Die Soldaten wollten im indischen Bundesstaat Nagaland gegen Aufständische vorgehen. Dabei schossen sie fälschlicherweise auf eine Gruppe von Arbeitern.
Im Zuge eines missglückten Einsatzes der Armee gegen mutmaßliche Rebellen sind im äußersten Nordosten Indiens mindestens 15 Zivilisten und ein Soldat ums Leben gekommen. Die Soldaten hatten am Samstagabend in Mon im Bundesstaat Nagaland Aufständischen aufgelauert, aber irrtümlich das Feuer auf einen Kleintransporter mit Bergarbeitern eröffnet, wie Medien berichteten. Sechs Bergleute wurden getötet.
Anschließend zündeten wütende Dorfbewohner zwei Armeefahrzeuge an und griffen die Soldaten an. Als diese in "Selbstverteidigung" auf die Menschenmenge schossen, seien sieben weitere Menschen getötet worden, meldete der Sender NDTV. Auch ein Soldat sei bei dem Zusammenstoß ums Leben gekommen.
Innenminister Amid Shah ordnete eine Untersuchung an und sprach den betroffenen Familien sein Beileid aus. Die indische Armee äußerte in einer Mitteilung ebenfalls ihr Bedauern. Der Regierungschef von Nagaland, Neiphiu Rio, sagte, der Vorfall sei das Ergebnis eines Versagens der Geheimdienste.
Tote bei weiteren Protesten
Am Sonntag gab es weitere gewaltsame Proteste. Zwei Menschen seien ums Leben gekommen, nachdem eine Menschenmenge ein Armeecamp im Bezirk Mon angegriffen und angezündet habe, meldet der Nachrichtensender Northeast Now. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Der Bundesstaat Nagaland nahe der Grenze zu Myanmar beherbergt ein komplexes Geflecht von Stammesgruppen, von denen viele wiederholt Aufstände gestartet haben, weil sie Neu-Delhi beschuldigen, Ressourcen zu plündern und wenig zur Verbesserung ihres Lebens beizutragen. In diesem Konflikt kamen in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als 15.000 Menschen ums Leben.
uh/fab (dpa, rtr, ap)
Viele Tote nach misslungener Militäraktion in Indien - Deutsche Welle
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