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Monday, March 22, 2021

Viele wollen den Lückenschluss - Frankfurter Rundschau

  • Sabrina Butz

    vonSabrina Butz

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Quartiersmanager fragt die Menschen in Ginnheim, was im Stadtteil besser laufen sollte

Kurz vor Schulbeginn steht Dominikus Landwehr am Montagmorgen vor der Astrid-Lindgren-Schule, um Eltern abzufangen, die ihre Kinder zur Grundschule in der Platenstraße in Ginnheim bringen. Seit einem Monat führt der Kunstpädagoge im Stadtteil Interviews, verteilt Info-Zettel und knüpft Kontakte. Als „Ideensucher“, wie er selbst von sich sagt, will er mit der Befragung Stimmungsbilder und Verbesserungsvorschläge für das nachbarschaftliche Leben in Ginnheim einsammeln.

Seit November arbeitet der 50-Jährige als Quartiersmanager im Frankfurter Programm Aktive Nachbarschaft unter Trägerschaft des Internationalen Bundes, ist also offizieller Ansprechpartner für rund 16 000 Ginnheimer:innen. Sein Einstieg war schwierig, nicht nur wegen der Corona-Pandemie: Nachdem sein Vorgänger im Oktober vergangenen Jahres zurückgetreten war, kam es im Ortsbeirat 9 zu einem Konflikt um das Quartiersmanagement, weil die Zuständigkeitsbereiche ungeklärt schienen. Landwehr zeigte sich zu Beginn seines Amtes Mitte November dennoch optimistisch und suchte den Dialog mit allen lokalen Akteurinnen und Akteuren.

Rund 160 Menschen aus Ginnheim hätten inzwischen seine Fragen beantwortet, die meisten online, einige auch im persönlichen Gespräch, schildert er. Landwehr wollte von ihnen etwa wissen, wie sicher sie sich in Ginnheim fühlen, wie sie das nachbarschaftliche Zusammenleben empfinden und ob sie mit den gastronomischen, kulturellen oder Bildungsangeboten zufrieden seien.

Vor allem der Verkehr sei ein schwieriges Thema, sagt Landwehr: „Die einen sagen, es gibt zu viele Autos – die anderen wollen mehr Parkplätze für mehr Autos.“ Viele wünschten sich den Lückenschluss der U-Bahnlinie U4 mit einer neuen Station in der Platensiedlung. Die U-Bahn solle dann aber unterirdisch verlaufen, um die Siedlung nicht zu durchtrennen. Viele vermissten Treffpunkte, Kioske und Cafés im Quartier.

Auch über die Nachverdichtung der Platensiedlung werde viel gesprochen: „Die meisten sehen das positiv“, fasst Landwehr zusammen. Es gebe nur Kritik an den Mietpreisen und am Baulärm. An der Astrid-Lindgren-Schule rechne man damit, zukünftig sechs Klassen statt vier pro Jahrgang anzubieten, wenn die neuen Wohnungen komplett bezogen sind. Für die Erweiterung der Schule fehle nur der Platz, sagt Landwehr.

Eigentlich hätte er für die Neuhinzugezogenen gerne ein großes Fest organisiert, damit sich die Menschen untereinander kennenlernen und vernetzen können. Das funktioniere bisher nicht so gut. „Viele Menschen, die Alt-Ginnheim leben, waren noch nie in der Platensiedlung und hängen am veralteten Bild der Drogenproblematik“, hat Landwehr festgestellt. „Der Ruf bestätigt sich nicht“, sagt er. Es habe sich einiges verbessert. Um die „noch sehr verschiedenen, sehr voneinander abgegrenzten Sozialräume zu verbinden“, so der Quartiersmanager, hofft er, das Fest im Sommer nachholen zu können. Dann will er in Diskussionsrunden die Ergebnisse seiner Befragung vorstellen, gemeinsam mit den Erkenntnissen zweier weiterer Studien über den nördlichen Stadtteil Ginnheim: Die Goethe-Uni hat Anwohner:innen für eine humangeografische Sozialraumanalyse interviewt, die Polizeihochschule Münster zum Thema Sicherheit.

Quartiersmanager Dominikus Landwehr ist in seinem Büro, Franz-Werfel-Straße 37, in Ginnheim unter der Mobilnummer 0160 / 22 59 112 zu erreichen, Mail: Dominikus.Landwehr@ib.de. Eine Beratung zu Fragen rund um Anträge, Ämter oder Unterstützungen sind im Quatiersbüro montags, 16 bis 18 Uhr sowie mittwochs, 10 bis 12 Uhr, nach telefonischer Terminabsprache möglich.

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