PS Plus wird euren Geldbeutel zukünftig stärker belasten. Wie viel genau hängt von eurem Abo ab.
Es gibt sie doch noch: Propheten! Glaubt ihr uns nicht? Dann passt mal auf: Vor ein paar Wochen haben noch viele User auf Reddit diesen Typen ausgelacht, der sein PS-Plus-Abo bis 2050 verlängert hat. Der Grund: Um sich auf kommende Preiserhöhungen seitens Sony vorzubereiten. Niemand hat ihm geglaubt.
Heute schlägt seine Stunde: Denn PS Plus wird teurer! Der Prophet kann sich nun zurücklehnen und bis 2050 jeden Morgen spöttisch über die Mehrzahler lachen. Aber was ist mit euch? Wie viel tiefer müsst ihr in Zukunft eure Hand in die Geldbörse stecken? Wir verraten es euch und schauen auch, wie die PlayStation-Community auf die Preiserhöhung reagiert.
Die neuen Preise für PlayStation Plus im Überblick
Schon ab dem 6. September 2023 tritt die Preiserhöhung in Kraft. Betroffen sind alle Abo-Varianten, also Essential, Extra und Premium. So sehen die neuen Preise im Detail aus:
PlayStation Plus Essential: 12 Monate für 71,99 Euro (vorher 59,99 Euro)
PlayStation Plus Extra: 12 Monate für 125,99 Euro (vorher 99,99 Euro)
PlayStation Plus Premium: 12 Monate für 151,99 Euro (vorher 119,99 Euro)
Bedenkt aber: Nur die 12-Monats-Abos sind betroffen, die Monats- und 3-Monats-Abos bleiben unangetastet. Das liegt vermutlich auch daran, dass diese Varianten ohnehin teurer als das Jahresabo sind, wenn man sie auf 12 Monate hochrechnet.
Wie begründet Sony die Preiserhöhung?Im offiziellen Blog lautet die Erklärung:
Diese Preisanpassung ermöglicht es uns, deinem PlayStation-Plus-Abonnement weiterhin hochwertige Spiele und zusätzliche Vorteile zu bieten.
Beim Thema Preiserhöhung muss man kein Prophet sein, um zu ahnen, wie die Community auf diese Ankündigung reagieren wird. Und ein Blick auf Reddit bestätigt: Ja, die Gemüter sind erhitzt.
Auf die Ankündigung hagelt es negative Kommentare, zum Beispiel hier oder auch in diesem Thread. Viele User hoffen darauf, dass Sony in Zukunft wenigstens neue Services in ihrem Abo anbietet, um den Preis zu rechtfertigen. Andere verweisen darauf, dass sie in Zukunft auf Angebote im Rahmen von Rabattaktionen wie dem Black Friday warten, um ihr Jahresabo zu verlängern.
Ein Kommentar erntet viel Zustimmung in Form von Upvotes für diese Aussage:
Das ist absurd. Essential bietet nur das Nötigste mit Online-Spielen, exklusiven Rabatten und sehr wenigen monatlichen Low-Tier-Spielen. Und jetzt kostet es 80 Dollar pro Jahr? Verflixt noch mal.
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Es geht aber auch umgekehrt: Ein User dachte sich, es sei total clever, die andere Route zu marschieren und sein PS-Plus-Abo noch fix zum alten Preis zu verlängern - um stolze 10 Jahre! Bei Reddit zieht diese Idee aber eher Gespött nach sich:
Er hat es Sony heimgezahlt, indem er ihnen hunderte von Dollar gezahlt hat. Sonys Lieblingsart von verärgerten Kunden.
Hier sind 1200$ für etwas, das es vielleicht in 10 Jahren nicht mehr gibt
Vielen Dank für Ihren Kauf
Was sagt ihr zur Preiserhöhung von PlayStation Plus? Findet ihr auch die neuen Preise für die 12-Monats-Abos noch in Ordnung oder gehört ihr zur Fraktion derer, die ihr Abo soeben gekündigt haben? Welche zusätzlichen Dienste müsste Sony eurer Ansicht nach noch anbieten, um den Preis zu rechtfertigen? Schreibt uns eure Ideen und Meinungen gerne in die Kommentare!
Bundesweit hat die Zahl der Krafträder einen Rekordstand erreicht: 4,91 Millionen Maschinen. In Zweibrücken besitzen auffällig viele Frauen ein Motorrad.
