Südufer des Dnipro im Gebiet Cherson. „Gegen alle Widerstände haben die Streitkräfte der Ukraine am linken Ufer des Dnipro Fuß gefasst“, sagte Jermak bei einer Rede in Washington. Ziel sei es auch hier, dichter an die von Russland annektierte Halbinsel Krim heranzukommen. „Wir haben 70 Prozent der Strecke zurückgelegt. Und unsere Gegenoffensive geht weiter“, sagte er.
Nach Analysen westlicher Beobachter haben die Ukrainer in den vergangenen Tagen den Brückenkopf bei Krynki ausgeweitet und auch leichte Panzertechnik nach dort gebracht. Russische Militärblogger beklagen, dass russische Truppen dort unter Feuer gerieten und die Initiative bei den Ukrainern liege.
Ukraine-Krieg: Dutzende russische Angriffe bei Donezk
Entlang der gesamten Front habe es am Dienstag 57 Gefechte gegeben, schrieb der Generalstab der Ukraine in seinem Lagebericht am Dienstagabend (14. November). Allein 18 Angriffe habe die Ukraine bei den Orten Marjinka und Nowomychajliwka westlich von Donezk abgewehrt. Weitere 15 Angriffe seien bei der Stadt Awdijiwka im Norden von Donezk abgewehrt worden, hieß es.
Donezk ist mit knapp einer Million Einwohner Zentrum des ostukrainischen Kohle- und Stahlreviers Donbass und seit 2014 in der Hand russisch gesteuerter Kräfte. Die Front verlief seitdem dicht an der Stadt; die ukrainische Armee unterhält dort stark befestigte Stellungen. Deshalb hat sich die Frontlinie auch nach Beginn der großangelegten russischen Invasion 2022 kaum verändert.
In den vergangenen Wochen hat die russische Armee ihre Angriffe im Raum Donezk verstärkt. Selbst wenn die Verluste an Soldaten und Fahrzeugen hoch sind, setzt die Zahl der Angreifer die ukrainischen Verteidiger unter Druck. (Mit Agenturmaterial)
++ Ukraine-Krieg: Herbe Verluste für Russland – Moskau verliert viele Truppen - fr.de
Read More
No comments:
Post a Comment