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Tuesday, March 23, 2021

Corona-News: Viele Thüringer Pendler trotz Lockdown - MDR

Thüringen | Harsche Kritik aus Wirtschaft und von Gewerkschaften

Thüringens Wirtschaftsverband, Kammern und Gewerkschaften kritisieren die Corona-Beschlüsse von Bund und Ministerpräsidenten:

  • Der Verband der Wirtschaft Thüringens befürchtet für Unternehmen erhebliche Unsicherheiten. Dabei geht es um die Frage, ob der Gründonnerstag zum Feiertag deklariert wird. So müssten Lieferverträge, aber auch Arbeits- und Ruhezeiten eingehalten werden. Viele Betriebe wüssten zudem gar nicht, ob sie von einer möglichen Feiertagsregelung betroffen sind. Für die Wirtschaft komme die Änderung nach Ansicht viel zu kurzfristig.
  • Der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen fordert ein Mindest-Kurzarbeitergeld für Betroffene der Corona-Pandemie. Viele Beschäftigte im Niedriglohnsektor müssten immer noch mit einem Kurzarbeitergeld von 60 oder 67 Prozent zurechtkommen und mit Arbeitslosengeld II aufstocken. Diese Beschäftigten bräuchten dringend eine Absicherung analog zu den Wirtschaftshilfen für ihre Arbeitgeber. Außerdem kritisiert der DGB die fehlende Verpflichtung der Arbeitgeber, ihre Beschäftigten regelmäßig zu testen. Beschäftigte müssten zweimal pro Woche kostenlose Schnell- oder Selbsttests zur Verfügung gestellt bekommen.
  • Laut Industrie- und Handelskammer Erfurt bedeutet ein zusätzlicher Feiertag wirtschaftliche Verluste mindestens in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. Hinzu käme eine bürokratische und organisatorische Zusatzbelastung bei der kurzfristigen Umstellung innerhalb der Unternehmen.
  • Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Thüringen kritisiert fehlende einheitliche Regeln für Kindergärten und Schulen. Nur ein wöchentlicher Test reiche nicht aus. Testmöglichkeiten müssten ausgebaut und den Beschäftigten an den weiterführenden Schulen ein Impfangebot unterbreitet werden.

Thüringen | Linke rechnet mit 44 Millionen Euro für Tests an Schulen

Die Linke-Landtagsfraktion rechnet mit Kosten von mindestens 44,3 Millionen Euro bis Schuljahresende in Thüringen, wenn Kindergartenkinder, Schüler und das Personal an Kitas, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen zweimal wöchentlich auf das Coronavirus getestet werden sollen. Diese Summe komme schon zusammen, wenn die Hälfte der Anspruchsberechtigten von den Testangeboten Gebrauch machten, teilte der Linke-Bildungspolitiker Torsten Wolf am Dienstag mit.

Die Mittel seien allerdings derzeit weder im Haushalt noch im Corona-Hilfspaket, dem sogenannten Sondervermögen, enthalten. Wenn die Teststrategie umgesetzt werden solle, müsse das Finanzministerium die Voraussetzungen dafür schaffen.

Suhl | Rennsteig-Staffellauf abgesagt

Der Rennsteig-Staffellauf wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Organisatoren haben die für den 19. Juni 2021 geplante 22. Auflage des Events abgesagt. Wie ein Sprecher der Rennsteiglauf Sportmanagement & Touristik GmbH sagte, lassen die andauernde Corona-Pandemie und die damit verbundenen Hygieneregeln den Lauf nicht zu.

Der Rennsteig als Laufstrecke verbindet beim Staffellauf neun Landkreise und zwei Bundesländer mit verschiedenen Inzidenzen und rechtlichen Grundlagen. Bereits gemeldete Staffeln würden automatisch auf das Jahr 2022 fortgeschrieben, so die Veranstalter. Staffeln, die das ablehnen, erhalten demnach ihr Startgeld erstattet, verlieren aber ihr Startrecht für 2022.

Thüringen | Zahl der Pendler bleibt trotz Lockdown hoch

Trotz Corona-Lockdown und Homeoffice bleibt die Zahl der Pendler in Thüringen auf einem hohen Niveau. Wie die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilte, sind im vergangenen Jahr rund 122.000 Menschen zum Arbeiten über die Landesgrenze gependelt. Das waren lediglich 1,6 Prozent weniger als im Jahr 2019. Die Gewerkschaft beruft sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Die Zahl der Pendler von außerhalb nach Thüringen ging um 1,7 Prozent zurück und lag bei etwa 67.000.

Als Grund für den geringen Rückgang sieht die IG BAU teuren Wohnraum in Städten, in denen in den vergangenen Jahren viele Arbeitsplätze entstanden sind. Viele Beschäftigte könnten sich dort keine Wohnung leisten, hieß es. Besonders in der Baubranche seien weite Anfahrtswege verbreitet. Die Gewerkschaft fordert deshalb mehr bezahlbaren Wohnraum.

Thüringen | Ramelow: Nach Ostern mehr testen und impfen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) appelliert, die aktuelle Corona-Situation ernst zu nehmen. "Thüringen ist weiterhin das Bundesland mit dem höchsten Infektionsgeschehen in Deutschland", sagte er in einem Statement am Dienstagmittag. "Wir spüren - wie auch Sachsen und Bayern - den Anstieg der britischen Mutation, die aus Tschechien nach Deutschland kommt."

Um das exponentielle Wachstum zu durchbrechen, sei es sinnvoll, die Ostertage - von Donnerstag bis Montag - als Ruhetage zu gestalten, analog zu den eigentlichen Feiertagen. "Die gesamte Wirtschaft soll auch Gründonnerstag herunterfahren werden - außer produktionsimmanenten Betrieben, die man nicht anhalten kann, wie etwa pharmazeutische Unternehmen, Elektrizitätswerke oder landwirtschaftliche Betriebe", sagte Ramelow. Private Kontakte seien auf ein Minimum zu beschränken.

Nach dem Osterfest steht Ramelow zufolge ein "Paradigmenwechsel" an - mit intensiverem Testen, Impfen, Nachverfolgen von Kontakten und der Einhaltung der Hygieneregeln. "Die Menschen sollen sich wieder mehr bewegen können." Dies dürfe nicht allein von der Sieben-Tage-Inzidenz abhängen, sondern etwa auch von der Impfquote. Bis zum Sommer sollen allen die Möglichkeit zur Schutzimpfung geboten werden.

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