In Zweibrücken lag nach der jährlichen Bestandsanalyse des Kraftfahrt-Bundesamtes zu Jahresanfang der Gesamtbestand an Motorrädern, Rollern, Trikes, Quads & Co bei 2009 Krafträdern – 58 Maschinen mehr als 2022 und gleichzeitig ein Höchstwert. Die meisten Maschinen sind dabei in Männerhand, aber nicht nur: Mit einem Frauenanteil von 15,5 Prozent liegt Zweibrücken in der Bundesliga der Motorrad-Frauen auf Platz 7. Spitzenreiter unter 399 Städten und Landkreisen ist die Stadt Ansbach bei Nürnberg mit 16,7 Prozent. Die wenigsten Motorradfahrerinnen im Verhältnis zu den Männern gibt es im Kreis Hildburghausen in Thüringen – nur gut sechs Prozent. Wobei generell gilt, dass im Osten die Männer die Motorradszene deutlich dominieren. Die Entwicklung bei der Gesamtanzahl der Krafträder in Zweibrücken in den Jahren 2021 bis 2023: 1909, 1951, 2009. Davon sind um die 300 auf Frauen angemeldet, 1600 bis 1700 auf Männer. Auch bundesweit wächst die Zahl der Frauen mit eigenem Zweirad von Jahr zu Jahr. 2023 wurden jetzt 659.000 Frauen mit Motorrädern gezählt, fast 20.000 mehr als Anfang 2022.
Unter den 2009 Maschinen in Zweibrücken sind 1947 Motorräder und -roller, 14 Dreiräder und 48 Quads. Die Motorräder und die Unterarten sind meist im Schönwettereinsatz, wie die Anzahl der Saisonkennzeichen zeigt. Wobei der Spaß auf eine Minderheit beschränkt ist. Denn der Zweibrücker Bestand von 137 Krafträdern pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern heißt auch, dass 863 Menschen von 1000 in Zweibrücken keine Maschine angemeldet haben.
Mit den ukrainischen Geländegewinnen an der Südfront steigt der Druck auf die russische Armee. Anders als viele Beobachter denken, hat sie nicht mehr viel Raum im Rücken. Es braucht nur wenig, und die Lage wird für Putins Truppen prekär.
Die Niedergeschlagenheit, mit der sich das westliche Kommentariat zurzeit zum Krieg in der Ukraine äussert, ist frappierend. Allerseits heisst es, die Gegenoffensive habe kaum Fortschritte gemacht. Amerikanische Medienhäuser berufen sich auf Geheimdienstkreise; die Lage sei «düster». Es schwinde die Hoffnung, dass die Ukraine ihr (unterstelltes) Ziel erreichen könne, bis Melitopol seien es noch 80 Kilometer.
Diese Einschätzungen sind schlichtweg falsch. Die Analysten der Geheimdienste blicken wohl auf Karten der Südukraine und sehen Distanzen; Armeestäbe hingegen stellen militärische Rechnungen an und gewinnen ein ganz anderes Bild. Sie wissen, dass man keineswegs 80 Kilometer vorrücken muss, um der russischen Armee in ihren Stellungen die Luft abzuschnüren. 15 Kilometer genügen dazu.
Versorgungslinien im Visier
Der Grund dafür? Nun, es wäre zwar grossartig, wenn die ukrainischen Truppen bis zum Asowschen Meer durchbrechen würden. Aber so weit brauchen sie nicht zu kommen. Die Ukrainer würden bereits einen bedeutenden operativen Erfolg erzielen, wenn sie die Hauptversorgungslinie der Russen ins Visier der Artillerie bekämen.
Um den 22. August herum nahmen die ukrainischen Truppen das Dorf Robotine ein, das etwa 90 Kilometer von der Küste entfernt liegt. Angesichts der enormen Anstrengungen der russischen Armee, die Ortschaft zu befestigen und zu halten, bedeutet das einen grossen Erfolg.
Von hier aus müssen die Ukrainer weitere 10 bis 15 Kilometer vorrücken, um ihre Geschütze auf die Ost-West-Routen des russischen Nachschubs zu richten. Diese sind für die Kampffähigkeit der gegnerischen Streitkräfte entscheidend. Sollte es der Ukraine gelingen, die Strassen- und Eisenbahnverbindungen zu unterbrechen, wird es schwer vorstellbar, dass sich die russische Armee in diesem Raum weiter halten kann.
Wie weit die Waffen reichen
Das zu erreichen, wird nicht einfach sein, aber man kann davon ausgehen, dass es gelingen wird. Dazu wird die ukrainische Armee auf Fernwaffen setzen – zunächst die Himars-Raketenwerfer und die Mehrfachraketenwerfer vom Typ M270, deren Reichweite bei 80 bis 90 Kilometern liegt. Später dürfte die 155-mm-Artillerie mit ihrer Reichweite von über 40 Kilometern zum Einsatz kommen. Diese Geschütze sind wesentlich leistungsfähiger als die ukrainische 152-mm-Artillerie sowjetischer Bauart, deren Wirkung auf eine Distanz von 17 bis 20 Kilometern beschränkt ist.
Russlands Versorgungslinie verläuft nicht direkt entlang der Küste des Asowschen Meeres. Sie findet sich weiter landeinwärts und liegt damit näher an den ukrainischen Geländegewinnen. Die in Ost-West-Richtung verlaufende Autobahn M 14, die weitgehend parallel zur Küste verläuft, ist ungefähr 10 Kilometer von der Küste entfernt. Darum herum gruppiert sich der breitere Logistikkorridor, in dem die Russen Nachschub- und Munitionsdepots, Treibstofflager, Kommandoposten höherer Stäbe, Reserveeinheiten und logistische Knotenpunkte positioniert haben.
