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Monday, September 11, 2023

Erdbeben in Marokko: Viele Tote - Suche nach Überlebenden mühsam - BR24

Immer noch suchen Rettungs- und Bergungskräfte nach Überlebenden: Wie das marokkanische Innenministerium am Sonntagnachmittag mitteilte, sind mittlerweile 2.122 Todesopfer registriert, mindestens 2.421 Menschen wurden verletzt. Bei ihrer Suche in den Unglücksgebieten kommen die Helfer allerdings nur mit Mühe voran. Die Erdbebengebiete liegen in teils abgelegenen Bergregionen.

Am Sonntagmorgen gegen neun Uhr Ortszeit hat es ein Nachbeben in der Region gegeben. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte es eine Stärke von 3,9. Ob das Nachbeben weitere Opfer gefordert hat, ist noch nicht bekannt.

WHO: Mehr als 300.000 Menschen betroffen

Mit einer Stärke von 6,8 war das Erdbeben am späten Freitagabend das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko. Hunderte von Menschen galten am Sonntag noch als vermisst, wie der arabischsprachige Nachrichtensender Al-Arabiya berichtete. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten von dem Unglück betroffen.

Suche mit Hunden nach Überlebenden

Die Bergungs- und Rettungstrupps stehen vor großen Herausforderungen. "Einige der am schlimmsten betroffenen Gebiete sind recht abgelegen, bergig und daher schwer zu erreichen", teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in einer Mitteilung mit. Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete am Sonntag, dass ein Einsatzteam aus Spanien mit Hunden inzwischen in Marokko eingetroffen sei, um die Such- und Rettungskräfte zu unterstützen.

Deutschland nicht um Hilfe gebeten

Auch in Deutschland und weiteren Ländern standen Hilfskräfte einsatzbereit. Sie rechneten jedoch am Sonntag vorerst nicht mehr mit einem Einsatz. "Es gab bisher kein Hilfeersuchen von Marokko", sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany und des Bundesverbands Rettungshunde. "Wir fahren jetzt alles zurück, räumen unser Lager wieder und packen unsere Rucksäcke aus."

Auch das Technische Hilfswerk (THW) schickte seine für einen möglichen Rettungseinsatz in Marokko nahe dem Flughafen Köln/Bonn bereits versammelten Helfer vorerst wieder nach Hause. Das Team bleibe aber einsatzbereit, hieß es.

Verfeindete Nachbarn rücken zusammen

Wegen der schweren Folgen der Katastrophe rückten auch diplomatische Spannungen etwas in den Hintergrund: Algerien kündigte an, Rettungsteams in das Nachbarland zu senden und einen Notfallplan anzubieten.

Algerien und Marokko unterhalten seit August 2021 keine diplomatischen Beziehungen mehr. Grund seien "feindliche Aktionen von Rabat", hieß es damals seitens der algerischen Regierung. In dem Streit ging es um Gebiete in der Westsahara. Algerien hatte in dem Zusammenhang den Luftraum für alle marokkanischen Flugzeuge gesperrt.

Am Samstag hatte Algerien bereits angekündigt, den Luftraum für Flüge mit Verwundeten und Verletzten und zum Transport humanitärer Hilfe zum Nachbarland wieder zu öffnen.

Dreitägige Staatstrauer angeordnet

Der marokkanische König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Auch die Staats- und Regierungschefs der EU boten in einem Brief an den König ihre Hilfe an und drückten ihre Anteilnahme aus. "Als enge Freunde und Partner Marokkos sind wir bereit, Ihnen in jeder Weise zu helfen, die Sie für nützlich halten", heißt es darin.

Die Bundesregierung prüft, ob in den Katastrophengebieten auch Deutsche unter den Opfern sind. Derzeit lägen keine Kenntnisse darüber vor, hieß es am Samstagnachmittag aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.

Erdbeben in geringer Tiefe

In Gebieten vom Atlasgebirge bis zur Altstadt von Marrakesch wurden einige Gebäude zerstört und berühmte Kulturdenkmäler beschädigt. Das Beben sei in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren gewesen, sagte Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP. Es dauerte mehrere Sekunden an. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 18,5 Kilometern. Erdbeben in einer solch geringen Tiefe sind Experten zufolge besonders gefährlich.

Mit Informationen der dpa.

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