Russland muss im Ukraine-Krieg herbe Verluste hinnehmen. Die personelle Not an den Fronten wird immer größer.
- „Heimliche Mobilmachung“: Russland muss Verluste kompensieren.
- Russland schweigt: Kreml gibt keine Zahlen zu Verlusten im Ukraine-Krieg bekannt.
- Hinweis der Redaktion: Die Informationen im Ukraine-Konflikt stammen teilweise von Kriegsparteien und lassen sich nicht unmittelbar unabhängig prüfen.
+++ 21.30 Uhr: In vielen Regionen in der Ukraine war zum Unabhängigkeitstag Luftalarm zu hören. Dennoch gab es erneut Rückschläge für die russischen Streitkräfte zu verzeichnen. So habe das ukrainische Militär die russischen Offensiven in Richtung Slowjansk, Bachmut, Awdijiwka, Novopavlivka und den südlichen Bug abgewehrt, teilte der Sprecher des Generalstabs, Oleksandr Shtupun, mit. In Richtung der Stadt Mykolajiwka im Norden des Landes fügten die ukrainischen Truppen „dem Feind Verluste zu und drängten ihn zurück“, hieß es weiter.
Verluste im Ukraine-Krieg: Wie viele Milliarden Dollar der Krieg kostet
+++ 16.45 Uhr: Der Ukraine-Krieg dauert inzwischen ein halbes Jahr an. In dieser Zeit hat Russland herbe Verluste hinnehmen müssen. Allein die Zahl von rund 45.700 gefallenen Soldaten ist für Russland erschreckend (s. Update v. 14.30 Uhr). Doch auch die Verluste an Material sind enorm hoch. Nach Berechnungen des Magazins Forbes hat Russland in der Ukraine 12.142 Ausrüstungsgegenstände im Wert von 16,56 Milliarden US-Dollar verloren. Am schlimmsten traf Russland dabei der Untergang des Raketenkreuzers „Moskwa“ im April. Das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte war allein etwa 750 Millionen Dollar wert. Darüber hinaus zerstörte die Ukraine weitere russische Schiffe im Wert von rund 165 Millionen Dollar.
+++ 14:30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat am Mittwoch die Zahlen zu den russischen Verlusten aktualisiert und veröffentlicht. Demnach hat Russland seit dem 24. Februar knapp 45.700 Soldaten, 234 Flugzeuge und 1924 Panzer im Ukraine-Krieg verloren. Im Vergleich zum Vortag (Dienstag, 23. August) kamen rund 150 Gefallene hinzu. Die größten Verluste musste Russland an der Front bei Donezk hinnehmen, berichtet das ukrainische Verteidigungsministerium. Die Daten im kompakten Überblick:
- Soldaten: 45.700
- Flugzeuge: 234
- Hubschrauber: 199
- Panzer: 1924
- Gepanzerte Kampffahrzeuge: 4243
- Artilleriesysteme: 1036
- Luftabwehrsysteme: 147
- Mehrfach-Raketenwerfersysteme: 266
- Autos und andere Fahrzeuge: 3160
- Schiffe: 15
- Unbemannte Kampfdrohnen: 819
- Stand: Mittwoch, 24. August 2022
- Die Angaben zu den Verlusten Russlands im Ukraine-Krieg stammen vom ukrainischen Verteidigungsministerium. Sie lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der Kreml selbst macht nur sehr wenig Angaben zu eigenen Verlusten.
News zum Ukraine-Krieg: Russland kann seine militärischen Ziele nicht erfüllen
+++ 11.30 Uhr: Ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn sind die erklärten russischen Ziele nicht erfüllt, das gilt auch für das selbst erklärte Minimalziel – eine Eroberung des Donbass. Russlands Verteidigungsminister zufolge läuft die „militärische Spezialoperation“ aber weiter nach Plan. „Es wird alles getan, um Opfer unter den Zivilisten zu vermeiden“, sagte Sergej Schoigu. „Natürlich verlangsamt das die Geschwindigkeit der Offensive, aber wir machen das mit Absicht.“
Russlands Armee halte sich an das humanitäre Recht und führe Angriffe mit hochpräzisen Waffen gegen militärische Ziele aus, sagte er laut der Staatsagentur Tass. Der Ukraine warf er hingegen eine „Taktik der verbrannten Erde“ vor – und kehrte damit ukrainische Vorwürfe gegen die Angreifer um.
Update vom Mittwoch, 24. August, 07.00 Uhr: Im Kampf gegen Russland sollen der Ukraine mehrere Erfolge gelungen sein. Wie das Portal Kyiv Independent unter Berufung auf einen Facebook-Beitrag der ukrainischen Air Force Command schreibt, wurde ein weiterer russischer Ka-52 „Alligator” Helikopter zerstört, darüber hinaus fünf Drohnen.