Dieser Landstreifen wird mit jedem Zentimeter, den die Ukrainer vorwärtskommen, schmaler. Sobald die eben genannten Positionen in Reichweite der ukrainischen Mehrfachraketenwerfer gelangen, steht die russische Führung vor einer für sie unmöglichen Frage: Kann sie westlich von Melitopol operativ handlungsfähig bleiben und Stellungen halten, wenn das gesamte Kampfgebiet inklusive Logistikkette unter Beschuss kommt?
Die Landbrücke fällt
Mit dem Nahen des Winters wird sich die Versorgungssituation westlich von Melitopol wahrscheinlich stetig verschlechtern. Wie vor einem Jahr am Westufer des Dnjepr wird sich selbst Präsident Putin gezwungen sehen, die Realität anzuerkennen – entweder die Armee kämpft weiter und riskiert dabei die Kapitulation grosser Truppenteile, oder sie zieht sich zurück. In jedem Fall wird die sogenannte Landbrücke von Russland zur Krim unterbrochen.
Die russischen Befehlshaber werden also kaum glauben, dass sie 90 Kilometer Raum im Rücken haben, mit dem sie spielen können. Ihr einziger Trost ist, dass die Ukrainer keine Mehrfachraketenwerfer an vorderster Front aufstellen können; diese Einheiten sind äusserst kostbar und müssen von sichereren Positionen, 10 bis 15 Kilometer hinter der Frontlinie, eingesetzt werden.
Der kommende Dominoeffekt
Kommandanten auf beiden Seiten sind sich der einfachen Arithmetik bewusst: Wenn die ukrainische Armee 90 Kilometer vom Asowschen Meer entfernt ist und die Mehrfachraketenwerfer eine maximale Reichweite von 90 Kilometern haben, aber 10 Kilometer hinter der Frontlinie platziert werden müssen, dann brauchen die Ukrainer weitere 10 Kilometer nach Süden vorzurücken.
Die Ukraine nähert sich diesem Ziel nun an mehreren Stellen entlang der Frontlinie. Der ukrainischen Armee eröffnet sich die Möglichkeit, mit ihrer Raketenartillerie die russische Landbrücke, das Gelände zwischen der Front und dem Asowschen Meer, aus verschiedenen Winkeln zu treffen.
Sobald dies geschieht, wird ein Dominoeffekt eintreten (man entschuldige die abgegriffene Metapher). Alle Ost-West-Verbindungen werden in Reichweite sein. Private russische Transportunternehmen werden ab diesem Zeitpunkt kein Interesse mehr zeigen, ihre Fahrer und die teuren Lastwagen für eine Ladung zu riskieren – nicht für 700 Dollar auf der Strecke Mariupol–Dnipro.
Auf solche Lieferungen setzt der Kreml seit vielen Monaten, und die Regierung zahlt gute Preise. Doch die Gefahr eines Artillerieangriffs ändert die Kalkulation für die Firmeninhaber, der Beschuss bedroht das Leben der Mitarbeiter und birgt das Risiko eines finanziellen Desasters.
Für die russische Armee kommt hinzu, dass ein moderner 18-Meter-Lastwagen 15 bis 30 Tonnen Nachschub transportieren kann. Die Kamaz-Lastwagen der Streitkräfte laden deutlich weniger. Selbstverständlich kann Moskau die Firmen zwingen, die Truppen zu beliefern, oder jene kurzum verstaatlichen. Beides birgt aber das Risiko, die Öffentlichkeit gegen den Kreml aufzubringen.
Wahl zwischen der Krim und der Armee
Es gibt noch weitere Probleme. Wenn die russische Landbrücke durch indirekten ukrainischen Beschuss unterbrochen oder geschlossen würde, könnte die Krim nur noch über die Brücke von Kertsch oder auf dem Seeweg versorgt werden.
Die russische Führung müsste dann zwischen zwei schlechten Optionen wählen: Entweder leidet die Bevölkerung der Krim kommenden Winter unter erheblichen Versorgungsengpässen, oder aber die Armee kommt zu kurz. Die Kapazität der Kertsch-Brücke dürfte kaum ausreichen, gleichzeitig die westliche Front und die Zivilbevölkerung zu versorgen.
All das liegt noch vor uns. In der Zwischenzeit konzentriert sich alles auf die 7 bis 10 Kilometer vor Robotine und andere Frontgebiete. Die Ukrainer kämpfen und sterben. Es liegt am Westen, genügend Artillerie, Munition und Support zu liefern, damit der Job erledigt werden kann.
Jan Kallberg ist Assistenzprofessor an der United States Military Academy in West Point.
Einen Monat vor Fristende haben zehntausende Studierende in Niedersachsen die 200-Euro-Einmalzahlung noch nicht beantragt. Landesweit haben rund 200.000 Menschen Anspruch auf die Energiepauschale.
