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Thursday, February 17, 2022

Glasner: "Hinteregger macht sich vielleicht zu viele Gedanken" - kicker

Wie Frankfurts Trainer Oliver Glasner in Köln die Abwehr formieren wird, bleibt ein Rätsel. Kann Makoto Hasebe wieder spielen? Bekommt Martin Hinteregger noch eine Chance? Oder stellt der Coach gar auf Viererkette um?

Das Leistungsprinzip steht auf dem Spiel: Frankfurts Coach Oliver Glasner und Martin Hinteregger.

Das Leistungsprinzip steht auf dem Spiel: Frankfurts Coach Oliver Glasner und Martin Hinteregger. imago images/Jan Huebner

Am Mittwoch und Donnerstag absolvierte Makoto Hasebe das komplette Trainingsprogramm. Ob der 38-jährige "Methusalem der Liga" am Samstag in Köln auf dem Feld steht, ist aber weiter ungewiss. Immerhin ist sein am 5. Februar beim Spiel in Stuttgart erlittener Pneumothorax dann gerade einmal zwei Wochen her.

"Makoto fühlt sich so weit gut, bei gewissen Bewegungen verspürt er aber schon noch Schmerzen. Es ist noch keine finale Entscheidung gefallen, ob er mit dabei ist", sagt Glasner. Nach dem Abschlusstraining am Freitag wird er mit dem Japaner noch einmal das Gespräch suchen. "Er bestreitet jeden Zweikampf mit 100 Prozent. Aber wenn du so etwas im Hinterkopf hast, ziehst du vielleicht irgendwo mal zurück, und das wäre gegen Köln natürlich alles andere als gut für uns", weiß Glasner.

Der Coach erwartet ein "sehr intensives Spiel" und analysiert: "Köln schlägt mit Abstand die meisten Flanken und erzielt viele Tore mit dem Kopf. Anthony Modeste ist natürlich im Mittelpunkt, sodass du im Strafraum viele Luftduelle und Zweikämpfe hast. Deshalb ist es ganz wichtig, dass du nicht bei jedem Sprung und Rempler Schmerzen in deiner Brust verspürst."

Ungefragt bringt der Trainer auch eine Umstellung auf Viererkette ins Spiel. Dafür gibt es tatsächlich gute Gründe, die öffentlichen Trainingseinheiten in dieser Woche deuteten aber nicht auf eine Änderung der Grundordnung hin. Sollte es doch so kommen, würden wohl Tuta und Evan Ndicka in der Innenverteidigung ihren Mann stehen.

Hinteregger liebt kernige Herausforderungen wie mit Modeste

Normalerweise wäre es selbst bei einem kerngesunden Hasebe eine nachvollziehbare Überlegung, Hinteregger ins Mann-gegen-Mann-Duell mit Modeste zu schicken. Der Österreicher liebt solche kernigen Herausforderungen und ist dabei in der Vergangenheit oft genug über sich hinausgewachsen. So wie einst gegen Chelseas Stoßstürmer Olivier Giroud im Halbfinale der Europa League 2019.

Er ist ein sehr introvertierter, sensibler Spieler, der sich viele Gedanken macht. Vielleicht macht er sich auch ein bisschen zu viele Gedanken.

Oliver Glasner

Nach den jüngsten Auftritten würde eine Startelf-Nominierung des Publikumslieblings jedoch dem Leistungsprinzip widersprechen. Glasner zieht das offenbar trotzdem ernsthaft in Erwägung. "Ich habe mit Martin länger gesprochen. Er ist ein sehr introvertierter, sensibler Spieler, der sich viele Gedanken macht und mit sich und seiner Leistung auch mal sehr unzufrieden ist. Vielleicht macht er sich auch ein bisschen zu viele Gedanken", vermutet Glasner.

Der Coach führt weiter aus: "Er ist bei der Eintracht extrem verwurzelt und tat schon oft kund, dass das hier sein Klub ist, in dem er sich wohlfühlt. Deshalb setzt ihm das noch mehr zu, als wenn ihm das Drumherum gleichgültig wäre. Ich erlebe ihn jetzt aber mit deutlich mehr Engagement als noch am Anfang. Er kämpft jetzt wieder, um konstant in seine Bestform zu kommen, deswegen hat er unsere totale Unterstützung."

So wichtig dieser öffentliche Rückhalt gerade auch mit Blick auf die Psyche des Spielers ist, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es eine Grundvoraussetzung im Leistungssport ist, sich jederzeit maximal anzustrengen und dem Beruf vieles unterzuordnen. Für diese Selbstverständlichkeit muss man eigentlich keinen Profi loben.

Für Glasner steht das Leistungsprinzip auf dem Spiel

Trotz Glasners warmer Worte bleibt offen, ob Hinteregger tatsächlich aufläuft. Zwar betont der Trainer, er habe "null Bedenken, wenn Martin gegen Modeste spielt", eine Einsatzgarantie ist das allerdings nicht. Auch der 1,89-Meter-Hüne Stefan Ilsanker wäre ein geeigneter Mann, um gegen Modeste zu verteidigen. Klar ist nur eines: Glasner ginge ein Vabanquespiel ein, sollte er sich für Hinteregger entscheiden. Im Idealfall könnte der 29-Jährige mit einer guten Leistung frisches Selbstbewusstsein tanken und das Vertrauen zurückzahlen. Bei einer weiteren schwachen Performance würde sich Glasner hingegen zu Recht dem Vorwurf ausgesetzt sehen, das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt zu haben. 

Julian Franzke

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