Erneut sind in Deutschland und Österreich etliche Menschen aus Protest gegen die Corona-Politik der jeweiligen Regierungen auf die Straße gegangen. Nicht alle Demonstrationen verliefen friedlich.
In Wien sind erneut Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den derzeit geltenden Teil-Lockdown und die angekündigte Corona-Impfpflicht zu protestieren. In der österreichischen Hauptstadt gab es mehrere Demonstrationen, an denen nach Polizeiangaben insgesamt mehr als 40.000 Menschen teilnahmen. Am Rande der Proteste kam es vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Auch in Deutschland gab es in einigen Städten Proteste.
Etwa 1200 Polizisten waren bei den Demonstrationen in Wien im Einsatz, es gab mehrere Festnahmen. Teilnehmer hätten mit Pyrotechnik geworfen, die Einsatzkräfte hätten Tränengas eingesetzt, teilte die Polizei mit. Ihren Angaben zufolge gab es auch rund 1500 Gegendemonstranten.
Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen gilt in Österreich seit dem 22. November ein Teil-Lockdown, der noch bis 11. Dezember dauern soll. Die Schulen in dem Land sind aber nach wie vor geöffnet. Ab dem 1. Februar soll in Österreich eine allgemeine Corona-Impfpflicht gelten. Seit Beginn des Lockdowns sank die Zahl der täglichen Neuinfektionen von rund 13.000 auf unter 10.000 - dessen ungeachtet sind die Maßnahmen umstritten. Zu den Demonstrationen in Wien reisten laut österreichischen Medien auch viele Familien mit Kindern an. Es war bereits das dritte Wochenende in Folge mit Massenprotesten gegen die Corona-Regeln.
Demo trotz Verbot in Berlin
Auch in Deutschland haben mehrere tausend Menschen in verschiedenen Städten gegen die Corona-Regeln demonstriert. Allein in Hamburg gingen etwa 5000 sogenannte Querdenker und Impfskeptiker auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die seit Wochen jeden Samstag stattfindende Demonstration sei friedlich verlaufen, allerdings habe es Schwierigkeiten mit dem Abstandhalten gegeben.
Im Berliner Bezirk Friedrichshain demonstrierte trotz eines Verbots nach Polizeiangaben eine untere dreistellige Zahl Menschen. Es gab mehrere Festnahmen wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln und Widerstands gegen die Beamten, wie es hieß. Eine ursprünglich angemeldete Demonstration von 1000 Impf- und Maßnahmen-Gegnern war am Freitag verboten worden. Grund waren nach Polizeiangaben frühere Erkenntnisse, dass die Teilnehmer regelmäßig die Corona-Regeln ignorieren.
In Frankfurt löste die Polizei zwei Demonstrationen nach erheblichen Verstößen gegen die Versammlungsauflagen auf. Die Teilnehmer hätten die Abstandsregeln missachtet und keine Masken getragen, twitterten die Beamten. Jeweils hatten sich rund 500 Gegner der Corona-Politik versammelt, hinzu kamen Gegendemonstranten.
Aus Trier berichtete die Polizei von einer aufgeheizten Stimmung unter den insgesamt rund 400 Teilnehmern einer Demonstration und einer Gegenveranstaltung. Es sei dem zeitweise "sehr bestimmten" Vorgehen der Polizei zu verdanken, dass es nicht zu Übergriffen gekommen sei. In Potsdam nahm an einer Demonstration seiner Partei gegen die Corona-Maßnahmen auch AfD-Chef Tino Chrupalla teil.
In Thüringer Städten beteiligten sich fast 1000 Menschen an Protesten. Allein in Greiz, gelegen in Ostthüringen an der Landesgrenze zu Sachsen, kamen nach ersten Schätzungen etwa 800 Menschen zusammen, wie ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale in Erfurt sagte. In Eisenach berichtete die Polizei nach ersten Schätzungen von etwa 300 Teilnehmern, in der Kleinstadt Bad Liebenstein seien etwa 230 Teilnehmer gezählt worden. In Thüringen - mit Sachsen das Bundesland mit den derzeit bundesweit höchsten Infektionszahlen gemessen an der Einwohnerzahl - waren Aktionen gegen die Corona-Regeln erwartet worden. Die Polizei war mit vielen Beamten landesweit im Einsatz. Nach der Corona-Verordnung dort dürfen sich an einer Stelle im Freien nur 35 Menschen versammeln.
Unterdessen teilte das Bundesgesundheitsministerium mit, dass sich am gestrigen Freitag fast 900.000 Menschen impfen ließen. Der scheidende Gesundheitsminister Jens Spahn erläuterte, dass in den vergangenen drei Tagen insgesamt fast drei Millionen Impfungen verabreicht worden seien. Bund und Länder haben das Ziel von bis zu 30 Millionen Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen bis Jahresende ausgegeben - ausgehend vom Stand der Impfungen bei der vorangegangenen Bund-Länder-Runde am 18. November.
Viele Demos auch in Deutschland: 40.000 protestieren in Wien gegen Corona-Maßnahmen - n-tv NACHRICHTEN
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