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Thursday, April 1, 2021

Dax aktuell: Fulminanter Kurssprung beim Dax – Viele Anlageprofis laufen der Rally verzweifelt hinterher - Handelsblatt

Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto:&#160dpa)

Düsseldorf Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt hat sich auch am letzten Handelstag der Woche fortgesetzt. Der Dax schloss 0,66 Prozent höher bei 15.107 Punkten. Das neue Rekordhoch liegt fortan bei 15.110 Zählern. Damit endet eine beeindruckende Karwoche. Vor dem Handel am Montag hatte der Leitindex noch unter 14.800 Punkten notiert.

Getreu dem Motto der Friedensbewegung „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ lässt sich derzeit formulieren: Der Dax erreicht ein Rekordhoch nach dem anderen und kaum einer ist beteiligt. Das legen zumindest die Anlegerumfragen nahe.

Laut der Handelsblattumfrage Dax-Sentiment haben vermutlich viele Privatanleger die falschen Aktien im Depot. Und die neue wöchentliche Erhebung der Börse Frankfurt unter mittelfristig agierenden Privatanlegern und Profis zeigt: Viele Akteure warten auf einen deutlichen Rücksetzer, um einigermaßen günstig die verpassten Käufe nachholen zu können.

Offenbar fiel der kleine Einbruch am Donnerstag vergangener Woche, als der Dax um rund ein Prozent auf 14.422 Punkte abrutschte, zu gering aus, um diese Anleger zum Einstieg zu bewegen. Zudem war dieser Rückgang schnell beendet. Gekauft haben nach Einschätzung von Joachim Goldberg, der die Umfrage auswertet, vermutlich heimische Investoren mit einer langfristigeren Sichtweise.

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Angesichts neuer Rekordhochs beim Dax geraten nun vor allem die Anlageprofis unter Kaufdruck. Sollte die Performance ihrer Fonds oder anderer Anlagevehikel nicht mit der Entwicklung an der Börse mithalten können, dürften sie wiederum von den Privatanlegern mit dem Entzug von Investitionen abgestraft werden.

Die neue Wunschmarke zum Einstieg haben die Geldmanager mittlerweile höher gesetzt. Die Profis wollen nicht mehr bei rund 14.400 Punkten kaufen – dem Korrekturtief der aktuellen Rally –, sondern warten auf einen Rücksetzer in Richtung 14.550/14.600 Zähler, um ihre verpassten Käufe nachzuholen. Entsprechend hat der deutsche Leitindex dort eine wichtige Unterstützungsmarke.

Im Vormittagshandel am Donnerstag war der Dax innerhalb kurzer Zeit über die Marke von 15.100 Punkten geklettert. Das war ein klassischer „Squeeze Out“, ein fulminanter Kurssprung ohne fundamentale Änderungen. Innerhalb von rund 30 Minuten stieg die Frankfurter Benchmark um mehr als 70 Punkte. Dieser Kurssprung lässt sich vor allem mit dem hohen Absicherungsverhalten der Profis und der Privatanleger erklären.

Denn sowohl die Profis an der Terminbörse Eurex als auch die Privatanleger am Stuttgarter Handelsplatz Euwax hatten vor Handelsbeginn extrem viele Put-Produkte in ihren Depots. Damit wollen sie vermutlich ihre Buchgewinne absichern. Doch als der Dax plötzlich stieg, mussten sie damit beginnen, diese gehebelten Derivate zu verkaufen, damit die Verluste nicht ausufern.

Dax bestätigt Oster-Trend

Saisonale Gründe hatten bereits vor dem Handelsstart deutliche Kursgewinne signalisiert. Seit Wochenbeginn läuft die Oster-Rally, die bereits in den beiden vergangenen Jahren für höhere Notierungen gesorgt hatte. So stieg der Dax 2020 in diesen beiden verkürzten Handelswochen um rund sechs Prozent – es waren die bislang besten Osterwochen in der Index-Historie. Auch im Jahr 2019 lag der Zuwachs in diesem Zeitraum bei mehr als 2,5 Prozent.

Und bei solch einer Rally ragt nach einer Untersuchung der Bank HSBC vor allem der Gründonnerstag heraus. An diesem Tag war in der Vergangenheit das Pluszeichen am höchsten. Das gilt nicht ganz für das Jahr 2021, den allgemein positiven Trend konnte der Leitindex aber klar bestätigen.

Delivery Hero klarer Dax-Gewinner

Beflügelt von der Wall Street legten am Gründonnerstag 2021 die sogenannten Corona-Gewinneraktien zu. So lagen im Dax die Papiere des Essens-Lieferanten Delivery Hero bei den Einzelwerten mit einem Plus von fast vier Prozent vorn. Händler verwiesen auf eine Stimmrechtsmitteilung, wonach der Investor Prosus seinen Anteil am Unternehmen aufgestockt hat. Über die Tochter MIH Food Holdings sei die Beteiligung an Delivery Hero demnach um 8,2 Prozent auf 25 Prozent gestiegen, teilte Prosus mit.

