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Monday, August 30, 2021

Video: Viele Probleme für Schülerinnen und Schüler im Ahrtal - STERN.de

In Rheinland-Pfalz ging am Montag wieder die Schule los - so auch in dem von der Flutkatastrophe betroffenen Ahrtal. Glücklicherweise liegt das Gymnasium Calvarienberg in Ahrweiler oberhalb der Ahr, sodass das Gebäude von den Fluten verschont blieb. Anders war es beim Peter-Jörres-Gymnasium. Die Schüler können hier nicht mehr lernen, denn ihre Schule ist komplett zerstört worden. Eine alternative Lernstätte steht ihnen nun am Calvarienberg zur Verfügung. Darüber sind alle Betroffenen mehr als froh. Doch laut Schulsprecher Jacob Carnott ist es eine Notlösung, deren Ende er und seine Mitschülerinnen und Mitschüler nicht abschätzen können: "Für mich als Abiturient ist das jetzt erst mal auch wie gesagt unvorteilhaft, weil das alles schon schneller kommt, als man meint, wahrscheinlich mit dem Abitur. Was ich auch sehe ist, dass diejenigen, die jetzt neuen kommen, überhaupt gar keine Möglichkeit haben, in den Schulalltag reinzugehen. Und das ist, glaube ich, auch ein Vorwurf, den man formulieren kann, dass wir Schüler wieder einmal auf der Strecke bleiben. Wir hatten lange genug Corona und jetzt ist das alles so eine stiefmütterliche Lösung, die uns hier erwartet. Und das macht auch ein bisschen wütend." Schwierig sei für viele vor allem der Schulweg, auch weil sie mittlerweile sehr weit weg wohnen. "Was der Kreisverwaltung z.B. kann dann die Meldung zum Thema Schulweg, dass doch die bestehenden Linien-Verkehrsverbindungen zu nutzen seien. Das ist auch schon ... da kann man nur den Kopf schütteln, weil die Straße, wo die Linien-Verkehrsverbindungen herliefen, überhaupt nicht mehr da sind." Und wie geht es den Schülerinnen und Schülern? Fabian Schakowski aus der 12. Klasse erzählt von seinen ersten Eindrücken: "Ich habe mich gerade schon mit Leuten aus meinem Stammkurs getroffen, die können gar nicht mehr zu Hause leben. Die wohnen gerade wirklich in Koblenz und haben wirklich einen richtig langen Schulweg. Und ich glaube, das ist richtig schwer für andere, das dann so mitzubekommen, denen geht es natürlich auch geistig nicht gut und das ist wirklich schwierig. Und ich glaube, das wird auch schwierig, das zu überwinden, diese Unterschiede." Um den Betroffenen der Fluten den Schulstart so einfach wie möglich zu machen, hat sich Schulleiter Lutz Hasbach etwas ausgedacht: "Wir versuchen zunächst einmal, den Druck, den Leistungsdruck herauszunehmen. In der Jahrgangsstufe 5 bis 11 werden wir bis zu den Herbstferien auf Leistungsüberprüfungen verzichten. Das soll den Druck rausnehmen. Auch das Anfertigen von Hausaufgaben soll erst einmal ausgesetzt werden. Eher in Angebotsform." Und ist das Abitur einmal geschafft, was kommt dann? Schakowski äußert so seine Bedenken: "Das wird wirklich schwierig, das so naja, abzuschütteln, dieses Klischee dann auch, das wir vielleicht dazu sagen. Also es gibt ja auch Leute, die sagen, ihr habt ja euer Abi auch geschenkt bekommen. Wir wissen ja immer noch nicht, wie es weitergeht. Bekommen wir vielleicht einen Abi-Bonus oder wie das ausgeht? Aber ich denke, man muss so weitermachen wie man kann, so gut wie man kann, und dann halt versuchen sozusagen, andere dann einfach mit seinen Leistungen davon zu überzeugen, dass man doch auch in der Zeit auf jeden Fall was lernen konnte, weil ich meine, man muss immer das Beste in der Sache sehen und das Beste aus der Sache machen. Und ich glaube, was anderes bleibt uns dann auch nicht übrig."

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