Bis Anfang der Woche seien etwas mehr als 158.000 Anträge eingegangen, teilte das Wissenschaftsministerium in Hannover mit. Demnach wurden fast alle beantragten Beiträge auch ausgezahlt, sieben Anträge wurden abgelehnt - etwa, weil sie doppelt eingereicht wurden. Neben Studierenden können auch Schülerinnen und Schüler von Beruf- oder Fachschulen noch bis zum 30. September einen Antrag stellen. Insgesamt wurden laut Ministerium bislang rund 31,6 Millionen Euro ausgezahlt.
AUDIO: So funktioniert die Einmalzahlung für Studierende (10.03.2023) (3 Min)
Einmalzahlung soll Studierende entlasten
Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben bundesweit rund 3,5 Millionen Studierende sowie Fachschüler Anspruch auf die Einmalzahlung. Wer zum 1. Dezember vergangenen Jahres an einer Hochschule eingeschrieben war und seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat, kann das Geld seit Mitte März dieses Jahres beantragen. Mit der Einmalzahlung sollen Studierende wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten - etwa aufgrund der Inflation und der hohen Energiepreise - entlastet werden. Auch wer Bafög bezieht oder neben dem Studium arbeitet, kann die Energiepauschale beantragen.
Zu kompliziert, zu spät, zu wenig: Kritik an Einmalzahlung
Studierendenvertreter sowie zahlreiche Politiker hatten die Umsetzung der Auszahlung als zu kompliziert und zu spät kritisiert. Der Studierendenausschuss der Universität Göttingen kritisierte zudem, dass die 200 Euro bei weitem nicht ausreichten. Angesichts steigender Zinsen für KfW-Kredite, einer hohen Inflation und hohen Mieten in Großstädten brauche es strukturelle Lösungen, forderte Katharina Bornemann, Sozialreferentin des Studierendenausschusses. Der Studierendenausschuss der Universität Lüneburg forderte ebenfalls mehr Unterstützung der Politik. Es brauche eine grundlegende Reform der Studienfinanzierung, eine Anhebung des Bafögs, der Wohnkostenpauschale und der Elternfreibeträge. Studierende seien systematisch von Armut betroffen.
Weitere Informationen
Dazu kommen 50.000 Schülerinnen und Schüler. Die Antragstellung soll am Mittwoch möglich sein. (11.03.2023) mehr
Wenn Frust und Unzufriedenheit wachsen, suchen viele zunächst einen Sündenbock. Das Thema Wahrheit wird dabei oft zur Deutungsfrage. So befindet sich in Deutschland nicht nur der Rechtspopulismus auf dem Vormarsch, laut einer Umfrage wächst auch der Glaube an geheime Strippenzieher.
Populismus und der Glaube an Verschwörung sind laut einer Stuttgarter Studie in Deutschland weit verbreitet. Jeder Vierte Deutsche ist demnach überzeugt, die Politik werde von "geheimen Mächten" gesteuert. Ein Fünftel der deutschen Bürgerinnen und Bürger glaube zudem, Massenmedien würden "systematisch belügen", heißt es in der Studie der Universität Hohenheim.
"Insgesamt gut ein Drittel der Bundesbürger haben ein im erweiterten Sinn rechtspopulistisches Weltbild", fasste der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider die Ergebnisse der Umfrage zusammen. Etwa jeder Sechste (16 Prozent) stimme auch der Aussage zu, das Land gleiche inzwischen "mehr einer Diktatur als einer Demokratie". Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der Uni Hohenheim im Juli 2023 insgesamt 4024 Menschen mit einem deutschen Pass befragt.
Nach Angaben Brettschneiders verfestigt sich das Weltbild bei einer großen Gruppe der Befragten nicht nur, es wird auch populärer: "Zwischen 2022 und 2023 ist die Zufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie um zehn Prozentpunkte gesunken", sagte der Stuttgarter. Dabei sei das Vertrauen in die Bundesregierung zwischen den Jahren 2022 und 2023 so deutlich gesunken wie bei keiner anderen Institution.
"Wenn sich dieser Frust, diese Unzufriedenheit verfestigen, dann werden Schuldige gesucht und man bastelt sich seine Welt und seine Wahrheiten zusammen", erklärte Brettschneider den beobachteten Trend. "Und dieses Basteln war noch nie so einfach wie heute", sagte er. Sein Team hatte Befragten 22 Aussagen vorgelegt. Einige davon enthielten Verschwörungserzählungen. Die Befragten sollten im Anschluss angeben, wie stark sie diesen Aussagen zustimmen oder wie stark sie diese ablehnen.
Wer nachts aufwacht, macht vermutlich sofort einen großen Fehler: Diese typische Handlung sollten Sie vermeiden, wenn Sie schlecht schlafen.
München – Stellen Sie sich vor, Sie wachen mitten in der Nacht auf – was tun Sie? Glaubt man einer neuen Studie, vermutlich genau das Falsche. Wie die Schlafexpertin Dr. Jennifer L. Martin von der Universität in Kalifornien in den Vereinigten Staaten von Amerika schreibt, begehen viele Menschen einen kritischen Fehler, wenn sie aus irgendeinem Grund nicht weiterschlafen können. Laut eines DAK-Gesundheitsreports haben derzeit rund 80 Prozent der Arbeitnehmer Schlafprobleme, hochgerechnet auf die Bevölkerung Deutschlands wären dies 34 Millionen Menschen.
