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Thursday, May 5, 2022

Inflationserwartungen: So viele Firmen wie nie wollen Preise erhöhen - DER SPIEGEL

Die Zeit der steigenden Preise ist noch lange nicht vorbei: Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts bereiten etwa im Großhandel 57 Prozent der Firmen Preiserhöhungen vor, in anderen Branchen ist es ähnlich.
Wird immer kostspieliger: Einkauf in einem Supermarkt, hier in Berlin

Wird immer kostspieliger: Einkauf in einem Supermarkt, hier in Berlin

Foto: Fabian Sommer / dpa

So viele Unternehmen wie niemals zuvor wollen laut einer Umfrage des Ifo-Instituts ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen. Der vom Ifo ermittelte Index der Preiserwartungen stieg auf einen Rekordstand, wie das Institut am Donnerstag in München mitteilte. Es rechnet in den kommenden Monaten mit einer Inflation von über sieben Prozent.

Hauptursache für die kräftigen Preisanhebungen seien gestiegene Kosten bei der Beschaffung von Energie, Rohstoffen, sonstigen Vorprodukten und Handelswaren. »In unserer jüngsten Befragung im April gaben die Unternehmen allerdings an, dass sie diese Kosten nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben können und entsprechend ihre Gewinnmargen verringern«, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Laut Umfrage wollen 57,7 Prozent der Großhändler ihre Kosten weiterreichen, gefolgt von der Industrie mit 51,4 Prozent. Im Einzelhandel, auf dem Bau und bei den Dienstleistern könnten mit 35,3 Prozent, 25,2 Prozent beziehungsweise 23,8 Prozent die Kostenanstiege nur zu einem geringen Teil weitergegeben werden. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.

Welle der Zinserhöhungen

Die hohe Inflation sorgt für heftige Diskussionen über die Rolle der Europäischen Zentralbank (EZB). Nachdem Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel eine Leitzinserhöhung bereits im Juli gefordert hatte, betonte ihr Kollege im EZB-Direktorium, Fabian Panetta, am Donnerstag die Rolle der Zinsen für die Wirtschaft im Euroraum.

»Die großen Volkswirtschaften leiden«, sagte Panetta der italienischen Zeitung »La Stampa«. Das Wirtschaftswachstum habe sich in Spanien verlangsamt, sei in Frankreich gestoppt und in Italien geschrumpft. In Deutschland sei die Wachstumsdynamik gering und schwäche sich seit Ende Februar ab. »Das macht die Entscheidungen, vor denen die Europäische Zentralbank steht, komplizierter.«

Die Inflation in der Eurozone lag im April bei 7,4 Prozent-Ziel der EZB sind zwei Prozent. Sie steht daher unter Druck, stärker dagegen anzukämpfen und die Leitzinsen zu erhöhen. Die US-Notenbank Fed hatte den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation am Mittwoch um einen halben Prozentpunkt angehoben und damit so stark wie seit 22 Jahren nicht mehr. Er liegt künftig in einer Spanne zwischen 0,75 und 1,0 Prozent. Die Fed erklärte, weitere Erhöhungen in Zukunft seien »angemessen«.

beb/afp

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