Obwohl Deutschlands Mobilfunkfirmen regelmäßig Fortschritte beim Netzausbau verkünden, bleiben Funklöcher aus Sicht der Handynutzer ein gravierendes Problem. Wie eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox ergab, haben 53 Prozent der Bürgerinnen und Bürger oft oder sehr oft mit Netzausfällen oder abgebrochenen Verbindungen zu kämpfen. Bei Pendlern liegt der Wert sogar bei 62 Prozent. Die repräsentative Umfrage wurde im März 2022 durchgeführt, 1011 Menschen ab 18 Jahren nahmen den Angaben zufolge teil.
Vor allem in der Bahn und auf Autobahnen ärgern sich viele Menschen über schlechte Verbindungen. »Verkehrswege sind die Achillesferse des deutschen Mobilfunknetzes«, sagt Jens-Uwe Theumer von Verivox. »Auch im Jahr 2022 weisen immer noch viele Streckenkilometer entlang des Schienen- und Straßennetzes Funklöcher auf, gerade in dünn besiedelten Landstrichen.« Äußere Faktoren wie Tunnel oder funkundurchlässige Fenster in Zügen verstärkten die Netzprobleme. Theumer merkt an, dass es auch im Jahr 2022 noch immer keine Selbstverständlichkeit sei, auf Reisen unterbrechungsfrei mit dem Smartphone zu telefonieren und zu surfen.
Ende dieses Jahres läuft eine Frist für die Netzbetreiber ab: Entlang der Autobahnen, an den wichtigsten Bundesstraßen und an hochfrequentierten Schienenwegen müssen über die Handynetze Downloads mit einer Geschwindigkeit von 100 Mbit pro Sekunde möglich sein. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Wo Mobilfunkfirmen partout kein Grundstück für einen Funkmast bekommen oder diesen nicht errichten dürfen – etwa wegen eines Naturschutzgebiets – wird es auch künftig Funklöcher geben dürfen.
Laut einem Papier der Bundesnetzagentur mit Daten von Januar haben beim Netzausbau entlang der Verkehrswege alle drei inländischen Netzbetreiber – also die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2) – noch Hausaufgaben zu machen. An den Autobahnen liegt die erreichte Abdeckungsspanne demnach bei 93 bis 99 Prozent, an den wichtigsten Bundesstraßen bei nur 90 bis 96 Prozent der Strecke. Bei den Schienenwegen liegen die Werte zwischen 92 und 97 Prozent.
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Die von der Bundesnetzagentur angegebenen Spannen beziehen sich auf die Angaben des jeweils schlechtesten und besten Netzbetreibers zur Mobilfunkabdeckung. Welche Anbieter dies bei den unterschiedlichen Segmenten jeweils sind, ist aus dem Papier der Bundesnetzagentur nicht erkennbar.
Trotz Providerversprechen: Handynutzer klagen immer noch über Funklöcher - DER SPIEGEL
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