Schlafstörungen: Nicht auf die Uhr schauen, wenn man aufwacht
Und was ist der Fehler, den viele von ihnen begehen? Dr. Martin klärt auf: „Menschen denken sofort darüber nach, wie lange sie noch schlafen können, bevor sie aufstehen müssen.“ Der Fehler ist also: Sie schauen auf die Uhr. Dadurch versetzen sie sich in eine Stress-Situation, und unter Stress schläft es sich bekanntermaßen außergewöhnlich schlecht.
Weitere Fehler sollte man vermeiden: Wer auf die Toilette muss, sollte nicht das Zimmerlicht anschalten, obwohl er dadurch schneller vorankäme. Lieber sollte man langsamer im Dunkeln gehen, denn weil durch die Lichtstrahlen die Ausschüttung von Melatonin gebremst wird, schafft diese Herangehensweise ebenfalls Probleme, was ein schnelles Weiterschlafen angeht. Ein Nachtlicht schafft hier Abhilfe.
Schlafstörungen? Expertin rät, keinen Alkohol vor dem Schlafengehen zu trinken
Sich während des Liegens unnötig oft zu drehen und zu wenden bringt außerdem wenig. Wenn man trotz Ruhe und Dunkelheit nicht schlafen kann, hilft es oft, das Gehirn abzulenken, etwa mit einem Kreuzworträtsel oder durch Lesen. Smartphonebildschirme oder die Screens von Computern sind hierbei aber ebenfalls wenig hilfreich, denn durch sie gelangt wiederum zu viel Licht ins Auge.
Dr. Martin rät außerdem, vor dem Schlaf keinen Alkohol zu trinken: „Es kann sehr aufschlussreich sein zu erkennen, wie stark Alkohol den Schlaf beeinflusst“, so Martin in der New York Times. Viele Menschen, die glauben, an Schlaflosigkeit zu leiden, könnten einfach zu viel oder zu kurz vor dem Schlafengehen trinken. „Es stellt sich heraus, dass sie viel besser schlafen, wenn sie nicht trinken“, erklärt Dr. Martin, die auch Sprecherin der American Academy of Sleep Medicine ist.
Am Dienstag werden an den meisten Grundschulen in Hamburg die Erstklässlerinnen und Erstklässler eingeschult. Doch für viele Eltern sind die notwendigen Anschaffungen für ihre Kinder eine echte Herausforderung.
Es geht um die von vielen gefürchteten Listen, die die Lehrkräfte erst mal verteilen. Oft steht da sehr genau drauf, was die Kinder mitbringen müssen - vom Bleistift einer bestimmten Härte bis zu Hausschuhen. Schlimmstenfalls sind dann einige schon beim Start die Außenseiterinnen oder Außenseiter, wenn sie nicht die passende Ausstattung samt Ranzen haben.
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Schulranzen, Stifte, Schreibpapier - alles wird teurer. Hinzu kommt: die Erstausstattung wird auch immer umfangreicher. 1 Min
Vieles teurer geworden
Sven Quiring von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagt: "Das schafft ja schon auch ein Gefühl von einer gewissen Entwertung." Dazu kommt, dass vieles teurer geworden ist, zum Beispiel Papier zuletzt um mehr als 13 Prozent.
Grundausstattung: GEW-Chef schlägt Budget für Schulen vor
Zwar gibt es für Eltern, die Bürgergeld beziehen, Zuschüsse aus dem Bildungs- und Teilhabepaket - aber nur auf Antrag und oft nicht ausreichend. Quiring schlägt vor "zu gucken, inwieweit kann man den Schulen nicht wieder Budgets zur Verfügung stellen und sagen, ihr sorgt selber für die Grundausstattung der Dinge, die dort sind". Das habe es schon mal in Hamburg gegeben. Es sei aber 2005 unter dem CDU-geführten Senat abgeschafft worden, sagt der GEW-Vorsitzende.
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Eine Schule in Altona ist nicht pünktlich zum neuen Schuljahr fertig geworden. (24.08.2023) mehr
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Es ist die Horrormeldung schlechthin im Autoradio: „Vorsicht, auf der Autobahn kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen.“ Sofort tauchen zwei Fragen im Kopf auf: Wie soll ich mich jetzt verhalten? Und wie konnte das bloß passieren?
Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat jetzt dazu die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojekts vorgestellt. Untersucht wurden 288 Unfälle aus dem Zeitraum ab 2015, an denen Geisterfahrer beteiligt waren. Dazu hat die UDV unter anderem Schadenakten der Versicherer, Gerichtsprotokolle und Medienberichte ausgewertet. Das Ergebnis ist erschreckend: Etwa 45 Prozent der Falschfahrten passieren mit Absicht. In rund einem Drittel der Fälle wurde der Studie zufolge im fließenden Verkehr gewendet.
