Nachholeffekte nach der Pandemie?
So viele Atemwegserkrankungen wie seit fünf Jahren nicht mehr
In den ersten drei Monaten gab es so viele Atemwegserkrankungen wie seit fünf Jahren nicht mehr.
© Quelle: Christin Klose/dpa-tmn
Berlin. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sind so viele Menschen wegen Atemwegserkrankungen wie Corona, Grippe oder banalen Infekten krankgeschrieben worden wie seit fünf Jahren nicht mehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des zur Krankenkasse Barmer gehörenden Instituts für Gesundheitssystemforschung, das die Raten der Krankschreibungen in den ersten zwölf Wochen der Jahre 2018 bis 2023 untersucht hat. Sie liegt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor.
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Demnach waren im Beobachtungszeitraum in diesem Jahr pro Woche im Schnitt 368 je 10.000 Barmer-Versicherte wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig. Dieser Wert ist fast viermal so hoch wie zu Jahresbeginn 2021. Damals waren durchschnittlich lediglich 98 Betroffene je 10.000 Versicherte aus diesem Grund krankgeschrieben.
Krankschreibungen höher als in Grippewelle 2018
Selbst im Vergleich zum Jahr 2018, als eine ungewöhnlich starke Grippewelle grassierte, liegen die Zahlen in diesem Jahr höher. Damals betrug die Rate 300 je 10.000 Versicherte mit Krankengeldanspruch. 2018 waren pro Woche in der Spitze bis zu 55 je 10.000 Versicherte allein wegen Grippe krankgeschrieben. In diesem Jahr lag der Höchstwert in einer Woche dagegen nur bei neun Grippekranken je 10.000 Versicherten.
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Allgemein wird die Entwicklung auf sogenannte Nachholeffekte infolge der Corona-Pandemie zurückgeführt. Durch Schutzregeln und das Masketragen verbreiteten sich Ansteckungskrankheiten weniger stark, wodurch das Immunsystem nicht trainiert wurde.
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Die Barmer Krankenkasse ist mit rund 8,7 Millionen Versicherten die zweitgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland. Die von ihr bei den eigenen Versicherten erhobenen Zahlen können daher auf die Gesamtbevölkerung bezogen werden.
Atemwegserkrankungen: So viele wie seit fünf Jahren nicht mehr - RND
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