Schwere Verluste für Russland: Ukraine tötet Soldaten und zerstört Lager
+++ 21.20 Uhr: Zum zweiten Mal binnen sechs Tagen ist Munition in einem russischen Depot an der Grenze zur Ukraine detoniert. Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von einer Selbstzündung der Geschosse, die noch nicht entschärft worden seien. In großer Hitze habe die Linsenwirkung, die Sonnenlicht verstärkt, eine Rolle gespielt. Niemand sei verletzt worden, meldete die Agentur Interfax am Dienstag nach diesen Angaben. Die örtliche Bevölkerung sei in ein Sanatorium gebracht worden.
In dem Munitionslager bei dem Dorf Timonowo, etwa 4,5 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, war es schon am vergangenen Donnerstag zu heftigen Explosionen gekommen. Ähnliche Vorfälle mit hohen Schäden gab es in den vergangenen zwei Wochen auch auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Russische Behörden sprachen jeweils von Unfällen und Fahrlässigkeit. Allerdings legen die Umstände nahe, dass es sich eher um ukrainische Angriffe handelte.
+++ 17.30 Uhr: Im Kampf um die Stadt Cherson im Süden der Ukraine sollen den ukrainischen Streitkräften mehrere Erfolge gelungen sein. Wie das Operationskommando Süd auf Facebook mitteilte, seien zwei Munitionslager und zwei Kommandoposten der Truppen aus Russland in dem Gebiet zerstört worden. Die russischen Verluste dieser Angriffe beliefen sich auf mindestens 23 Soldaten sowie einen Panzer und ein gepanzertes Fahrzeug, teilte das Operationskommando weiter mit.
Update vom Dienstag, 23. August, 14.20 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat die aktuellen Zahlen zu den russischen Verlusten veröffentlicht. Demnach hat Russland seit dem 24. Februar knapp 45.550 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren. Im Vergleich zum Vortag (Montag, 22. August) kamen rund 150 Gefallene hinzu.
News zum Ukraine-Krieg: Herbe Verluste machen Russland zu schaffen
Erstmeldung vom Dienstag, 23. August: Moskau - Die herben Verluste im Ukraine-Krieg machen Russland schwer zu schaffen. Die lange Dauer des Krieges scheint auch die Kampfmoral der Hilfstruppen aus den moskautreuen Separatistengebieten zu schwächen. Dies geht zumindest aus den Berichten des britischen Geheimdienstes hervor.
Wie das Verteidigungsministerium in London am Montag (22. August) mitteilte, würden einige Kommandeure ihren Soldaten inzwischen vermutlich saftige finanzielle Anreize versprechen. Einzelne Verbände gälten als unzuverlässig und würden daher nicht mit Angriffen betraut.
News zum Ukraine-Krieg: „Heimliche Mobilmachung“, um Verluste auszugleichen
Zu den personellen Problemen trägt nach Ansicht des britischen Geheimdienstes der Umstand bei, dass Russland den Krieg weiterhin als „militärische Spezialoperation“ einstuft. Ohne allgemeine Mobilmachung habe der Staat keine rechtliche Handhabe, die Menschen zum Militärdienst zu zwingen. Somit sei Russland weiter auf Hilfstruppen angewiesen.
Bisher hat sich Wladimir Putin im nun rund sechs Monate dauernden Krieg standhaft geweigert, die politisch durchaus riskante Generalmobilmachung zu befehlen. Was also können die russischen Behörden sonst tun? Offenbar versucht der Kreml seit einiger Zeit eine Art „heimliche Mobilmachung“ in Gang zu setzen, wie die New York Times schreibt.
Um den personellen Mangel auszugleichen, setzt der Kreml demnach auf eine Kombination aus verarmten ethnischen Minderheiten, Ukrainern aus den Separatistengebieten, Söldnern und militarisierten Einheiten der Nationalgarde, um den Krieg zu führen. Kürzlich hieß es auch, dass Gefangenen in St. Petersburg Freiheit und Geld angeboten worden seien, sollten sie sich bereit erklären, in der Ukraine zu kämpfen.
News zum Ukraine-Krieg: Russland schweigt zu Verlusten
Ende März hat Russland die Zahl der im Ukraine-Krieg gefallenen Soldaten auf 1351 beziffert. Seitdem schweigt der Kreml zu seinen eigenen Verlusten. Die Ukraine liefert ein tägliches Update, wobei die letzte Schätzung die Gesamtzahl auf rund 45.000 bezifferte. (cs)
++ Ukraine-News: Wie viele Milliarden Dollar Russland der Krieg kostet - fr.de
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