Fast die Hälfte der Geisterfahrer ist über 65 Jahre alt
Die mit Abstand häufigste Aktion, die zu einer Geisterfahrt führt, ist mit 52,1 Prozent die falsche Auffahrt auf eine Autobahn an einer Anschlussstelle oder Raststätte. Die Studie zeigt außerdem, dass mit 48,1 Prozent fast die Hälfte aller Geisterfahrer älter als 65 Jahre sind. Besonders hoch ist dabei der Anteil der über 75-Jährigen, auf die 41 Prozent aller Falschfahrten entfielen. Demgegenüber machen unter 24-Jährige lediglich 9,1 Prozent der Falschfahrer aus. In 96 Prozent der Fälle werden die Falschfahrten durch PKW verursacht. Rund die Hälfte der Fahrten sind kürzer als zwei Kilometer.
Bei den Senioren werden eher Verwirrtheit oder Demenz als Ursache vermutet, weniger Absicht. Wenn jüngere Menschen falsch fahren, sind sie entweder auf der Flucht vor der Polizei oder haben eine Suizidabsicht. Alkohol spielt in knapp einem Fünftel der gesamten Fälle als Begleitumstand ebenfalls eine Rolle.
Wie können Geisterfahrten verhindert werden?
„Die Ergebnisse sind erschreckend und zeigen, dass wir bisher unsere Hoffnungen auf Maßnahmen gesetzt haben, die nur begrenzt Wirkung entfalten können“, so UDV-Chef Siegfried Brockmann. Eine deutlichere Markierung auf der Straße und große Stopp!-Schilder an der Autobahnauffahrt, wie es sie in anderen Ländern gibt, könnten eine Maßnahme sein, um das Auffahren in die falsche Richtung zu verhindern. Einige Autos verfügen auch über Technik, die erkennen kann, wenn das Auto in die falsche Richtung unterwegs ist. Wenn jemand absichtlich zum Geisterfahrer werden will, nutzen all diese Einrichtungen allerdings nichts.
Kurz- und mittelfristig sollte nach Ansicht der UDV auf optimierte Information via Verkehrsfunk, Verkehrsbeeinflussungsanlagen und vor allem App-Lösungen im Fahrzeug oder Smartphone gesetzt werden. Da aber der Einfluss auf die Verursacher ohnehin gering sei, müssten vor allem die anderen Verkehrsteilnehmer informiert werden.
Was tun, wenn einem ein Falschfahrer entgegenkommt?
Und was macht man nun, wenn einem ein Falschfahrer entgegenkommt? Der Auto Club Europa (ACE) empfiehlt, sofort per Notruf 110 die Polizei zu verständigen und Angaben zur eigenen Position zu machen. In keinem Fall sollte man auf eigene Faust versuchen, einen Geisterfahrer zu stoppen. Wer aus dem Verkehrsfunk bereits von einem falsch fahrenden Fahrzeug auf seiner Route weiß, sollte das Radio eingeschaltet lassen, die Geschwindigkeit kontrolliert verringern und die Warnblinker einschalten.
Zudem rät der ACE, am Rand der äußersten rechten Spur zu fahren und den Standstreifen zum Ausweichen im Notfall im Auge zu behalten. Und es gilt, Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug halten und keinesfalls zu überholen. Dann am besten von der Autobahn abfahren oder am nächsten Parkplatz warten.
Laut Brockmann ist zwar die bisherige Empfehlung richtig, äußerst rechts zu fahren und nicht zu überholen, jedoch sollte diese um die Empfehlung ergänzt werden, nicht schneller als 80 Kilometer pro Stunde zu fahren. Voraussetzung ist eine örtlich verlässliche und zeitnahe Information über die Falschfahrt.
Und wenn man selbst in die falsche Richtung fährt?
Wer sich nach einem Irrtum unvermittelt selbst in der falschen Richtung wiederfindet, sollte laut ACE als Erstes die Warnblinkanlage und das Licht einschalten, um besser gesehen zu werden. Unbedingt das Tempo reduzieren, möglichst auf den Standstreifen wechseln und dort anhalten. Anschließend aussteigen, Warnweste anlegen, hinter der Leitplanke Schutz suchen und dort den Notruf 110 wählen. Dann auf das Eintreffen von Polizei und Rettungskräften warten. Auf gar keinen Fall dürfen Geisterfahrer wenden oder gar versuchen, im Rückwärtsgang die Autobahn zu verlassen. (mit dpa)
Hamminkeln.Das nunmehr schon 7. Weinfest in Brünen zog wieder viele Besucher an. Die Organisatoren und Helfer hatten schon im Vorfeld ganze Arbeit geleistet
Prim Gurung schüttelt den Kopf. Nein, sagt der Sechzigjährige in der schwarzen Steppjacke, Verständnis für die Leute, die aus dem Dorf wegziehen, habe er nicht. In Philim gebe es doch alles, was man zum Leben brauche, findet er. Etwa 200 Familien leben in dem Dorf, 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu. Eine der beliebtesten Trekkingrouten Nepals führt mitten hindurch. Weil am dortigen Kontrollposten die Permits für die Umrundung des 8163 Meter hohen Manaslu oder für den Weiterweg in das von Touristen viel besuchte Tsum-Tal kontrolliert werden, legen viele Gruppen hier zumindest eine kurze Pause ein, trinken eine Cola oder essen eine Kleinigkeit. Manche übernachten auch in Philim.
