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Thursday, February 17, 2022

Sturmtief "Ylenia": Viele Feuerwehr-Einsätze, Tausende Haushalte ohne Strom - NDR.de

Stand: 17.02.2022 14:55 Uhr

Wegen des Sturmtief "Ylenia" hat es in der Nacht und am Donnerstagmorgen zahlreiche Feuerwehreinsätze in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Größere Schäden blieben bisher aus. In Westmecklenburg und Nordbrandenburg kam es zu Stromausfällen. Eine Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen im südlichen Mecklenburg-Vorpommern hob der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagmittag wieder auf.

Wie der Stromversorger Wemag am Donnerstagmittag mitteilte, kam es im gesamten Netzgebiet in Westmecklenburg und Nordbrandenburg zu Störungen an Leitungen. Bis zu 19.000 Haushalte seien in der Nacht ohne Strom gewesen. Am Nachmittag waren es demnach noch etwa 800 Haushalte. Der größte Teil der Schäden sei durch herabfallende Äste oder entwurzelte Bäume verursacht worden. Besonders betroffen gewesen seien die Regionen um Bützow, Gadebusch, Hagenow, Neustadt-Glewe und Perleberg, hieß es.

Wemag: Störungen können bis in den Abend andauern

Die Wemag geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich die Störungen bis in den Abend hinein fortsetzen können. Das anhaltend stürmische Wetter mit starken Windböen erschwere die Behebung der Schäden, die schrittweise beseitigt würden. Alle verfügbaren Kräfte seien im Einsatz, hieß es. Auch bei Durchzug des Sturmtief "Nadia" Ende Januar waren im Nordosten tausende Haushalte ohne Strom, weil Freileitungen beschädigt worden waren.

VIDEO: Sturmtief "Ylenia" fegt über MV (1 Min)

Größere Schäden blieben in MV aus

Das Sturmtief "Ylenia" erreichte den Nordosten am Mittwochabend und der Wind blies auch noch am Donnerstagmittag teils recht stürmisch. Schwere Sturmböen gab es beispielsweise am Kap Arkona auf Rügen mit bis zu 105 Kilometer pro Stunde, in Spitzen wurden 115 Kilometer pro Stunde gemessen. Laut Feuerwehr und Polizei blieben größere Schäden aus. Den Angaben der Polizei zufolge sorgten vor allem umgestürzte Bäume für Einsätze von Polizei und Feuerwehr. Vereinzelt blockierten sie Straßen, fielen auf parkende Autos und zerrissen Stromleitungen. Verletzte wurden bis zum Mittag nicht gemeldet. Die Bahn stellte vorsorglich den Fernverkehr im Norden ein.

Mehr als 100 Einsätze für Feuerwehren in MV

Die Feuerwehren zählten bis zum Morgen im ganzen Land mehr als 100 Einsätze. In Krien bei Anklam (Kreis Vorpommern-Greifswald) stürzte am Morgen ein Baum auf das Nebengebäude eines Pfarrhauses, in Liepgarten wurden mehrere Bäume entwurzelt. In Hohenkirchen bei Wismar musste eine Straße gesperrt werden, weil ein Baum umzustürzen drohte. Bei Schönberg (Nordwestmecklenburg) musste die Feuerwehr einen Baum von der Straße räumen. Auf der B105 bei Neuenkirchen zwischen Greifswald und Stralsund kollidierte ein Auto mit einem umgestürzten Baum, der Fahrer blieb unverletzt. Auf einer Fahrt durch Alhbeck auf Usedom wurde ein Streifenwagen der Polizei durch einen umstürzenden Bauzaun beschädigt.

Ausfälle im Bahn- und Fährverkehr - Rügenbrücke gesperrt

Die Deutsche Bahn stellte vorsorglich den Fernverkehr im Norden ein. In Rostock sollte die Fähre zwischen Rostock-Gehlsdorf und Kabutzenhof erst wieder ab 13 Uhr fahren, wie ein Sprecher erklärte. Auch die Wittower Fähre sowie die Reederei Hiddensee hatten den Fährverkehr bis in die Mittagsstunden eingestellt. Die Rügenbrücke war vorübergehend für den Verkehr gesperrt, wurde am Vormittag aber wieder freigegeben.

Viele Zoos und Tierparks geschlossen

Der Rostocker, der Stralsunder und der Schweriner Zoo bleiben am Donnerstag geschlossen. Der Tierpark in Ueckermünde bleibt nach Angaben einer Mitarbeiterin Donnerstag und Freitag geschlossen. Auch im Bärenwald in Stuer und im Tiergarten Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) sowie im Wildpark Güstrow bleiben zumindest am Donnerstag die Tore zu. Der Vogelpark in Marlow bleibt dagegen geöffnet, weil dort kaum größere Bäume stehen würden, so die Betreiber. In Neubrandenburg entschied sich die Verwaltung außerdem dazu, die Friedhöfe vorsorglich zu schließen. Dies gelte vorerst bis Freitagfrüh.

AUDIO: Sturm im Norden: Einsatzkräfte im Dauereinsatz (3 Min)

Weiteres Sturmtief nähert sich

Bei NDR MV Live schätzte NDR Wetterexperte Stefan Kreibohm am Mittwoch den heutigen Sturm nicht ganz so stark ein wie "Nadia". Das Sturmtief zog vor gut zwei Wochen über das Land und hinterließ schwere Schäden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete orkanartige Böen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen für das südliche Mecklenburg-Vorpommern wurde am Donnerstagmittag wieder aufgehoben. Nach einer stürmischen Nacht soll es dann auch am Donnerstag Gewitter und Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde geben. Erst in der Nacht zu Freitag soll sich die Lage in Norddeutschland wieder entspannen. Laut Wetterexperte Kreibohm nähert sich zum Wochenende aber bereits ein zweiter Sturm, der deutlich stärker ausfallen könnte.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Die Nachrichten | 17.02.2022 | 14:00 Uhr

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