Stand: 02.12.2021 06:15 Uhr
Das Sturmtief "Daniel" hat am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag in Norddeutschland seine Spuren hinterlassen. Polizei und Feuerwehr mussten vielerorts ausrücken, weil Bäume und Äste auf Straßen gestürzt waren. Ein Mann starb in seinem Auto.
Für die Nacht hatte der Deutsche Wetterdienst Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometern pro Stunde (Windstärke 11) vorhergesagt. Als letztes wurde am Morgen die Sturmwarnung für die Ostseeküste aufgehoben. In Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen führte der Wind zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei. In Mecklenburg-Vorpommern fiel zudem noch Schnee und führte zu glatten Straßen.
Niedersachsen: Autofahrer stirbt durch abgebrochenen Baum
Bei einem Unfall mit einem umgestürzten Baum auf der B4 bei Wesendorf (Landkreis Gifhorn) kam ein Autofahrer ums Leben. Der Baum war am Mittwochabend aufgrund schwerer Sturmböen umgekippt und auf das Auto gefallen - ein Cabrio mit Stoffdach, wie die Polizei mitteilte. Der Baum traf den 63-jährigen Fahrer am Kopf. Er starb noch am Unfallort. Sein 35-jähriger Sohn kam mit leichten Verletzungen davon.
Knapp 40 wetterbedingte Einsätze verzeichnete die Polizei im Einsatzbereich Oldenburg von Mittwochabend bis in den frühen Donnerstagmorgen. Dabei handelte es sich ausschließlich um umgekippte Gegenstände oder umgefallene Bäume, wie eine Sprecherin mitteilte. Personen wurden nicht verletzt. Die meisten Einsätze gab es in Oldenburg, im Landkreis Osterholz, Diepholz und in Cuxhaven.
Hunderte Einsätze in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein zählten die Leitstellen am Abend und in der Nacht etwa 250 Einsätze. Äste und ganze Bäume stürzten auf Häuser und Straßen. Vor allem im Süden des Landes mussten Feuerwehr und Polizei wetterbedingt ausrücken. Verletzte gab es demnach nicht. Auf der A1 zwischen Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) und dem Autobahnkreuz Bargteheide müsse nach einem Lkw-Unfall noch das Fahrzeug geborgen werden. Aufgrund des starken Windes war dies am Mittwochabend nicht möglich gewesen. Die Bergung werde auf den Donnerstagvormittag verlegt, hieß es weiter. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt.
Hamburg: Dom früher beendet
In Hamburg führten die kräftigen Sturmböen zu rund 200 Feuerwehreinsätzen. Unter anderem stürzten laut NDR 90,3 Bäume auf Gleise, sodass der Zugverkehr auf den Linien U3, U1 und S3 unterbrochen war. Aufgrund des starken Windes wurden außerdem Besucherinnen und Besucher auf dem Dom früher nach Hause geschickt. Mehrere Straßen waren überflutet, Äste fielen auf Fußwege und Stromleitungen. Außerdem stand der Fischmarkt unter Wasser. Verletzt wurde niemand.
Glätteunfälle in Mecklenburg-Vorpommern
Der Sturm verursachte auch in Mecklenburg-Vorpommern einige Schäden. Mindestens 150 Bäume stürzten um, wie NDR 1 Radio MV berichtete. In Minzow bei Röbel fiel ein Baum während eines Einsatzes auf ein Löschfahrzeug. In Ludwiglust brach ein Baugerüst teilweise zusammen. Zudem gab es im Nordosten auch noch Schnee und Glätte. Dutzende Autos kamen deshalb von der Straße ab, vor allem in Westmecklenburg und rund um Rostock. Verletzte gab es nicht.
Fährverkehr teilweise beeinträchtigt
In Ostfriesland fielen wegen des Sturms am Mittwoch einige Fährverbindungen aus - etwa auf den Linien vom Festland nach Norderney, Baltrum und Langeoog. Auch die kleineren Schnellfähren mussten in den Häfen bleiben.
Die Fähre der Reederei Cassen Eils fährt schon seit Dienstag Helgoland nicht mehr an, soll aber laut Reederei ab Donnerstag wieder unterwegs sein. Die Fähren von und nach Amrum und Föhr fahren ohne Einschränkungen, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei meldete.
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Tief "Daniel": Viele Sturmeinsätze - Baum erschlägt Autofahrer | NDR.de - Nachrichten - NDR.de
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