Die Schweinehalter stecken seit längerem in der Krise. Doch auch in der Geflügelwirtschaft geben zahlreiche Betriebe aufgrund der angespannten Lage auf. Vor allem die Putenhaltung sei betroffen, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).
Er klagt über zu niedrige Erzeugerpreise und gleichzeitig zu hohen Futterkosten. Viele Landwirte würden deshalb ihre Ställe leer stehen lassen, um nicht mit jedem neu eingestallten Tier weiteres Geld zu verlieren. Ein Problem sind die Vogelgrippe-Ausbrüche mit dessen wirtschaftlichen Folgen die Branche nach wie vor kämpft. Den Schaden beziffert Ripke auf rund 30 Mio. Euro. Zudem sei infolge der Corona-Pandemie durch Schließung der Gastronomie die Nachfrage nach Geflügelfleisch eingebrochen.
Geflügelhalter am Limit
"Da sagen viele Geflügelhalter: 'Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr'", betonte Ripke. Ähnliche verzweifelt antworteten erst kürzlich die Schweinehalter auf Nachfrage von agrarheute. Laut Ripke, müsse die Politik jetzt nach der Wahl offene Fragen wie zum Umbau der Tierhaltung schnell beantworten. Der Verbandspräsident warb für die Einführung eines Tierwohlbeitrages, den beispielsweise Handel oder Gastronomie in einen Fonds verpflichtend einzahlen sollten.
Aus dem Fonds sollten Stallumbauten finanziert worden. Das sei vergleichsweise schnell umsetzbar. Ripke plädiert für eine Diskussion um die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder andere Einnahmequellen.
Auf Schweinekrise folgt Geflügel: Viele Landwirte lassen Ställe leer - agrarheute.com
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