Stand: 31.07.2022 18:21 Uhr
Seit mehr als 150 Jahren sind Deutschlands Seenotretter für Menschen in Not auf Nord- und Ostsee zur Stelle. Einmal im Jahr zeigen die Helfer beim Tag der Seenotretter ihr Können und ihre Technik. Für Interessierte gab es am Sonntag an Rettungsstationen einiges zu sehen.
Coronabedingt fand die Traditionsveranstaltung in den vergangenen beiden Jahren nur im Internet statt. Am Sonntag aber präsentierten viele Rettungsstationen wieder ihre Schiffe und Kreuzer, zeigten Übungen und standen für Fragen bereit. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich unter anderem die Stationen Kühlungsborn, Warnemünde und Zingst.
In Kühlungsborn konnten sich Interessierte an einem Infowagen im Bootshafen über die Arbeit der Seenotretter informieren. Es fanden Vorführungen der Helfer statt und das Deck des Seenotrettungskreuzers "Arkona" konnte besichtigt werden. Für Unterhaltung sorgten der Spielmannszug der Feuerwehren Küste und der Shanty-Chor "Reriker Heulbojen".
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Historische Einblicke, aktuelle Rettungstechnik
In Warnemünde öffnete am Sonntag das Informationszentrum Mecklenburg-Vorpommern der Seenotretter. Besucher erhielten dort historische und aktuelle Informationen aus der Arbeit der Seenotretter und konnten sich Bilder, Dokumente und Schiffsmodelle ansehen. In Zingst wurde auf dem Vorplatz des historischen Rettungsschuppens Rettungstechnik ausgestellt. Zu sehen waren ein Unimog, ein Spezialtrailer und das Seenotrettungsboot "Zander".
Einen Überblick über alle teilnehmenden Rettungsstationen und deren Programm gibt es auf der Internetseite der Seenotretter. Vor der Pandemie im Jahr 2019 nahmen rund 30.000 Gäste das Angebot wahr und informierten sich an Nord- und Ostsee über die Arbeit der Seenotretter.
Arbeit wird mit Spenden finanziert
Die Seenotrettung ist in Deutschland als Sonderfall nicht staatlich organisiert. Sie liegt in Händen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), eines 1865 gegründeten Vereins, der die Arbeit der Seenotretter allein mit Spenden finanziert. Neben rund 180 festangestellten Kräften, die entlang der Küsten die großen Rettungskreuzer rund um die Uhr besetzen, leisten vor allem mehr als 800 Freiwillige an den insgesamt 55 Rettungsstationen ehrenamtlich Menschen in Seenot Hilfe.
Im vergangenen Jahr retteten die Seenotretter nach eigenen Angaben 61 Menschen aus Seenot - rund 3.500 Menschen auf Nord- und Ostsee leisteten sie Hilfe. Insgesamt wurden sie 2021 zu rund 2.000 Einsätzen gerufen.
Weitere Informationen
Helfer luden zum Tag der Seenotretter: Viele Aktionen in MV - NDR.de
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