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Thursday, October 19, 2023

Krankenhaus in Gaza: Explosion an Klinik: Was darüber bekannt ist - zdf.de

Im Gazastreifen hat ein mutmaßlicher Raketeneinschlag an einer Klinik offenbar viele Menschen in den Tod gerissen. Woher die Rakete kam, ist umstritten. Was wir wissen.

Die Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen mit vielen Toten geht nach israelischen Erkenntnissen klar auf das Konto militanter Palästinenser. Dort sei am Dienstagabend eine fehlgeleitete Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad eingeschlagen. Das gehe aus Luftaufnahmen und einem abgefangenen Telefongespräch hervor, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch in Tel Aviv.

Der Dschihad wies die Darstellung zurück und in arabischen Ländern wurde Israel für den Angriff verantwortlich gemacht. Ein geplantes Treffen von US-Präsident Joe Biden in Jordanien mit arabischen Führern wurde kurzfristig abgesagt.

Seit dem Hamas-Angriff auf israelische Zivilisten am 7. Oktober droht die Lage in Nahost zu eskalieren.

Israels Armee: Rakete des Islamischen Dschihad

Die israelische Armee wies die Verantwortung für den mutmaßlichen Raketeneinschlag zurück und machte die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verantwortlich.

"Das Krankenhaus wurde durch eine fehlgeschlagene Rakete der Terrororganisation Islamischer Dschihad getroffen", teilte die Armee in der Nacht auf Mittwoch mit. 

Israel: Haben Beweise geliefert

Mittlerweile wurden Aufnahmen veröffentlicht, die beweisen sollen, dass eine fehlgeleitete palästinensische Rakete für den tödlichen Einschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen verantwortlich sei. In dem am Mittwoch veröffentlichten Videozusammenschnitt sind Luftaufnahmen der Al-Ahli-Klinik und eines Parkplatzes zu sehen, auf dem ein Brand ausgebrochen war. Es sei kein typischer Krater zu sehen, wie er sonst bei israelischen Luftangriffen entstehe. "Der Parkplatz wurde nicht von Munition der Luftwaffe getroffen."

Das Raketenabwehrsystem Iron Dome werde auch nicht über dem Gazastreifen, sondern nur über Israel eingesetzt. Es gebe häufiger Vorfälle fehlgeleiteter Raketen militanter Palästinenser, die im Gazastreifen selbst einschlugen, sagte er.

Hagari sagte weiter, es gebe auch Radaraufzeichnungen von einer Salve von Raketen, die kurz vor der Explosion vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden sei. Die Armee habe auch Luftaufnahmen ausgewertet. Es gebe zwei unabhängige Videos, die als Beweis für eine fehlgeleitete Rakete dienten. Man werde diese Informationen sowie weitere Beweise an Israels Verbündete weitergeben, allen voran die USA.

USA: Israel Stand jetzt nicht verantwortlich

Die US-Regierung stellte sich am Mittwoch hinter die Darstellung Israels. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrat der US-Regierung teilte beim Kurznachrichtendienst X mit: "Wir sammeln weiterhin Informationen, doch nach unserer derzeitigen Einschätzung, die auf der Analyse von Luftbildern, abgefangenen und offen verfügbaren Daten beruht, ist Israel nicht für die gestrige Explosion im Krankenhaus in Gaza verantwortlich."

Zuvor hatte sich US-Präsident Joe Biden bei seinem Besuch in Tel Aviv ähnlich geäußert. Zunächst hatte er davon gesprochen, dass für den Raketeneinschlag offenbar "ein anderes Team" verantwortlich gewesen sei. Später konkretisierte er, dass die ihm vorliegenden Informationen darauf hindeuteten, dass die Explosion Ergebnis eines irrtümlichen Raketenbeschusses durch eine Terrorgruppe in Gaza gewesen sei.

Jedoch sei die "arabische Welt für solche Informationen nicht mehr wirklich erreichbar", so ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf.

Der Zorn wird sich im Moment kaum einfangen lassen. Und da spielt es auch kaum eine Rolle, ob jetzt Israel jetzt wirklich Beweise vorlegen kann.
ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf

Klinik wohl einziges christliches Krankenhaus im Gazastreifen

Bei der Klinik handelt es sich offenbar um das einzige christliche Krankenhaus im Gazastreifen, das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus. Die Klinik wird von der anglikanischen Diözese Jerusalem getragen.

Der Generalsekretär des Jerusalem Inter-Church Center, Yousef Daher, sprach auf Facebook von 200 bis 300 Todesopfern. "Das ist ungeheuerlich", so Daher.

Er warf dem Westen vor, in Gaza "Kriegsverbrechen" zu unterstützen. "Auf dem ein oder anderen Wege, werden alle den Preis dafür zahlen", sagte Daher.

WHO-Chef fordert Schutz von Zivilisten

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, mahnte:

"Wir fordern den sofortigen Schutz von Zivilisten und Gesundheitsversorgung sowie eine Rücknahme der Evakuierungsverordnung", teilte Ghebreyesus auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit.

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Länder beantragen Sitzung des Weltsicherheitsrats

Nach dem Willen mehrerer Länder soll sich nun der Weltsicherheitsrat mit dem Raketeneinschlag in ein Krankenhaus im Gazastreifen beschäftigten.

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Russland beantragten am Dienstag eine Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums für Mittwochvormittag New Yorker Zeit, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen erfuhr.

Brasilien, das dem Gremium momentan vorsitzt, bestätigte das Treffen zunächst nicht. Es gebe Konsultationen, hieß es.

Jordanien sagt Treffen mit Biden ab

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Palästinensische Flaggen sollten auf halbmast gesetzt werden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag.

Jordanien sagte derweil ein für Mittwoch geplantes Treffen zwischen König Abdullah II. und US-Präsident Joe Biden ab. Das Treffen, an dem auch Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi teilnehmen sollte, werde erst stattfinden, wenn es eine Einigung gebe, den Krieg zu beenden und "diese Massaker" zu stoppen, sagte Außenminister Aiman al-Safadi dem jordanischen TV-Sender Al-Mamlaka.

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