Coronavirus - Viele Berlinerinnen und Berliner nehmen Impfangebot nicht an
Bisher hat der Senat gut 1,9 Millionen Menschen ein Impfangebot gemacht - 38 Prozent davon sind allerdings der Einladung nicht nachgekommen. Offenbar zögern sie bisher - oder wollen nicht. Das zeigen Zahlen der Gesundheitsverwaltung, die dem rbb vorliegen.
In Berlin sind immer noch sehr viele ältere Menschen nicht gegen das Coronavirus geimpft. Das zeigen aktuelle Zahlen der Gesundheitsverwaltung, die dem rbb vorliegen. Und sie zeigen auch: Viele Bürgerinnen und Bürger, die schon geimpft werden könnten, nehmen das Angebot bisher nicht wahr.
Das Papier ist mit dem Hinweis "Nur für den internen Gebrauch" überschrieben. Dort heißt es mit Stand Montagnachmittag, 16:30 Uhr, dass bei den Über-80-Jährigen 76 Prozent eine Erstimpfung bekommen haben.
Bei den 70- bis 79-Jährigen sind es aber gerade mal 29 Prozent. Allerdings wurden die letzten der knapp 320.000 Einladungen an diese Gruppe auch erst Anfang des Monats verschickt. Es ist also gut möglich, dass sich viele erst vor kurzem einen Termin gemacht haben.
Senat machte 1,9 Millionen Menschen Impfangebot
Insgesamt wies die Gesundheitsverwaltung am Montag gut 372.000 Menschen aus, die für die nächsten Tage und Wochen einen Termin im Impfzentrum haben. Bisher hat der Senat gut 1,9 Millionen Menschen ein Impf-Angebot gemacht.
In dieser Zahl sind Einladungen über die Arztpraxen nicht eingerechnet. Die Impfangebote gingen an ältere Menschen raus, aber auch an Krankenhaus- und Pflegepersonal, Lehrkräfte und chronisch Kranke.
38 Prozent meldeten sich bisher nicht zurück
Gut 725.000 davon haben das Impf-Angebot bisher nicht angenommen. Heißt: 38 Prozent derer, die sich schon impfen lassen könnten, zögern bisher beziehungsweise wollen offenbar nicht. Wenn sich das so fortsetzt, wird es schwer, die angestrebte Herdenimmunität mit 70 Prozent durch Impfung zu erreichen.
John & Johnson in Berlin angekommen
Was das Papier auch zeigt: In Berlin können seit dieser Woche erstmals vier Impfstoffe eingesetzt werden. Am Sonntag kam zum ersten Mal eine Lieferung von Johnson & Johnson an - sie enthielt 12.000 Dosen.
Wie die Gesundheitsverwaltung auf rbb-Anfrage erklärte, sollen sie an Obachlose, in Gemeinschaftsunterkünften und in der Justiz verimpft werden.
Sendung: Inforadio, 29.04.2021, 6:00 Uhr
Coronavirus: Viele Berlinerinnen und Berliner nehmen Impfangebot nicht an - rbb24
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