Tech-Aktien waren an der Wall Street zuletzt wieder stark gefragt. Der entsprechende Index Nasdaq lag auch im Donnerstagshandel deutlich in der Gewinnzone, nachdem er bereits am Mittwoch mit einem großen Plus aus dem Handel gegangen war.

Chipwerte sind gefragt

Entsprechend ließ ein optimistischer Ausblick des US-Chipherstellers Micron Europas Anleger zu Halbleiterwerten greifen. Zudem hat US-Präsident Joe Biden sein Infrastrukturprogramm mit einem Volumen von zwei Billionen Dollar vorgestellt. Auch die Chipindustrie zählt zu den für die Infrastruktur kritischen Bereichen und wurde in dem Vorschlag mit 50 Milliarden Dollar versehen. Chip-Produktion sowie Forschung und Entwicklung sollen gefördert werden, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren.

Der europäische Branchenindex stieg in der Spitze um 2,2 Prozent und damit so stark wie kein anderer Sektor. Die Aktien von Infineon, ASML, ASMI und BE Semiconductor kletterten zwischen 1,8 und drei Prozent. Der Trend zum Homeoffice in der Pandemie bescherte Micron einen Umsatzsprung. Der Ausblick auf das dritte Quartal helfe Chipwerten in Asien und Europa nach oben, sagte ein Händler.

Einen Tag nach dem enttäuschenden Börsendebüt ging es für den britischen Rivalen Deliveroo hingegen erneut abwärts. Die Anteilsscheine fielen in London um fünf Prozent. Die Aktien waren zu 390 Pence ausgegeben worden und hatten am ersten Handelstag 27 Prozent verloren.

Goldpreis weiter unter Druck

Gold hat den schlechtesten Start in ein Jahr seit 39 Jahren verzeichnet: Im ersten Quartal ist der Preisunze um zehn Prozent 190 Dollar gefallen. Damit eine Serie von neun Quartalsanstiegen in Folge zu Ende gegangen, haben die Rohstoffanalysten der Commerzbank ausgerechnet.

Am Donnerstag ging es zwar den zweiten Tag in Folge wieder aufwärts, doch eine Trendwende ist noch nicht in Sicht. Es gab lediglich genügend Käufer, die in der Nähe des Jahrestiefs bei 1667 Dollar wieder zugriffen. Aktuell liegt der Preis pro Feinunze (31,1 Gramm) bei 1728 Dollar, ein Plus von 0,7 Prozent. Aus technischer Sicht droht sogar ein Fall Richtung 1400 Dollar, wenn der Preis für das gelbe Edelmetall deutlich unter das bisherige Jahrestief fallen sollte.

Bereits am morgigen Freitag könnte der Goldpreis wieder fallen. Denn der zur Veröffentlichung anstehende offizielle US-Arbeitsmarktbericht für März dürfte laut der Einschätzung vieler Volkswirte einen starken Stellenaufbau zeigen. Das wiederum dürfte für einen festeren Dollar sorgen. Ein starker Dollar sowie eine höhere Rendite für US-Staatsanleihen gelten als große Belastungsfaktoren für den Goldpreis.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Das mittelfristige Kursziel für den Dax liegt nach Meinung von Martin Utschneider, technischer Analyst der Privatbank Donner & Reuschel, bei rund 16.200 Punkten – natürlich mit dem Warnhinweis, dass diese Marke nicht sofort erreicht wird.

Derzeit ist der deutsche Leitindex auf dem besten Weg, die Prophezeiungen von Charttechnik und Sentimentanalyse vom Jahresanfang 2021 zu erfüllen. Laut der technischen Analyse wurde ein Punktestand von mehr als 15.500 Zählern in den ersten sechs Monaten des Jahres erwartet.

Anleger sollten aber nicht den Blick auf die Unterseite vergessen. Dort liegt seit der vergangenen Woche eine neue Aufwärtskurslücke zwischen 14.621 Zählern auf der Unter- und 14.694 Punkten auf der Oberseite. Tradingorientierte Anleger können diesen Bereich als Stop-Loss-Marke nehmen. Solche Aufwärtskurslücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt. Das gilt umgekehrt bei Abwärtskurslücken.

Die erste wichtige Anlaufstelle darunter liegt bei 14.409 und 14.422 Punkten, den bisherigen Korrekturtiefs der Rekordjagd in diesem Monat. Darunter bieten sich die ehemaligen Dax-Rekordmarken zwischen 14.131 Punkten, die im Februar erreicht wurde, und 14.197 Zählern aus dem Monat März als weitere Stop-Loss-Marke an.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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