Es ist ein sauberes Dorf. Kein Matsch, kein Abfall, der achtlos weggeworfen wurde. Die Wege sind mit Steinplatten gepflastert. Im Vergleich zu anderen nepalesischen Dörfern ist in Philim richtig viel los, und vor allem haben die Menschen dort dank des Tourismus die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Auch Prim Gurung hat sich so etwas Wohlstand erarbeitet. Als junger Mann habe er für Trekkinggruppen als Träger gearbeitet, erzählt er. Das dabei verdiente Geld investierte er. Drei Häuser besitzt er heute und einen Laden, den er vermietet hat.
Und dennoch: Philim hat vieles nicht, was es anderswo gibt. Weiterführende Schulen findet man hier nicht. Genauso wenig eine Straße, auf der man das Dorf bequem erreichen könnte. An eine gute und schnelle medizinische Versorgung oder an Fabriken, in denen die Menschen Arbeit finden könnten, ist nicht zu denken. In Philim bietet neben dem Tourismus einzig die Landwirtschaft eine Einnahmequelle. Das, was auf den Feldern über den eigenen Bedarf hinaus angebaut wird, kann auf einem Markt verkauft werden. Davor muss es aber erst mühsam dorthin geschafft werden. In den vergangenen Jahren sind deshalb auch aus Philim immer wieder Frauen und Männer und auch ganze Familien weggezogen.
Es ist ein weitverbreitetes Phänomen in dem Land auf der Südseite des Himalaja. Offiziell haben 2,2 Millionen Nepalesen ihre Heimat verlassen, um im Ausland Geld zu verdienen. Die Dunkelziffer ist hoch, Schätzungen gehen sogar von 3,4 Millionen aus. Die Golfstaaten, Malaysia und Indien gehören zu den bevorzugten Ländern, in denen Nepalesen auf dem Bau, in Fabriken oder in Privathaushalten arbeiten. Wer sich in Nepal umhört, erfährt aber auch, dass es nur eine Frage des Geldes sei, in die Europäische Union zu gelangen. 10.000 Dollar koste es, dann sei man in der EU. Zunächst illegal natürlich. Aber nach ein paar Jahren habe man eine Aufenthaltserlaubnis.
In der Hoffnung auf ein besseres Leben ziehen die Menschen nicht nur ins Ausland. Laut dem aktuellen Zensus, der im Frühjahr vorgelegt wurde, leben von den 29,2 Millionen Nepalesen mittlerweile 15,6 Millionen, also mehr als die Hälfte, im Terai, dem fruchtbaren Tiefland Nepals. Das Terai umfasst aber nur 17 Prozent der Fläche des Landes. In großem Stil werden dort Gemüse und Obst angebaut. Durch den Zuzug wird der Druck auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen immer größer. Die Menschen brauchen Wohnraum. Zugleich zeichnet sich ab, dass der Hunger der Nepalesen nach Reis – zu ihren Leibgerichten gehört Dal Bhat, eine Linsensuppe mit Reis und Gemüse – zu groß ist, um ihn im eigenen Land stillen zu können, wie die Tageszeitung „Kathmandu Post“ berichtet.
Iserlohn/Hagen.Der Märkische Arbeitgeberverband hat mit einer Blitzumfrage erhärtet, wie es den Betrieben in der Märkischen Region geht. Das ist das Ergebnis.
Seit Wochen wird über die wirtschaftliche Lage der Industrie öffentlich diskutiert. Der Märkische Arbeitgeberverband (MAV) hat nun – ergänzend zu seiner Konjunkturumfrage Ende des Jahres – mit einer Blitzumfrage erhärtet, wie es den Betrieben in der Märkischen Region geht. Ergebnis: Viele Unternehmen befürchten Kurzarbeit. Die wirtschaftlichen Erwartungen sind schlecht.
Bereits jetzt hat jeder fünfte Umfrageteilnehmer Kurzarbeit im eigenen Betrieb. 36 Prozent erwarten dies sicher in den kommenden sechs Monaten. Ein weiteres Drittel erwartet „vielleicht“ Kurzarbeit. Die Unsicherheit ist offensichtlich groß. Es verwundert nicht, dass gleichzeitig 62 Prozent der Umfrageteilnehmer eine Verschlechterung der Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten erwarten. Etwa die Hälfte sieht sich vor diesem Hintergrund gezwungen, die Investitionen zurückzuschrauben.
Keine Kündigungen von Mitarbeitern im Märkischen Kreis
Immerhin: Die überwiegende Mehrheit der Betriebe will sich angesichts des Fachkräftemangels nicht von seinen Mitarbeitenden trennen. Lediglich 20 Prozent tragen sich mit dem Gedanken an Entlassungen.
