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Wednesday, July 26, 2023

Die Unsicherheit unter Immobilienkäufern ist zu groß: Viele warten lieber - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Bauzinsen sind seit ihrem historischen Tief inzwischen wieder deutlich gestiegen. Die Inflation und damit die Kosten der Lebenshaltung sind weiterhin hoch, auch wenn sich der Preisauftrieb insgesamt selbst in Deutschland etwas abgeschwächt hat. Viele Immobilienpreise sind dagegen zum Teil deutlich gefallen. Vor allem Bestandsbauten mit oft veralteten Heizungen sind betroffen. Dies alles schafft ein Umfeld, das nicht wenige Menschen verunsichert und auch sehr rechnen lässt. Insofern verwundert es kaum, dass viele potentielle Immobilienkäufer nun erst einmal zögern, obwohl die Sehnsucht nach den eigenen vier Wänden groß ist.

Zu diesem Ergebnis kommt auch der Immobilienmakler Homeday, der 5000 an einer Immobilie grundsätzlich Interessierte befragt hat. Demnach ist die überwiegende Mehrheit der Umfrageteilnehmer unschlüssig oder will erst einmal abwarten, was den Kauf eines eigenen Hauses oder einer Wohnung anbelangt. Die Unentschlossenen machen dabei rund die Hälfte der Befragten aus. Abwarten wollen mit 43 Prozent allerdings fast ähnlich viele. Derzeit sei Eile geboten, sagen dagegen nur 8 Prozent.

Dabei geht eine Mehrheit dieser Immobilieninteressenten zudem von weiter steigenden Zinsen aus. Nach Daten des Finanzdienstleisters FMH kostet etwa eine Hypothekendarlehen mit zehn Jahren Laufzeit im Bundesdurchschnitt derzeit rund 3,93 Prozent, wobei die Spannbreite der untersuchten Institute aktuell von 3,53 bis 4,70 Prozent reicht. Vor gut zwei Jahren waren es jedoch rund 0,6 Prozent. Für einen Immobilienkredit mit 15 Jahren festen Zinsen werden demnach aktuell 4,08 Prozent Zinsen verlangt. Die Inflationsrate betrug hierzulande laut Statistischem Bundesamt im Juni 6,4 Prozent.

Nur sehr wenige erwarten die Rückkehr der Niedrigzinsen

Die Mehrheit der von Homeday Befragten glaubt unterdessen, dass die Finanzierungskosten in den kommenden zwei Jahren moderat zunehmen dürften. 14 Prozent sehen den Zins sogar auf deutlich mehr als 5 Prozent steigen. Ein Drittel rechnet dagegen mit weitgehend stabilen Zinsen etwa auf aktuellem Niveau. 13 Prozent der Befragten glauben, dass diese bald wieder auf 2 bis 3 Prozent fallen werden und nur 1 Prozent an die Rückkehr von Zinsen von weniger als 2 Prozent. Die potentiellen Käufer hätten schon verstanden, dass die Niedrigzinsen mittelfristig nicht zurückkämen, sagt Steffen Wicker, Gründer und Chef von Homeday. Dennoch seien sie verunsichert, wie es mit den Zinsen weitergehe.

Mit Blick auf die Immobilienpreise zeichnet die Umfrage ein gemischtes Bild: Je gut ein Drittel der Teilnehmer gehen von steigenden beziehungsweise sinkenden Preisen aus. Gut ein Viertel rechnet mit stabilen Preisen. Dieses gemischte Erwartungsbild hinsichtlich der Preise passe zur abwartenden Haltung vieler Käufer, sagt Wicker. Viele wollten zunächst mehr Klarheit, wohin sich der Markt entwickele. Man sehe jedoch auch, dass viele Verkäufer derzeit Zugeständnisse im Preis machten. Käufer, die zu lange warteten, liefen daher Gefahr, interessante Angebote zu verpassen, sagt Wicker: „Wir raten Interessenten aktuell, den Markt genau zu beobachten und Kaufgelegenheiten wahrzunehmen. Gegenüber 2021 sind zum Teil Preisabschläge von 20 Prozent realistisch.“

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