Stand: 20.01.2024 00:04 Uhr
Das Treffen von AfD- und CDU-Politikern mit Rechtsextremen bewegt bundesweit Menschen dazu, auf die Straße zu gehen und sich zur Demokratie zu bekennen. Auch in Niedersachsen sind für heute und Sonntag viele Demos gegen Rechtsextremismus angekündigt.
Zu den Demonstrationen in vielen Städten Niedersachsens werden Tausende Teilnehmende erwartet. Eine der größten Kundgebungen ist in Hannover geplant, dort rechnen die Veranstaltenden am Nachmittag mit deutlich mehr als 10.000 Menschen. Die folgende Liste gibt eine Übersicht über geplante Aktionen, dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
Karte: Hier sind Demos gegen Rechtsextremismus geplant
- Bad Fallingbostel: Am Montag ist ab 17 Uhr am Rathaus ein Protest unter dem Motto: "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda" geplant. Die SPD, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Gewerkschaft ver.di und das "Bündnis gegen Rechts" rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, daran teilzunehmen.
- Braunschweig: Der Stadtschülerrat hat eine "Demo gegen die faschistischen Deportationspläne von AfD und Werteunion" geplant. Los geht es heute um 14 Uhr auf dem Schlossplatz vor der Bibliothek. Erwartet werden rund 2.000 Teilnehmende, darunter der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Christoph Meyns.
- Bremen: Eine Kundgebung vom neu gegründete Aktionsbündnis "Laut gegen Rechts" findet am Sonntag ab 12 Uhr auf dem Domshof statt. Dem Aufruf zur Teilnahme haben sich unter anderem SPD, Grüne, Linke, sowie Verbände und Organisationen wie der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Paritätische Wohlfahrtsverband sowie der Fußball-Bundesligist Werder Bremen angeschlossen. Angemeldet sind 500 Teilnehmer, die Polizei stellt sich aber auf deutlich mehr Demonstranten ein.
- Buxtehude: Unter dem Motto "Buxtehude steht auf" wollen heute alle Parteien - bis auf AfD und CDU - sowie Verbände und Bürgerinitiativen auf die Straße gehen. Laut Organisator Gerrit Steffens von der SPD will man damit zeigen, dass Buxtehude keine AfD-Hochburg sei, sondern stabil gegen rechts steht.
- Celle: Um 15 Uhr beginnt heute auf dem Vorplatz der Congress Union ein Demonstrationszug, der bis zu einer Kundgebung vor dem Celler Schloss führen soll. Veranstalter sind das Netzwerk Solidarisches Celle und das Celler Forum gegen Gewalt und Rechtsextremismus.
- Dahlenburg (Landkreis Lüneburg): Bereits am Freitag demonstrierten Bürgerinnen und Bürger ab 17 Uhr auf dem Marktplatz unter dem Motto "Nie wieder Faschismus"
- Emden: In der Innenstadt vor der Löwen-Apotheke findet unter dem Motto "Gemeinsam für die Demokratie" heute um 11 Uhr eine Mahnwache statt.
- Göttingen: In Göttingen ist am Sonntag eine Demonstration unter dem Motto "Protest gegen AfD" geplant. Los geht es um 14 Uhr auf dem Platz der Göttinger Sieben. Von dort aus verläuft die Strecke bis zum Neuen Rathaus, wo die Demo um 16.30 Uhr enden soll. Eine weitere Demo in Göttingen ist am Freitag, 26. Januar, zwischen 12 und 15 Uhr geplant. Dazu ruft die Organisation "End Fossil: Occupy!" auf. Motto dieser Demo: "Jugend gegen Rechts - der AfD und ihrer Hetze keinen Raum geben"
- Hamburg: Unter dem Motto "Hamburg steht auf - gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke" fand am Freitagnachmittag eine große Kundgebung am Jungfernstieg statt - laut Polizei nahmen daran etwa 50.000 Menschen teil. In mehreren Städten in Schleswig-Holstein sind am Wochenende Kundgebungen geplant.
- Hannover: Unter dem Motto "Hannover zeigt Haltung gegen rechts und für die Demokratie" ruft ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Kirche, Sportvereinen und Politik heute zur Teilnahme an einer Kundgebung auf. Diese soll von 14 bis 16 Uhr auf dem Opernplatz stattfinden. Als Redner sind unter anderem Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Alt-Bundespräsident Christian Wulff (CDU) und die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi, angekündigt.
- Lingen: Unter dem Motto "Kein Rassismus, keine AfD! Lingen bleibt bunt! Nie wieder ist jetzt!" ruft die Initiative "Lingen ist bunt" zu einer Kundgebung auf. Sie findet heute um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz statt.
- Lüchow: Am Freitag, 26. Januar, findet ab 18 Uhr eine Demonstration auf dem Marktplatz statt.
- Lüneburg: Um 16 Uhr startet heute eine Demonstration am Lambertiplatz, die bis zum Marktplatz führen soll. Dort findet ab 17 Uhr eine Kundgebung statt. Auch Bürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) wird dort als Rednerin erwartet. Außerdem sollen weitere Vertreterinnen und Vertreter der Stadt von SPD, CDU, Grüne, FDP und Linken sprechen.
