Rechercher dans ce blog

Wednesday, October 6, 2021

Schlag gegen Terror-Netzwerk: Viele Beschuldigte kamen 2015 als Flüchtlinge - BILD

Schlag gegen Terror-Netzwerk Viele Beschuldigte kamen 2015 als Flüchtlinge zu uns

1400 Beamte, elf Festnahmen ++ Geld aus Drogenhandel für islamistische Terroristen verschoben +++ 67 Beschuldigte +++ 140 Millionen Euro geschleust

Insgesamt waren 1400 Beamte in 25 Städten zeitgleich im Einsatz
Insgesamt waren 1400 Beamte in 25 Städten zeitgleich im EinsatzFoto: Patric Fouad

Paukenschlag gegen die Organisierte Kriminalität in Deutschland!

Düsseldorf – Um Punkt 4 Uhr stürmen schwer bewaffnete Polizisten 81 Häuser, Geschäftsgebäude und Büros in 25 Städten in NRW, Niedersachsen und Bremen. Die Spezialkräfte rammen Türen auf, Holz splittert.

Es geht um Geldwäsche im großen Stil (140 Millionen Euro), um Gewalttaten und Terror-Finanzierung!

„Das war ein verdammt dickes Ding“

„Wir haben heute einen extrem ergiebigen Geldhahn abgedreht“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (69, CDU) über die Mega-Razzia mit mehr als 1400 Kräften an 81 Objekten unter Beteiligung von Staatsschutz, Steuerfahndung, Spezialeinsatzkommandos und Hundertschaften. „Das war ein verdammt dickes Ding“, urteilte er, eines der größten Verfahren seiner bisherigen Amtszeit. Die Ermittlungen lobte er als „herausragend“.

Nach einer ersten Bilanz habe man in sieben Banken Vermögen der Verdächtigen festgestellt. Dazu Autos, Gold, Bargeld in Millionenhöhe. Allein eine Stereoanlage habe einen Wert von 100 000 Euro. Auch ein Steuerberater habe unangemeldeten Besuch bekommen.

Mehrere Protz-Karren sind in Düsseldorf abgeschleppt worden, darunter dieser Lamborghini
Mehrere Protz-Karren sind in Düsseldorf abgeschleppt worden, darunter dieser LamborghiniFoto: Patric Fouad

Insgesamt soll die Gruppe 140 Millionen Euro verschoben haben, um Straftaten zu finanzieren bzw. Gelder aus Straftaten zu waschen.

„Durch die Hände der zwei Hauptbeschuldigten sind allein 60 Millionen Euro durch Hawala-Banking gewaschen worden“, sagte der Minister. Unter dem sogenannten „Hawala-Banking“ versteht man kriminelle Finanzmachenschaften mafiöser Strukturen, die am Fiskus und den staatlichen Kontrollen vorbei abgewickelt werden.

Viele Verdächtige kamen 2015 als Flüchtlinge

„Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen Mitglieder eines internationalen Geldwäsche- und Hawala-Netzwerkes“, sagt NRW-Justizminister Peter Biesenbach (73, CDU) auf einer Pressekonferenz.

67 Personen werden beschuldigt, Teil des Netzwerkes zu sein, das nach aktuellen Erkenntnissen seit 2016 operieren soll. Gegen elf von ihnen wurden Haftbefehle vollstreckt, sie werden nun vernommen.

Ein Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts Düsseldorf schickte bereits einen Syrer (39) wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland in U-Haft. Er soll 2013 einen Kampfverband in Syrien angeführt haben.

Von den Verdächtigen sind 44 Syrer, zehn Deutsche, fünf Jordanier und fünf Libanesen – insgesamt acht Nationalitäten. Zwei werden als islamistische Gefährder, zwei weitere als „relevante“ Personen eingestuft. Nach BILD-Informationen kamen viele der Verdächtigen 2015 als Flüchtlinge nach Deutschland.

NRW-Innenminister Herbert Reul dazu: „Mit ihren kriminellen Machenschaften bringen die Beschuldigten all die rechtschaffenen, anständigen Geflüchteten in Verruf, die hier zu Recht Schutz suchen. Ich finde es unendlich perfide und bösartig, wenn einige wenige vorgeben, sich hier ein Leben abseits des Krieges aufbauen zu wollen und dann schwere Straftaten verüben. Noch schlimmer ist es, wenn Erlöse daraus in den Nahen Osten gehen, um dort mutmaßlich den Terror zu finanzieren.“

So lief die Razzia im Detail

Ausgangspunkt für die Mega-Razzia in drei Bundesländern war ein Vorfall im Mai 2020: Ein Auto war von der Fahrbahn der A61 abgekommen. Weil die Insassen sich verdächtig verhielten, wurden die Beamten misstrauisch – in einem Turnbeutel entdeckten sie 300 000 Euro.

Die Zentralstelle für Organisierte Kriminalität übernahm die Ermittlungen – und deckte ein riesiges Geldwäsche-Netzwerk auf!

Die Zugriffe am heutigen Mittwochmorgen erfolgten so früh, um den Überraschungseffekt zu nutzen. Den Beschuldigten sollte keine Zeit bleiben, Beweise zu vernichten.

In Kartons und Tüten trugen die Ermittler unter anderem Datenträger wie Computer und Handys aus den Gebäuden, verluden sie auf Lkw und in Autos. Die Auswertung wird vermutlich Wochen dauern. Speziell ausgebildete Datenspürhunde halfen den Fahndern beim Auffinden der Gegenstände.

Bislang konnten umfangreiche Beweismittel und Vermögenswerte im Gesamtwert von über drei Millionen Euro gesichert werden, darunter Luxusautos, hochwertige Uhren, Gold und Schmuck.

Noch vor Morgengrauen schlugen die Ermittler zu
Noch vor Morgengrauen schlugen die Ermittler zuFoto: Patric Fouad

+++ BILD gibt es jetzt auch im TV! Hier geht’s zu BILD LIVE +++

Polizei sicher: Mit den Millionen wurde Terror finanziert

Die Beamten sind sich sicher, dass die geschätzten 140 Millionen Euro überwiegend aus dem Drogenhandel stammen und in Teilen zur Terrorfinanzierung genutzt wurden.

Außerdem sollen die Beschuldigten zu Unrecht Sozialleistungen bezogen haben. Auch Gewalttaten wie bewaffneter Raub und Geiselnahme zur Eintreibung bestehender und vermeintlicher Forderungen gehören zu den Vorwürfen.

Lesen Sie auch

Adblock test (Why?)


Schlag gegen Terror-Netzwerk: Viele Beschuldigte kamen 2015 als Flüchtlinge - BILD
Read More

No comments:

Post a Comment

Erneut viele Proteste gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen - NDR.de

Stand: 01.02.2024 13:31 Uhr Wegen des Treffens von Rechtsextremisten in Potsdam haben in Niedersachsen Hunderttausende gegen Rechtsextremi...