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Thursday, April 13, 2023

Brisante US-Dokumente zum Ukraine-Krieg aufgetaucht – viele Fragen sind offen - fr.de

Die Ukraine-Leaks geben laut Berichten Einblick in die Mechanismen des Ukraine-Kriegs. Noch sind aber viele Fragen zu den US-Geheimdokumenten offen.

New York/Frankfurt – In sozialen Medien kursieren geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg. Die Suche nach denjenigen, die sie verbreitet haben, läuft. Ein Ex-Beamter im US-Verteidigungsministerium geht davon aus, dass es ein US-Leck war: „Viele der Dokumente waren nur in US-Händen“, sagte Michael Mulroy der Nachrichtenagentur Reuters.

Die US-Zeitung New York Times hatte am Donnerstag (6. April) erstmals über den Dokumenten-Leak berichtet. Manche Beobachter:innen vergleichen ihn wegen seines Ausmaßes bereits mit „Wikileaks“ aus dem Jahr 2013. Ein kurzer Abriss, was bislang (Stand Mittag des 10. April) über den Fall bekannt ist.

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Was ist bei den Ukraine-Leaks passiert?

Nach Berichten zahlreicher US-Medien belegen die Dokumente, wie tief die Geheimdienste Washingtons auch ihre Verbündeten durchleuchten. Ein Dokument zeigt demnach, dass die USA auch Wolodymyr Selenskyj ausspioniert hätten. Die Tatsache an sich sei keine Überraschung – aber ukrainische Beamt:innen seien zutiefst frustriert über das Datenleck, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf eine dem ukrainischen Präsidenten nahe stehende Person.

Donezk

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Wer steht unter Verdacht?

Aus US-Regierungskreise hieß es laut Reuters, dass die Untersuchungen noch am Anfang seien. Es sei nicht ausgeschlossen, dass prorussische Elemente hinter dem Leck im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg stünden. „Der Fokus liegt jetzt darauf, dass es sich um ein US-Leck handelt“, meinte – wie gesagt – hingegen zum Beispiel Mulroy.

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Wie reagiert Selenskyj?

Die ukrainische Führung ist laut CNN verärgert wegen des Leaks. Moskau mit Präsident Wladimir Putin wiederum sieht die veröffentlichten Dokumente als weiteren Beleg für die Verwicklung der USA und der Nato in den Ukraine-Krieg.

Die New York Times schrieb unter Berufung auf die Dokumente über Schwächen der ukrainischen Flugabwehr. Diese müsse verstärkt werden, um den russischen Angriffen standzuhalten. Kiew fordert seit langem mehr Munition und Waffen für den Krieg gegen Russland.

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Sind sie echt?

Unklar ist aber weiter, wer die Unterlagen unter anderem der US-Geheimdienste veröffentlicht hat und ob sie tatsächlich alle echt sind. Analyst:innen hatten teils Manipulationen an den fotografierten Unterlagen nachgewiesen – im Sinne Russlands. Auch zwei nicht namentlich genannte US-Regierungsbeamte äußerten diesen Verdacht im Gespräch mit Reuters. Auf diese Weise könne versucht werden, die Ermittler in die Irre zu führen oder Fake News im Ukraine-Krieg zu verbreiten, die den US-Sicherheitsinteressen schaden könnten, erläuterten sie.

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Zahlen zu Verlusten

Der US-Sender CNN berichtete unter Berufung auf ein Dokument, dass während des Ukraine-Krieges bisher 43.000 russische Soldaten getötet worden sein sollen. Auf ukrainischer Seite liege die Zahl der Toten bei 17.500, hieß es. In den manipulierten Versionen der Dokumente, die in russischen Kanälen auftauchten, war Expert:innen zufolge die Zahl der getöteten Russ:innen nur halb so hoch, die Zahl der getöteten Ukraine dagegen höher als in der ursprünglichen Fassung.

Reuters hat nach eigenen Angaben mehr als 50 der als „geheim“ oder „streng geheim“ eingestufte Dokumente. Dabei sei aufgefallen, dass Zahlen zu geschätzten russischen Verlusten in der Ukraine unerwartet gering waren.

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Wie reagieren die USA?

Zwei US-Regierungsbeamte sagten Reuters, das US-Militär und die Geheimdienste würden nun ihre Verfahren zur internen Informationsweitergabe prüfen. Zudem hieß es, man untersuche, welche Beweggründe ein US-Beamter oder eine Gruppe von Beamten haben könnte, um derartige Informationen weiterzugeben.

Geleakte US-Geheimdokumente zum Ukraine-Krieg: Gäbe es Konsequenzen?

Mehrere US-Medien berichteten, dass Russland wegen der abgefangenen Informationen nun Kommunikationswege ändern könnte, um seine Pläne zu verdecken. US-Stellen befürchten demnach auch, dass Informationsgeber in den russischen Reihen in Gefahr sein könnten. Die Ukraine habe wegen des Leaks bereits einige seiner militärischen Pläne geändert, berichtete CNN unter Berufung auf das Umfeld Selenskyjs. Einer der wichtigsten sicherheitspolitischen Berater von Selenskyj widerspricht derartigen Berichten jedoch, wie die tagesschau.de berichtete.

Abgefangene Informationen auf ukrainischer Seite könnten laut CNN dazu geführt haben, dass die USA dem Land keine Raketen mit größerer Reichweite liefern, um etwa Angriffe Kiews auf russisches Staatsgebiet zu verhindern. Demnach soll Selenskyj laut einem Dokument vorgeschlagen haben, russische Stellungen im Gebiet Rostow zu beschießen. (frs/AFP)

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