- Neuhaus (Landkreis Lüneburg): Ab 17 Uhr demonstrieren Bürgerinnen und Bürger am Sonntag an der Sporthalle vor einer Veranstaltung der AfD-Fraktion.
- Oldenburg: Um 15 Uhr findet heute auf dem Schlossplatz eine von den Jusos angemeldete Kundgebung unter dem Titel "Demokratie verteidigen" statt. Auch diverse Vereine und Parteien beteiligen sich. Anschließend ist von dort aus von 16 bis 17 Uhr ein Demonstrationszug mit dem Namen "AfD bekämpfen" geplant.
- Osnabrück: Eine Woche später als alle anderen Demos findet am Samstag, 27. Januar, ab 11 Uhr am Rathaus eine Demonstration unter dem Motto "Osnabrück bekennt Farbe -gegen Faschismus, für Demokratie" statt. Die Osnabrücker SPD hat die Demo angemeldet.
- Osterholz-Scharmbeck: Ab 18 Uhr soll heute vor die Stadthalle eine Demonstration unter dem Motto "Keine Bühne für Nationalismus! Gegen Frei-Wild & Philipp Burger" stattfinden.
- Papenburg: Am Samstag, 27. Januar, eine Woche nach den meisten Demos, ist um 14 Uhr auf dem Vorplatz der St. Antoniuskirche eine Demo unter dem Motto "Gemeinsam stark gegen Faschismus" angemeldet.
- Rotenburg (Wümme): Heute ist von 11 bis 13 Uhr eine Demonstration "gegen Rassismus, Ausgrenzung und Hass" geplant. Dazu aufgerufen hat ein breites Bündnis politischer Parteien, Gewerkschaften und die Vereinigung "Aufstehen gegen Rassismus".
- Syke: Ein "Antifaschistischer und antirassistischer Spaziergang" von der Initiative "Wir sind mehr - Bündnis im Landkreis Diepholz" findet heute ab 13.30 Uhr ab dem Parkplatz Mühlendamm statt.
- Uelzen: Unter dem Motto "5 vor 12 - jetzt aufstehen für Demokratie und Toleranz" findet heute um 11.55 Uhr auf dem Herzogenplatz eine Kundgebung statt. Organisiert wird diese vom Uelzener Bündnis für Demokratie und Toleranz, das aus verschiedenen Gewerkschaften, Parteien, Jugendorganisationen, zivilgesellschaftlichen Gruppen und Einzelpersonen besteht.
- Vechta: Am Sonntag um 12 Uhr ist auf dem Europaplatz eine Demo mit dem Titel "Nie wieder ist jetzt - AfD verhindern" geplant. Der Veranstalter hat 500 Teilnehmende angemeldet.
- Wildeshausen: Die Regionalgruppe "Courage gegen Rechts" der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft für heute ab 11 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Wildeshausen auf. Anlass ist die von der GEW Niedersachsen erhobene Forderung nach einem Verbot der AfD. Bislang sind Redebeiträge von Kreszentia Flauger (Die Linke), Joshua Walther ("Courage gegen Rechts") und Ralf Beduhn (GEW Landesausschuss "Courage gegen Rechts") geplant.
- Wilhelmshaven: "So hat es damals auch angefangen" - mit diesem Zitat der 102 Jahre alten Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer ist heute um 12 Uhr eine Kundgebung auf dem Valoisplatz geplant. Hier wollen unter anderem Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) und der Kreispfarrer des Kirchenkreises Friesland-Wilhelmshaven, Christian Scheuer, Reden halten.
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Hannover: Tausende demonstrieren in Linden für AfD-Verbot
Schon am Dienstagabend hatte es eine spontane Demonstration in Hannover gegeben. An der Veranstaltung im Stadtteil Linden-Nord nahmen nach Polizeiangaben rund 8.500 Menschen teil. In einem Beitrag im Internet hatte unter anderem das Bündnis "Omas gegen Rechts" ein "AfD-Verbot sofort!" gefordert. Man müsse sich mit allen Mitteln der Demokratie gegen den aufkeimenden Faschismus wehren, hieß es dort. Das Verkehrsunternehmen Üstra teilte in den sozialen Medien mit, dass die Linie 10 Richtung Linden und Limmer wegen der Versammlung zeitweise ihren Betrieb einstellen musste.
Wegen AfD-Veranstaltung: 500 Teilnehmende bei Protest in Peine
Auch in Peine trafen sich am Dienstagabend rund 500 Menschen im Stederdorfer Dorfpark, um gegen eine Veranstaltung der AfD zu demonstrieren. Das berichtete die "Peiner Allgemeine Zeitung" (PAZ). Die AfD-Landtagsfraktion hatte demnach unter dem Titel "Fraktion im Dialog" ab 18 Uhr zu einem Gesprächsabend in ein Peiner Gasthaus eingeladen. Die Veranstaltung hatte laut PAZ bereits im Vorfeld hohe Wellen geschlagen.
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Viele Demos gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen am Wochenende - NDR.de
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