Nach Schätzungen des IfM Bonn stehen bis 2026 jährlich rund 38.000 Unternehmensübergaben an, da die Eigentümer altersbedingt oder durch Krankheit oder Tod aus der Geschäftsführung ausscheiden - 190.000 Unternehmen insgesamt.
Fast die Hälfte der Übernahmen werden im Bereich der Unternehmensnahen Dienstleistungen stattfinden und über ein Viertel im Produzierenden Gewerbe, deutlich seltener hingegen bei Unternehmen aus Gastgewerbe, Gesundheits-/Sozialwesen, oder Kunst sowie im Handel.
Wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen dürften dabei laut der IfM-Forscher trotz demografischem Wandel und Fachkräftemangel eine Nachfolgelösung finden - wenngleich pandemiebedingt vielleicht später als geplant, denn eine Planung ist schwierig: "Die Corona-Pandemie dürfte das Nachfolgegeschehen vorrangig bei den familienexternen Übergaben tangieren. Diese machen jedoch weniger als 30 % aller Nachfolgeregelungen aus“, berichtet Studienleiterin Dr. Nadine Schlömer-Laufen. Alteigentümerinnen und Alteigentümer, die aktuell einen Verkauf anstreben, müssten unter Umständen niedrigere Kaufpreise akzeptieren. Andere würden ihre Nachfolgepläne so lange hinausschieben, bis sich die wirtschaftliche Lage wieder normalisiert hat. Eine andere Folge der Pandemie könnte aber auch sein, dass jüngere Unternehmer und Unternehmerinnen aufgrund einer Corona-Infektion und deren Langzeitfolgen zu einer frühzeitigeren Nachfolgeregelung gezwungen sein könnten.
Da keine amtliche Statistik vorhanden ist, die verlässlich Auskunft über das Nachfolgegeschehen gibt, ermittelt das IfM Bonn seit Mitte der 1990er Jahre die Anzahl der Unternehmensnachfolgen mittels eines speziell hierfür entwickelten Schätzverfahrens. Die Studie "Unternehmensnachfolge in Deutschland 2022 bis 2026" ist auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung abrufbar.
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