Stand: 16.04.2022 13:35 Uhr
Jedes Jahr legen Hennen in Niedersachsen Milliarden Eier. Hühnereier sind auch durchaus beliebt, doch den Betrieben geht es schlecht. Die Geflügelpest und nun der Krieg verunsichern die Halter.
Ein riesiges Problem sind die hohen Preise für Futter. "Viele Legehennenbetriebe erzielen derzeit keinen Gewinn", sagte eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. "Die gestiegenen Preise für Eier können die exorbitant gestiegenen Futtermittelpreise sowohl im Öko- als auch im konventionellen Bereich nicht kompensieren." Der Grund für die deutliche Verteuerung des Tierfutters ist der Krieg in der Ukraine.
Futter kam aus der Ukraine
Auch viele Öko-Betriebe hätten ihr Futter früher aus der Ukraine bekommen, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Ei, Henner Schönecke, aus Neu Wulmstorf im Landkreis Harburg. Durch den Krieg sei das weggebrochen. Die Legehennen-Halterinnen und -Halter seien sehr verunsichert - "über alle Haltungsformen hinweg", so Schönecke.
Geflügelpest: Hunderttausende Tiere getötet
Die Geflügelpest hat der Branche zuletzt ebenfalls zugesetzt. In betroffenen Bereichen herrschte Stallpflicht. Geflügelbestände von Betrieben, in denen die ansteckende Krankheit ausbrach, wurden getötet - insgesamt Hunderttausende Tiere.
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Lohnt sich die Legehennen-Haltung noch?
Schönecke zufolge überlegen manche Betriebe wegen der wirtschaftlichen Herausforderungen, ob sie sich von der Hühnerhaltung verabschieden sollen. Bei der Nachfrage nach Eiern erwartet der Verbandsvorsitzende derweil keine Änderungen. "Grundsätzlich ist das Produkt positiv besetzt und die Nachfrage bleibt hoch." Zudem sei das Ei im Vergleich mit Fleisch immer noch relativ preisgünstig.
5,2 Milliarden Eier im Jahr
16,5 Millionen Legehennen wurden im vergangenen Jahr in Niedersachsen gehalten. Sie legten laut Landesamt für Statistik insgesamt etwa 5,2 Milliarden Eier. Die Zahl der Betriebe mit Legehennen hat sich demnach in den vergangenen fünf Jahren um rund 18 Prozent erhöht. Die dominierende Haltungsform war laut Landesamt im vergangenen Jahr die Bodenhaltung mit einem Anteil von knapp 54 Prozent, danach folgte Freilandhaltung mit rund 20 Prozent.
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Legehennen-Betriebe in Not - viele machen keinen Gewinn - NDR.de
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