Stand: 25.03.2022 15:48 Uhr
In Mecklenburg-Vorpommern kommen weiterhin Flüchtlinge aus der Ukraine an. Es sollen mittlerweile insgesamt 9.000 sein. Auch die Registrierung schreitet voran, die Behörden bekommen ein klareres Bild.
In den offiziellen Flüchtlingsunterkünften von Land und Kommunen sind landesweit derzeit knapp 6.000 Betten belegt. Das teilte das Innenministerium am Freitag mit. Zugleich berichteten Vertreter der Landkreise und kreisfreien Städte, dass sie von weit mehr Ukrainern wissen, die bei ihnen ein Obdach gefunden haben - insgesamt sollen es 9.000 sein. "Das bestätigt erneut, dass die Zahl derer, die inoffiziell ein Obdach gefunden haben - bei Freunden, Verwandten oder Helfern - weit höher liegt als anfangs vermutet", sagte Innenminister Christian Pegel (SPD) nach einer Sitzung des Krisenstabes. Pegel geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl sogar doppelt so hoch sein könnte, wie die Zahl der staatlich untergebrachten Menschen.
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3.300 Flüchtlinge ausländerrechtlich erfasst
Nach Angaben des Ministers haben Land und Kommunen mehr als 10.000 Betten an Kapazität geschafffen - davon sei mehr als die Hälfte in regulären, also längerfristig nutzbaren Unterkünften. 3.300 Kriegsflüchtlinge seien mittlerweile ausländerrechtlich erfasst. "Unsere Anstrengungen, in den Ausländerbehörden der Kommunen wie auch in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes schnell viele Menschen zu erfassen, zahlen sich aus. Damit wird unser Bild, dass wir im bundesweit einsehbaren Erfassungssystem zeichnen, zunehmend realistischer", so Pegel. Da dieses auch Grundlage für die Verteilung durch den Bund an die Länder nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel sei, würden damit auch die Zuweisungen nach Mecklenburg-Vorpommern entsprechend angepasst. Konkret bedeute dies, dass der Bund dem Land schon seit zwei Tagen keine neuen Flüchtlinge zugeteilt habe. Das entlaste wiederum die Kommunen.
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Sonderschichten und Aushilfe - Dank an Helfer
Allerdings würden weiterhin Flüchtlinge aus der Ukraine kommen. So werden an diesem Wochenende allein in Rostock mehr als 500 Flüchtlinge erwartet, die private Helfer in die Hansestadt bringen wollen. Pegel dankte allen Haupt- und Ehrenamtlichen, die die Flüchtlinge in Empfang nehmen, unterbringen, versorgen - und registrieren: "Die dafür zuständigen Kolleginnen und Kollegen legen Sonderschichten ein und Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen helfen aus. Es ist überwältigend, wie alle Beteiligten sich anstrengen, der Situation, die Putins Krieg gegen die Ukraine verursacht hat, gerecht zu werden."
Registrierung in Schwerin-Görries nimmt Probebetrieb auf
In der kommenden Woche solle der Probebetrieb der sechs zusätzlichen Registriergeräte in Schwerin-Görries abgeschlossen sein. "Wenn alles funktioniert, wie es soll, können wir dann die Landkreise und kreisfreie Städten bei der Registrierung ihrer Flüchtlinge unterstützen." Die Flüchtlinge könnten dann mit Bussen dorthin gebracht werden und sie würden dann registriert. Wie viele Registrierungen pro Tag durchgeführt werden können, werde der Probebetrieb zeigen, so der Minister.
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Ukraine-Flüchtlinge: Viele sind in MV privat untergekommen - NDR.de
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