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Tuesday, October 12, 2021

Licht auf der „Allee des Wandels“ lockte viele Langfinger - Hertener Allgemeine

Die Premiere der Aktion „Herten bei der Nacht“ war aus Sicht der Veranstalter ein voller Erfolg. Nur für einen Standort hieß es früh: „Licht aus“.

Das Wetter hat mitgespielt, die Menschen kamen in Scharen, um zu staunen und das Lichtspektakel zu fotografieren – eigentlich ist Dirk Krühler „megazufrieden“. Mit seinem Team der Eventagentur KW Konzept hat er die Aktion „Herten bei der Nacht“ konzipiert und federführend umgesetzt. Vier Tage lang wurden als stille Alternative zur Extraschicht sechs Standorte im Stadtgebiet in leuchtende Farbkleider gehüllt.

Blaues Licht verwandelte die alte Zechenbahntrasse an dieser Stelle in einen verwunschenen Zauberwald.
Blaues Licht verwandelte die alte Zechenbahntrasse an dieser Stelle in einen verwunschenen Zauberwald. © Sonja Hermes © Sonja Hermes

Viele Kennzeichen aus dem ganzen Ruhrgebiet

Dirk Krühler war selbst jede Nacht an allen Standorten unterwegs: „Wir haben mit der Aktion die Hertener erreicht, aber auch viele Menschen von außerhalb in unsere Stadt gelockt. Ich habe Kennzeichen aus dem ganzen Ruhrgebiet auf den Parkplätzen gesehen.“ Mindestens 40 Hobby-Fotografen haben schon Aufnahmen für den begleitenden Fotowettbewerb eingereicht. Auch Bürgermeister Matthias Müller sei in seinem Dankesschreiben voll des Lobes gewesen. Die Veranstaltung zwischen Extraschicht, Corona und einer eigenen neuen Idee habe viele Menschen begeistert.

Nur an einer Stelle ging das leuchtende Konzept nicht auf. Auf der „Allee des Wandels“ mussten die Lichtstrahler schon am Samstag zurückgebaut werden. Beziehungsweise das, was davon noch übrig war. Denn auf der alten Zechenbahntrasse nutzten viele Langfinger die einsamen Strecken im Bereich der neun Lichtinseln und bedienten sich – insgesamt verschwanden 15 Strahler. „Unser Problem war nicht der Vandalismus, an allen anderen Standorten waren Sicherheitskräfte postiert. Dass die fehlende soziale Kontrolle auf der Radstrecke zu dermaßen viel Diebstahl geführt hat, trübt meine Stimmung natürlich ein wenig“, sagt Dirk Krühler.

„Wiederholung im Zwei-Jahres-Rhythmus denkbar“

Trotzdem denkt der Eventmanager schon jetzt über eine Wiederholung nach. „Wir werden das Thema zeitnah mit allen Beteiligten diskutieren.“ Er persönlich könne sich einen Zwei-Jahres-Rhythmus für „Herten bei der Nacht“ vorstellen. Krühler ist aber auch durchaus selbstkritisch: Beim nächsten Mal müsse das gastronomische Angebot dringend erweitert werden. „Das war diesmal zu dünn. Die Schlange am ,Imbiss am Schacht’ war endlos lang.“ Auch ein kleines Begleitprogramm, das in diesem Jahr der Pandemie zum Opfer fiel, könne er sich bei einer Neuauflage vorstellen.

Die Kernfrage „Ist Herten stark genug, mit der Extraschicht und der Licht-Aktion zwei Großveranstaltungen zu finanzieren?“ beantwortet Dirk Krühler mit einem klaren „Ja“. Und liefert direkt seine Idee: Als Alternative zu Großsponsoren, mit denen man nicht jedes Mal rechnen könne, würde er „Lampen für Geld“ anbieten. „Vieles ist möglich, diese Veranstaltung hat noch reichlich Potenzial.“

Info: Die Polizei sucht dringend Zeugen, die auf der „Allee des Wandels“ Verdächtiges beobachtet haben und Hinweise zu Tatverdächtigen geben können. Die Scheinwerfer sind unter anderem an der Westerholter Straße, der Langenbochumer Straße und der Straße Über den Knöchel gestohlen worden. Die Tatzeit liegt zwischen vergangenem Donnerstag und Sonntagabend (7.-10.10). Hinweise an die Polizei unter Telefon: 0800 2361111.

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