Unter den Zuschauern ist auch Dirk-Uwe Günther. Er ist seit vielen Jahren Lokführer bei der Brockenbahn, Protagonist in dem Film und kämpfte große Teile seines Lebens für den Erhalt der Bahn. Von außen wirkt Günther auf den ersten Blick wie ein Mann, der lieber zupackt und mal einen derben Witz reißt, als große Worte verliert. Aber während der Film anfängt und die ersten Szenen mit der Bahn über die Leinwand flimmern, sieht man ihm deutlich an, wie bewegt er ist.
Die Geschichte der Bahn ist eine Geschichte der Region
Kurz vor dem 15. September, dem Tag, an dem die Brockenbahn nach der Teilung 30 Jahre lang wieder nach oben auf den Gipfel schnaufen darf, sieht man im Film noch einmal einen Abriss der langen Geschichte der Bahn. Die Anfänge und ersten Schritte des Eisenbahnbetriebs, die plötzliche Teilung und das Aus für den Verkehr, die Wiedervereinigung und die erste Fahrt auf den Gipfel. Der Brocken und seine Bahn als Sehnsuchtsort, als Ort der Teilung, als Ort der Einheit, als Ort der Freiheit.
Günther erlebt all das noch einmal beim Zuschauen. Die Auseinandersetzungen mit den Naturschützern um die Zukunft der Brockenbahn, die Veränderungen des Harzes und das Sterben der Bäume, die neue Generation, die den Brocken auf ihre ganz eigene Weise entdeckt.
Auch das Publikum ist immer wieder sichtlich bewegt. An vielen Stellen wird gelacht, an anderen geschluckt. Als die erste Fahrt nach dem Fall des Grenzzauns gezeigt wird, die Plakate "Die Erstbesteiger grüßen die Erstbefahrer", haben einige eine Träne im Augenwinkel. Man spürt deutlich, wie sehr vielen Menschen hier ihre Region am Herzen liegt. Darin sind sie, trotz unterschiedlicher Ansichten und Ansätze, miteinander verbunden. Viele von ihnen haben Jahre ihres Lebens in die Entwicklung der Gegend gesteckt. Ob jung oder alt, Ost oder West, der Brocken und seine Geschichte haben unzählige Menschen geprägt.
Die Brockenbahn hat für viele Menschen eine große Bedeutung
Schierke: Warum die Brockenbahn für viele Menschen so besonders ist - MDR
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