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Wednesday, November 29, 2023

„Tagesspiegel“ stoppt das Gendern: Zu viele Leser-Beschwerden - WELT

Der Berliner „Tagesspiegel“ gibt das Gender-Sternchen bzw. den Gender-Doppelpunkt im gedruckten Blatt wieder auf. Künftig soll es im Plural „Politiker und Politikerinnen“ und nicht „Politiker:Innen“ heißen. Das bestätigte eine Sprecherin des Verlags Der Tagesspiegel dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag. Der „Tagesspiegel“ hatte vor drei Jahren die Verwendung der Sonderzeichen eingeführt. Inzwischen beschwerten sich zahlreiche Leser über die Sternchen und Doppelpunkte im Sinne sogenannter geschlechtergerechter Sprache. Zuerst hatte die „Bild“ über die neue Linie berichtet.

Es habe sich gezeigt, dass „sich eine stringente und für unsere Leserinnen und Leser nachvollziehbare Verwendung der Sonderzeichen nicht herausgebildet hat“, hieß es in einem Statement der Chefredaktion dazu. Vor allem aus dem Kreis der Print- und E-Paper-Abonnenten sei der Verlag „sehr deutlich darum gebeten worden, andere Formen der genderneutralen Sprache zu verwenden als den Genderstern oder den Doppelpunkt“. Daher werde man nach einer „Zeit des Experimentierens“ nun weitgehend auf die Verwendung dieser Zeichen verzichten.

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Ausnahmen seien Gastbeiträge, bei denen der Autor Gender-Sternchen wünsche, sowie in Antworten in Interviews, wenn dies gewünscht werde, so die Chefredaktion. Ganz aufgegeben werde das Gendern aber nicht: Man verwende weiterhin Paarformen (Künstlerinnen und Künstler) oder geschlechtsneutrale Bezeichnungen (Studierende). Die Online-Berichterstattung ist den Angaben zufolge von diesem Schritt vorerst nicht betroffen. Der „Tagesspiegel“ hat eine verkaufte Auflage von knapp 99.000 Exemplaren und gehört zur DvH Medien GmbH, in der auch das „Handelsblatt“ und „Die Zeit“ verlegt werden.

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