„Unsere Blitzumfrage zeigt deutlich, dass die Industrie in der Krise steckt“, so Horst-Werner Maier-Hunke, Vorsitzender des MAV. „Unter anderem raubt die Lage den Betrieben den Spielraum für die notwendigen Investitionen in die Digitalisierung, neue Produkte und die internationale Wettbewerbsfähigkeit.“ Die Politik sei nun gefordert, die Industrie entschlossen zu stützen, beispielsweise mit einer schnellen Senkung der Energiekosten. „Langfristige Lösungen, wie sie Bundeskanzler Scholz auf dem Unternehmertag 2023 in Düsseldorf angekündigt hat“, so Maier-Hunke, „könnten für einige Betriebe bereits zu spät kommen.“
An der MAV-Umfrage haben sich rund 170 Unternehmensvertreter aus dem nördlichen Märkischen Kreis, Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis beteiligt, und zwar vornehmlich aus der Metall- und Elektroindustrie.
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Was hätte Berlin von Olympischen Spielen? Vor allem hohe Kosten, fürchtet die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Und 2036 geht aus ihrer Sicht schon gar nicht.
Die Berliner Grünen-Fraktion sieht Olympische Spiele in der Hauptstadt ausgesprochen kritisch und für 2036 ganz besonders. „Wenn wir Großevents und vor allem Olympische Spiele in Berlin austragen wollen, dann nur auf eine Art und Weise, die auch dem Sport zugutekommt“, sagte die sportpolitische Sprecherin der Fraktion, Klara Schedlich, der Deutschen Presse-Agentur. „Solange das Internationale Olympische Komitee an seinen Regeln und Ausschreibungskriterien festhält und sich nicht mit dem Thema Korruption beschäftigt, ist es nicht möglich, eine Austragung so zu machen, dass die Stadt am Ende davon profitiert.“
Schedlich ist deshalb skeptisch: „Wir schmeißen dafür dann ganz viel Geld raus, damit am Ende nicht die Sportstätten saniert werden, auf denen Kinder Basketball spielen, sondern Tribünen erweitert werden und alle Einnahmen an das Internationale Olympische Komitee gehen.“
Alle verbinden 1936 mit Propaganda, mit Rassismus, mit dem Dritten Reich.
Klara Schedlich, Sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion
Olympische Spiele 2036 in Berlin, 100 Jahre nachdem die Nazis die Wettkämpfe für ihre Zwecke instrumentalisierten, hält die Grünen-Abgeordnete für nicht akzeptabel: „Die Spiele dann auszutragen, wäre vor allem äußerst risikoreich. Alle verbinden 1936 mit Propaganda, mit Rassismus, mit dem Dritten Reich“, warnte Schedlich. „Jetzt kommt Deutschland und sagt: Wir sind so unfassbar anders, 100 Jahre danach wollen wir die Geschichte nicht weiter aufarbeiten, sondern lieber überschreiben.“
Das kann aus ihrer Sicht nicht funktionieren. „Dann kommen die Athletinnen und Athleten nach Berlin zu Wettkämpfen in den Sportstätten, in denen sie auch damals stattgefunden haben und werden im Zweifelsfall in jedem Interview gefragt, wie sich das anfühlt.“
„Ich glaube, dass es Sportlerinnen und Sportler gibt, die sehr, sehr gerne Olympische Spiele in Deutschland und Berlin haben wollen und dass das nächste Datum dafür nun mal 2036 ist“, räumte Schedlich ein. „Trotzdem muss man sich damit auseinandersetzen und abwägen: Gibt es dann einen Mehrwert, eine Stadtrendite, wenn man das macht? Es gibt einfach viel zu viele Punkte, die dagegensprechen.“
Menschen vor Ort und Breitensport statt Großevents und hohe Ausgaben
Schedlich würde sich wünschen, dass Berlin zunächst alle Sportstätten auf Vordermann kriegen kann. „Dass wir sagen könnten: Okay, unsere Leute vor Ort sind versorgt, jetzt können wir uns Großevents widmen“, sagte die Grünen-Politikerin. „Aber ich sehe das noch nicht kommen.“
Die hohen Ausgaben für Olympische Spiele könnten für den Breitensport sogar lange negative Folgen haben: „Wenn man davon ausgeht, wir müssten die ganzen Anforderungen erfüllen, die das IOC stellt und im Hinterkopf hat, dass Großveranstaltungen am Ende immer viel mehr kosten, als am Anfang eingeplant wird, dann ist eigentlich ziemlich klar, dass das Land sich auf Jahrzehnte verschulden würde“, befürchtet Schedlich. „Gerade dem Sport würde das im schlimmsten Fall sogar schaden, weil dann noch mehr kaputtgespart werden würde.“
Der Deutsche Olympische Sportbund wirbt mit der Kampagne „Deine Idee. Deine Spiele“ für eine Olympia-Bewerbung. Der Dachverband hat zunächst eine gemeinsame Olympia-Kandidatur mehrerer deutscher Städte für 2036 und 2040 im Sommer oder 2038 und 2042 im Winter im Blick. (dpa)