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Wednesday, September 8, 2021

Rheinfelden: Klimaschutz hat viele Gesichter | SÜDKURIER Online - SÜDKURIER Online

Einfach ist eine solch konkrete Kostenaufstellung nicht, denn häufig sei Klimaschutz ein Nebeneffekt von anderen Tätigkeiten. „Denken Sie nur an die energetische Sanierung des Rathauses. Diese hat Millionen gekostet“, so Stadtkämmerin Kristin Schippmann. Damit wurde nicht nur das „Arbeitsklima“ für die Mitarbeitenden verbessert und laufende Kosten gesenkt, sondern eben auch der Energieverbrauch minimiert, was zum Klimaschutz beiträgt.

Im Durchschnitt hat die Stadt in den vergangenen zehn Jahren pro Jahr etwa 115.000 Euro Personal- und Sachkosten für den Klimaschutz verbucht, wobei die Personalkosten den größeren Block stellen. „Es braucht immer jemanden, der Maßnahmen auch begleitet“, sagt Schippmann mit Verweis auf Energiemanager Michael Schwarz. Denn der Mensch sei eben ein Gewohnheitstier und müsse doch ab und zu erinnert werden, „das Licht auszumachen, wenn man den Raum verlässt“. Bei den Sachkosten nennt Schippmann unter anderem Streuobstwiesen, die ebenfalls einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, aber auch andere konkrete Projekte, wie der verpackungsfreie Markt, das Klimafasten oder das jährliche Stadtradeln, das gerade über drei Wochen im August ging.

Neben den laufenden Haushaltskosten – der Bereich Umweltschutz hat eine eigene Position im Zahlenwerk der Stadt – schlagen auch Investitionen zu Buche. Eine der Größten in der mittelfristigen Finanzplanung ist die Erneuerung der Pumpen im Freibad, wodurch ebenfalls der Stromverbrauch und damit die Kosten gesenkt werden sollen. Rund 220.000 Euro nimmt die Stadt dafür in die Hand, 12.000 Euro jährlich sollen so an Energiekosten gespart werden.

Ohne Fördertöpfe wäre das Ende der Fahnenstange auf kommunaler Ebene aber schnell erreicht. Auch die Freibadmodernisierung wird mit 88.000 Euro aus Bundesmitteln gefördert. „Wir können auf verschiedene Zuschüsse von Land und Bund zurückgreifen“, so Schippmann. Etwa, wenn neue Radwege gebaut werden oder Schulgebäude energetisch saniert werden. Auch für die Erstellung des kommunalen Klimaschutzkonzepts, das die Stadt 2012 auf den Weg gebracht hat, gab es Fördermittel aus dem Bundesumweltministerium.

Dass die Stadt angesichts der miesen Kassenlage am Klimaschutz spart, war eine der größten Sorgen der Grünen im Gemeinderat. Schippmann kann diesen „Rotstift“ aber nicht erkennen. „Es ging eher darum, aus den vorhandenen Mitteln möglichst viel herauszuholen.“ So habe die Stadt 2021 trotz der angespannten Finanzen 66.000 Euro bereitgestellt, um private Photovoltaikanlagen zu fördern. Nur wurde die maximale Förderhöhe im Vergleich zum Vorjahr verringert, um mehr Antragsteller bedienen zu können. Auch die Personalkosten für das vakante Amt des Klimaschutzmanagers sind im Haushalt nach wie vorgesehen.

„Klimaschutzmaßnahmen sind nicht nur gut fürs Klima, sondern eben auch für den städtischen Geldbeutel“, so Schippmann. Denn diese seien nachhaltig.

Die Serie

Hochwasser, Hitzewellen, schmelzende Gletscher: Wir müssen unser Klima schützen, und zwar auch vor der eigenen Haustür. In einer Serie schauen wir uns daher an, was man vor Ort tun kann – und wie sinnvoll die verschiedenen Maßnahmen sind. Im heutigen Teil schlüsselt Stadtkämmerin Kristin Schippmann auf, wie viel Geld Rheinfelden in den Klimaschutz investiert.

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