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Sunday, January 21, 2024

Ukraine: viele Tote nach mutmaßlichem Angriff auf russisch besetztes Donezk - DER SPIEGEL

Beschädigte Stände auf einem Markt in Donezk

Beschädigte Stände auf einem Markt in Donezk

Foto: Viktoria Velenskaya / SNA / IMAGO

Beim Beschuss eines Marktes in der von Russland besetzten ostukrainischen Stadt Donezk sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens 25 Menschen getötet worden. Zudem seien 20 Menschen verletzt worden, teilte der von Russland eingesetzte Statthalter der Region Donezk, Denis Puschilin, über den Onlinedienst Telegram mit. Der Markt sei am Morgen beschossen worden, als dort viele Menschen ihre Sonntagseinkäufe erledigten, schreibt Puschilin weiter.

Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion. Die Angaben sind von unabhängigen Stellen nicht überprüfbar.

Auch einige ukrainische Medien verbreiteten Fotos und Videos von einem verwüsteten Markt. Das russische Staatsfernsehen zeigte Bilder einer schweren Explosion. In den Aufnahmen, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren auch auf der Straße liegende Menschen zu sehen. Unter den Schwerverletzten seien auch zwei Kinder, sagte Puschilin. Er sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus.

Der Donezker Bürgermeister Alexej Kulemsin sprach von einer »barbarischen Attacke« auf einen zivilen Bereich der Stadt durch die ukrainischen Streitkräfte. Er berichtete von Beschuss aus dem Nordosten der Stadt. Laut Behörden gab es dort kombinierte Artillerieschläge mit großkalibriger Munition.

Die Großstadt Donezk liegt im Osten der Ukraine, rund 20 Kilometer von der Front entfernt. Bereits 2014 geriet sie unter die Kontrolle von russischen Milizen. Seitdem ringen Russland und die Ukraine um die Kontrolle der gleichnamigen Provinz. Im Februar 2022 erkannte Kremlchef Wladimir Putin die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk zunächst als unabhängige Staaten an und begann dann auch unter dem Vorwand, dort russische Staatsbürger zu schützen, seinen Krieg gegen die Ukraine. Im Herbst 2022 annektierte Putin die Regionen zusammen mit den ebenfalls teils besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja und gliederte sie in die Russische Föderation ein.

Russland meldet Eroberung von Dorf in der Region Charkiw – Kiew: Keine strategische Bedeutung

Russische Truppen haben offenbar ein Dorf in der Ostukraine erobert. Ein ukrainischer Militärsprecher bestätigt eine entsprechende Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums. Die ukrainischen Streitkräfte hätten sich aus der Ortschaft Krachmalnoje zurückgezogen, sagte er. Die Einnahme durch Russland habe aber keine Auswirkungen auf die Gesamtlage. »Unser Hauptziel ist es, das Leben unserer Verteidiger zu retten, und sie wurden in vorbereitete Stellungen verlegt, wo sie jetzt Verteidigungspositionen halten, um den Feind am weiteren Vormarsch zu hindern«, sagte der Sprecher im Fernsehen.

Krachmalnoje bestehe aus fünf Häusern und hatte vor Beginn der russischen Invasion 45 Einwohner. Die »einigen Hundert Meter«, die die russischen Truppen erobert hätten, hätten »keine strategische Bedeutung«. Die ukrainischen Truppen hielten weiter die Frontlinien. Das Dorf liegt rund 30 Kilometer südöstlich von Kupjansk, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt mit einstmals 30.000 Einwohnern, den die russischen Truppen seit Wochen einzunehmen versuchen.

Russland ist in den vergangenen Wochen in der Ostukraine verstärkt in die Offensive gegangen und hatte kürzlich auch die Einnahme eines Dorfs in der Region Donezk verkündet. Angesichts der Angriffe hatten die Behörden in der Region Charkiw zum Wochenbeginn die Evakuierung von 26 Orten angeordnet. Davon betroffen waren insgesamt rund 3000 Menschen, darunter auch die Einwohner von Dörfern des Bezirks Kupjansk.

Russischer Botschafter lehnt Vermittlung durch die Schweiz ab

Der russische Botschafter in der Schweiz hat einer Vermittlerrolle der Alpenrepublik im Krieg mit der Ukraine eine Absage erteilt. Die Schweiz unterstütze die »antirussische« Linie des Westens und habe sich den Sanktionen angeschlossen, sagte Sergei Garmonin der Schweizer »SonntagsZeitung«.

»Durch diese Handlungen hat die Schweiz ihre Rolle als unparteiliche internationale Vermittlerin vollständig verloren.« Eine Schweizer Vermittlung komme deshalb »nicht mehr infrage«. Die Schweiz hatte sich vergangene Woche bereit erklärt, eine von dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewünschte Friedenskonferenz auszurichten.

mgo/AFP/dpa/Reuters

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